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Motor komplett ausfahren notwendig?

Begonnen von Spatz, 02. Mai 2020, 09:52:15

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MKR Racing

Zitat von: Asphaltflex am 02. Mai 2020, 20:36:39
Auch wenn viele das nicht verstehen:

ALLE neuen Verbrenner die ich von 0km "eingefahren" habe, sind ~30km sachte gefahren worden bis das Öl warm war und dann ohne viel Last (~2/3 Gas) bis max Drehzahl, dann Gas zu, abtouren und wieder bis max. Drehzahl, usw.....
Das Ganze so ca. 100km, dann Ölwechsel und Feuer frei!

Das ergibt langlebige und drehfreudige Motoren.  ;D

Langsam, mit gleichbleibenden Geschwindigkeiten ist Murks für Kolben, Kolbenringe und die Hohnung am Zylinder.
Dazu gibt es reichlich fundierte Berichte, aber leider nicht von AB, AMS, ADAC oder ähnlichen Mainstreams.

Lediglich meine Meinung zum Einfahren.  /angel/

Genauso hab ich das auch gemacht, allerdings ein paar Kilometer mehr. Bis etwa 970. Außerdem versuchen viel zu Schalten. Wechselnde Drehzahlen usw. Wenn der Motor warm ist kann man dann auch mal über 5000 gehen.

Aber irgendwas müssen die Hersteller ja empfehlen. Und selbst da verstehen viele die Arbeitsweise von einem Motor nicht.

Ist der Motor anständig warm gefahren und hat immer ausreichend frisches Öl, läuft der ewig. Zumindest bei Japanern !

tam91

Hallo
Da ist viel Philosophie dahinter. Das alles hat aber wie bei den meisten Sagen einen realen Hintergrund. Früher konnte man die Motoren nicht so genau fertigen und mußte darauf bauen, daß sich z.B Kolben und Laufbahn aneinander anpassen. Wenn man dann gleich Volllast gefahren ist hat sich der Kolben (Alu) schnell gedehnt und das auch noch mehr als die Laufbahn (Grauguß) und schon hats geklemmt oder gefressen. Ebenso die Gleitlager die auch nicht wirklich exakt waren. Heute werden z.B. die Zylinder vor dem Hohnen verschraubt wie im Betrieb und dann bearbeitet, sodaß sie im Betriebszustand die richtigen Maße haben und evtl im unverbauten Zustand unrund sind. Die Zylinder sind in der Regel beschichtete Aluzylinder sodaß die Dehnungen die gleichen sind wie die des Kolbens usw.. Die meisten Motoren werden entweder gefeuert oder Geschleppt durch ein Einlaufprogramm gefahren um sicherzustellen daß sie in Ordnung sind. Jedes Fahrzeug geht am Ende der Produktion auf die Rolle und läuft im Rahmen dieses Tests auch Vollast, ganz edle Fahrzeuge werden sogar euf der Straße gefahren und getestet. Was wir also erhalten sind definitiv keine "jungfräulichen" Motoren. Trotzdem ist es durch aus sinnvoll am Anfang schön wechselnd mit vielen Schaltvorgängen und nach einer gewissen Laufzeit (hier kommen die 2- 500km ins Spiel) auch mal kurzen Vollastsprints zu fahren. Bei Motorrädern mit ihren vielen bearbeiteten Teilen im Ölkreislauf ist vor allem der Ölwechsel wichtig um Bearbeitungsrückstände und Einlaufmaterial rauszukriegen (bei meiner Ténéré 700 sah das Öl allerdings fast wie neu aus, im Gegensatz zu dem Öl aus von mir Überholten meist luftgekühlten Motoren bei denen es schon dunkler war). Auch ein Vollgasfahren kann nicht schaden wenn man das neue Öl drin hat, wenngleich ich meine bis heute nicht ausgefahren habe, war einfach kein Anlaß vorhanden.
Es gibt also heute keine so handfeste Begründung für ein strenges Einfahren mehr aber schaden tut es nicht.
Gruß
Christoph

Lowshow

Ich hab bisher zumindest keine Probleme gehabt, mit egal welchem Motor, wenn ich die ersten 10km warm fahre (möglichst 1/3 Nenndrehzahl und 1/3 Last, nicht warm laufen lassen im Stand) und dann Drehen bis an den Begrenzer wenn Vortrieb gefordert ist. Dem Getriebe und der Kette zuliebe achte ich lieber darauf nicht zu untertourig zu fahren, sprich unter 3000U/min halte ich bei der T7 für ungesund auch wenn sie da noch nicht "ruckelt". Der Motor kann 10.000 und will Drehzahl, so wie die meisten Motorradmotoren. Mir läuft es immer eiskalt den Rücken runter wenn ich in der Stadt zB Motorräder vorbeifahren höre mit schlagender Kette.... da sitzt einfach 0 Gefühl für Technik am Lenker.

