Hallo zusammen,
lange habe ich es vor mir hergeschoben, da ich schon vermutete, dass es ein Kampf wird, doch nun ist es soweit:
Ich wechsele meine Lenkkopflager.
Zumindest bin ich dabei, es zu versuchen.
Die obere Lagerschale im Rahmen konnte ich mit einem schmalen Meißel ziemlich einfach herausschlagen.
Bei der unteren Lagerschale bin ich nun überfragt...
Hat jemand Tips, wie ich diese entfernen kann?
Auch für das Lager auf dem Steuerrohr?
Vielen Dank und beste Grüße
Nico
Moin,
Wenn gar kein Steg frei ist hilft nur etwas einschweißen und dann austreiben. Es gibt Lenkkopflagersitze die ursprünglich für die kugelgelagerten LKL waren. Und bei den jetzigen Kegelrollenlager ist die Lagerschale schmaler weshalb dann oft kein Steg mehr bleibt zum austreiben.
LG Mille
Das Vergnügen hatte ich auch im Frühjahr mit der 55w. Am besten mit dem Dremel eine Schneise fräsen und dann aufmeißeln...
Grüße
Mannix
Es gibt spezielle Lagerschalenauszieher mit Gleithammer (auch Wichser genannt), damit bekommt man die Lagerschale raus. Alternativ kann man auch 4 Schweißpunkte in die Schale setzen, dann zieht sich das material zusammen und wenn man Glück hat fällt die Schale so raus. Das Lager vom Jochrohr kann man nur im Schraubstock eingespannt mit einem Meißel und dichen Hammer vom Sitz trennen und nach oben schieben.
Hallo mach es wie Christof sagt, meine Erfahrung nachdem ich das Meisel mal im Handballen gehabt habe /mecker/ und Yamaha keine Führung innen gemacht hat.Ich mach nur mehr die 4 Freunde ;D ;D Hab mir extra ein Billige E Schweißgerät gekauft 4 Punkte und raus damit :PGruß Tommy
Zitat von: Christof am 14. Dezember 2021, 16:37:40
Es gibt spezielle Lagerschalenauszieher mit Gleithammer (auch Wichser genannt), damit bekommt man die Lagerschale raus. Alternativ kann man auch 4 Schweißpunkte in die Schale setzen, dann zieht sich das material zusammen und wenn man Glück hat fällt die Schale so raus. Das Lager vom Jochrohr kann man nur im Schraubstock eingespannt mit einem Meißel und dichen Hammer vom Sitz trennen und nach oben schieben.
Kann ich bestätigen.
Elegante und sanfte Methode.
(Wenn man ein Schweißgrät hat...)
... und wenn man die Lagerschale trifft. Habe schon zu oft gesehen, dass die Herren Profischrauber die Lagerschale unwiederbringlich mit dem Rahmen verschweißen!
Gruß Wurzelsepp
PS: ich mach's auch mit dem Schutzgaser
Hallo, ich habe bisher alle Lagerschalen mit einem ca.30cm langen alten Bohrer austreiben können. Nimm einen Bohrer der länger als der Schaft des Lenkrohrs ist und schneide diesen ca. 1cm im Winkel von ca. 30Grad ab. Die Scharfe bzw. Spitze Kante setzt du an der Oberkante der Lagerschale an und mit gezielten Schlägen gehst du rund um an der Lagerschale entlang. Sowie die Schale auch nur einen Millimeter nachgegeben hat hat du gewonnen.
P.S solltest du keinen alten Bohrer haben tut es auch ein neuer. Ist immer noch billiger und einfacher als Schweißpunkte anzubringen oder Profiwerkzeug zukaufen.
Gruß der Schwälmer
Ich hatte bei meiner dr auch dieses problem. Hab auf nen 10er rundstahl material aufgeschweißt, kantig geschliffen und damit die lagerschale an dem minimalen überstand treffen können. Vorher aber schraubenzieher und stechbeitel ruiniert. /beer/
Auf dem Bild sieht nicht so aus, dass dort ein Überstand wäre.
