Hallo zusammen,
mal ne Frage an die Spezis.
Ich habe eine 3AJ mit 8.000 km auf der Uhr, die wenn sie kalt gestartet wurde sich "einigermaßen" schalten lässt.
Mit zunehmender Betriebstemperatur, speziell bei höheren Außentemperaturen, verschlechtert sich die Schaltwilligkeit des Mopeds über alle Gänge hin bis ins Extreme.
Es wurde vor 1.500 Km das teilsyntetische Motul 5100 15W50 eingefüllt.
Ich kenne diese Fahrzeug erst seit diesen 1.500 Km und kann nichts zu anderen Befüllungen, oder zur grundsätzlichen Schaltbarkeit dieser Maschine sagen.
Hat jemand einen Tip, oder eine Vermutung?
Gruß
JR (Joerg)
Kupplungszug zu viel spiel?
Da gehört normalerweise mineralisches 20 W 50 für nur Sommerfahrer, oder für Ganzjahresfahrer, mineralische 10 W 40 rein.
Wenn das noch die erste Kupplung ist von damals, was ich bei diesem Kilometerstand annehme, verträgt sich das Teilsynthetische nicht mit deiner Kupplung.
Gruß Ingo
Entweder trennt und fasst die Kupplung richtig, oder nicht. Da kann das "richtige" Motoröl entscheidend sein. Ausprobieren, ob die Gangwechsel mit einem "dickeren" Öl bei heißem Motor besser klappen.
Hallo
Nun ja viel dicker als ein 50er geht ja nicht! Wenn die Kupplung das Öl nicht verträgt, ist sie normalerweise gequollen und dann sind neue Beläge fällig.
Gruß
Christoph
Nein, das stimmt leider gar nicht.
Ein 50 er Wert hinten bedeutet den gebotenen Schmierfilm in höheren Temperaturbereichen, wie es bei Motorrädern, die auf der Rennstrecke im Grenzbereich bewegt werden. Deshalb wird da meistens vollsynthetisches 5W50 benutzt.
Ein 5 W z.B. vorn in der Angabe, ist untenrum extrem dünn, aber auch schon sehr fließfähig im kalten Zustand. Bei Racingteilen perfekt - da wird auch meistens heute oft ein 0 Wert als besser angeraten.
Ein 50 er Wert hinten garantiert dann noch die beständige Fließbarkeit im oberen Tempearaturbereich bei höchsten Drehzahlen.
Ich fahre ja nun seit 1988 XT 600 TÉNÉRÉ Modelle darunter 19 Jahre eine 3AJ und ich sage, das hier eingefüllte teilsynthetische 15W 50 bei einer Originalkupplung von damals bringt genau den hier beschriebenen Effekt.
Die Kupplung trennt nicht und die Symptome werden dann natürlich noch schlimmer, wenn das Öl dann noch wärmer wird (fließfähiger)
Das Öl ist einfach zu dünn.
Gruß Ingo
Er schrub nichts von schlecht trennender Kupplung, nur von schlechter "Schaltwilligkeit"!
Ich fahre vollsynthetisches Motul 7100 10W60 in meiner 3AJ und habe keinerlei Probleme. Die Sache mit "Kupplungen vertragen (teil-)synthetisch nicht" habe ich (entsprechend passende Freigabe des Öles) noch nie wirlkich geglaubt. Mal soll die Kupplung rutschen, mal nicht richtig trennen.
Ob die originalen Beläge damit ein Problem gehabt haben, mag sein.
Frage: Wenn du ohne Kupplung hochschaltest (etwas Zug auf den Schalthebel, dann ganz kurz am Gasgriff zucken), gehts dann besser? Falls nein, ists nicht die Kupplung.
Keine Sorge, das macht deinem Getriebe gar nichts.
Hallo
da geht jetzt aber doch einiges durcheinander: wir haben heute in der Regel Mehrbereichsöle . wenn wir z.B. ein10 W 40 nehmen haben wir bei niedrigen Temperaturen eine Viskosität wie ein 10er Öl also relativ dünn ==> schnelle Durchölung nach Kaltstart Spritverbrauchsvorteile da auch kalt nicht so zäh. Die zweite Zahl gibt die Viskosität bei hohen Temperaturen an d.h. das Beispielöl hat danneine Zähigkeit wie ein 40er Öl.
