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Mikepla, Allesschrauber, Suntzun

Fahrwerks-Einstellung

Begonnen von Macbakerman, 21. November 2019, 08:23:53

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Gersty

Zitat von: Thomas CH am 06. März 2024, 06:35:26Hallo Zusammen

Ich fahre meine Extreme in der ligurischen Grenzkammstrasse über groben Schotter, bis zur Grenzkammstrasse aber über Asphalt und "Morgen" fahre ich in Marokko auf Sand.

Jede Unterlage bräuchte eine andere Einstellung. Die Grundeinstellung von Yamaha ist wohl ein Kompromiss für Alles und damit für Nichts wirklich ideal.

Mal angenommen man hat die Vorspannung auf sein Körpergewicht richtig eingestellt und auch für Asphalt (Hauptuntergrund) das richtige Setting gefunden (das traue ich mir noch zu), dann wäre es doch sinnvoll zu wissen, was ich verändern muss, wenn ich weiss, dass ich jetzt 1-2 Tage auf Schotter fahre oder auf Sand oder Matsch oder ???

Klar, auf Schotter muss das Fahrwerk feinfühliger ansprechen, auf Sand wiederum das Gegenteil.

Im Wissen, dass es auch nach der Anpassung ein Kompromiss sein wird, weil die Bodenbeschaffenheit auch auf Schotter oder Sand ja kaum immer gleich sein wird, so würde ich aber trotzdem gerne mein Fahrwerk "grob" auf den jeweiligen Untergrund einstellen. Und das natürlich gerne nach einem einfachen Schema.

Und jetzt die Frage:
Eingestellt wird ja über "Clicks". Wie viele Clicks muss ich das Fahrwerk vom Standardsetting jeweils öffnen oder schliessen, damit ich am Ende auch einen spürbaren Schotter- oder Sandkompromiss habe. Was ich mir vorstelle wäre so eine Art Tabelle, ausgehende vom Standardsetting.

Beispiel:

Schotter:     
Zug:    ?clicks öffnen/schliessen
Druck:  ?clicks öffnen/schliessen

Sand:         
Zug:    ?clicks öffnen/schliessen
Druck:  ?clicks öffnen/schliessen

Naturstrasse:
Zug:    ?clicks öffnen/schliessen
Druck:  ?clicks öffnen/schliessen

etc.

Hat Jemand Erfahrung damit oder für sich selbst schon etwas Aehnliches erstellt?

Ich kann mir nicht vorstellen, alle paar Meter wieder anzuhalten und am Fahrwerk erneut rumzuschrauben. Ich mache solche Touren um sie zu geniessen und nicht um sie mit Finetuning des Fahrwerks zu verbringen.

Auch glaube ich, dass ich gar nicht in der Lage wäre, Feinheiten dann tatsächlich auch richtig zu spüren. Ich habe somit lieber einen Kompromiss pro Untergrund als einen Kompromiss für Alles.

LG Thomas

Hi Thomas,

Ja ein paar Tipps zur Einstellung des Fahrwerks der Extreme würde mich auch interessieren!
Zum Ansprechverhalten habe ich für eine deutliche Verbesserung gesorgt, in dem ich die Gabelbrücken gerade ausgerichtet habe. Die waren ab Werk verdreht. Nach der Ausrichtung hatte ich direkt den Aha Effekt.
Grüße
Jan
Bleibt fit!

Mike Yankee


@ all,

da ich ebenfalls ein ,,schwerer Junge" bin, hatte ich mich für das individuell zu bestellende BiTubo Fahrwerk entschieden.

Meine Daten wurden abgefragt und 3 Wochen später kam das FW mit UPS.

Heute habe ich die T700 nach dem Umbauen abgeholt und bin begeistert!





Fahrberichte folgen noch, wenn ich mehr als die 50km nach Hause gefahren bin.

Gruß

MY
Hasta pronto

MY

Ede

#287
Gestern habe ich die Feder des Federbeins umgebaut und heute alles gemessen. Herausgekommen ist:

Du darfst diesen Dateianhang nicht ansehen.

Bei Druckstufe 10 Klicks und Zugstufe 13 Klicks fährt sich die Kiste auf Schlaglochpiste deutlich angenehmer als mit der Originalfeder bei Zugstufe 10 Klicks und Zugstufe 9 Klicks.

Den Umbau habe ich mit einem handelsüblichen Werkstattwagenheber, Spanngurten und Gummiunterlagen hingezaubert. Da mir in meiner Schrauberzeit einmal ein abgerutschter Federspanner (der Chef hatte das verursacht) knapp am Kopf vorbeiflog und eine 20 mm starke Holzplatte glatt durchschlug gehe ich bei solchen Aktionen äußerst vorsichtig vor.

