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05. Februar 2025, 07:43:18

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Motorrad läuft - bei schnellem Gas aufreissen zündet sie in den Vergaser zurück

Begonnen von Frükke_XTZ750, 23. Januar 2025, 10:12:41

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Frükke_XTZ750

Hallo liebe Community,

ich bin neu im Forum, lese aber schon seit einiger Zeit bei verschiedenen Themen mit. Nun stehe ich vor einem Problem, bei dem ich alleine nicht mehr weiterkomme, und hoffe auf eure Hilfe.

Die Vorgeschichte:
Ich habe vor kurzem eine Yamaha XTZ 750 Super Ténéré, Baujahr 1989, mit 70.000 km günstig erworben. Das Motorrad macht einen super Eindruck – sowohl optisch als auch technisch wurde bereits einiges erneuert. Laut Verkäufer hat er versucht, die Maschine komplett zu restaurieren, allerdings läuft sie nicht einwandfrei. Bei der Probefahrt fiel mir auf, dass sie nicht sauber auf beiden Zylindern lief. Mein erster Gedanke: Es liegt an den Vergasern. Also habe ich zugeschlagen und das Motorrad gekauft.

In meiner Garage angekommen:
Schon beim ersten genaueren Hinsehen bemerkte ich einen Dynojet-Aufkleber auf dem Motorrad und den verbauten Arrow Dakar Replica-Sportauspuff. Ich vermutete, dass die Abstimmung nicht passt, und habe den Originalauspuff (sandgestrahlt und neu lackiert) samt neuen Krümmerdichtungen montiert.

Als nächstes habe ich die Verkleidung entfernt und festgestellt, dass bei einem der Ansaugflansche, wo die Unterdruckanschlüsse sitzen, ein Anschluss zur Benzinpumpe führt, während der andere einfach offen war – ohne Schlauch oder Stopfen. Ich dachte sofort, dass das der Fehler sein muss. Also habe ich einen Unterdruckstopfen angebracht, und tatsächlich lief das Motorrad danach im Stand erstmal super.

Nun zum eigentlichen Problem:
Das Motorrad springt gut an und läuft im Standgas ruhig. Wenn ich das Gas langsam und gleichmäßig erhöhe, dreht sie schön hoch. Aber sobald ich das Gas schnell aufreiße, verschluckt sie sich kurz, ,,patscht" und zündet in den Vergaser zurück. Dieses Verhalten zeigt sich nur im Bereich von Standgas bis etwa 2.500 U/min. Ab 3.000 U/min dreht sie sauber und kraftvoll bis in den oberen Drehzahlbereich. Man kann sogar beobachten, wie die Drehzahl kurz absackt, wenn das Verschlucken und Patschen auftritt.

Was ich bisher unternommen habe:

Vergaserrevision:

Komplett revidiert mit einem KEDO-Vergaser-Rebuild-Kit: Neue Düsen, Düsenstock, Schiebernadel, LLG-Schraube, O-Ringe, Nadeldüse, Chokekolben, Air-Cut-Abdeckungen.
Die Schieber- und Aircutmembranen sind in gutem Zustand und wurden bereits vom Vorbesitzer erneuert.
Dynojet-Nadeln entfernt und durch Originalteile ersetzt.
Ansaugstutzen:
  • Neue O-Ringe zwischen Ansaugstutzen und Motor.
  • Neue Flanschgummis zwischen Vergaser und Ansaugstutzen sowie zwischen Vergaser und Luftfilterkasten.
  • Luftfilter:Neue Luftfilter eingebaut.

Leider hat keine dieser Maßnahmen das Problem gelöst.

Ventilspiel:

Kontrolliert und im Soll:
Einlassventile (Soll: 0,15–0,20 mm): Alle bei 0,20 mm.
Auslassventile (Soll: 0,25–0,30 mm): Zylinder 1 bei 0,25 mm, Zylinder 2 bei 0,25 mm und 0,30 mm.
Steuerkette und Nockenwellenmarkierungen geprüft: Stimmen mit der OT-Markierung überein.

Zündung:

Batterie ist neu, Ladespannung bei 14 V.
Spannung an der Zündspule (zwischen Orange und Rot/Weiß): nur 10,3 V statt erwarteter 12 V.
Spannung am Rot/Weißen Kabel gemessen: 12 V gegen Masse.
Die verbaute TCI (CDI) scheint nicht original zu sein, sondern eine Nachbau-Einheit (vermutlich chinesischer Herkunft). Am Ausgang von Rot/Weiß auf Orange gibt die TCI nur 9,8 V aus.
Mit einer Stroboskoplampe habe ich geprüft, ob es bei dem ,,Patschen" Zündaussetzer gibt. Die Lampe blinkt völlig unregelmäßig – entweder gar nicht oder nur sporadisch. Dieselbe Lampe funktioniert einwandfrei an meinem anderen Motorrad.
Test mit einer weiteren Zündspule (Original Denso, vom Vorbesitzer mitgegeben): Kein Unterschied.