Wenn er eine schlechte Schaltbarkeit bei heißem Motor bemängelt, kann es sein daß: Die Kupplung nicht sauber trennt und er deshalb immer Last auf dem Getriebe hat udn wenn dann die Drehzahlen bzw. das Zwischengasgeben nicht passt läßt es sich schwer Schalten. Test wäre hier mal ob es ohne Kupplung gut geht.
Desweiteren könnte das Öl eine Rolle Spielen. Wenn er ein 50er Öl fährt und Yamaha ein 40er empfiehlt ist ist die Frage einer "Rückrüstung" eine Überlegung wert. Ein dickes Öl bei rollengelagerten Motoren ist übrigens relativ sinnfrei da hier kein "durchschlagen" des Schmierfilms bei hohen Belastungen und hohen Temperaturen droht, wie beiden im Rennsport verwendeten meistens gleitgelagerten Motoren.
50er oder gar 60er Öle nur da wo sie Vorgeschrieben sind oder wenn die Lager (bei gleitgelagerten Motoren) nicht mehr so ganz hasenrein sind.
alle Viskositäten unter 10W sind mit Vorsicht zu genießen, wenn man Ölbadkupplungen hat, da es dann zu Rutschen kommen kann. Das ist für den Autosektor erfunden worden um Sprit zu sparen. Bei den Yamaha Rollengelagerten Motoren hier auch wieder relativ sinnfrei, da Rollenlager eh schon bei der Reibung um den Faktor 50 bis 100 unter Gleitlagern liegen, hier also nicht viel zu holen ist.
Gruß
Christoph
Ich glaube nicht das Jörgs Probleme mit dem verwendeten Öl zusammen hängen.
Das Motul 5100 15W50 erfüllt den JASO-Standard und ist somit für Ölbadkupplungen geeignet.
Einen Verschleiß des Getriebes sollte man ausschliessen können, daher würde ich die Kupplung zerlegen und kontollieren.
Vielleicht liegt es auch einzig und allein an der geringen Nutzung des Motorrades.
Folks,
ein herzliches Dankeschön für die stellenweise sehr umfangreichen Antworten.
Ich werde es mit einem mineralischen 10w40 versuchen und dann - es wird aber noch etwas dauern - hier berichten.
Danke und Gruß
JR (Joerg)
Zitat von: yamralf am 08. Dezember 2019, 17:50:44
Ich glaube nicht das Jörgs Probleme mit dem verwendeten Öl zusammen hängen.
Das Motul 5100 15W50 erfüllt den JASO-Standard und ist somit für Ölbadkupplungen geeignet.
Einen Verschleiß des Getriebes sollte man ausschliessen können, daher würde ich die Kupplung zerlegen und kontollieren.
Vielleicht liegt es auch einzig und allein an der geringen Nutzung des Motorrades.
Ich glaube auch nicht, daß es am Öl liegt, welches er verwendet. Ich hab in meiner Z das Motul 300V drin, ist ein 15W60, 100% Synthetic, gab's beim Louis im Angebot und ich wollte es mal probieren => funktioniert tadellos /-/
Hi Roland
Bitte ließ erstmal genauer, bevor du so antwortest. Von einer DM 02/04 ist hier keine Rede.
Deine 660 er ist ein neueres Motorrad und erst ab Bj 2008 gebaut worden.
Die wassergekühlen 660 er Vierventiler ab 2004 können natürlich alle Öle vertragen.
Aber eine 3 AJ von 1988 - 1991 kann das mit den originalen Kupplungsbelägen eben nicht.
Die Kraft der Kullung wird auch über das Öl übertragen.
Je dünner das Öl ist, desto weniger trennt die Kupplung, umso schlimmer wird es, wenn das teilsynthetische Öl heißer wird - also noch dünner und sich eben noch dazu nicht mit den Belägen verträgt
Alte Modelle, wie eine XT 550 oder 600 mögen die neueren Öle gar nicht.
Im wahrsten Sinne des Wortes, sind die modernen Öle teilweise schon zu gut für die alten Eisen.
Wenn aber bereits neue aktuelle Kupplungslamellen verbaut sein sollten, verträgt sich das wieder.