Wer die Tabelle als Vorlage für eigene Werte verwenden möchte kann das .doc herunterladen und seine Daten eintragen. Leider lässt die Forensoftware nur das uralte .doc-Format zu. Kein .odf oder .docx.
Gruß Ede

Nicht asphaltierte Wege zu befahren ist kein Offroad!

Frank

Ich stehe vor der Entscheidung "andere Feder" oder "Öhlins Federbein".
Ist das Heckfahrwerk durch den Umbau mit der härteren Feder denn jetzt auch komfortabler und sensibler bei kleinen Unebenheiten geworden?

Gruß
Frank

flo

Die auf Dauer fiesen Schläge bei kleinen Unebenheiten interessieren mich auch.

Was empfiehlt sich denn bei ca 95kg nackich, jedoch mit fallender Tendenz? 85 oder doch schon 90N/mm?

Danke
Flo

Peter700

Erklärung eines Fachmanns (nicht ich!), der sich damit beschäftigt hat:

Je stärker die gewählte Feder, umso weniger passt sie zum Einstellbereich der OEM-Druck- und Zugstufe. 85er Feder geht gerade noch in Ordnung, 90er überfordert bereits das Federbein, so dass kein brauchbares Setup mehr möglich ist. Wem die 85er Feder nicht genügt, der sollte auf ein komplett neues Federbein aus dem Zubehör sparen.
Völlige Selbstsicherheit bei totaler Ahnungslosigkeit!

Ede

Je härter die Feder gewählt wurde, desto höher muß die Zugstufe gewählt werden da die Feder kräftiger ausfedert. Aber nicht so hoch, daß das Federbein bei schnell aufeinanderfolgenden Schlägen keine Zeit mehr zum Ausfedern hat. Die Druckstufe kann dagegen etwas moderater gewählt werden.

Mit dem Originalfederbein bin ich die Einstellungen von Robert-Nomad gefahren. Allerdings mit mehr als der Hälfte der möglichen Federvorspannung. Das war mir immer noch zu weich.

Das Kayaba-Federbein soll solide und gut verarbeitet sein. Man kann die Ventile gegen andere, z.B. K-Tech, austauschen und gleichzeitig die Feder auf sein Gewicht abstimmen lassen. Das soll auch einen ,,Ahhh"-Effekt verursachen und liegt dann im vergleichbar günstigen Bereich.
Andere Anbieter argumentieren anders und wollen auch nur Geld verdienen. Das ist legitim aber man muß sich nicht verunsichern lassen. Die meisten von uns fahren doch Straße und vielleicht den einen oder anderen Feldweg. Dafür muß man nicht tausende von €uronen ausgeben. Wer sein Mopped gern quält und sich für Pol Tarres II hält darf dann gern aufrüsten.
Gruß Ede

Nicht asphaltierte Wege zu befahren ist kein Offroad!

amboss87

#292
Ich (wiege ~100kg mit Montur) habe das Original Federbein mit einer 90er Feder und dem K-Tech Kolben und Shimsatz versehen.

65mm Durchhang ohne Vorspannung.

Druckstufe ist bei mir mit -1 nahezu geschlossen, die Druckstufe ist auf -7  von geschlossen.

Fühlt sich richtig gut an, ausser bei sehr schlecht gesetzten Kanaldeckeln, aber auch dort deutlich besser als Original.

Ich habe für mich beobachtet dass die nahezu komplett geschlossene Druckstufe dass zusammensacken bei gröberen Schlägen deutlich reduziert, ohne bei leichten bis mittleren Unebenheiten nennenswert an Komfort einzubüsen.

leser2

Das kann ich so bestätigen.
Ich fahre auch die 85 kg-Feder mit geschlossener Druckstufe und Zugstufe zwischen 7 und 5 Umdrehungen auf. Je nach Temperatur.
Fahrergewicht 80 kg

Frank

Zitat von: Ede am 25. Juli 2024, 16:19:16Je härter die Feder gewählt wurde, desto höher muß die Zugstufe gewählt werden da die Feder kräftiger ausfedert. Aber nicht so hoch, daß das Federbein bei schnell aufeinanderfolgenden Schlägen keine Zeit mehr zum Ausfedern hat. Die Druckstufe kann dagegen etwas moderater gewählt werden....


Hallo Ede,

spricht das Federbein durch die neue Feder denn auch sensibler/weicher als mit der Originalfeder an, so dass nicht jede kleine Kante und nicht jeder Kiesel in den Rücken schlägt?

