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Die XT 660Z als Wertanlage?

Begonnen von Reisender, 10. Februar 2022, 08:48:37

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freddy_walker

Ich habe mir die 1VJ eigentlich aus Verlegenheit zugelegt. Im Nachhinein aber ein Glückstreffer, denn sie fährt (mit Wilbersfahrwerk) absolut genial, trailmäßig, Landstraße oder auf der Bahn - kein Gerühre etc. Geil.
Motor ist thermisch gesund durch  die bekannten Maßnahmen, Sitzbank aufgepolstert, Anlasser ausgebaut, Handdeko, fertig.

Sind jetzt halt viele unterwegs in meinem Alter, die sich auch ihren Jugendtraum noch verwirklichen wollen... Angebot und Nachfrage.
Aber manche Angebot sind echt ein Spaß - und ich hoffe, dass nicht jeden Tag ein Dummer aufsteht...
Gruß, Frederik - der jetzt 1VJ fährt :-)
XT600Z 1VJ Bj. 87, weiss-rot, 50.257km
T7 WR vielleicht
Original ist OK - aber ich fahre lieber.

Reisender

Zitat von: rallye tenere am 13. Februar 2022, 13:22:51
...die 34 L ist wesentlich beliebter und gesuchter, als die 1VJ.
Sie hatte auch keinerlei Schwächen, nur edelste Anbauteile und noch dazu die leichteste, unkomplizierteste TÉNÉRÉ,  die es jemals gab.
Von Dir als absolutem Ténéré - Experten würde ich gerne ein persönliches Urteil zur 55W hören.
Meine Frau und ich fuhren davon jeweils ein Exemplar in den Jahren 1985, 1986 und 1987, mein Schwager hatte zeitgleich eine 1983er 34L die ich natürlich auch austesten durfte. Meinen Informationen nach beschränkten sich die Änderungen von 34L auf 55W auf
1. ein leicht abgeändertes Design auf den Tankflanken
2. den Austausch der von Denfeldt angefertigten Einzelsitzbank durch eine (weniger ansehnliche) Doppelsitzbank und
3. ein strafferes Fahrwerk
Gab es da sonst noch etwas?
An das aktuellere Tankdesign hatten wir uns schnell gewöhnt, aber den Verzicht auf die hervorragend gestylte Einzelsitzbank haben wir sehr bedauert. Anders sah es bei dem modifizierten Fahrwerk aus: Die ultrasoft ausgelegten Federelemente der 34L waren sicher eine Wohltat im Gelände und v. a. während der Paris Dakar Rally, für unsere langen Anreiseetappen mit vollem Campinggepäck aber völlig unbrauchbar. Selbst mit den bereits straffer ausgelegten 55W kamen wir auf der Autobahn bei Reisetempo wiederholt in Kalamitäten, sei es durch stürmisches Wetter oder die Böen im Schlepptau zu überholender LKW.
So weit ich weiß fuhr mein Schwager mit seiner 34L unter vollem Reisegepäck nie schneller als 100km/h, meine Frau und ich wagten uns bis zu 120km/h unter normalen Wetterbedingungen vor. Aber ständig mit Fahrwerksunruhen bis hin zu wahren Bocksprüngen rechnen zu müssen hat die langen Anreiseetappen richtig unangenehm gestaltet. Ich kann mich erinnern dass es aus diesem Grund manchmal unmöglich war viele uns eigentlich zu langsam fahrende LKW auf der Autobahn zu überholen...wie wäre das erst mit einer 34L abgelaufen? Deshalb würde ich unter den "Ur-Ténérés" immer die 55W vorziehen, am besten ergänzt mit dem Denfeldt Einzelsitz.
Aber wie denkst Du darüber?

PS: Das Problem mit den Fahrwerksunruhen haben wir übrigens 1988 mit dem Kauf einer XJ 900 und einer FJ 1200 gelöst...

Reisender

Seit Monaten sehe ich endlich wieder ein attraktives Angebot in den Kleinanzeigen: 4500 € für eine optisch 1A dastehende 2009er mit 66.000 km auf der Uhr aus Erstbesitz, reichlich Zubehör inkl. Givi - Alukoffer. ENDLICH! Auch wenn ich schon eine XT660Z besitze hat mir dieses Exemplar Appetit gemacht - Mein Nachbar sucht ja schließlich eine. Aber muss die denn unbedingt in Berlin stehen? Das sind fast 700 Kilometer einfache Strecke...  :o
Dennoch darf man wieder Hoffnung schöpfen.

rallye tenere

#18
Hallo Reisender
Eigentlich kannst du das ja auch fast Alles auf meiner Website unter http://rallye-tenere.com/Stamb_xt_600_z-34L-55W.htm lesen.

Die 55 W ist wohl  im Nachhinein die beste 600 er TÉNÉRÉ gewesen in der Modellreihe.
Die Federelemente waren geändert worden, so konnte man nun das Federbein in Hinsicht der Geschwindigkeit beim Ausfedern nun voreinstellen. Vorne war eine gute Showa Gabel verbaut, die etwas härter war.
Auch der geänderte Bremssattel ist wesentlich praktischer, als derjenige der 34 L.
Die Änderungen am Fahrwerk und der Bremsanlage erforderte eine neue Typenbezeichnung - 55W.