So und das soll es jetzt gewesen sein mit meinen Posts zu diesem Thema, da kommen ja die schärfsten Meinungen angeflattert.
Ich habe täglich damit zu tun, mit dem Ölthema, aber ich will ja hier nicht klugscheißern.
Ich bin selber 129.000 km eine 88 er 3AJ gefahren und dies sind eben auch noch meine eigenen Erfahrungen dazu.
Mein Tipp: wechsele die Kupplungslamellen aus, da die Beläge garantiert glasiert sind und verwende ein passendes neues Öl.
Dann wird es schon wieder klappen mit dem alten Schätzchen.
Gruß Ingo
Hi Ingo,
Sorry, mein Fehler - ich habe mich auf die Antwort von Ralf bezogen und gar nicht geschnallt, daß es sich um ein älteres Modell handelt ;)
Gruß
Roland
Alles klar Roland /beer/
Gruß Ingo
Mein Tipp: wechsele die Kupplungslamellen aus, da die Beläge garantiert glasiert sind und verwende ein passendes neues Öl.
Dann wird es schon wieder klappen mit dem alten Schätzchen.
Gruß Ingo
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Toller Tipp zum Geld loswerden! Hast Du die Beläge schon gesehen oder hast Du nur in Deine Glaskugel geschaut?
Wenn das falsche Öl im Motor war, sind die Beläge meistens hin.
Oder öffnest du den Deckel, nimmst die Kupplung heraus, säuberst sie und baust sie dann wieder ein ?
Ich würde sie dann eher vorsorglich wechseln.
Übrigens war das nur ein Tipp - natürlich habe ich sie nicht gesehen, ich glaube auch nicht, das du das sehen würdest, wenn sie glasiert sein sollten.
Auch egal - man kann und darf hier einfach nicht mehr antworten, ich werde scheinbar nicht schlau.
Aber jetzt werde ich es sein.
Macht mal - ich bin raus.
Ingo
Man, man, man... echt schade was hier in letzter Zeit so los ist...
Ich finde den Tip von Ingo mehr als gut und richtig, da sollte man so einem erfahrenen "alten Hasen" /-/ schon mal glauben! Und bei einem so alten Motorrad, bei dem die alte Kupplung noch sehr wahrscheinlich verbaut sein wird bei 8000 km Laufleistung, die so ein neues Öl noch gar nicht kannte als sie eingebaut wurde, schenke ich Ingos Rat mehr als Glauben. Außerdem hat er es sehr ausführlich beschrieben oben und anscheinend mehrfach erlebt, als ich das gelesen habe dachte ich, so würde ich es erst mal machen, wenn ich denn das Problem hätte, klingt logisch Super Tip... und ne Kupplung kostet auch nicht die Welt, Geldverbrennen sieht anders aus!
Wäre schön wenn wir uns hier weiter im netten Ton über unsere lieblings Beschäftigung unterhalten könnten und gemeinsam unsere Kisten am Laufen halten!
Ich hoffe du bist jetzt nicht bis ans Ende deiner Tage mit diesem Forum eingeschnappt Ingo, dein Rat und dein Wissen würde fehlen!
Leute, besinnt euch, ist ja schließlich auch bald Weihnachten! munter bleiben Jan
Zitat von: rallye tenere am 09. Dezember 2019, 16:55:46
... man kann und darf hier einfach nicht mehr antworten, ...
oh je, das sollte nicht sein. Bitte weitermachen /angel/
Zitat von: yamralf am 08. Dezember 2019, 17:50:44..daher würde ich die Kupplung zerlegen und kontrollieren.
Ich bleibe dabei!
Zitat von: rallye tenere am 09. Dezember 2019, 09:46:06Je dünner das Öl ist, desto weniger trennt die Kupplung, umso schlimmer wird es, wenn das teilsynthetische Öl heißer wird - also noch dünner und sich eben noch dazu nicht mit den Belägen verträgt
Zwei Fragen:
1) Ich kenne es, dass kaltes, dickes Öl die Kupplung nicht richtig trennen lässt, weil das Öl die Kupplung "mitschleppt". Merkt man daran, dass bei eingelegtem Gang und gezogener Kupplung nach vorne rollt.