Moin,
Nachtrag zum Lagerschalen Wechsel an der unteren Gabelbrücke / Jochrohr. Kommt darauf an wie ruhig deine Hände sind. Entweder nimmst du einen Drehmel mit der Trennscheibe und schneidest die Lagerschale an ca. 3mm und nimmst dann einen scharfen Flachmeisel und setze diesen in die gefräste Nut. Jetzt mit gezielten Schlägen auf den Meisel die Schale "sprengen" und diese vom Jochrohr abziehen. Solltest du keinen Drehmel haben geht das auch mit einer 1mm Scheibe auf den Flex hierbei brauchst du aber eine ruhige Hand um Beschädigungen an der Gabelbrücke zu vermeiden.
Gruß der Schwälmer
Gute Idee mit dem schweißen - aber ist ein guter passender Abzieher ( z.B. KUKKO ) nicht günstiger als ein Schweißgerät ?
Servus beinand,
Materialschonend funktioniert es mit diesem Austreiber am besten
(wenn ein minimalster Steg vorhanden ist)
Kostet nicht viel und man kann ihn vielfältig einsetzen
In deinem Fall >> Innenabzieher wie Olek meint.
Gruß Markus
Hallo
wieder was gelernt so ein Werkzeug hab ich noch nicht gesehen alles vorher genannte kannte ich schon.
Gruß
Christoph
Hallo zusammen,
da ich nicht schweißen kann, habe ich mir einen Dremel zugelegt.
Mit diesem Fräser habe ich minimalinvasiv direkt oberhalb der Lagerschale an zwei gegenüberliegenden Stellen freigefräst.
(https://media.contorion.de/media/images/products/bosch-fraesmesser-67998156-0-4mCTlt4h-xl.jpg)
Anschließend konnte ich die Lagerschale problemlos mit Hammer und Meißel ausschlagen.
Das Gabeljoch habe ich auf die Werkbank gelegt mit der Oberseite gedämpft durch ein Holzstück gegen die Wand und auch da mit Hammer und Meißel das Lager abgeschlagen bekommen.
Die Lagerschalen im Rahmen waren mit Hilfe der jeweils geschlitzten alten Lagerschalen sowie einem Hammer sehr einfach zu montieren.
Das Gabeljoch hatte ich in den Gefrierschrank gelegt und das Lager bei 100°C in den Ofen und dann war auch das mit dem geschlitzten alten Lager und Hammer relativ einfach zu montieren.
Viele Grüße aus Köln
Nico
Keine "Emil Schwarz"-Lager verwendet?!
Nein, keine Emil Schwarz Lager. Diese kosten auch 155€ zusätzlich zu den verwendeten Lagern.
Ich habe diese Lager noch nie genutzt, aber schon einige Versuche in meiner Gedankenwerkstatt damit durchgeführt, da sie oft hoch gelobt werden ;).
zur Theorie:
Ja, es gibt beim herkömmlichen Kegelerollenlager zur Montage am oberen Lagerinnenring radial Spiel zum Jochrohr.
Dies sollte jedoch durch richtiges, "spielminimiertes" Einstellen der Vorspannung über die Nutmutter und die Selbstzentrierung der Kegelrollenlager ausgemerzt werden.
Gleichzeitig ist es mit der Lagerung so möglich, Fertigungstoleranzen der Lagersitze auszugleichen.
Das Lagersystem von Emil Schwarz hingegen ist mehrfach überbestimmt.
Die theoretische Voraussetzung für die Lager von Emil Schwarz ist die absolute Maßhaltigkeit in der Koaxialität von unterem Lagersitz und Gewinde auf dem Jochrohr sowie der beiden äußeren Lagersitze im Rahmen und in die Parallelität der vier axialen Lagersitze
Diese Voraussetzung an eine Konstruktion / Massenfertigung aus dem Jahr 1983 erachte ich als zu ambitioniert.
Geht man nun vom realistischen Fall aus, dass nicht alle Lagersitze absolut parallel und die entsprechenden Sitze nicht ganz koaxial sind, so werden die Lager bei der Montage grundsätzlich verspannt (bzw. noch mehr verspannt als herkömmliche Lager).
Die Lagerschalen und Körper werden stark einseitig belastet und die Lager verschleißen schneller als herkömmliche.
zur Praxis:
Gibt es konkrete Erfahrungen mit dem Emil Schwarz Lager hier im Forum?