Gruß
Andi
Grüße aus dem Schwarzwald

Je nach Anforderung findet man mich auf:
Yamaha Tenere 700 ( Die Alltagsdame )
Honda CRF1100 ATAS DCT ES ( Die Langstreckenkönigin )
KTM 690 Enduro R ( Das Schweizer Taschenmesser unter allen Motorrädern )

tam91

Hallo
Der CP 2 ist sicher kein typischer "Drehzahlmotor", bei Nenndrehzahl hat er zudem um 20,6 m/s Kolbengeschwindigkeit bei 9000/min was ziemlich ordentlich ist und ohne großen Aufwand so die vernünftige Grenze darstellt  (die ST 750 liegt wenn ich mich richtig erinnere bei knapp 16m/s). Der Motor wird es einem sicher mit längerer Lebensdauer danke wenn er nicht ständig  in den Begrenzer bei 10500 /min (wo wir dann schon definitiv ungesunde 24 m/s haben) geprügelt wird. Der CP 2 macht solche Drehzahlen zwar äußerlich unbeeindruckt mit aber er ist doch meiner Meinung nach eher ein klassischer Midrange Motor zumal das drehen nicht wie bei der ST750, die ja ab 600 nochmal deutlich nachlegt, einen "zweiten Wind" freisetzt.
Gruß
Christoph

Hagen von Tronje

Ich persönlich halte auch nichts von zu hohen Drehzahlen. Meine BHKW's laufen auch"nur" mit 1500U/min und das 24/7/365, okay 1* Ölwechsel im Monat und vielleicht noch einmal abschalten für Wartung. Wenn ihr das Mal mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit hochrechnet kommen doch massig km zusammen. Das wichtigste finde ich deshalb langsam warmfahren bis das Öl auch überall da ist wo es hin soll und nicht sofort Knallgas. Es ist nichts dagegen einzuwenden den Motor Mal aufzudrehen aber meiner Meinung nach geht das wenn man es dauerhaft macht auf die Lebensdauer.

Hejoko

Warm fahren ist eh das A und O. Klar kann man den CP2 Motor schön hoch drehen lassen. Aber ich persönlich drehe ihn nur z.b. bei Überholvorgängen mal hoch. Der Motor hat ein unwahrscheinlich breites Leistungsband. Darum kann man auch ohne Kettenschlagen im 4 Gang durch Kreisverkehre fahren und er zieht schön wieder da raus. Dementsprechend schalte ich immer zügig bei mittleren Drehzahlen (3000 - 4000 U/min) die Gänge durch.
Hohe Drehzahlen und Kolbengechwindigkeiten gehen immer an die Lebensdauer der Motoren.

Lowshow

Zitat von: tam91 am 04. Mai 2020, 16:45:05
Hallo
Der CP 2 ist sicher kein typischer "Drehzahlmotor", bei Nenndrehzahl hat er zudem um 20,6 m/s Kolbengeschwindigkeit bei 9000/min was ziemlich ordentlich ist und ohne großen Aufwand so die vernünftige Grenze darstellt  (die ST 750 liegt wenn ich mich richtig erinnere bei knapp 16m/s). Der Motor wird es einem sicher mit längerer Lebensdauer danke wenn er nicht ständig  in den Begrenzer bei 10500 /min (wo wir dann schon definitiv ungesunde 24 m/s haben) geprügelt wird. Der CP 2 macht solche Drehzahlen zwar äußerlich unbeeindruckt mit aber er ist doch meiner Meinung nach eher ein klassischer Midrange Motor zumal das drehen nicht wie bei der ST750, die ja ab 600 nochmal deutlich nachlegt, einen "zweiten Wind" freisetzt.
Gruß
Christoph

