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schub, Bastianb., flo, EifelTene

Ursachenforschung Bremssattel abgerissen

Begonnen von Uwe, 27. April 2025, 12:52:59

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Uwe

Zitat von: Peter700 am 17. Mai 2025, 22:14:23Die von Dir umtersuchte Bremsflüssigkeit ist die erste, die Originalbefüllung aus dem Werk, richtig?

Nein, letzter Wechsel war vor knapp 2 Jahren.
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ck1

Zitat von: Svoeen am 18. Mai 2025, 16:28:13Idealerweise ist aber die Flüssigkeit durch Gummi von der Luft getrennt und es wird nur die Luftkammer über dem Gummi mit der Zeit größer.

Nicht idealerweise, das ist der Sinn den Gummies und sollte immer so sein. Die Wasseraufnahme der Bremsfüssigkeit erfolgt über die der Luft ausgesetzte Oberfläche, die durch den Gummi abgedeckt und somit verkleinert wird.

Uwe

Zitat von: RomanL am 18. Mai 2025, 12:23:51Es sind winzige Kristalle, die nicht sehr stabil sind aber halt ein sicherer Indikator für Lufteintritt und das daraus gezogene Wasser.

Boah ist das wild.

Selbst bei dem Gries kann ich mir nicht vorstellen, dass deswegen eine Bremse ausfällt. Das wäre ja völlig irre. Wäre niemals zugelassen. Wir reden hier von Technik, die, gerade im Fall von Brembo, an massenhaft Mopeds durch die Welt fährt.
Selbst mit ner 10 Jahre alten Bremsflüssigkeit kann ich mir nicht vorstellen, dass einem davon der Sattel abreisst. Ebenso die Theorie mit dem Steinchen, die verstopfte Rücklaufbohrung - alles möglich aber total unwahrscheinlich.

Ich fülle wieder Ate SL rein, so wie die ganzen Jahre zuvor an vielen Fahrzeugen und nehme Abstand vom Castrol, das ich eingefüllt hatte. Bin sicher, dass da kein Gilb mehr kommt.

Durchspülen, entlüften und Gas geben. Punkt.
/Uwe
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MudMonster

Sehe ich genau so!

Bremsflüssigkeit ist genormt.
Wenn sich DOT4 nicht mehr wie DOT4 verhält, sondern ich beim Einfüllen noch Weihrauch abbrennen und magische Beschwörungsformeln murmeln muss, hat der Spaß ein Loch.

Die Ursache für den fatalen Schaden an Deiner Bremse wird sich leider wohl nie eindeutig ermitteln lassen ...
... und das würde mir genau so auf die Nüsse gehen, wie Dir!

Die Bremsflüssigkeit ist es mit größter Wahrscheinlichkeit nicht gewesen ...
Allein die Tatsache, dass Du sie zwischenzeitlich gewechselt hast, spricht dagegen.
Bremsanlagen in der Gesamtsumme aller Motorräder funktionieren unter deutlich übleren Bedingungen (sprich: wartungsfrei) über Jahrzehnte.

So lange das Thema hier nicht häufiger auftaucht, würde ich es unter "pP" (persönliches Pech) verbuchen.
Vermutlich ein übersehener Fehler in der Fertigung.
Auch bei Brembo gibt es Lücken in der Qualitätskontrolle.
Etwas mehr Interesse bei Yamaha wäre darum wünschenswert gewesen.
Aber so lange man genug verkauft, nimmt man eine gewisse Unschärfe gern hin ...

 

RomanL

Es reicht tatsächlich ein kurzzeitig verstopftes Loch im Rücklauf (wodurch auch immer), die Steine liegen an, der Sattel wird heiss, die alte Bremsflüssigkeit gast aus, die Dampfblase schwillt, die Steine werden fester...und dann geht es exponentiell weiter...

Bei strammer Fahrt merkt man das erst, wenn die Kräfte den Sattel sprengen oder die Scheibe aufgibt. Kleinste Lunker im Guß reichen aus, um die nötige Schwachstelle zu erzeugen, knack und aus.
Die zunehmende Verwerfung der heißen Scheibe bringt noch zusätzliche Querkräfte auf.

Bei Autos kommt das hin und wieder auch vor, also alles andere als eine Theorie.

