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22. November 2024, 10:47:47

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Gabelabstimmung,Viskosität/Vorsp./Luftpolster

Begonnen von gatopardo62, 03. Januar 2023, 20:58:15

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gatopardo62

Hallo,
hätte da mal ein paar Fragen bezügl. GABELABSTIMMUNG:
Aktuell hab ich alles orig. vorne ausser 5 mm Vorspannhülsen verbaut. Der SAG dyn. als auch stat. ist so super. Aber Die Gabel ist mir zu hart. Auf Strasse nutze ich laut kabelbinder die letzten 90 mm nicht. Dieser Restfederweg denke ich ist zu viel. Auch beim fahren spricht die Gabel auf den ersten 30—50 mm zu hart an (Schlaglöcher,geflickte Bodenwellen). Druckstufe ist voll auf. zugstufe ca. 10 klicks offen.
Folgende Maßnahme würde ich durchführen:
Gabelöl wechseln auf 7,5er (26cst).
Andere Möglichkeit wäre Luftpolster mit orig 10 er Öl zu vergrössern. Also z bsp. von 85mm auf 100 gehen.

Was meint ihr? Ich tendiere zum 7,5er mit 85er Luftpolster.
Hat jemand Erfahrung mit dem 7,5er Öl in der Gabel?

Und noch ne frage zum Luftpolster: Wird das mit oder ohne der Führungshülse für die Feder gemessen??

hakim

Hallo,
ich würde vermuten, daß du deine Gabel recht unausgewogen eingestellt hast. Hierzu meine Anmerkungen zum Überdenken:
- Du hast die Vorspannung um 5mm erhöht. Wie man weiß, ändert sich dadurch zwar nichts an der Federrate, allerdings wird erfahrungsgemäß das Ansprechverhalten (Losbrechmoment) etwas schlechter. Um den dynamischen Durchhang auf das Gewicht anzupassen, ist es immer besser, das über eine andere Federhärte zu machen als über die bloße Vorspannung.
- Du hast 210mm Gesamtfederweg an der Gabel. Daß du im Straßenbetrieb 90mm davon nicht nutzt, trotz ganz auf weich gedrehter Druckstufe, finde ich nicht ganz so auffällig wie du. Mach´ den Test mit dem Kabelbinder vielleicht nochmal auf einem Holperweg, und mal vorne kräftig bremsen...da muß noch Reserve bleiben vorm Durchschlagen.
- Du hast die Druckstufe ganz offen, aber die Zugstufe mit nur 10Klicks geöffnet und damit sehr hart eingestellt. Das ist sehr unausgewogen. Wenn du die Gabel schneller einfedern läßt, muß sie auch wieder schneller ausfedern dürfen. Achte mal bei deiner aktuellen Einstellung beim Durchfahren von tieferen Schlaglöchern oder abgesenkten Kanaldeckeln darauf, wann genau der Schlag in der Gabel spürbar wird. Beim Reinfahren oder beim Herausfahren? Ich vermute, daß du es schon beim Reinfahren spürst. Aufgrund der harten Zugstufe federt das Rad nicht schnell genug aus, es "fällt" geradezu ins Loch. Auch im Moment des Herausfahrens ist vielleicht das Rad noch nicht wieder ausgefedert bis zur Normalstellung, die Federn sind noch unnötig komprimiert, was das Ansprechverhalten auf die Kante beim Herausfahren verschlechtert. Im Extremfall zieht sich die Gabel beim Durchfahren einer Holperstrecke immer weiter in die Federn, wenn die Zugstufe zu hart eingestellt ist.
Vielleicht machst Du nochmal diese Fahrversuche, bevor du an Gabelviskosität und Luftpolster gehst. So eine "Adventure"-Gabel ist immer ein Kompromiß. Sie soll straff genug sein für die Straße, ohne zu unruhig auf Unebenheiten in einer schnellen Kurve zu reagieren, auch ohne zu tief einzutauchen beim kräftigen Bremsen. Idealerweise soll sie dabei nicht viel mehr Federweg "aufbrauchen" als ein Straßenmotorrad. Und sie soll doch genügend Federwegsreserven für Schlechtwegebetrieb bereithalten, unter Anpassung der Dämpfungseinstellung wenn erforderlich. Schwereres Offroad ist eh´nochmal ´ne andere Hausnummer, aber das ist ja nicht die intendierte Stoßrichtung der T700.
Ölviskosität und Luftpolster zu ändern sind eher Feintuning. Bezüglich des Luftpolsters macht YAMAHA keine Angaben, das ergibt sich automatisch über die vorgeschriebene Füllmenge an Gabelöl. Normalerweise mißt man das Luftpolster - sofern vom Hersteller mit einem Standardwert vorgegeben - bei gezogener Feder. Also: Vorderrad ganz entlasten, Feder zumindest auf einer Seite ziehen, dabei schön langsam in den Holm abtropfen lassen, dann Luftpolster abmessen bis Oberkante Standrohr. Das ist dein Referenzwert für eventuelle Modifikationen.
Abschließend noch aus meiner Zeit mit der T700: bei rund 84kg Fahrergewicht mit Klamotten fand ich die Gabel eigentlich recht brauchbar, bei doch etwas zu hartem Ansprechverhalten. Ich habe progressive Federn von HYPERPRO montiert und das originale 10er Öl - weil fast neu - drin gelassen. Die Luftkammerlänge habe ich so wie oben beschrieben gemessen und auf 110mm eingestellt. Zugstufe 14 Klicks offen und Druckstufe 15 Klicks offen. Damit war ich gut unterwegs.
Hakim

