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Technik => Technik allgemein => Thema gestartet von: Hildegund am 07. April 2016, 20:20:43

Titel: Vergammelter Tank am Fremdfabrikat
Beitrag von: Hildegund am 07. April 2016, 20:20:43
Hallo allerseits,

auf der Arbeit haben wir eine Herkules K125 Variante 1, ehemals Bundeswehr Melderkrad (siehe Bild).

Da sie mit einem fast leeren Tank lange genug stehen gelassen wurde ist der Tank von innen vergammelt (braune Ablagerungen und -Flocken; Rost?).

Meine Frage ist nun: Wie bekommt man den Tank innen am besten wieder sauber? Gibt es da ein Patentrezept?

Wir moechten damit, also mit allen drei Motorraedern (noch eine BMW 650 GS und BMW 1200 RT) nach Berlin fahren. Dafuer muss die gute aber richtig laufen.

Vielen Dank schon mal fuer eure Hilfe.

Gruss
Lars
Titel: Antw:Vergammelter Tank am Fremdfabrikat
Beitrag von: displex am 07. April 2016, 20:28:48
Kann man mit Säure machen,
zB Zitronensäure, mit Wärme reagiert die noch besser, bis zu 48 Stunden
Danach gut ausspülen und dann evtl. noch eine Cola Behandlung.

Oder die teure Variante mit Fertan.
Titel: Antw:Vergammelter Tank am Fremdfabrikat
Beitrag von: TTGeorg am 07. April 2016, 21:48:21
was kostet der hercules tank beim BW shop, oder K125 shop??? die zitronensäurenummer habe ich gerade beim 34L tank durch. funzt gut. gibt einfache anleitungen via schwalbe roller tank im netz. brauchst dann aber dazu nen Tauchsieder, den gibts fast nur noch bei karstadt...

georg
Titel: Antw:Vergammelter Tank am Fremdfabrikat
Beitrag von: Franki am 07. April 2016, 23:40:58
Gilt das nicht mehr mit Glassplittern im Tank und dann mit Decken umhüllt in Betonmischer? Klar, dann noch chemisch feinbehandelt... Über so'n Malteserkrad war mal ein Bericht in der MotorradNews ?? Kann ich über's Wochenende mal 'raussuchen...
Titel: Antw:Vergammelter Tank am Fremdfabrikat
Beitrag von: mgc am 08. April 2016, 10:27:45
Wie bereits schon erwähnt, mach Zitronensäure in den Tank, bekommt man im 5KG Sack für ein paar Euro in Pulverform . 1kg in den Tank heiß Wasser drauf und nach 24 Stunden prüfen gegebenenfalls wiederholen...
Titel: Antw:Vergammelter Tank am Fremdfabrikat
Beitrag von: Hildegund am 08. April 2016, 21:25:17
Dann werden wir das mit der Zitronensaeure mal ausprobieren, denke ich. Fertan kann man anschliessend immer noch verwenden. Einen neuen Tank wird der Chef nicht bezahlen, denke ich. Das sehe ich auch als letzte Moeglichkeit.

Vielen Dank fuer die Tipps
Titel: Antw:Vergammelter Tank am Fremdfabrikat
Beitrag von: Tom_42 am 09. April 2016, 18:11:27
Hi MGC.
Woher bekommst du denn die Zitronensäure in Pulverform?
Hier könnte ich lediglich in die Apotheke gehen.  Das ist dann allerdings ungleich teurer.

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Titel: Antw:Vergammelter Tank am Fremdfabrikat
Beitrag von: catch22 am 10. April 2016, 00:50:57
Zitat von: Tom_42 am 09. April 2016, 18:11:27
Hi MGC.
Woher bekommst du denn die Zitronensäure in Pulverform?
Hier könnte ich lediglich in die Apotheke gehen.  Das ist dann allerdings ungleich teurer.

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Moin Moin,

bekommst Du im Weinzubehoerhandel https://www.arauner.com/weinbereitung/getraenkebereitung/50/zitronensaeure-5-kg
oder schaumal beim Dehner etc. vorbei
Titel: Antw:Vergammelter Tank am Fremdfabrikat
Beitrag von: Tom_42 am 10. April 2016, 01:31:10
Prima. Danke, und werde ich machen.
;-)

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Titel: Antw:Vergammelter Tank am Fremdfabrikat
Beitrag von: TTGeorg am 10. April 2016, 14:26:16
bei mir im sölderholz kannste alles haben inkl. tauchsieder, habe noch 4kg pulver übrig....


Georg
Titel: Antw:Vergammelter Tank am Fremdfabrikat
Beitrag von: mgc am 10. April 2016, 22:08:29
Hallo Tom , erst jetzt gelesen, hsb meinen Beutel Zitronensäure hier bestellt

http://m.ebay.de/itm/Zitronensaeure-5-kg-Lebensmittelqualitaet-Top-Preis-/151399818949?nav=SEARCH
Titel: Antw:Vergammelter Tank am Fremdfabrikat
Beitrag von: RomanL am 11. April 2016, 12:25:20
Vorsicht mit den reinen Säureanwendungen! Der Blattrost geht davon nicht weg, er wird nur (oberflächlich) passiviert, ebensowenig mit Fertan.

VOR dem Absäuern (am besten geht übrigens simple Phosphorsäure -> das, was auch im Fertan der Hauptwirkbestandteil ist und in Coca Cola ;-) auf jeden Fall die mechanische Entrostung a la Sand + Betonmischer durchführen!
Und dann nicht vergessen, daß der Tank wirklich gründlich gespült werden muß nach dem "Abschmirgeln".

Unsere seit 30 jahren erprobte und funktionierende Variante (für Stahltanks) geht so: Tank mit etwa 3 Handvoll feinem Kies füllen (also Rundkies und Korngröße bis ca. 5-8mm), KEIN Sand im eigentlichen Sinne, der nimmt nix weg. Dann etwas Diesel dazu, bis der Kies gerade feucht ist (das nimmt den Rost auf). Dann Betonmischermethode und ein paar Stunden rotieren lassen. Dann Sand raus. Spülen mit Diesel. Dann neuen Kies rein - etwas gröberen - aber bitte NICHT spitzen Schotter nehmen!!!!! Dann wieder 1/2-1h auf den Mischer - aber anders anbringen, so daß die Kugeln auch überall hinkommen.
Es funktioniert auch, wenn man für den 2. Durchgang Strahlkies oder Schlacke nimmt, aber das Zeug setzt sich, beim kleinsten Rest von Feuchte, überall in Spalten und Ritzen fest und ist nahezu nichtwieder rauszukriegen. Also Vorsicht damit!

Dann mit Diesel ausspülen und mit Benzin nachspülen. Wenn trocken, dann phosphatieren oder fertanisieren. Nachspülen und gründlich trocknen nicht vergessen! Säureereste im Motor sind Gift.

Wer's ganz exquisit will, der läßt den Tank anschließend mit Emaillefarbe oder Keramik beschichten (gibt es spezielle Anbieter zuhauf), aber das ist echt Luxus pur ;-) Im Normalfall rostet das so fix nicht wieder, und ein gründliches Fluten mit Fluidfilm schließt auch die letzten Rostporen um Tankstutzen und Nahtfuge zuverlässig..

Gruß
Roman