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Sitzbänke aufpolstern, Fahrwerk absenken und Fußrasten tiefer legen

Begonnen von Reisender, 31. Januar 2021, 08:55:09

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Reisender

Gestern trafen meine neuen SW-Motech Ion Fußrasten ein die ich sofort montiert habe. Zur Ausgangslage: Meine beidseitig durch eine Arthrose geschädigten Kniegelenke ertragen seit einigen Jahren keinen engen Kniewinkel mehr, deshalb habe ich für meine letzten 5 Motorräder stets Sitzbänke aufpolstern lassen. Zum Glück haben wir hier in Ludwigshafen einen begnadeten Sattler der selbst Motorrad fährt und mit Umbaukosten zwischen 100 und 120 € sehr kundenfreundlich agiert. Als Basis benutze ich nicht etwa die meist sehr gut erhaltene Originalbank sondern versuche über die Bucht preiswerte abgerissene Exemplare zu ergattern die ich ihm dann zum Aufpolstern überreiche. Sowas kann man bei unserem seltenen Stück natürlich vergessen, aber ich hatte das Glück dass mein Vorbesitzer schon eine aufgepolsterte Bank montiert hatte.
Der Fahrkomfort ist göttlich: fett Komfortpolster vorhanden und keine Kuhle mehr, also freie Sitzplatzwahl! Der Nachteil: Trotz 1,85m Körpergröße nur noch mit den Fußballen Bodenkontakt trotz entspanntem Federbein. Sobald der Untergrund nicht mehr eben ist wird es gefährlich: jedes Jahr auf den alpinen Schotterpisten das gleiche Drama, die Africa Twin mit der hohen (Adventure Sports-) Sitzbank habe ich zwar schweißgebadet mit viel Glück vor zwei Jahren noch unbeschadet durchgebracht, mit der hohen Sitzbank auf der Freewind habe ich mich letztes Jahr allerdings gleich zweimal flachgelegt...
Wie komme ich jetzt an der XT660Z zu einem vernünftigen Kniewinkel und trotzdem mit beiden Füßen sicher auf den Boden, vorzugsweise noch mit leicht angewinkelten Knien?
1. Standardsitzbank gekauft, 210 € geht ja noch. Wow, sieht die gut aus in grau mit roter Ziernaht! Wertet das Motorrad (weiß-rotes klassisches Ténérédesign) unglaublich auf. Aber mann, ist die hart im Vergleich zu der aufgepolsterten!!! Und den einbetonierten Sitzplatz durfte ich jetzt auch endlich kennen lernen. Bodenkontakt: natürlich viel besser, aber immer noch nicht ideal. Außerdem glaube ich nicht dass ich mit diesem Teil ohne fette Sitzbankauflage die Anreise zu den Schotterstrecken bewältigen kann weil der Kniewinkel erwartungsgemäß zu eng ist. Und der Komfort am Hinterteil beklagenswert...
2. Längere "Knochen" zwischen Schwinge und Umlenkhebel montiert für eine Absenkung um 35mm. Mehr wollte ich nicht riskieren wegen des Restvolumens zwischen Hinterrad und Heckrahmenschutzblech. Das war gut so, denn schon damit steht sie kaum noch sicher auf dem dafür zu lang gewordenen Seitenständer. Ein preiswertes Angebot für einen zusätzliche Seitenständer den ich einkürzen könnte suche ich noch. Bodenkontakt: Mit der Standardsitzbank, die wegen des zu engen Kniewinkels nicht in Frage kommt: prima! Mit der aufgepolsterten Sitzbank: fürs Gelände immer noch nicht sicher genug. Es droht der "Tritt ins Leere"...
3. Jetzt die Kombination Standardsitzbank + Absenkknochen + 1,5 cm tiefer montierbare ION-Fußrasten. Diese Fußrasten hatte ich schon an meinen beiden V-Stroms und an der Africa Twin und war damit sehr zufrieden. Auch an der Ténéré eine Wohltat! Damit ist jetzt endlich ein erträglicher Kniewinkel bei ausreichendem Bodenkontakt möglich. Für die 800 km - Anfahrt und Rückreise benutze ich zusätzlich ein leicht demontierbares, 2 cm dickes Gelkissen.

Verschiede "Begleiterscheinungen" müssen allerdings berücksichtigt werden:

1. Ist die Schräglagenfreiheit noch ausreichend? Die neuen Fußrasten sitzen tiefer und bauen breiter. Ich kann das momentan nicht testen weil die Straßen wieder gesalzen wurden. Allerdings fahre ich altersentsprechend sowieso nicht auf der letzten Rille, höchstens im Notfall. Einen Kommentar dazu werde ich noch abliefern.
2. Der Fußbremshebel liegt jetzt viel zu hoch. Dieser lässt sich ausreichend tiefer legen wenn man die unnötige Kontermutter am Verstellmechanismus ausbaut. Dazu muss der aber ziemlich zerlegt werden, das ist etwas zeitaufwendig aber problemlos möglich.
3. Der Schalthebel liegt jetzt natürlich auch zu hoch, jetzt muss man zum Hochschalten das ganze Bein anheben um ihn zu bedienen. Tiefer legen wäre theoretisch durch Versetzen auf der verzahnten Welle möglich, jedoch schlägt der Hebel beim Runterschalten dann am Rahmen an. Eine Lösung wäre eigentlich nur durch eine Verformung des Schalthebels möglich, einen "Knick" nach unten. Leider ist das Material so ausgestanzt dass der Hebelarm genau dieser Verformung den größten Widerstand entgegen setzt. Eine Verformung sollte man vielleicht an einem verzichtbaren Zweitexemplar unter Schmiedebedingungen durchführen, also im glühenden Zustand.
Hat jemand eine bessere Idee?

Reisender

Update: weil es zwischenzeitlich ein paar streusalzfreie Ausflugsmöglichkeiten gab konnte ich meine Erfahrungen mit den Umbauten komplettieren:

1. Die tiefliegenden ION-Fußrasten in Verbindung mit der Fahrwerksabsenkung um 35mm bei einer Federvorspannung von vorne maximal und hinten dritte Stufe erbrachten nicht einmal annähernd einen ungewollten Bodenkontakt trotz genussvoller Schräglage auf trockener Fahrbahn. Für einen "normalen" Fahrstil ist immer noch ein mehr als ausreichendes Sicherheitspolster vorhanden.

2. Eine Anpassung des Schalthebels ist nicht unbedingt erforderlich. In der tiefstmöglichen Montageposition, so dass er bei der Abwärtsbewegung noch nicht am Rahmen anstößt, gelingt das Aufwärtsbewegen (Hochschalten) auch ohne den ganzen Fuß abheben zu müssen. Nur nicht mehr so komfortabel mit der Fußspitze, sondern der höhere Spann muss den Kontakt herstellen. Der Fuß kann jedoch auf der Raste verbleiben. Deshalb werde ich da keine Veränderungen vormehmen.

3. Den Seitenständer werde ich aber früher oder später um ca. 2cm kürzen müssen. Spätestens bei der HU wird der arg senkrechte Stand bemängelt werden.

Norman 660z

Danke für deinen Informativen Beitrag 🙌🏼

Schön zu hören das 35mmm Tieferlegung nicht am Auspuff schleifen.

Hast du die Gabel durchgesteckt?

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