Ist ein Unterschied messbar? Damit meine ich Messung NEUES herkömmliches Lager gegen NEUES Emil Schwarz Lager.
(Damit meine ich nicht, altes verrostetes Lager ausbauen und neues Emil Schwarz Lager rein und das Fahrgefühl ist besser.)
Kritische Grüße
Nico
Hallo
Doch da kann ich schon einiges bezüglich der 750 Super Ténéré beitragen. Das Problem beiden Lagern war das Spiel des Lagerrings des oberen Lagers auf dem Steuerrohr. Dies bewirkt beim Bremsen ein knacken wenn sich durch die Hebelwirkung die Anlage ändert. wenn man jetzt das Lager fälschlicherweise so lange fester anzieht bis es nicht mehr knackt ist es viel zu stramm mit allen Folgen. Das Schwarzlager verbindet nun Innenring mit der Mutter, sodaß zusammen mit der Kontermutter kein Spiel mehr zum Lenkrohr vorhanden ist und somit auch kein knacken. Das Lager kann korrekt eingestellt werden und mach ab da keinen Ärger mehr. Die Themen mit der Rundheit der Lagersitze im Rahmen halte ich zumindest bei der 750 Super Ténéré ür zweitrangig, sodaß ich mir die Sache mit den eingeklebten Untermaßringen geschenkt habe.
Wenn man kein Problem mit dem knacken hat, muß man auch nicht unbedingt die Schwarzlager nehmen.
Gruß
Christoph
Ich bin Fan der Emil Schwarz Lager.
Bei meinen 3 STs habe ich jeweils kurz nach Kauf ein ES Lager eingebaut.
Nachher war immer Ruhe. Und man muss das ganze Motorradleben lang keine Gedanken mehr über das Lenkkopflager machen.
Die Dinger sind ihr Geld wert.
Im übrigen ist es doch einiges an Arbeit, da sind mir ein paar € mehr egal.
Habe mit den STs mehr als 300 000 km gemacht, weiss also von was ich rede.
Gruss Ivo
Hallo zusammen! Da es diesen Thread schon gab, setze ich eine Frage drauf ;-) Habe den Rahmen und die Gabelbrücken meiner 34L pulvern lassen und bin jetzt gerade beim Tetris-Spielen.
Dabei macht mich das Lenkkopflager stutzig: Die Lagerschalen oben und unten bis zum Anschlag gut in ihren Sitz reinbekommen. Am Lenkrohr erst den Staubschutz, dann den Lagerkörper bis zum Anschlag, ging ebenfalls gut. Nun Zusammenbau wie gehabt - Lenkrohr durchgefädelt, Lager oben rein, Staubkappe drauf und Lenkrohrmutter handfest gezogen und - Gabelbrücke lässt sich nur mit Wiederstand drehen. Mit ein paar NM mehr auf der Mutter sitzt die Gabelbrücke fast fest.
Zuerst dachte ich es liegt an der oberen Staubkappe, da der Rahmen ja gepulvert ist und daher eventuell ein bisschen größeren Durchmesser oben hat (und die Staubkappe dann scheuert). Aber auch ohne Staubkappe, also mit der Mutter direkt am Lager-Innenring festgezogen, dasselbe Spiel (vielleicht ein bisschen weniger).
--> Übersehe ich etwas? Oder werden die Muttern wirklich nur superleicht angezogen (dann dreht sich das Lenkrohr noch gut)?
Merci!
Hallo
Hast Du nach dem Pulvern und vor Montage der Lager die Sitze im Rahmen metallisch blank gemacht und vor allem die Ecken vom Pulver befreit? Ebenso den sitz auf dem Lenkrohr damit der Lagersitz auch wirklich wieder am alten Platz sitz. Ansonst kann es sein, daß die Lager falsch sitzten und die Toleranzen ein Klemmen bewirken. Auch ein Oveldrücken der Lagerringe im Rahmen durch unterschiedliche Pulverdicken käme als Ursache in Frage. Die Lager (gefettet) sollten also mit dem Lenkrohr und der Gabelbrücke bei handfestem Anzug leicht von Seite zu Seite fallen.
Gruß
Christoph