Warum sollte eine Kupplung mit dünnerem Öl schlechter trennen? Die Druckscheibe in der Kupplung öffnet sich um die gleiche Distanz, die Reib- und Druckscheiben bekommen bei kaltem und warmem Öl gleich viel "Luft" um sich aneinander vorbei zu drehen.
2) Inwiefern spielt teilsynthetisch hier eine Rolle? Bei gleichen Viskositätsangaben (z.B. 10W-40) haben alle Öle (mineralisch, teilsynthetisch, vollsynthetisch) bei den jeweiligen Temperaturen die (ungefähr) gleiche Viskosität. Müssen sie, sonst wären die Angaben nichts wert.
Hallo
Zu 1 hab ich auch keine Erklärung zu ist für mich auch unlogisch. Logisch wäre nu rein schärferes Ansprechen bei dünnerem Öl, da es leichter aus den Lameleln rausgedrückt wird.
zu 2: Du hast im Prinzip recht aber: Bei einem mineralischen Öl hast Du das Grundöl das sich aus verschieden langen Ketten zusammensetzt und dann Additive die die Viskositätseigenschaften bestimmen und noch einige Eigenschaften mehr in diesen Grundölen liegt auch zumindest ein Teil der unterschiedlichen Preise der Öle begründet. Ich kann ein "dünnes " Grundöl mit einem "dicken" mischen um ein mittleres zu erhalten (machen wir auch beim Gabelöl) oder gleich ein passendes nehmen. Die Mischung hat den Nachteil daß das dünne auch schneller VErdampft sodass sich die Viskosität im Betreib schneller ändert. Bei Teil und Vollsynthetischen Ölen wird das Grundöl ja synthetisiert also gezielt so hergestellt wie es gebraucht wird. Die Erfahrung zeigt hier einfach daß die (teil)synthetischen Öle dünner sind ( nach Augenschein beim Einfüllen) als mineralische Öle.
Ich würde aber sagen daß Kupplungsprobleme mit "modernen" Ölen eher von den Additiven kommen die die alten Kupplungswerkstoffen vom Reibwert her verändern bzw. zum Quellen bringen. Dieser Effekt scheint zum Teil auch nur dann aufzutreten, wenn ein Teil der Kupplung über einen längeren Zeitraum im Öl steht. Das wäre z.B. im Winter der Fall. Der Teil der im Öl steht verändert sich, der Rest nicht und das macht dann halt gewaltig Ärger. Im Endeffekt helfen dann halt nur neue Reibscheiben.
Gruß
Christoph
...mit erst 8000km auf der Uhr hat die ja ewig gestanden :o wo findet man denn so ein Schätzchen /tewin/
Ingo, früher, also zu den besten aller Zeiten so um 1988 rum, hatte ich mit Zubehörreibscheiben bei der DR600 beim Einkuppeln oft so ein metallisch quietschendes Geräusch. Hab die dann jeweils wieder rausgeschmissen und doch original gekauft. Kann man die aktuellen Zubehörreibscheiben problemlos verwenden in XT600 und Africa Twin, oder lohnt sich der teure Gang zum Freundlichen bei Reibscheiben noch?
Zitat von: RD03joe am 15. Mai 2020, 12:42:15
...mit erst 8000km auf der Uhr hat die ja ewig gestanden :o wo findet man denn so ein Schätzchen /tewin/
Ingo, früher, also zu den besten aller Zeiten so um 1988 rum, hatte ich mit Zubehörreibscheiben bei der DR600 beim Einkuppeln oft so ein metallisch quietschendes Geräusch. Hab die dann jeweils wieder rausgeschmissen und doch original gekauft. Kann man die aktuellen Zubehörreibscheiben problemlos verwenden in XT600 und Africa Twin, oder lohnt sich der teure Gang zum Freundlichen bei Reibscheiben noch?
Servus Jörg,
ich fahre seit einiger Zeit Zubehörlamellen (EBC-Satz komplett) in der 1VJ mit 10W40 Vollsythetisch. Funktionieren einwandfrei. So alte Lamellen (1988) würde ich sowieso ohne zu fragen wechseln.
@Ingo: Lass Dich nicht ärgern
Gruß Markus