Hy Christoph, alleine die mittlere Kolbengeschwindigkeit bei hoher Drehzahl her zu nehmen um einen Motor als "Drehzahlmotor" einzustufen oder eben nicht.... halte ich für etwas "veraltet". Die Kolbengeschwindigkeit ist zunächst nichts aussagend, weder über die Motoreigenschaft noch die tatsächliche Belastung innermotorisch (Materialien, Öle, Kolbendrücke ect. spielen ebenso eine Rolle womit der Belastung durch Reibungsgeschwindigkeit enorm entgegen gewirkt wird). Zudem wird der Drehzahlbereich recht kurzfristig verwendet bis geschalten wird. Der CP2 ist wie man allen bisher veröffentlichen Leistungsdiagrammen entnehmen kann ein extrem elastischer Motor, aber gerade in der Mitte hat er nicht nur messbar sondern auch spürbar einen ordentlichen Krafteinbruch bzw. erstmal keinen Zuwachs. Ich hab hier auch schon gelesen das der Motor ab 6000 "nochmals kräftig zulegt".... äh nein, er hat kurz davor einfach ein "Loch". Ist im übertriebenen Sinn wie mit giftige 2-Taktern die oben raus den Asphalt aufreißen wollen, das fühlt sich nur so krass an weil davor deutlich weniger passiert.
Ich bin von dem Motor absolut begeistert, daran ändern meine Aussagen hier absolut nichts! Der Motor lässt sich unten rum auch extrem schaltfaul fahren, aber für den RICHTIGEN Vortrieb ist alles unter 6000 bedingt brauchbar.
Ich denke hier ist das wie mit allem, die Dosierung macht es aus. /beer/  Dauervollgas bei Nenndrehzahl mute auch ich keinem Motor zu  ;D

Gruß
Andi
Grüße aus dem Schwarzwald

Je nach Anforderung findet man mich auf:
Yamaha Tenere 700 ( Die Alltagsdame )
Honda CRF1100 ATAS DCT ES ( Die Langstreckenkönigin )
KTM 690 Enduro R ( Das Schweizer Taschenmesser unter allen Motorrädern )

MKR Racing

Wenns mal schnell gehen muss reichen 8500 Touren absolut aus. Und wie gesagt. Die meiste Zeit kann man ganz entspannt im ersten Drehzahl Drittel rumcruisen ohne das es einem zäh vorkommt.

Fumasu

Das schöne ist ja das die Tene ab 6000 noch mal zulegt. Ich habe meine Kiste nicht eingefahren. Lediglich Motoröl auf Temperatur und dann Feuerwerk. Allerdings die ersten 500 Km nicht über 6000 - 6500 rpm.

Hab mich ja auch quer durchs Netz gelesen zum Thema einfahren. Als ich gesehen habe wie die Typen von 1000PS mit ner nagelneuen Africa eine Rally gefahren sind hat mich das schon erstaunt.

Hagen von Tronje

Die geben die ja kurz danach wieder ab. Du möchtest ja länger was davon haben. Ich habe manchmal auch Vorführmaschinen hier und wundere mich wie manche damit umgegangen sind.

Hejoko

Wie sagt man so schön zu Vorführmaschinen " Betriebshuren" :D :D :D

Kalli

Also zum Thema einfahren hätte ich noch eine Halbweissheit:

Hier muss man zwei Betrachtungsweisen berücksichtigen, eine mechanische und eine chemische.

Die mechanische Seite:

Alle bewegenden Teile im Motor haben Spiel und wurden sehr wahrscheinlich CNC-Technisch hergestellt.
Beziehen wir uns auf die Oberfläche der Teile, wenn sie für uns augenscheinlich glatt wie ein Kinderpopo sind.
Mikroskopisch gesehen sind metallische Oberflächen nicht glatt und bei entsprechender Vergrößerung gleichen sie den Alpen mit Gipfelspitzen.

Hier sehe ich die Notwendigkeit des Einfahrens, alle bewegenden Gleitflächen werden sich einlaufen und somit die "Gipfelspitzen" der bewegenden Teile aufeinander einlaufen (Die Spitzen werden dann abgestumpft). Also haben wir somit feinste metallische Schwebstoffe im Motoröl.
Der Ölfilter soll diese bitte gefälligst zurückhalten, was er auf Grund seiner Porenweite auch best möglich versucht. Verständlicher weise nur die Schwebeteilchen, die auch nicht durch die Poren des Filters zurück gehalten werden können.
Daher der Oelwechsel nach 1000Km.
Warum die Drehzahl begrenzen auf  5000U/min - hier soll vermieden werden, dass sich schwerere Metallteichen, die sich im Sumpf befinden, aufgeschwemmt werden und dem Oelkreislauf erneut zugeführt werden.

Nun die chemische Seite, die Betriebstemp. bei heutigen KFZ-Motoren liegt bei ca. 80°C.
Beachte: Die Oeltemp. ist wichtig, nicht die Wassertemp.
Hat das Oel die Temp. erreicht, hat es auch die beste Reinigungswirkung und bildet mit der Zeit weniger Ablagerungen, die oft auf dem Kolben zu sehen wären.
Auch die Zündkerze hat eine Reinigungswirkung bei einer bestimmten Temp., die für eine Verbrennungsbild herangezogen wird.
Im Klartext: Kurze Laufzeiten sind auf Dauer schädlich für Verbrennungsmotoren und Eingahren macht in meinen Augen Sinn.

Gruß
Kalli

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