Zusammenfassung der Fragen:

Sollte an der Zündspule zwischen Orange und Rot/Weiß nicht 12 V anliegen?
Kann die CDI die Ursache für das Problem sein?
Kann das ,,Patschen" und Zurückzünden in den Vergaser durch ein Zündungsproblem ausgelöst werden, oder liegt es eher an Steuerzeiten bzw. Ventilen?
Ich bin gespannt auf eure Meinungen und hoffe, dass jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat.

Vielen Dank im Voraus für eure Unterstützung – ich freue mich auf einen interessanten Austausch!

Mc Gyver

Hallo Frükke, herzlich willkommen hier...
Das verhält sich wie bei einem Flachschiebervergaser, wo man bei zu schnellem Aufziehen des Schiebers zu viel Luft und zu wenig Benzin bekommt, weil die Unterdruckverhältnisse, die das Benzin aus der Wanne saugen zusammenbrechen.
Ursache kann der Dynojet-Satz sein. Da werden Löcher in den Kolben vergrößert und die Schiebefedern sind weicher.
Ich habe/hatte den nie, es gibt aber hier im Forum bereits viele Negativmeldungen dazu.
Gibt wohl auch welche die gut laufen.
Allgemein wurd bei Problemen dazu geraten, auf original umzubauen. Das vergrößerte Schieberloch bleibt ein Thema, welches beachtet werden sollte.

Achso, ich habe einen Flachschieber verbaut, bei dem sich das so verhält und komme ganz gut damit zurecht, da ich weiß, dass der originale Vergaser bei gleichen Verhältnissen auch bei Vollgas nicht mehr aufmachen kann, als ich mit dem Schieber

Beste Grüße,  Peter
Was man nicht selbst gemacht hat, gehört einem auch nicht richtig

Wurzelsepp RT

Servus und willkommen Frükke,

da Du ja die meisten Fehlerquellen schon beseitigt hast, wäre jetzt eine Tausch-TCI das Vernünftigste, um die Fehlerquelle einzudämmen. Ich hatte ebenfalls schon ähnliche Probleme mit einer, deshalb wäre das mein nächster Versuch.

Cheers Wurzelsepp
Immer Vollgas – immer geradeaus

Frükke_XTZ750

Hallo Peter,

danke für deine Antwort. Also die Dynojet Nadel wurde gegen eine Originale getauscht. Ich kann leider nicht 100% sagen, ob der Schieber oder die Feder anderst ist, da ich keine zum Vergleich da habe. Ich vermute jedoch nicht, dass am Schieber etwas an den bestehenden Löchern aufgebohrt wurde (sehen gut aus bzw. nicht als hätte man dran rumgebastelt). Den Verdacht hatte ich nämlich auch schon, dass es so etwas sein könnte, weil je nachdem was für ein Dynojet Kit verbaut wird es ja verschiedene "Stage" Kits gibt, welche nur mit Düse und Nadel aber auch welche wo andere Federn usw. im Kit dabei sind. Schwer zu sagen, welcher vom Vorbesitzer drin war.

Was denkst du bezüglich der Spannung an der Zündspule?

Danke Dir :)

Gruß Felix


Frükke_XTZ750

Zitat von: Wurzelsepp RT am 23. Januar 2025, 11:35:02Servus und willkommen Frükke,

da Du ja die meisten Fehlerquellen schon beseitigt hast, wäre jetzt eine Tausch-TCI das Vernünftigste, um die Fehlerquelle einzudämmen. Ich hatte ebenfalls schon ähnliche Probleme mit einer, deshalb wäre das mein nächster Versuch.

Cheers Wurzelsepp

Servus Wurzelsepp,
ja das wäre das nächste, jedoch sind die originalen nicht so günstig. Im Zweifelsfall würde eine von der 850 TDM Sinn machen, die kosten die hälfte und seien ja 1:1 austauschbar. Es würde mich einfach intressieren, ob es echt daran liegen kann dass die Spannung welche von der China TCI ausgeht (9,8V) und so auch an der Zündspule nur die 9,8V anliegt, das Problem mit dem zürück Zünden ist. Ansonsten läuft sie gut, und ich kann sogar damit normal fahren nur beim schnellen Gasanreissen verschluckt sie sich kurz und knallt in den Vergaser.

Danke und schöne Grüße
Felix

Mille

Moin,

Die Luftbohrungen im Schieber sind normal ca. 2mm. Und die originalen Federn um die 100mm lang wenn ich es recht im Kopf habe. Die Dyno Federn sind so um die 160mm und etwas nervig beim einbauen. Genaue Maße kann ich heute Abend nachreichen.

Wenn Dynojet Nadeln verbaut wurden, wurden sicher die Schieber aufgebohrt. Dadurch geht der zu schnell auf und sie verschluckt sich.

LG Mille
Ziel? Was ist das?

MfG Mille

AdnreP

Hoihoi

Das Problem kenne ich von meiner ersten ST mit CH Vergaser, habe das gleiche gemacht wie Du und hatte die gleichen Probleme.  ::)
Anschliessend habe ich diesen aus Verzweiflung an die Topham gesendet. Die hatten mich darauf hin angerufen und angefragt was für Nadeln und Rep. Satz ich verwendet habe.
Wir haben uns darauf geeinigt, dass Sie diesen mit Ihren Rep. Kit warten und reinigen.
Darauf hin war das Problem gelöst.