Was genau das Klemmen ausgelöst hat, das mag dahingestellt sein. Trübe Flüssigkeit allein garantiert nicht aber vielleicht ein bisschen Dreck oder einfach nur ne Verkantung der Steine. Gibt zig Ursachen aber halt am Ende ne blöde Kausalkette. :(

Gruss
Roman

TTGeorg

seh ich auch soo mit der Verstopfung, die bohrung bekamen wir nur mit einer Akkupunktur frei... wir hatten das ja alles mal an einer XT 350 und war in meinen 37 XT350 jahren das einzige mal. kannte ich nicht, und kenne ja nun einige viele dieser Kisten.
Interessant das mit den Kritallen. Hatte ja mal Chemie LK....
Ja, die DOTs sind genormt.... sehe ich auch so.
aber, auch mein Freund, an der XT350 hatte Bremsflüssigkeits wechsel vorgenommen, damals. sicherlich nicht mitm falschen DOT. da kenn ich ihn.
aber was ist, wenn sich da ein Hersteller mit den resten in der Leitung eines anderen nicht verträgt???
sprich, nicht mischbar.
Klaro, alles schwierig mit nachweisen. fast unmöglich...
aber, irgendwas muss es sein.
bei der XT350 war komplett die scheibe hinüber, getellert, und der bremsscheiben schutz verschmorrt.
ich würde den Fall, falls lust, auch mit den Mikroskop bildern trotzdem mal Yamaha und auch Castrol schildern.
wir wissen natürlich auch nicht, mit was die Nordfranzosen die Bremsanlage im werk befüllen.
und wenn nur dann von Yamaha ne Meldung rausgeht, das nurnoch mit Yamaha Bremsflüssigkeit befüllt werden sollte.
für mich der zweite fall in 37 jahren...
Gruß

Georg

gesendet von meinem c64 via telex

ja ich bin direkt, aber ehrlich! achtung dement!

der kuhschwanz wackelt auch und fällt nicht ab..

yamralf

Bin ich froh das ihr mit eurem Durchblick nicht in der Entwicklungsabteilung von Yamaha beschäftigt seit.
BMW 2-Ventiler, was sonst!

Eine Enduro putzen, ist wie Seiten aus der Bibel reißen.

I like bi m dabbelju!

Uwe

Übrigens ist der Gilb nur im Ausgleichsbehälter hinten gewesen. Vorne kein Bisschen.
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MudMonster

Zitat von: yamralf am 19. Mai 2025, 12:39:06Bin ich froh das ihr mit eurem Durchblick nicht in der Entwicklungsabteilung von Yamaha beschäftigt seit.
Brembo bitte !
Es geht hier schließlich um die Bremsanlage
Wenn, dann möchte ich gern korrekt angeraunzt werden, Herr Ingenieur  ;)

MA-D

Zitat von: Uwe am 19. Mai 2025, 18:56:51Übrigens ist der Gilb nur im Ausgleichsbehälter hinten gewesen. Vorne kein Bisschen.


Das ist bei mir genauso gewesen, und deswegen tippe ich auch auf die Material-Qualität vom Behälter bzw. Verträglichkeit mit der Bremsflüssigkeit. Ich hatte mal so was ähnliches mit einem Stromaggregat der auch einen Durchsichtigen Tank hatte und sich immer wieder eine klare Flüssigkeit am Boden bildete, sah aus wie Wasser war aber keins und der Vergaser hat das auch nicht mit gemacht war ständig verknorzt und schlussendlich hat das Einlassventil geklemmt mit harten Ablagerungen am Ventilschaft.
Wenn also, wie viele hier schon gesagt haben, ihre Bremsflüssigkeit sieht irgendwie scheiße und nicht normal aus und bei mir auch eher Honigfarben auch nur hinten, passt vielleicht was nicht zusammen... Meine These

Uwe

Zitat von: MA-D am 19. Mai 2025, 19:34:57Das ist bei mir genauso gewesen, und deswegen tippe ich auch auf die Material-Qualität vom Behälter bzw. Verträglichkeit mit der Bremsflüssigkeit.

Undichter Deckel und Wasser scheidet aus, das hätte ich ja in der Messung des Wassergehaltes gesehen.