Die Umlenkung am Federbein soll nach Aussagen eines Fachmanns von Yamaha ja progressiv ausgelegt sein. Daraus würde folgen: Je weniger Vorspannung bei individuellem Körpergewicht notwendig ist, umso eher kann der sensible (weiche) Teil des Einfederweges genutzt werden.

Gruß
Frank

Frank

Ich stelle mal zur Diskussion, ob man ein besseres Ansprechverhalten am Originalfederbein auch durch eine Höherlegung über kürzere Hebel an der Federbeinumlenkung erzielen könnte.

Ede

Zitat von: Frank am 29. Juli 2024, 09:05:20Hallo Ede,

spricht das Federbein durch die neue Feder denn auch sensibler/weicher als mit der Originalfeder an, so dass nicht jede kleine Kante und nicht jeder Kiesel in den Rücken schlägt?

Die Umlenkung am Federbein soll nach Aussagen eines Fachmanns von Yamaha ja progressiv ausgelegt sein. Daraus würde folgen: Je weniger Vorspannung bei individuellem Körpergewicht notwendig ist, umso eher kann der sensible (weiche) Teil des Einfederweges genutzt werden.

Gruß
Frank

Moin Frank,
das Federbein spricht mit der stärkeren Feder ohne Vorspannung deutlich feinfühliger an als die Originalfeder mit viel Vorspannung. Kanaldeckel und Asphalt-Flickstellen bemerke ich kaum noch (im Hintern  ;) ).
Wie das Federbein auf Wegen mit längeren Wellen reagiert, und wie ich Druck- und Zugstufe dann einstellen muß, darf ich noch herausfinden.
Gruß Ede

Nicht asphaltierte Wege zu befahren ist kein Offroad!

flo

Zitat von: Frank am 29. Juli 2024, 09:05:20Je weniger Vorspannung bei individuellem Körpergewicht notwendig ist, umso eher kann der sensible (weiche) Teil des Einfederweges genutzt werden.

Wenn ich mich richtig erinnere, hat Hakim so etwas auch mal irgendwo erwähnt und hat sicher recht damit.

Nur zu meinem Verständnis und was mir nicht einleuchten mag:
Hebt denn mehr Vorspannung nicht auch aus dem progressiven Bereich der Umlenkung? Nach meinem Verständnis wäre die Stellung der Umlenkung bei weicher Feder mit mehr Vorspannung und härterer Feder ohne Vorspannung in ruhendem Zustand erstmal gleich. Bei Belastung benötigt die härtere Feder aber mehr Kraft um wieder durch deren Kompression in die Progression der Umlenkung zu gehen, als die weiche Feder mit mehr Vorspannung.

Irgendwo scheint aber hier der Wurm drin zu sein, sonst müsste ja eine weiche Feder mit mehr Vorspannung eigentlich sensibler auf kleine Unebenheiten reagieren.

Lasst mich nicht dumm sterben  ;D

Ede

#298
Die Kennlinie einer weichen Feder ändert sich durch die Vorspannung nicht wenn sie linear (Federdraht ist überall gleich stark und die Wicklung gleichmäßig) ausgelegt ist. Mit der Vorspannung ist aber der nutzbare Bereich eingeschränkt da der Dämpfer ja immer denselben nutzbaren Hub hat und die Federlagen irgendwann beim extremen Einfedern aufeinander liegen.
Bei einer progressiven Feder zeigt eine Grafik aus Kraft und Weg eine immer steiler werdende Kurve.
Da durch die Hebelübersetzung an der Schwinge der T7 die Progression vorgegeben ist wäre durch eine solche Feder das dann ,,doppelt gemoppelt". Dann wäre das Ansprechverhalten deutlich weicher. Ich bezweifle aber, daß man dann eine vernünftige Grundeinstellung ( 2 cm und 6 cm) hinbekommt.

Solche progressiven Federn (früher gab es auch Federbeine mit einer kurzen weichen und einer längeren harten Feder) hat man bevor es die Schwingenumlenkung an Federbeinen gab eingesetzt. Honda hat als erster Hersteller mit ,,Pro Link" dann alles verändert. Die anderen haben dann mit ähnlichen Konstruktionen nachgezogen.
Gruß Ede

Nicht asphaltierte Wege zu befahren ist kein Offroad!

Frank

Zitat von: Ede am 29. Juli 2024, 17:38:31Moin Frank,
das Federbein spricht mit der stärkeren Feder ohne Vorspannung deutlich feinfühliger an als die Originalfeder mit viel Vorspannung. Kanaldeckel und Asphalt-Flickstellen bemerke ich kaum noch (im Hintern  ;) ).

Perfekt! Dann probiere ich erstmal eine härtere Feder.

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