YAMAHA TENERE FORUM

Technik => Technik allgemein => Thema gestartet von: yamralf am 31. Oktober 2023, 11:59:22

Titel: Lenkerumbau
Beitrag von: yamralf am 31. Oktober 2023, 11:59:22
Bei Lenkern unterscheidet man zwischen 22,2 mm und 28 mm Durchmesser.
Da ich in all den Jahrzehnten noch nie einen 28 mm Lenker auf einem meiner Motorräder verbaut hatte stellt sich mir nun die Frage welchen Unterschied diese Dimension ausmacht.
Evtl. nur die Optik?
Titel: Antw:Lenkerumbau
Beitrag von: hakim am 31. Oktober 2023, 13:03:24
Hallo Ralf,
nicht nur die Optik! Die 28mm-Lenker sind konifiziert und verjüngen sich erst im Griff-/Armaturenbereich auf die üblichen 22mm. Daher sind sie stabiler und lenkpräziser als ein 22mm-Lenker und bieten dennoch etwas Flex. Die früher übliche Versteifung mittels Querstrebe wird überflüssig. Insbesondere bei Alu-Lenkern möchte ich auf den größeren Querschnitt nicht verzichten.
Hakim
Titel: Antw:Lenkerumbau
Beitrag von: yamralf am 31. Oktober 2023, 13:40:31
Danke,
Titel: Antw:Lenkerumbau
Beitrag von: Cosmo am 31. Oktober 2023, 16:40:13
Habe ich auch gemacht, LSL X01 mit passenden Adaptern verbaut.
Finde ich besser.


Gesendet von iPhone mit Tapatalk Pro
Titel: Antw:Lenkerumbau
Beitrag von: tam91 am 01. November 2023, 11:54:16
Hallo
Bei Alulenkern ist der größere Querschnitt unbedingt erforderlich, da nur so eine akzeptable Festigkeit und Steifigkeit erreichbar ist. Selbst wenn man den Lenker in Alu massiv ausführen würde, wäre er noch weicher als ein gewöhnlicher Stahllenker mit geringerem Durchmesser. Auch hat Stahl kein Problem damit elastisch zu sein, ohne zu brechen (Stichwort Biegewechselfestigkeit), man macht aus Stahl ja auch Federn. Das funktioniert bei Alu überhaupt nicht, sodaß Alubauteile so steif sein müssen, daß sie sich nahezu nicht verformen, da sie sonst sehr schnell brechen.
Gruß
Christoph 
Titel: Antw:Lenkerumbau
Beitrag von: hakim am 02. November 2023, 07:27:49
Hallo,
schon richtig, daß Alu größere Wandstärken benötigt als Stahl und grundsätzlich "bruchfreudiger" gerade bei Wechselbiegungen ist. Trotzdem hat man im Cross- und Endurosport früh auf konifizierte Alulenker gesetzt, um das leidige Problem verbogener Stahllenker zu umgehen. Wobei sicherlich die Materialqualität - Legierung und Behandlung - bei Alu eine eminente Rolle spielt. Die ersten, hochwertigen Alu-Lenker kamen ab den 90er Jahren von RENTHAL und gehörten ab da z.B. bei meinen KTM zur Serienausstattung. Da hat sich bei einem Sturz mal der Lenker in seiner Klemmung verschoben oder leicht verdreht, was einfach unterwegs mit Bordwerkzeug zu richten ging - einen Lenkerbruch hatte ich nie. Ich persönlich würde einen hochwertigen, konifizierten 28mm-Alu-Lenker immer dem klassischen 22mm-Stahl- Pendant vorziehen. RENTHAL kann ich nach wie vor empfehlen, PROTAPER und MAGURA sicherlich auch, aber von no-name Alu-Lenkern für 55,99 Euro vom Ali oder Motea würde ich die Finger lassen.
Hakim
Titel: Antw:Lenkerumbau
Beitrag von: beeze am 02. November 2023, 09:50:32
Hauptgrund für die Einführung der konifizierten Alulenker war doch mehr Flex zu erlauben als die Stahllenkern mit Mittelstrebe, die ja Null Flex erlaubten. Beim MX und Enduro eine Mödertortour für die Handgelenke. Deswegen, dicker Alulenker die ganz klar bessere Wahl.
Man muss sich schon ziemlich anstrengen so einen Renthal oder ProTaper zu verbiegen, aber es geht.

Beeze
Titel: Antw:Lenkerumbau
Beitrag von: RomanL am 15. April 2024, 17:00:08
Zitat von: hakim am 02. November 2023, 07:27:49Hallo,
schon richtig, daß Alu größere Wandstärken benötigt als Stahl und grundsätzlich "bruchfreudiger" gerade bei Wechselbiegungen ist. Trotzdem hat man im Cross- und Endurosport früh auf konifizierte Alulenker gesetzt, um das leidige Problem verbogener Stahllenker zu umgehen.

Das ist so nicht korrekt. Grund für die Einführung war das Gewicht im MX und Enduro Sport.

Denkt bitte dran, dass ein verbogener Stahllenker in gewissen Grenzen gerichtet werden darf. Ein Alu Lenker ist dann definitiv tot.
Ich fahr auch MX, und glaubt mir, Lenker sind dort (teure!) Verschleißteile... 3-4 Lenker pro Saison sind Minimum, und das auch nur, weil es Sportgerät ist und eine leichte Biegung keine Sau außer Dich selbst interessiert.
Im StVZO-Bereich wären es noch viel mehr...bei jeder kleinen Verformung 1x neu bitte... 😎

Gruß
Roman