Ich habe keinen Bock mehr auf die Spekuliererei. Einfach ein Auge drauf haben und gelegentlich mal wechseln. Ich geh jetzt nicht hin und bau das auf Verdacht um.
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Uwe

Heute fertig geworden, Probefahrt durchgeführt - alles unauffällig. /beer/

/Uwe

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Moppedcafe

Zitat von: Uwe am 20. Mai 2025, 18:54:48Heute fertig geworden, Probefahrt durchgeführt - alles unauffällig. /beer/

/Uwe
Kleines Update auch von meiner Seite: letztes WoEnd ne 3-Tagestour mit in der Summe 1100 km abgespult: keine Auffälligkeit (mehr).
Der Rotz (gelboranger Niederschlag) war ja bei mir/uns der gleiche, in beiden Maschinen. Nur hinten. Vorne nicht. Wie gesagt, werde sicherlich gleich zu Beginn der Saison 2026 erneut die Brühe wechseln und schauen was Sache ist.
Weiter gute und streffreie Fahrt!  /beer/

LG Andi
-cu
Andi
(www.moppedcafe.de)

RomanL

Noch mal zum Gilb: Wasser ist nur messbar, wenn es im Alkohol angesammelt ist. Wasser, welches sich in den Kristallen und in Korrosiinskrusten einlagert, musst Du nicht. DOT4 ist ein organisches Liquid - ein Polyalkohols, kein Mineralöl und auch kein Silikon (wie z.b.DOT5). Das zersetzt sich zusammen mit Wasser aus der Luft und Sauerstoff. Die Zerfallsprodukte bilden die bekannten Schlieren und Kristalle.
Auch wenn man keinen Wassergehalt misst, ist das Wasser die Zerfallsursache - und etwas Elektrochemie ...

Mal ne blöde Frage: Pumpe ist Guss, Gerberzylinder VA, Sattel Alu oder Guss und Kolben VA? Oder verchromter Stahl?
Alu und VA ist nicht immer so verträglich, speziell nicht mit feuchter DOT4.

Trotz allem ganz klar erkennbar: Der Sattel war auch nicht 100% OK. Auch da muss schon ein Lunker oder Anrisse mit reingespielt haben. Wie sah denn die Bruchkante aus? Sprödbruch komplett oder Rastmarken irgendwo von innen her?

Gruss
Roman

Trotz allem erst mal Glückwunsch und allzeit gute Fahrt!!!

Uwe

Zitat von: RomanL am 20. Mai 2025, 20:01:00Noch mal zum Gilb: Wasser ist nur messbar, wenn es im Alkohol angesammelt ist. Wasser, welches sich in den Kristallen und in Korrosiinskrusten einlagert, musst Du nicht.

Ja, so hatte ich das im ersten Anlauf auch verstanden. Jetzt kann man trefflich diskutieren, ob man die kristalline Ablagerung haben will oder nicht. Denn beide Optionen von "Wasser" in der BF sind nicht schön. Entweder gibt es Dampfblasen oder Verstopfung. Die Messung des Wassergehaltes mit der üblichen Leitfähigkeitsmethode ist dann auch nur sehr begrenzt aussagekräftig.

Zitat von: RomanL am 20. Mai 2025, 20:01:00Trotz allem ganz klar erkennbar: Der Sattel war auch nicht 100% OK. Auch da muss schon ein Lunker oder Anrisse mit reingespielt haben. Wie sah denn die Bruchkante aus? Sprödbruch komplett oder Rastmarken irgendwo von innen her?

Ich tu mich wirklich schwer mit der Beurteilung der beiden Bruchkanten. Es gibt da keine für mich erkennbaren Stufen oder Kanten im Gefüge. Auch Färbungen finde ich da nicht. Ganz im Gegenteil sieht das aus wie ein abgerissener Teig. In gewisser Weise ergibt das auch einen Sinn, wenn man sich vor Augen hält, dass sich auf der Rückseite der Bremssteine, der Trägerplatte, tropfenförmige, stark anhaftende Alugebilde befinden. Etwa an der Stelle, wo die rückseitigen Halteklauen enden. Diese sind öberflächlich auch deutlich matt, ähnlich dem Produkt beim fehlerhaften WIG-Schweissen von Aluminium. Also bei zu hoher Temperatur und schlechter Abschirmung mit Argon/Schutzgas. Meine Erklärung ist, dass die Legierung thermisch aufgegeben hat. Die ist in einen Temperaturbereich gekommen, der bei Aluminiumlegierung relativ schnell erreicht ist, bei dem sie teigig wird und reisst. Der Effekt ist, dass sich die Gefügestruktur ändert und das Material seine Festigkeit verliert. Es wird dann sehr schnell weich und wenig zäh. So habe ich das im Aluseminar bei Norsk Hydro gelernt. Da habe ich zehn Jahre lang im weltgrößten Aluwalzwerk gearbeitet.

Für mein kleines Erklärungsuniversum braucht es dafür keinen Fehler im Guss oder Werkstück. Für mich sprechen die Alutropfen und der Brand, der entstanden war, Bände.

Deshalb Bordbuch schreiben und Wechselintervall beherzigen. Nicht mehr und nicht weniger.

/Uwe
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