gatopardo62

Hallo Hakim,
danke für die ausführliche und detaillierte Info!
Restfederweg: den hätte ich gerne bei 25-30%. Also 40-60 mm .Ich denke da bliebe noch genug für Schotter.

Zugstufe: Durch die Vorspannhülsen federt die Gabel doch schneller aus. Zugstufe auf 10 ist bereits 2 klicks zugedreht zum Originalzustand. Ich werde sie aber mal öffnen und probieren.

Yamaha gibt 85 mm Luftpolster an. Mit der Füllmenge (624ml) hat man dann schon 2 Maße. vor dem ausschütten werde ich das luftpolster messen. Dann im Behälter die ausgeschüttete Ölmenge. Wenn was nicht zusammen passt überleg ich mir nach was ich mich richte.
Deine 110 ml Luftpolster war die Vorgabe des progressiven Federherstellers oder war das dein Messwert vor ausschütten?
Denn mit diesen 110 könntest du schon ein weicheres Ansprechen erreicht haben. Dies in dem Falle, das der Federhersteller bezüglich der Ölmenge  auf den Fzghersteller verweist. Die wäre dann 85 mm gewesen.

Was ich immer noch nicht weiss - mit gezogener Feder ist klar - ob die 85 mm Luftpolster mit Federführungshülse ( das lange Kunststoffteil) oder ohne gemessen wird. Im Werkstatthandbuch ist das nicht genau beschrieben. Wenn man aber von der Reihenfolge der benannten Arbeiten ausgeht, wird das Luftpolster wohl OHNE Hülse gemessen. Denn es wird erst - laut WHB - das Luftpolster mit der Ölmenge eingestellt und DANN die Hülse samt Feder verbaut.

Na vlt. findet sich noch jemand im Forum der mir diese Frage beantworten kann. Oder es ergibt sich beim ausbauen der Bauteile- im besten Falle - durch Übereinstimmung der tatsächlich vorgefundenen Werte und der theoretischen  Angaben der Füllmenge und Luftpolster. das müsste ja dann zusammenpassen

