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Technik => Ténéré XTZ750 => Thema gestartet von: domster am 27. Februar 2019, 18:36:09

Titel: Patschen/Fehlzündungen im Leerlauf
Beitrag von: domster am 27. Februar 2019, 18:36:09
Hallo an Alle,

ich wollte nur mal von einem Erfolgserlebnis berichten und damit dem einen oder anderen eventuell helfen.
Ich hatte beim Kauf meiner XTZ 750 im Leerlauf immer so ein Patschen. Im Forum habe ich herausgefunden, dass es sich dabei wohl um das Ziehen von Falschluft handelt. Ich habe nacheinander alle Fehlerquellen ausgeschlossen bis ich am Ende (wann sonst) den Blindstopfen vom Zylinder 1 am Vergaserstutzen untersuchte...der war tatsächlich undicht und nachdem ich den ersetzt habe ist mit dem Patschen vorbei.

Vielleicht hilft es dem einen oder anderen.

Grüße
Domster
Titel: Antw:Patschen/Fehlzündungen im Leerlauf
Beitrag von: dermax am 27. Februar 2019, 18:38:07
UND immer die Vergaser Grundeinstellung kontrollieren, besonders die LeerLaufGesmischSchraube!
Titel: Antw:Patschen/Fehlzündungen im Leerlauf
Beitrag von: domster am 27. Februar 2019, 21:39:12
Das hatte ich davor bereits gemacht. Also im Detail hieß das:
1. Vergaser neu abgedichtet und Düsenstock überprüft (KEDO Vergaser Rebuild)
2. Vergaser Standardeinstellungen eingestellt
2. Vergaserstutzengummis neu (oder wie die heißen)
3. Schlauch zur Benzinpumpe getestet
4. Blindstopfen getestet und ersetzt.
Titel: Antw:Patschen/Fehlzündungen im Leerlauf
Beitrag von: Slowrider am 28. Februar 2019, 07:55:15
Systematisches Vorgehen ist etwas wert...

Ich hatte das auch beim Aufbau meiner ST. Ich dachte alles getan zu haben, am Ende kam das Patschen und schlechter Lauf von den K&N Lufis. Zurück auf Standard und alles war gut.

Gruß

Slowrider
Titel: Antw:Patschen/Fehlzündungen im Leerlauf
Beitrag von: AusZweimachEins am 03. März 2019, 15:49:54
Bei Vergaserschwierigkeiten würde ich nur noch per Lambdasonde agieren. Hier siehst Du sofort im welchen Bereich Schwierigkeiten auftreten und Du kannst die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Gerade wenn Du bei gleicher Bedüsung Vergaser eins und zwei vergleichst. Der positive Nebeneffekt, Du weißt genau ob Du immer im richtigen Bereich der AFR bist.
Titel: Antw:Patschen/Fehlzündungen im Leerlauf
Beitrag von: tam91 am 03. März 2019, 19:29:05
Hallo
Lambdasonde ist schon nützlich aber leider in der Regel recht träge und dann noch die Glaubensfrage auf welches AFR ( Air Fuel Ratio deutsch  Lambda) stimmst Du ab? Die Lambdasonde hilft auch nichts wenn man defekte am Vergaser hat, erst mal muß die Mechanik stimmen und von da eus muß man dann systematisch vorgehen und genau dabei kann die Sonde dann helfen. Wenn man aber nicht weiß was was beeinflußt hilf die einem auch nicht weiter. Vergaser bzw die Gemischbildung ist keine Raketentechnik aber erfordert aber extrem systematisches denken und Grundkenntnisse. Wenn man die nicht hat und wild drauflosprobiert dann mag man da noch bei einem Mofa zu Ergebnissen kommen (da haben es die alten Säcke ja meistens schmerzlich gelernt ;D)  jedoch bei einem Vergaser komplizierterer Bauart wird das eher nichts.
Gruß
Christoph
Titel: Antw:Patschen/Fehlzündungen im Leerlauf
Beitrag von: die Wüste lebt am 03. März 2019, 20:30:11
Hey Domster,
Kleine Ursache große Auswirkung, freut mich dass du den Fehler gefunden hast. Da schaut man auch nicht direkt hin... guter Tip.
L.g Axel
Titel: Antw:Patschen/Fehlzündungen im Leerlauf
Beitrag von: AusZweimachEins am 04. März 2019, 09:19:23
@Christof
Da hast Du schon recht, Ahnung sollte man schon haben, aber ist es nicht immer so im Leben? Wer keine Ahnung hat lässt besser die Finger davon oder arbeitet sich in die Materie ein.
Eine systematische Fehlersuche ist immer Voraussetzung, sonst kommt man nicht zum Erfolg. Komme aus dem Maschinenbau und dort ist es das A und O um weiter zu kommen.
AFR ist eigentlich ganz einfach, ich geh im Standgas auf Lambda eins und im Fahrbetrieb in den etwas mageren Bereich. Bei Viel Autobahn unter hochstlast stimmt Du die Hauptdüse etwas fetter ab. Alles kein Hexenwerk und mit 2-3 Probefahrten schnell zu ermitteln.
Der riesen Vorteil ist halt, dass Du wirklich jeden Vergaser einzeln abstimmen kannst und damit auch siehst wenn nur einer z. B. Falschluft zieht. Auch mechanische Fehler findest Du so ganz schnell raus und das eben sehr gezielt.
Mit ein bißchen Übung und einlesen in die Materie kannst Du so jedes Motorrad optimal abstimmen oder Fehlersuche betreiben.
Titel: Lambda Messung
Beitrag von: Klausxx am 06. März 2019, 11:50:14
@ Christof (tam91):
Das sehe ich auch so.
Hast du praktische Erfahrung mit der Abgasmessung bei der XTZ.
Es sind 2 M6 Schrauben als Messstellen vorhanden.
Wie hast du die Lambdasonde adaptiert?

