Long Way East - 2020 - von Bamberg nach Georgien und zurück

Begonnen von Svoeen, 04. Dezember 2019, 21:41:48

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Svoeen

Servus,

wir fahren zu viert(1 XTZ 660, 2 XT 600E und ein VW T4 Synchro) nächsten Sommer von Bamberg(Bayern, genauer Franken, für alle die es nicht kennen) nach Georgien und zurück. Start wird Juni oder Juli sein und insgesamt sind 4 Monate angesetzt. Es soll kein reiner Motorrad Urlaub werden, wenn es irgendwo schön ist, wird auch mal n paar Tage Station gemacht und das Örtchen näher erkundet. Geschlafen wird im Zelt und im Bus. Grobe Route: Hinwärts über Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumanien, Bulgarien, wahrscheinlich Türkei, Georgien. Zurück je nach Lust vielleicht mit der Fähre und danach in Schleifen durch den Balkan, das wird dann spontan entschieden.

Unser Hauptmedium wird Instagram sein, da können uns alle, die das nicht für Teufelszeug halten /devil/ folgen(Ein paar gibt's hier auf jeden Fall, die hab ich schon gesehen 8) )
https://www.instagram.com/p/B5lTI6toZ1z/?utm_source=ig_web_options_share_sheet&fbclid=IwAR2qj4WUoZDZ51cHCSvXCWnBTbahXC2ph5tT0r5yHPP0RJuDUPa09Y_j5tU

Dort werden bis zum Tourstart immer wieder mal Bilder der Vorbereitung und Umbauten hochgeladen. Die werde ich hier dann auch einstellen.

XTZ 850 mit 3VD, XT 600 3UW offen, XTZ 660 3YF, XT 750 Scrambler, WR 450 F (06er), XV 750 SE mit gereckter Gabel, R 1100 GS, Grizzly 660

Slowrider

Wünsche Euch alles Gute und natürlich auch viel Spaß

Slowrider

diekuh


Joff

Viel Spass! Mit einem Kumpel hab ich so ne Tour mit Moppeds nach Georgien gemacht. Ein kleines aber sehr schönes Reiseland.

Cosmo

Ich würde empfehlen noch Armenien unter die Räder zu nehmen.



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Heimweh nach der Ferne.

Svoeen

Danke an alle /beer/

Zitat von: Cosmo am 05. Januar 2020, 15:57:20
Ich würde empfehlen noch Armenien unter die Räder zu nehmen.

Danke für den Tipp. Es wird keine fixe Tourplanung geben. Aber je nach Zeit und Belieben, wär das noch eine Möglichkeit. Das haben wir uns auch schon überlegt.

Gruß
Sven
XTZ 850 mit 3VD, XT 600 3UW offen, XTZ 660 3YF, XT 750 Scrambler, WR 450 F (06er), XV 750 SE mit gereckter Gabel, R 1100 GS, Grizzly 660

Svoeen

#6
Zur Fahrzeugwahl:

Warum wir Yamaha fahren, muss ich hier wohl niemanden erzählen ;)

Ausgangsbasis war im Prinzip Selina's 94er XT 600 E 3TB(Die ist ihr erstes Motorrad und aufgrund der Körpergröße und des Budget wurde die XT damals ausgewählt). Ursprünglich war der Plan, dass ich mit meiner XTZ 850 fahre, aber da mein Bruder sich auf seiner XTZ 660 3YF das Kreuzband gerissen hat und für ihn nur noch leichtere Enduros in Frage kommen, hab ich ich ihm kurzerhand die Tenere abgekauft. Sie passt auch besser zur XT. Zum einen sind viele Gleichteile verbaut, zum anderen sind Leistung/Komfort/Einsatzbereich viel ähnlicher, als im Vergleich mit der 850er. Außerdem kommt mir das niedrigere Gewicht zu gute, wenn es dann offroad geht. Meine 850 ist echt kein Leichtgewicht mehr, war sie ja noch nie ;) Ich hab noch keine genaue Vergleichmessung gemacht, aber 30kg Unterschied dürften es locker sein. Das "Leistungsdefizit" geht für mich in Ordnung, da das Reisetempo bei maximal 80-90 liegt, da fühlen sich die Singles wohl. Die 660er hab ich dafür kürzer übersetzt, da das Tempo sonst genau zwischen 4. und 5. Gang liegen würde. Bei der Vorbereitungstour hat sich die Übersetzung von 14/46 statt 15/45 als sehr gut passend herausgestellt, der 5. liegt jetzt genau in der Mitte zwischen dem vorherigen 4. und 5. Gang. Autobahn macht keinen Spaß, aber sie ist ja für die Tour gedacht, und da gibt es keine geplanten große Autobahn Etappen und zum flott fahren hab ich die 850er.