Bin aber schon neugierig wie die T7 mit dem 7'5 er Öl vollsynth. von Motul ansprechen würde. Ich könnte dann auch wieder mit der im Moment voll geöffneten Druckstufe arbeiten wenn es zu weit in den Restfederweg gehen würde. Und das Ansprechverhalten sollte dann feiner sein - denke ich zumindest.
Gruss , Carlos

hakim

#3
Hallo Carlos,
daß im WHB das Maß für die Luftkammerlänge (85mm) tatsächlich angegeben ist, hatte ich vergessen. Die von mir genannten 110mm Luftkammerlänge für die "progressiven" Hyperpro-Federn sind von Hyperpro vorgegeben, in Verbindung mit einem 10er Öl wie auch serienmäßig bei der T700. Ansonsten verstehe ich das so wie du, nämlich daß man bei gezogener Kunststoff-Federführung abmißt. Das bessere Ansprechverhalten bei Verwendung der Hyperpro ergibt sich neben der größeren Luftkammerlänge natürlich auch durch die doppelt lineare Wicklung der Feder. Dabei muß der enger gewickelte, kurze Federabschnitt nach oben zeigen.

Nachtrag:
Du schreibst "Zugstufe: Durch die Vorspannhülsen federt die Gabel doch schneller aus." Bin kein Fahrwerksspezialist, aber das leuchtet mir nicht ein. Die größere Vorspannung hebt nur die Front in eine neue Nulllage an. Auch in dieser neuen Nulllage gleichen sich die Federkraft (inklusive Vorspannkraft) und die aufgebrachte Gewichtskraft aus. An dieser Gewichtskraft (= auf die Front lastendes, anteiliges Fahrzeug- und Fahrergewicht) änderst du aber nichts. Warum sollte dann bei mehr Vorspannung die Gabel schneller ausfedern und deshalb die Zugstufe straffer eingestellt werden müssen? Am Heck ist das natürlich gängiger - aber eigentlich auch nur wenn man die Vorspannung erhöht hat, um zusätzliches Gewicht durch Sozia und/oder Gepäck zu kompensieren. Wenn ich irre - lerne gerne dazu.
Hakim

Carlos

Moin Hakim,
ich habe immer sehr gerne deine technischen Ausführungen und detaillierten Modifikationsberichte gelesen. Ich war dann überrascht, dass du dich wieder von deiner aufwändig optimierten T7 verabschiedet hast. Gibt es ein Nachfolgemodell? Wenn ja, was hat dich dazu bewegt?
Beste Grüße
Carlos (scheinbar der II.  :))

hakim

Hallo,
ich hatte bei Markteinführung meine T700 blind vorbestellt, weil ich das Konzept überzeugend fand, und war nach Erhalt vor allem mit dem Fahrwerk nicht zufrieden. Dazu kamen weitere Baustellen bei der Ergonomie, beim Getriebe und noch mehr. Dann noch Qualitätsprobleme wie Korrosion an Speichen und Tank. Mittlerweile bin ich überzeugt: man kann mit der Ténéré sehr zufrieden sein, wenn sie einem schon im Serienzustand weitestgehend paßt. Muß man zuviel tiefgreifend ändern, um den eigenen Anforderungen und Erwartungen gerecht zu werden, wird vielleicht nichts draus. Bereut habe ich den Kauf nicht, es hat Spaß gemacht das Mopped zu modifizieren. Dann aber bin ich zu einer KTM 990 Adventure zurückgekehrt, Modell 2012 mit knapp über 30tsd km auf der Uhr. Diese Maschine kenne ich als KTM-Mechaniker (im Ruhestand) in- und auswendig und vor allem, sie paßt mir von vornherein wie der sprichwörtliche Handschuh. OK, ich habe dann doch das Fahrwerk von 210 auf 265mm erhöht, aber dafür liegen ja alle Komponenten im KTM-Regal und das paßt.
Also nichts grundsätzlich gegen die T700, und Euch allen weiterhin viel Fahrspaß damit.
Hakim

Loskop

Hallo zusammen,

Ich möchte etwas zum Thema Abstimmung der Gabel loswerden und auch erfahren.

