ABS leuchtet dauerhaft, Offroad-Modus lässt sich nicht mehr einstellen.
Der Sensor hinten hat Durchgang, der vordere nicht - also Diagnose Kabelbruch am vorderen Sensor.
Was ich nicht verstehe: Das Tachosignal funktioniert. Kein Impuls für's ABS Steuergerät, aber für die ECU?.
Kann das ABS Steuergerät leider nicht auslesen. Die ECU hat keine Fehler, jedenfalls keine gefunden mit dem carscanner.
Hat dafür jemand eine plausible Erklärung?
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Ich hatte das auch mal, dass die ABS Leuchte dauerhaft an war bei meiner Tracer, der Tacho aber ging.
Vermutlich hast du das schon überprüft, aber ich erwähne es trotzdem mal.
Bei mir war damals nur der Sensor am ABS verdreckt. War etwas Schlamm drauf gekommen. Gereinigt und alles ging wieder wie es soll.
Grüsse
Marco
hab natürlich alles sauber und optisch geprüft
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Hallo,
wenn ich das richtig sehe, hat die Ténéré zwei induktiv-passive Raddrehzahlsensoren. Diese haben keine eigene Spannungsversorgung. In Fahrt verändert das geschlitzte Impulsrad das Feld des Dauermagneten. In einer anliegenden Spule wird dadurch eine Wechselspannung induziert. Nach meinem Verständnis sollte ein funktionsfähiger Sensor also keinen Durchgang haben.
Kann es also sein, daß nicht der vordere Raddrehzahlsensor defekt ist, sondern der hintere? Das würde erklären, daß der Tacho sein Signal bekommt! Es könnte z.B. ein Kurzschluß im hinteren Sensor vorliegen, daher der festgestellte Durchgang. ABS-Fehler werden nicht in der ECU, sondern im ABS-Steuergerät gespeichert. Dein Carscanner wird das nicht auslesen können.
Hakim
Danke Hakim, deine Antworten zeugen stets von ausgesprochenem Fachwissen.
Klar auslesen geht nur mit richtigem Diag-Gerät, das ich leider nicht habe.
Schalbild zeigt m.E. eher einen geschlossenen Kreis. Aber wahrscheinlich hast recht und es ist ein Kurzschluss hinten, das wäre dann 63 bzw. 64.
Kann mal jemand den hinteren Sensor auf Durchgang prüfen? Ist schnell gemacht und würde mir helfen.
(https://uploads.tapatalk-cdn.com/20240518/4eb1b7498cd746e22e1cbd803580ff08.jpg)(https://uploads.tapatalk-cdn.com/20240518/488c5db40102647c361e1c13a2aa1ef5.jpg)
44+45 sind die Sensoren
Hallo nochmal,
danke für die Vorschußlorbeeren! ;) Nach einigem Lesen bin ich mir aber garnicht mehr sicher in punkto meiner obigen Aussage zum Durchgang oder Nicht-Durchgang. Auch weiß ich nicht, ob eine einfache Durchgangsprüfung bei einem solchen Sensor überhaupt zielführend ist. leider steht im Werkstatthandbuch nur die Diagnostik mittels YAMAHA-Tester beschrieben. Wenn hier jemand mehr weiß, lerne ich gerne dazu... Trotzdem fällt mein Verdacht auf den hinteren Raddrehzahlsensor, einfach weil der Tacho funktioniert, also offenbar via ABS ein gutes Signal empfängt.
Hakim
nun ja, hab auch zwei mögliche Ursachen im Verdacht.
Hab vorne die Gabel überarbeitet und nicht wirklich auf den Sensor aufgepasst. (eher unwahrscheinlich)
Hinten hab ich einen Trennschalter mit Kontrollleuchte eingebaut.
Der hat auch seit Wochen bestens funktioniert um ABS während der Fahrt zu killen. Der kann auch dazwischen gefunkt haben.
Aufgetreten ist das Problem aber erst nach dem Dampfstrahlen und dem danach erfolgtem Gabelumbau bei der ersten Probefahrt.
Kann also alles sein.
Vielleicht hat ja jemand einen Durchgangsprüfer und kann mal den rechten Seitendeckel anschrauben.