Seitdem habe ich meine nur noch zur Topham gesendet und lasse es selber zu warten.
Der Aerger lohnt sich für mich nicht, da bin ich zu ungeschickt darin  :D

Vielleicht hilfts?

Grüsse aus der Schweiz  /tewin/


Frükke_XTZ750

Zitat von: AdnreP am 23. Januar 2025, 17:09:53Hoihoi

Das Problem kenne ich von meiner ersten ST mit CH Vergaser, habe das gleiche gemacht wie Du und hatte die gleichen Probleme.  ::)
Anschliessend habe ich diesen aus Verzweiflung an die Topham gesendet. Die hatten mich darauf hin angerufen und angefragt was für Nadeln und Rep. Satz ich verwendet habe.
Wir haben uns darauf geeinigt, dass Sie diesen mit Ihren Rep. Kit warten und reinigen.
Darauf hin war das Problem gelöst.

Seitdem habe ich meine nur noch zur Topham gesendet und lasse es selber zu warten.
Der Aerger lohnt sich für mich nicht, da bin ich zu ungeschickt darin  :D

Vielleicht hilfts?

Grüsse aus der Schweiz  /tewin/



Hallo, danke für die Info. Ich habe schon öfters gelesen, das die von Topham gute arbeit machen. Darf ich fragen, was so eine Vergaserrevision bei denen ca. kostet?

Gruß Felix

Frükke_XTZ750

Zitat von: Mille am 23. Januar 2025, 12:05:57Moin,

Die Luftbohrungen im Schieber sind normal ca. 2mm. Und die originalen Federn um die 100mm lang wenn ich es recht im Kopf habe. Die Dyno Federn sind so um die 160mm und etwas nervig beim einbauen. Genaue Maße kann ich heute Abend nachreichen.

Wenn Dynojet Nadeln verbaut wurden, wurden sicher die Schieber aufgebohrt. Dadurch geht der zu schnell auf und sie verschluckt sich.

LG Mille

Ich werde die Tage nochmals den Schieber ausbauen und genau schauen, ob mir was auffällt. Falls du Zeit hast, wäre ich über eine Info bezüglich der Federlänge happy.

Danke

Wurzelsepp RT

Hallo,

je nach Zustand verlangt Topham ca. plus/minus 400 Euro.

Gruß Wurzelsepp
Immer Vollgas – immer geradeaus

Mille

Moin,

So hier die maße:

Federlänge entspannt original 94mm
Luftbohrungen original 2,5mm

Federlänge entspannt Dynojet 155mm
Luftbohrung Dynojet 4,1mm

LG Mille
Ziel? Was ist das?

MfG Mille

Frükke_XTZ750

Zitat von: Mille am 23. Januar 2025, 18:59:28Moin,

So hier die maße:

Federlänge entspannt original 94mm
Luftbohrungen original 2,5mm

Federlänge entspannt Dynojet 155mm
Luftbohrung Dynojet 4,1mm

LG Mille

Hallo Mille, Vielen Dank fürs Nachschauen  /beer/ . Ich werde die Tage nachmessen.

Schöne Grüße
Felix

Sartene

Hey,

in Sachen CDI musst Du ja nicht gleich eine "neue" Gebrauchte kaufen. Frage doch erst einmal hier im Forum, ob Dir jemand mit entsprechender Sicherheitsleistung, eine CDI zur Probe leihen kann...... Da Winterzeit, dürften viele XTZ im Winterschlaf sein....die Wahrscheinlichkeit, eine leihweise zu erhalten, wäre aktuell also recht hoch. Einen Versuch wäre es sicher wert!

Ich hatte mal vor Jahren das gleiche Problem. Jedoch verbrannte der "Rückschlag der Verbrennung" die Ansaugstutzen und selbige schmolzen in den Vergaser........nachdem ich alles mögliche Versucht habe und viel erneuert hatte, alles erfolglos, war Topham am Ende die Rettung.
Bedenke aber, auch sehr feine Haarrisse im Vergaser, natürlich auch altersbedingt, können eine Ursache sein! Also überlege mal, Dir einen anderen Vergaser zu besorgen. Diese sollten doch preisgünstiger sein als eine andere CDI!

Viel Erfolg.


Kaleu  /tuar/

 /tewin/ 
Ténéré?  Na was denn sonst??!!!!!

Mc Gyver

Nach seiner BEschreibung, dass sie bei langsamen Gasgeben sauber läuft, würde ich CDI erstmal ausschließen.
Was man nicht selbst gemacht hat, gehört einem auch nicht richtig

Thommy

Hi,

ich habe noch eine 3LD- CDI neu, würde sie zur Verfügung stellen.

Grüße
Thommy
Horx-Racing@gmx.net
Remember Dirk: Zielen Sie auf den Mond, wenn Sie ihn verfehlen, gehören Sie zu den Sternen
Remember Axel: Die Wüste lebt!
Mist....wie sehr vermisse ich diese beiden.... :-(

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