Meine T700 ist Bj 2020. Verbaut ist ein Öhlins Federbein mit hydraulischer Vorspannung, was einwandfrei funktioniert und lediglich lobend erwähnt werden kann.
Vor meiner Tour in 2022 (von Deutschland nach Ulaanbaatar -  Mongolei, insgesamt 19.600 km) kam eine neue, originale Gabel und Öhlins Cartridges rein.
Die untere Gabelbrücke war auch neu, weil der Vorbesitzer sie verbogen (wie die Gabel auch) hatte.

Auf der Tour ist mir ein ähnliches Ansprechverhalten wie von gatopardo62 beschrieben aufgefallen.
Kleine Unebenheiten sind deutlich an den Lenker weiter gegeben worden und ich hatte sogar das Gefühl, dass die Gabel bei kleineren Unebenheiten eher eine Vor- und Zurückbewegung ausgeführt hatte als einzufedern.
Die Lenkkopflager waren nicht zu locker, sie waren eher zu fest.

Ab Kasachstan (nach 14.000 km) war dann auch eine Rastposition am Lenker spürbar. Die Rollen haben sich in die Lager am Lenkkopf eingearbeitet.

Nun ist das Moped zurück gekommen und ich bereite die nächste Tour vor.
Beim Ausbauen sind natürlich deutliche Spuren an den Radlagern zu erkennen.
Weitere Spuren sind am Bereich der Klemmung der unteren Gabelbrücke zu erkennen. Es handelt sich um Einkerbungen um die 5 mm Länge in in Längsrichtung der Gabel sowohl in Fahrtrichtung als auch rückwärts (hier deutlicher) zu erkennen sind. Hier muß die Gabel kräftig gearbeitet haben. Die Schrauben waren zuvor nach Vorschrift angezogen worden.
Nun bin ich unsicher, was ich machen soll.
Die Gabel einschicken und warten / einstellen lassen?
Lenkkopflager sind schon bestellt.
Oder ist es ratsamer die Mopete zusammen zu bauen und so einem Fachmann vorzuführen?

Gruß Olaf

RaKe

Kann es sein, dass die Klemmungen der unteren Gabelbrücken zu arg angezogen waren.
Das könnte einerseits die Einkerbungen andererseits auch das schlechte Ansprechen erklären

hakim

Zitat von: Loskop am 05. Januar 2023, 10:27:09
Hallo zusammen,
...Kleine Unebenheiten sind deutlich an den Lenker weiter gegeben worden und ich hatte sogar das Gefühl, dass die Gabel bei kleineren Unebenheiten eher eine Vor- und Zurückbewegung ausgeführt hatte als einzufedern.
Die Lenkkopflager waren nicht zu locker, sie waren eher zu fest.
... Die Rollen haben sich in die Lager am Lenkkopf eingearbeitet...
Hallo Olaf,
guter Ansatz mit dem Anzugsmoment der unteren Brücke!
Was mir ergänzend noch einfällt: wurde deine Ténéré vorm Tausch der Gabel und der unteren Gabelbrücke auf einen Rahmenschaden geprüft? Liegen die Aufnahmen der beiden Lager im Lenkkopf noch parallel? Ist vielleicht der gesamte Lenkkopf verzogen, was zu mehr Verwindung in der Gabel führen würde? Ist eventuell das untere Rahmenlager aufgeweitet worden beim Unfall? Dann hätte der Lagerring etwas Spiel, was man eventuell unbemerkt durch festeres Anziehen des Lagers versucht hat hinzukriegen.
Ich rate dir dringend, alles genau durch einen Fachmann untersuchen zu lassen. Wenn damals nicht geschehen, steht eine Laservermessung des Rahmens an.
Hakim

hakim

Hallo,
ich habe geschrieben: "Ist eventuell das untere Rahmenlager aufgeweitet worden beim Unfall? ". Etwas unglücklich ausgedrückt - ich meine den Sitz des unteren Steuerkopflagers im Rahmen. Dieser kann - wie schon gesehen - bei einem Unfall aufgeweitet werden.
Hakim

gatopardo62

nochmal kurz zurück zu meiner zugstufe:
#Hakim: das mit der Nulllage seh ich auch so. Dachte bisher aber, dass mit mehr Vorspannung auf der Gabel auch das Rad zum Schnelleren ausfedern gebracht wird. Lasse mich aber auch immer gerne verbessern und lerne so dazu. Manchmal muss man auch solche Sachen gedanklich sinken lassen bis man (meistens morgends beim aufwachen) eine Lösung oder Eingebung bekommt.