Klaus
Titel: Antw:Patschen/Fehlzündungen im Leerlauf
Beitrag von: tam91 am 06. März 2019, 21:48:13
Hallo
Ich hab nicht mit Lambdasonden gearbeitet. Die Zugänge hab ich mal benutzt um den CO zylinderselektiv einzustellen und dabei festgestellt daß das auf´s selbe rauskommt wie wenn ich sie nach Gehör und der "Drehzahlabfallmethode" einstelle. Zugänge für Lambdasonden sind wesentlich größer M10 oder so.
Gruß
Christoph
Titel: Antw:Patschen/Fehlzündungen im Leerlauf
Beitrag von: AusZweimachEins am 07. März 2019, 09:54:09
Nichts für ungut, Lambdasonde ist gegenüber dem Gehör weit überlegen. Die richtige Abstimmung funktioniett eh nur unter Last und da bei 120km/h noch etwas herauszuhören? respekt.  Natürlich führen viele Wege nach Rom und manch einer hat eine sensorische Gabe im Gehör.
Alle seriösen Werkstätten stimmen einen Vergaser auf dem Prpfstand ab und benutzen was? genau die Lambdasonde.
Ich habe einschweißgewinde M18 verwendet, dann sitzt die Sonde im optimalen Abgasstrom und kann realistische Werte aufzeichnen. Mit M10 oder irgendwelchen Adaptern ist es da nichr getan.
Wer Lust hat kann sich bei Lambdatuning mal einlesen und wird schnell feststellen, dass für eine saubere Abstimmung kein Weg an dieser Methode vorbeiführt. Wie gesagt, man kann es auch anders machen, aber richtig ist halt dieser Weg.
ich kann gerne mal eine Prüffahrt hier einsrellen bei der man schön abhängig zur Drehzahl das AFR sieht und wie man das auch auswerten kann.
Titel: Was kostet die Lambda-Einstellung?
Beitrag von: Klausxx am 07. März 2019, 17:15:09
Aus dem Kedo Katalog:
Koso Lambda-Messgerät 122€
2x Muffe mit Deckel 31€
Stutzen einschweißen 2x30€

Macht 213€!

Das kann man vertreten.

Meine Motorräder sollen wenig Kraftstoff verbrauchen, möglichst schadstoffarm fahren und geringe Lastwechselreaktionen zeigen.
Den Zustand habe ich zur Zeit und keine Lust auf schrauben.
Die XTZ hat 0,5% CO, die TDM 0,2%CO.

Vor Jahren hatte ich mir für ein Lambda 1 bei E5 14,7 und bei E10 14,2 notiert.
Könnt ihr die Werte bestätigen?