Ansonsten blieb eigentlich alles beim Alten. Das geänderte Dekor am Tank und die, nun zwar etwas schönere 2 Mann Sitzbank war die augenscheinlichste Veränderung gegenüber der 34L.

Die legendäre 1 Mann Sitzbank der 34L bleibt unerreicht.

Aber die 55W war ein Übergangsmodell, nur ein Jahr gebaut - Die 1VJ, orientiert an der Dakar Werksmaschine in Bezug auf Optik und teilweise auch Technik, stand schon in den Startlöchern.


Man wusste ja nicht, das bedingt durch haarsträubende konstruktive Änderungen, gerade im Ansaug und Kühlungsbereich, die 55W die letzte unproblematische TÉNÉRÉ gewesen sein sollte.
Der TÉNÉRist, der eben seine 55W noch behalten hatte und nicht auf die doch hübschere und bulliger wirkende 1VJ gewechselt war, der absolute Gewinner war.
Heute sind diese Modelle Bj 1985 hoch gehandelt und dementsprechend selten zu bekommen.

Natürlich ist der Kult um die erste, eben die "Ur TÉNÉRÉ" mit der Modellbezeichnung 34L deutlich größer, als um die eigentlich bessere 55W - warum auch immer.

Gruß Ingo
www.rallye-tenere.com

Nein, ich bin kein Motorradfahrer- Ich bin TÉNÉRist, das ist etwas völlig Anderes !!

Meine TÉNÉRÉ´s:
XT 600 Z 1986 - Sonauto Dakar Replica 1985
XTZ 690 E  2019 - TÉNÉRÉ  700 -  BYRD Rallye Touring
XTZ 690 D -  2022 - TÉNÉRÉ 700 - WORLD RAID Rallye Touring

Reisender

Danke für die ausführliche Erklärung Ingo!
Deine Website kenne ich selbstverständlich.
Ja wenn wir die beiden noch hätten! Insbesondere das Exemplar meiner Frau hat ein unwürdiges Schicksal erlitten. Wir haben sie als eine der allerletzten verfügbaren 1985 für 6500 DM gekauft und 1988 für einen Freundschaftspreis im Bestzustand an ein befreundetes Paar abgegeben. Diese wiederum verschenkten sie schon nach einem Jahr an den jüngeren Bruder des Mannes, der sie deshalb auch gar nicht zu schätzen wusste. Für ihn war die auf 27 PS gedrosselte 55W nur eine klapprige, gakelige Notwendigkeit auf dem Weg zu seinem offenen Führerschein! Als er dann endlich seine Ducati fahren durfte bot er die unbeschädigte Ténéré für lediglich 1000  DM an und ließ sich sogar noch auf 750 DM runterhandeln. Ein Banause wie er im Buch steht. Wir hatten von dem Verkauf keine Kenntnis, sonst wäre sie logischerweise wieder bei uns gelandet.
Beste Grüße,
Robert

Spätzünder

#20
Hello!
Mal wieder zurück zu der Anzeige und dessen Preisvorstellung. 5 Wochen später und nun für 7.900 Euro steht die immer noch da.  /devil/
Ich habe meine erst vor zwei Tagen gekauft und fast 1 Jahr die Anzeigen beobachtet.
Mal abgesehen davon, dass wir alle  als Käufer Schnäppchengeil sind und auf der anderen Seite beim Verkauf auch gerne jeden Euro mitnehmen würden... Die Teile mit den Phantasiepreisen bilden nicht wirklich den Markt ab! Die stehen und stehen und irgendwann gehen sie für 3000 Euro günstiger weg. Realistisch wird der die vielleicht irgendwann für 6.000 € wegbekommen. Auch noch ein stolzer Preis! Unter 10Tkm, sähe das anders aus. Aber man merkt auf jeden Fall, dass bei den Angeboten immer höher angesetzt wird, nach dem Motto man kann es ja mal versuchen. Und Exemplare mit realistischen Preisen sind nach drei Tagen weg.
Aber irgendwie gibt es doch jedem Besitzer ein gutes Gefühl so ein begehrtes Schätzchen zu besitzen - so lasst uns stolz und glücklich sein!

Reisender

Ich kann Dir nur vollumfänglich zustimmen, Spätzünder. Eine zutreffende Analyse der Situation.
Ich komme gerade aus dem Urlaub zurück, 14 Tage Verdon mit zum Teil schwerstem Gelände. Was für ein Unterschied zu meinen früheren "Enduros"! Die XT660 bügelt alles weg, besser als die eigentlich recht kurzen Federwege hatten erwarten lassen. Auf der Langstrecke verwöhnte sie mich mit einem Schnittverbrauch von 3,8L, auch mit vollem Reisegepäck (zwei 45L Koffer, zwei große Gepäckrollen u. a. mit der Campingausrüstung, ein ausgefahrener Tankrucksack: ich schätze 60 Kilo + meine 100...) Tadelloser Geradeauslauf, immer genug Kraft und sattes Gebollere - was bin ich begeistert von diesem Teil!

Mr.Oizo

Was für eine schöne Liebeserklärung. /beer/

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