Hallo zusammen,
Ich hatte letzte Woche, auf Tour durch Deutschland, ein Problem mit meiner ST. Auch wenn ich den Fehler inzwischen gefunden und behoben habe, wollt ich es posten. Vielleicht hilft die Lösung ja mal irgendwem in ähnlicher Lage. Obwohl, ob noch jemand so schusselig ist? :'(
Habe nach dem Kauf meiner ST, unter anderem, die Vergaser revidiert. Teile von Topham, natürlich.
Nach insgesamt ca. 3.000 km nach der Revision und ca. 1.500 km auf der Tour durch Deutschland (die Karre rannte echt wie eine 1!), verschlechterte sich der Motorlauf. Folgende Entwicklung über den Tag:
- Zuerst habe ich nur wahrgenommen, dass sie sich anders anhört (etwas mehr aggro, würde ich sagen)
- Der Leerlauf wurde immer instabiler, Abfall Leerlaufdrehzahl um ca. 300 rpm auf ca. 800 rpm
- Zusehends schlechte Gasannahme
- Deutliche Zeichen von Überfettung (Spritgeruch, Rußen, unrunder Motoraluf)
- Motorlauf nur auf einem Zylinder.
Ich habe mich dann in Suhl gerade noch zum gebuchten Gasthof den Berg hoch geschleppt. :(
Am nächsten Morgen wollte sie gar nicht mehr starten. Habe mich dann an die Vergaser geschraubt und zunächst kontrolliert ob evtl. ein Chokekolben hängt (Tipp von einem Forumsteilnehmer, den ich telefonisch um Rat gefragt habe /angel/). Waren aber leichtgängig und gingen in Endlage zurück.
Kerzen geprüft. Zylinder 1 völlig schwarz und verrußt. Zylinder 2, lehrbuchmäßig rehbraun.
Eine Einstellung LLGS in richtung mager von Zyl. #1 hat die Situation verbessert (startete wieder) die Karre lief aber wie ein Sack Muscheln. Also Tour abgebrochen, mit der DB nach Hause gefahren und am Sonntag mit dem Anhänger die Maschine heim geholt.
Was mich beschäftigt hat, war die, über den Tag festgestellte, Verschlechterung. Das konnte ich mir kaum erklären.
Heute habe ich dann, nach anderem Rumprobieren (Prüfen der LLGs auf Verschleiß) und, bevor ich die Vergaser ausbauen muss, die Schwimmekammer geöffnet. Und siehe da: Die Schraube an dem Düsenblock war locker :o :o. Ich hatte bei der Revision die Nadeldüse ausgetauscht (und die Düsennadel natürlich auch). Ich weiß noch genau, dass ich beim Zusammenbau gedacht habe: "Messingschraube! Achtung Grobmotoriker, immer sachte!"
Offensichtlich war es zu sachte. Durch die Vibrationen hat es sich offenbar gelockert und das über den Tag immer weiter. Das erklärt mMn den progredient schlechten Lauf.
Habe dann, entgegen meiner frühkindlichen südamerikanischen Prägung, auch die andere Kammer geöffnet und kontrolliert. Dort ging es noch, es war aber bereits etwas locker.
Also, angezogen, zusammengebaut, Hilfstank dran, LLGS in Grundstellung: Karre läuft wieder wie eine 1. ;D ;D
Hoffe, mein Fehler hilft irgendwann jemandem weiter, der auf Fehlersuche ist.
Ansonsten: ein Riesenlob an die Gemeinschaft hier. Dass man am Freitagabend jemanden telefonisch um Rat fragen kann und dieser bereitwillig gegeben wird, ist echt große Klasse. Vielen Dank. /beer/ /tewin/
Gruß,
Jörg
Darauf muss man auch erstmal kommen... ! /beer/
Hallo Jörg, finde es klasse das du die Lösung hier einstellst.
Respekt.
Grüße Giovanni