Klaus
Titel: Antw:Patschen/Fehlzündungen im Leerlauf
Beitrag von: mmhann am 24. April 2019, 15:18:53
Hey Leute kann hier kurz jemand erklären wie das Funktioniert mit diesem Lambda Messgerät? :)
Also seht ihr da einen Wert und stellt den Vergaser nachträglich anhand dieser Messungen ein?
Titel: Antw:Patschen/Fehlzündungen im Leerlauf
Beitrag von: tam91 am 24. April 2019, 21:50:03
Hallo
Lambda 1 ist der Ingenieursausdruck für das optimale stöchiometrische Gemisch eines Kraftstoffes mit Luft bei dem die Verbrennung optimal abläuft. Beim Ottomotor ist dieses Gemisch 14.7 Massenanteile Luft auf ein Massenanteil Benzin. Messen tut man das Ganze mit einer Lambdasonde, die über eine poröse Keramik und einen Halbleiter den Restsauerstoff im Abgas misst und daraus das Gemisch rechnet. Es gibt noch verschiedene Arten von Lambdasonden, aber das geht dann doch ein wenig zu weit hier über  Sprung und Breitbandsonden zu referieren. Die optimale Leistung eines Motors ist im leicht fetten Bereich, so um 0.95, den besten Verbrauch hat man bei 1,05 also im leicht mageren. Wenn man einen Kat optimal betreiben, will muß man Lambda 1 einhalten, weil nur dann die drei ablaufenden Reaktionen im Kat chemisch aufgehen ( daher 3 Wege Kat).
Gruß
Christoph
Titel: Antw:Patschen/Fehlzündungen im Leerlauf
Beitrag von: Monstrumologe am 24. April 2019, 22:11:36
CO von 0,5 ist jedenfalls heftig....meine liegt bei 2,8 , wenn ich mich recht entsinne. Allerdings gibts an meiner auch keine Lambdasonde oder sonstwas. Ist das echt nur die Lambdasonde, oder wie kriegt man so einen Wert hin?
Titel: Antw:Patschen/Fehlzündungen im Leerlauf
Beitrag von: tam91 am 24. April 2019, 23:52:16
Hallo
Meine ist auch immer unter 1% beim TÜV meistens 0,5% und ich stelle einfach so mager wei möglich und vor allem die Nadeln ganz runter eindann noch den Schwimmerstand eher an die untere Toleranz und gut ergibt dann Verbräuche von 4,7 bis 6 litern und läuft trotzdem gut, alles ohne Sonde eingestellt.
Gruß
Christoph
Titel: Antw:Patschen/Fehlzündungen im Leerlauf
Beitrag von: Christof am 25. April 2019, 03:49:23
Ja, soweit es nur geht abmagern und man spart richtig Sprit..., den erhöhten Motorverschleiss durch die höher Temperatur braucht man sicher nicht zu berücksichtigen. Teuer wird es dann am Ende...!
Titel: Antw:Patschen/Fehlzündungen im Leerlauf
Beitrag von: TTGeorg am 25. April 2019, 09:27:35
nur das christoph sich ja in ähnlichen km regionen bewegt, wie Christof... sei noch angemerkt. das trotz mager!

gruss
Titel: Antw:Patschen/Fehlzündungen im Leerlauf
Beitrag von: Monstrumologe am 25. April 2019, 14:51:30
Meine Nadeln hängen auf der mittleren Raste und da bleiben sie auch erstmal. So ließen sich die Vergaser gut einstellen, Verbrauch werden wir sehen. Kann man immer nochmal rangehen, wenn es viel zu viel ist. Unter 7l/100km bin ich zufrieden.
ist schlimm genug, dass ich an den Ventildeckel nochmal ran muss.
Titel: Antw:Patschen/Fehlzündungen im Leerlauf
Beitrag von: ndugu am 25. April 2019, 16:18:40
Eine mögliche dauerhaftere Alternative: Kopf und Deckel der 4TX. Da wird der Deckel mit mehr Schrauben am Kopf befestigt! (Neben anderen Vorteilen) ;)

Titel: Antw:Patschen/Fehlzündungen im Leerlauf
Beitrag von: Svoeen am 25. April 2019, 16:41:01
Zitat von: ndugu am 25. April 2019, 16:18:40
Eine mögliche dauerhaftere Alternative: Kopf und Deckel der 4TX. Da wird der Deckel mit mehr Schrauben am Kopf befestigt! (Neben anderen Vorteilen) ;)



Aber nur mit den Nockenwellen der ST, da der 4TX ja 270° Versatz hat  ;)
Titel: Antw:Patschen/Fehlzündungen im Leerlauf
Beitrag von: tam91 am 25. April 2019, 18:36:28
Hallo
Die ST hat kein Temperaturproblem, höchstens eins das sienicht vernünftig warm wird. Letztes Wochenende bei gepflegtem Landstraßengalopp knapp über 80°C. Die Kerzen sehen gut aus und die 223000 hab ich auch voll gemacht. Alle von mir in den letzten 30 Jahren betreuten ST´s im Freundeskreis (das war mal ein Dutzend) sind so eingestellt  und laufen prima. Leider sind es ja mittlerweile nur noch 4 die ich machen muß, aber nicht, weil sie hinüber wären, sondern weil die Leute nicht mehr fahren. Im übrigen muß man den Sprit ja nicht raushauen vor allem wenn man im Gebirge merkt das sie im mittleren Bereich viel viel viel zu fett abgestimmt ist (rußt wie ein Diesel und läuft zwischen 1500 und 6000/min ziemlich scheiße)  und für den ist die Nadelposition zuständig. Bei Vollgas ist der Verbrauch auch in der Serienabstimmung in Ordnung (8-9 Liter bei 200). Die 7 Liter sind in der Serienabstimmung so die Größenordnung. Und in der Saison tausend oder zweitausen extrakilometer ohne Mehrpreis sind doch auch ein Wort, genauso wie 500km bis zu umschalten und dann nochmal 100- 120 auf Reserve. Auch und dsa Gepäck und der Beifahrer stinken auch nich mehr so nach zu fettem Abgas.
Gruß
Christoph
Titel: Antw:Patschen/Fehlzündungen im Leerlauf
Beitrag von: ndugu am 25. April 2019, 19:16:33
Zitat von: Svoeen am 25. April 2019, 16:41:01
Aber nur mit den Nockenwellen der ST, da der 4TX ja 270° Versatz hat  ;)
Oder 3VD!
Titel: Antw:Patschen/Fehlzündungen im Leerlauf
Beitrag von: Svoeen am 25. April 2019, 20:20:22
Zitat von: ndugu am 25. April 2019, 19:16:33
Oder 3VD!