Werde hier berichten wie es weitergeht...!

hakim

#11
Zitat von: gatopardo62 am 06. Januar 2023, 08:54:47
... Dachte bisher aber, dass mit mehr Vorspannung auf der Gabel auch das Rad zum Schnelleren ausfedern gebracht wird...
Hallo nochmal Carlos,
naja, vielleicht bin ich ja derjenige, der sich gedanklich verirrt... ;)
Ich setze in dieser Frage nochmal anders an. Bei gleichbleibender Einstellung der Dämpfung ist in meinen Augen für die Ausfedergeschwindigkeit entscheidend, mit welcher Kraft die Feder beaufschlagt ist. Diese setzt sich zunächst zusammen aus der serienmäßigen Vorspannung der Feder + der Gewichtskraft, welche auf der Gabel und damit auf der einzelnen Gabelfeder lastet. Angenommen das Mopped steht auf seinem Montageständer, Vorderrad ganz entlastet. Wenn du es nun auf die Räder stellst und aufsitzt, wird zuerst ein Teil der auf die Front aufgebrachten Gewichtskraft aufgebraucht, um die Vorspannung der Federn zu kompensieren. Erst dann sinkt die Gabel ein Stück ein. Das ist der Negativfederweg, Du erreichst den Punkt des dynamischen Durchhangs. Jetzt ist dir dieser aber zu groß, worauf du die Vorspannung der Gabelfedern erhöhst. Du sitzt erneut auf und bringst dabei genau dieselbe Gewichtskraft auf die Gabel. Es wird aber jetzt etwas mehr davon verbraucht, um die nun erhöhte Vorspannung zu kompensieren, bevor die Gabel eintauchen kann. Danach bleibt weniger Gewichtskraft "übrig", wodurch die Gabel weniger eintaucht als mit der Serienvorspannung. Der dynamische Durchhang verringert sich, die Front steht höher. Entscheidend für deine Frage nach der Ausfedergeschwindigkeit ist nun meines Erachtens, daß sich durch Erhöhen der Vorspannung nichts an der Gesamtkraft geändert hat, mit welcher die Gabelfedern komprimiert werden. Die Vorspannkraft ist etwas größer, aber von der oben aufgebrachten, unverändert großen Gewichtskraft bleibt weniger "übrig", um die Gabelfedern in Bewegung zu bringen. Die Federn werden entsprechend weniger weit komprimiert - sonst würde die Front ja jetzt nicht höher stehen. Im Resultat bleibt die Kraft, die in der Feder "gespeichert" wird, genau gleich wie zuvor bei serienmäßger Vorspannung. Deshalb gehe ich davon aus, daß es bei Erhöhen der Vorspannung keiner härteren Einstellung der Zugstufe bedarf.
Ich wäre froh, wenn jemand der sich besser auskennt meine  Aussage bestätigen oder widerlegen kann. Ich weiß, daß man sich bei zunächst plausibel erscheinenden Gedankengängen zum Fahrwerk gründlich irren kann. :D
Hakim