Meine XT(offene 3UW) kam mir mich nicht in Frage, da sie mir einfach zu klein ist und wenn ich sie mir Reisetauglich umgebaut hätte, wäre ich auch gewichtsmäßig wahrscheinlich nicht so extrem viel leichter als die Tenere gelandet und hätte deutlich mehr Aufwand gehabt. Außerdem kann meine XT dann als Not-Teilespender zu Hause stehen bleiben. Nicht, dass wir das bräuchten, sind ja Yamahas :D

Die Dritte im Bund war dann Christa. Damals hatte sie nur Honda NC 700 und DT80 zur Auswahl, also musste noch ein weiteres Motorrad her. Sie hat sich eine 3TB/DJ02 ausgesucht und gefunden.

Somit 3 sehr ähnliche Motorräder, was die Ersatzteilmitnahme extrem vereinfacht. Außerdem haben wir die Felgen der 3YF bei den XTs eintragen lassen. Hinten unterscheiden sich die Felgen nur in der Breite, der Rest inklusive Bremse ist bei allen 3 identisch. Die spätere 3TB/DJ02 hat die gleiche Bremse vorne wie die 3YF, bei Selina's 3TB wird die Gabel wahrscheinlich noch dahingehend umgebaut, da dort die Scheibe kleiner ist.
Somit können wir dann alle die gleichen Räder fahren und es werden wahrscheinlich 2 Kompletträder der 3YF auf den Dachträger geschnallt. Dann können bei einem Plattfuss schnell Räder getauscht werden und der Schlauch dann in Ruhe repariert/gewechselt werden. Ist halt Luxus, wenn man einen Bus dabei hat 8)

Es folgten die Umbauten, wie z.B. Acerbistanks auf die XTs, Gepäckträger, Elektrikumbauten, ...

Die werd ich dann auszugsweise in separaten Threads vorstellen und hier verlinken.

Gruß
Sven
XTZ 850 mit 3VD, XT 600 3UW offen, XTZ 660 3YF, XT 750 Scrambler, WR 450 F (06er), XV 750 SE mit gereckter Gabel, R 1100 GS, Grizzly 660

Joff

Was nicht unbedingt in jedem Reiseführern steht:
Tschiatura, eine Stadt in der man mal so richtig ausgiebig Seilbahn fahren kann ;) Das war schon cool, die Dinger wie Busse zu benutzen. Da sind auch viele stillgelegte und hochinteressante (wenn man auf "lost places" steht) Industrie/- und Eisenbahnanlagen im Umkreis. Zum Teil mit vor sich hinrostenden, kompletten Loks.
Und Vashlovani war cool (viel Wasser mitnehmen).
Auch cool natürlich Takhti-Tepha. Das ist auch ein schöner Ritt durch eine Wüsten/ Steppenlandschaft mit vielen Möglichkeiten zu nem Abstecher.
Aufpassen dass ihr da nicht in Azerbajdschan landet. Ist einem Polen den wir aufsammelten passiert. Die Soldaten waren aber sehr nett. Haben ihn gefilzt und nachdem klar war, dass das nur ein trotteliger Touri ist, per Militär-LKW ihn und sein Gefährt zur Grenze gebracht und zurückgeschickt.
Solltet ihr in Armenien nach Berg-Karabach (was ich empfehlen würde, aber is halt Geschmackssache so wegen Krisenregion etc) drauf achten, dass das nicht im Pass gestempelt wird.
Auf jeden Fall habt ihr ne super Tour vor euch!