Sind die nicht eh gleich? Ich meine, ich hätte mal gelesen, dass auf den 3VD Teilen auch 3LD steht.
Titel: Antw:Patschen/Fehlzündungen im Leerlauf
Beitrag von: Fairlane am 05. Mai 2019, 10:26:31
Wo gerade das Thema hier aktuell ist, dazu meine Frage und vielleicht mit einem eindeutigen Hinweis, bevor ich der Dicken zu Leibe rücke, ich habe das Patschen und Fehlzünden, wenn ich das Gas wegnehme und die Maschine in den Schiebebetrieb geht. Im Leerlauf läuft sie mit rund 900 - 1000 1/min ruhig wie ein Nähmaschinchen. :D
Bis dann
Fairlane
Titel: Antw:Patschen/Fehlzündungen im Leerlauf
Beitrag von: mikuriot am 14. Juni 2019, 13:17:39
Hi Fairlane,
bei meiner ST 3LD tritt dieses Patschen genau wie von dir beschrieben auf, ABER auch im Leerlauf sehr unrund. Leistung im Fahrbetrieb ist vollkommen ok. Mein Verdacht war zuerst eine verlegte Leerlaufdüse. Daher alle Düsen gereinigt, Pressluft und alles was halt in so einem Fall zu tun ist. Leider ohne positives Ergebnis.
Bei der Montage des Luftfilterkastens habe ich dann bemerkt, dass die Gummiteile zum Vergaser nicht richtig dicht zu bekommen sind. Ziemlich sicher wird da Fehlluft gezogen. Die Ursache könnte noch vom Vorbesitzer sein, denn der hat die Vergaserverengung (Drossel) vom Händler entfernen lassen. Dadurch sitzt der Mikuni etwas tiefer und die Schelle vom Gummischnorchel kann nicht dicht am Vergaseroberteil montiert werden  >:(
Vielleicht hilft eine Höhersetzung der Vergaser mithilfe von einem querschnittgleichen Mittelstück; noch keine Ahnung ob so etwas käuflich zu erwerben ist, oder hier ein Freund seine Drehbank anwerfen muss und so ein Zwischenstück dreht.

Meine ST hat mittlerweile 86T Km auf der Uhr und freut sich, dass sie neben den beiden Schwestern aus Mattighofen immer noch ausfahren darf  ;D

Bis bald,
Mikuriot
Titel: Antw:Patschen/Fehlzündungen im Leerlauf
Beitrag von: mores am 17. Juni 2019, 14:19:05
Zitat von: Fairlane am 05. Mai 2019, 10:26:31
Wo gerade das Thema hier aktuell ist, dazu meine Frage und vielleicht mit einem eindeutigen Hinweis, bevor ich der Dicken zu Leibe rücke, ich habe das Patschen und Fehlzünden, wenn ich das Gas wegnehme und die Maschine in den Schiebebetrieb geht. Im Leerlauf läuft sie mit rund 900 - 1000 1/min ruhig wie ein Nähmaschinchen. :D
Ging bei mir erst weg, als ich alle Düsen ersetzt habe. Massives Knallen im Schiebebetrieb (zwei, drei Mal, dann war eh Ruhe), leichtes Patschen im Leerlauf.
Die Düsen waren vom (Vor-)Vorbesitzer ziemlich übel misshandelt worden, bei manchen war gar kein Schlitz mehr da um den Schraubenzieher anzusetzen.

Davor haben wir alle Gummis getauscht und beim Vergaser auch die Dichtungen, die Schwimmernadel und sogar einzelne Düsen erneuert ... das Patschen blieb.
Der schlimmste Übeltäter war die Leerlaufluftdüse, die war komplett im Eimer.
Beim Spezialisten rausbohren gelassen, zum Drüberstreuen noch eine Ultraschallreinigung ... seitdem ist Ruhe.