gatopardo62

Hallo Hakim,
kann deinen Aussagen gut folgen, auch wenn ich mir manche Passagen 3 mal durchlesen musste. Ist schlüssig! Aber wie du schon sagst, hier ist ein Fachmann gefragt, selbst ein guter Physiker könnte schon weiterhelfen.
Auch hat sich mir aufgrund unseres Austauschs eine neue Frage gestellt. Die Druckstufenverstellung bei der "einfachen" T7 Gabel wirkt sich nur auf Härte aus oder auch - und das denke ich eher - auf die Einfedergeschwindigkeit. Was ja evtl. wieder mit Ausfedergeschw. sprich Zugstufe ausbalanciert werden müsste.
Habe für mich jetzt entschieden, dieses Wochenende das Öl auf 7,5 (Motul factory line vollsynth.) zu wechseln mit einem Viskowert von 24 cST gegenüber demaktuell verbauten OEM Öl " Yamaha G10" mit einem cST Wert von 33.
Werde alles genau dokumentieren was Oem füllstände/menge betrifft als auch was die Luftpolsterveränderung (in milimeter) im Verhältnis zur Ölmenge ( in milli liter ).  Habe dazu eine 60 ml Spritze mit Schlauch und werde auch diesen so auslitern, das ein exaktes, verlässliches Maß entsteht.
So kann man dann auch im eingebauten zustand - wenn die Gabel nicht senkrecht steht - das luftpolster über eine Milli- Liter Dosis anpassen und man weiss nicht nur welches  ml Gesamtvolumen in der Gabel ist, sondern auch welches mm Maß bezügl. Luftpolster man fährt.
Ich werde in Kürze berichten, auch wenn der Praxistest erst im März/April (Saisonkennz./ adäkuate Aussentemperatur) folgen wird. Da bin ich gespannt! Würde mir erwarten, dass das Ansprechverhalten feiner wird und ich dann wieder mit der Druckstufenverstellung arbeiten könnte über welche ich dann auch den Restfederweg dorthin bringen kann wo ich ihn haben möchte - wobei man hier dann natürlich wieder die " Gesamthärte" der Gabel verstellt.
So weit zu meiner Theorie....

hakim

#13
Zitat von: gatopardo62 am 07. Januar 2023, 10:01:52
... Die Druckstufenverstellung bei der "einfachen" T7 Gabel wirkt sich nur auf Härte aus oder auch - und das denke ich eher - auf die Einfedergeschwindigkeit. Was ja evtl. wieder mit Ausfedergeschw. sprich Zugstufe ausbalanciert werden müsste...
Hallo Carlos,
die Dämpfung einer Gabel oder eines Federbeins reguliert - technisch gesehen - immer nur die Ein- bzw. Ausfedergeschwindigkeit. Beim Einstellen öffnest oder schließt du den vorhandenen Öldurchlaß gezielt so, daß das Fahrwerk optimal entsprechend dem aktuellen Untergrund und auch dem hierauf gefahrenen Tempo arbeitet. Eine gut abgestimmte Gabel fühlt sich ausreichend straff, aber nicht hart an und auch nicht zu weich. Grundsätzlich siehst du es schon richtig: wenn man mit mehr Druckstufe arbeitet, federt die Gabel auch weniger ein und man benötigt in der Folge meist auch etwas mehr Zugstufe. Andersherum: läßt man die Gabel tiefer eintauchen, muß diese auch wieder schneller ausfedern können - sonst springt das Vorderrad. Ich stelle übrigens immer zuerst im Fahrversuch die Zugstufe ein. Paßt das, kommt die Druckstufe dran. Muß ich an dieser deutlich was ändern, führe ich die Zugstufe entsprechend nach.
Dir viel Spaß beim Experimentieren. Aber du weißt: immer nur eine einzige Variable ändern, schön aufschreiben, dann probefahren, dann ggfls. neu überlegen.
Also laß dir Zeit!
Hakim

Franki

Zitat von: hakim am 07. Januar 2023, 15:53:40
... Ich stelle übrigens immer zuerst im Fahrversuch die Zugstufe ein. Paßt das, kommt die Druckstufe dran. Muß ich an dieser deutlich was ändern, führe ich die Zugstufe entsprechend nach. ...
genau so mache ich das auch. Hinten ist natürlich auch die dem Beladungszustand passende Federvorspannung entscheidend. Komme ich nach einigen Jahren nicht mit dem Originalfahrwerk zurecht, wird halt um- beziehungsweise aufgerüstet. Das liegt aber zumeist daran, dass ich die Zuladung in der Regel voll ausnutze. Ansonsten reicht das Originalmaterial aus /-/

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