Svoeen

Zitat von: Joff am 07. Januar 2020, 15:32:24
Was nicht unbedingt in jedem Reiseführern steht:
Tschiatura, eine Stadt in der man mal so richtig ausgiebig Seilbahn fahren kann ;) Das war schon cool, die Dinger wie Busse zu benutzen. Da sind auch viele stillgelegte und hochinteressante (wenn man auf "lost places" steht) Industrie/- und Eisenbahnanlagen im Umkreis. Zum Teil mit vor sich hinrostenden, kompletten Loks.
Und Vashlovani war cool (viel Wasser mitnehmen).
Auch cool natürlich Takhti-Tepha. Das ist auch ein schöner Ritt durch eine Wüsten/ Steppenlandschaft mit vielen Möglichkeiten zu nem Abstecher.
Aufpassen dass ihr da nicht in Azerbajdschan landet. Ist einem Polen den wir aufsammelten passiert. Die Soldaten waren aber sehr nett. Haben ihn gefilzt und nachdem klar war, dass das nur ein trotteliger Touri ist, per Militär-LKW ihn und sein Gefährt zur Grenze gebracht und zurückgeschickt.
Solltet ihr in Armenien nach Berg-Karabach (was ich empfehlen würde, aber is halt Geschmackssache so wegen Krisenregion etc) drauf achten, dass das nicht im Pass gestempelt wird.
Auf jeden Fall habt ihr ne super Tour vor euch!

Danke für die Tipps :)

Falls noch jemand welche hat, immer raus damit. Der Thread soll ja jedem hilfreich sein, der irgendwann mal in die Richtung will /-/
XTZ 850 mit 3VD, XT 600 3UW offen, XTZ 660 3YF, XT 750 Scrambler, WR 450 F (06er), XV 750 SE mit gereckter Gabel, R 1100 GS, Grizzly 660

Svoeen

Im September 2019 sind wir eine Vorbereitungstour gefahren, um einiges zu testen. Zum einen die Motorräder an sich(Christa hatte ihre XT erst kurz zuvor gekauft, mit der Tenere bin ich auch noch nicht großartig gefahren und die Umbauten an Selinas XT hatte ich auch gerade erst fertig gestellt), dann noch die Ausrüstung (z.B. 2 verschiedene Zelte getestet, Kameras) und zu guter letzt unsere Tageskilometerleistung um ein Gefühl zu bekommen, wie wir die große Tour in etwa planen können.

Geschlafen wurde quasi immer am Straßenrand (die App von https://park4night.com/?langage=de genutzt). Da waren echt wunderschöne Plätze dabei. Man muss allerdings aufpassen, da dort jeder "Depp" etwas eintragen kann. Wir haben uns nur Plätze ausgesucht bei denen Bilder dabei waren.
XTZ 850 mit 3VD, XT 600 3UW offen, XTZ 660 3YF, XT 750 Scrambler, WR 450 F (06er), XV 750 SE mit gereckter Gabel, R 1100 GS, Grizzly 660

Svoeen

XTZ 850 mit 3VD, XT 600 3UW offen, XTZ 660 3YF, XT 750 Scrambler, WR 450 F (06er), XV 750 SE mit gereckter Gabel, R 1100 GS, Grizzly 660

Svoeen

Hier haben wir direkt an der Donau unterhalb von Bratislava geschlafen. Das war auch der Umkehrpunkt der Tour.
XTZ 850 mit 3VD, XT 600 3UW offen, XTZ 660 3YF, XT 750 Scrambler, WR 450 F (06er), XV 750 SE mit gereckter Gabel, R 1100 GS, Grizzly 660

Svoeen

Geschraubt wurde natürlich auch.
Kurzfassung:
Selinas XT(Trouble genannt) ging am Regentag alle 10-30 km aus. Wir haben im Prinzip alles versucht, irgendwann war das Problem gelöst, aber eine wirkliche Ursache haben wir nicht gefunden.

Hier die Langfassung(von Instagram kopiert):
Was nicht im Text steht, aber ausgeschlossen werden kann ist die Tankentlüftung, die ist beim Acerbistank ja leicht zu kontrollieren.
Nach 15km ist Trouble auf einer stark befahrenen Straße ausgegangen, zum Glück direkt an einer Haltebucht. Die erste Theorie war, dass das Tape und die Folie, die wir zum Schutz des Schaumstoffs um die Sitzbank gewickelt haben (Wir haben am Tag vorher eine erhöhte Sitzposition getestet) die Luft zum Luftfiltereinlass unter der Sitzbank abschneidet. Aber scheinbar war das nicht der Grund, denn nach weiteren 20km ist Trouble mitten im Nirgendwo wieder ausgegangen und Selina musste sie bis zur nächsten Haltemöglichkeit schieben. Möglicherweise sorgte die modifizierte Motorradjacke als Tanküberzug für Luftprobleme oder vielleicht doch der Benzinfilter? Der Filter war durchgängig und das Tankcover wurde entfernt. Entgegen aller Hoffnung ist Trouble nach 10km wieder ausgegangen, zum Glück diesmal neben einer Tankstelle. Die nächste Theorie war der Benzinfilter, der im Vergaser direkt über dem Schwimmernadelventil sitzt (also nichts was so mal eben schnell auf der Straße repariert ist). Zum Testen der Theorie ist Sven einige km Vollgas gefahren, aber Trouble lief ohne Probleme. Also nächster Versuch, aber Trouble wollte nicht. Der nächste Stopp war mal wieder bei einer Tankstelle, diesmal mit großem Dach und Platz um Trouble zu zerlegen. Weil es der vorletzte Tag war und wir km machen mussten, haben wir uns entschieden, eine letzte Sache zu testen, die Zündung. Der Funke war ok, die Spannung an der Zündspule war gut (mit einem improvisierten Voltmeter aus dem Tenere Cockpit Voltmeter und Kabeln gemessen, da wir kein Multimeter eingepackt hatten), eine neue Zündkerze kam vorsorglich rein und die Ablaufbohrung am Zündkerzenschacht wurde geprüft. Wir entschieden, dass Trouble im Bus die Heimreise antreten muss, wenn sie wieder Probleme macht. Das wollte niemand von uns und auch scheinbar Trouble nicht. Der Fehler ist bis heute nie wieder aufgetreten. Gut auf der einen, aber schlecht auf der anderen Seite, da wir nicht wissen was genau das Problem war.

XTZ 850 mit 3VD, XT 600 3UW offen, XTZ 660 3YF, XT 750 Scrambler, WR 450 F (06er), XV 750 SE mit gereckter Gabel, R 1100 GS, Grizzly 660

Svoeen

#13
Kurzes Fazit zur Tour:

Mit 6 Tagen war sie wie immer zu kurz, aber wir konnten im Prinzip alles testen (Regenklamotten, Zelt bei Nacht aufbauen, ...)

Die durchschnittliche Tageskilometerleistung war mit 220 km niedriger als gedacht (Spitzenwert waren knapp 300 km), aber wir sind im Prinzip auch immer erst Mittags losgefahren und haben geschaut, dass wir nicht immer erst im Dunkeln unser Camp aufschlagen. Dafür ist es ok. Es hat sich auch alles eingespielt und am letzten Tag ging das ganze Packen und Fertigmachen schon deutlich schneller als am Anfang, das wird sich auch auf der Tour bemerkbar machen. Außerdem soll die große Tour ja gemütlich ablaufen und deshalb ist auch viel mehr Zeit veranschlagt als man bräuchte, wenn man durch heizt. Man will ja was von den Ländern mitbekommen und nicht nur durchfahren.

Die XTs haben sich erstaunlich sparsam gezeigt, meine XTZ eher nicht so. Gibt aber ein paar Gründe dafür: Zum einen war die Fuhre samt Fahrer schon ordentlich schwerer, die Gepäcktaschen vorne über den Sturzbügeln haben natürlich den Luftwiderstand ordentlich erhöht und zu guter letzt meine rechte Hand, die hin und wieder unvernünftig war und auf schönen Strecken ordentlich am Hahn gezogen hat /devil/ Ich war einfach begeistert wie gut die Tenere mit der kürzeren Übersetzung los marschiert. /-/
XTZ 850 mit 3VD, XT 600 3UW offen, XTZ 660 3YF, XT 750 Scrambler, WR 450 F (06er), XV 750 SE mit gereckter Gabel, R 1100 GS, Grizzly 660

Svoeen

XTZ 850 mit 3VD, XT 600 3UW offen, XTZ 660 3YF, XT 750 Scrambler, WR 450 F (06er), XV 750 SE mit gereckter Gabel, R 1100 GS, Grizzly 660

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