Hallo nochmal,
bei allem, was ich so im Netz zur Prüfung von Raddrehzahlsensoren lesen kann, wird nie eine Durchgangsprüfung als Option erwähnt. Neben dem Oszillographen wird häufig eine Widerstandsmessung per Multimeter vorgeschlagen. Ein Wert von um die 200 Ohm wäre OK. Ein deutlich geringerer Wert spräche für einen Kurzschluß in der Spule des passiv-induktiven Sensors, während ein deutlich höherer Wert auf einen Bruch derselben deuten soll. Leider gibt YAMAHA hierzu in meinem Reparaturhandbuch keine Werte raus. In puncto Durchgangsprüfung vermute ich mittlerweile, daß diese wegen eben dieser Spule nicht aussagekräftig sein könnte. Mein Gedanke: Der Meßstrom aus dem Multimeter führt zu einem Widerstand in dieser Spule, was zu einem falschen Testergebnis führen kann. Aber vermuten ist nicht wissen...
Daß du jetzt den von dir in den hinteren Sensorkreis gesetzten Schalter erwähnst, ist relevant. Eine Kontrollleuchte hätte ich übrigens nicht eingebaut, weil diese einen Verbraucher darstellt und somit die Signalspannung beeinflußt. Mir ist übrigens Ähnliches passiert mit meiner KTM 690R-Enduro. Dieser Schalter - bei mir ohne zusätzliche Kontrollleuchte - hat eine Weile einwandfrei funktioniert, dann plötzlich ließ sich der hintere Sensor nicht mehr aktiv einbinden. Dauerleuchten der ABS-Kontrolle. Am Schalter lag´s nicht, sondern das ABS-Steuergerät hat sich nach mehreren Schaltvorgängen "aufgehängt". Ich mußte den Fehlercode per Werkstatt-Tester löschen lassen und habe vorsorglich meine schlaue Schaltung wieder entfernt. Wenn ich recht erinnere, habe ich diese meine Erfahrung auch hier schon erwähnt beim Thema "ABS abschaltbar".
Überprüfe jetzt noch deinen Zusatzschalter auf Funktion und auch auf einen eventuellen Kurzschluß durch Feuchtigkeit. Wenn du da nicht fündig wirst, empfehle ich, daß du deine T700 mal an den YAMAHA-Tester hängen läßt. Denn wenn es sich bei dir so verhält wie bei mir damals, bringt weder das Entfernen des Zusatzschalters was, noch das Erneuern des Raddrehzahlsensors.
Hakim
Ja, den Schalter hab ich längst raus, bei der LED hatte ich gleich meine Zweifel, ob die Idee so prickelnd war.
Denke auch, daß das Steuergerät nach ungewöhnlichen Werten auf Fehler gegangen ist, und ein Reset nötig ist.
Aber warum der Vordere offen, und der Hintere geschlossen ist, erklärt sich mir nicht. Der Sensor muss auch ne Macke haben.
Nochmals Danke für den Austausch hier.
Der Sensor ist ein Hall-Geber. Mit Durchgangsprüfung ist da nix. Prüfung geht nur, indem man mit den Oszilloskop die Signalform ausliest.
Funktion wie folgt: Der Sensor nimmt induktiv das Signal auf und verarbeitet es in einem Hall-Sensor derart, dass bei erreichen des Schwellenwertes der Sensor leitend wird - Signal = ja/1. Bei Unterschreitung der Schwelle nicht leitend - Signal = nein/0.
Dadurch wird aus schwierig zu verarbeitenden Signalen mit starkem Störpegel oder zu geringem Störabstand ein klares, hochpegliges Signal für die Verarbeitung im Steuergerät.
So arbeiten ABS-, Kurbelwellen- und Nockenwellengeber schon seit mehr als 20 Jahren.
Letztlich führt beim ABS um Oszi und Diagnosesoftware kein Weg herum, leider.
Gruss
Roman
PS: Ein rein induktiv erzeugtes Signal wäre viel zu klein und empfindlich auf Störungen im Kabelweg (Signalstärkenverlust, Fehl Modulation auf dem Kabel usw. usw.). Deshalb ist der piezoelektrische Hallgeber mit seiner sicheren Modulations"verstärkung" schon lange das Ding der Wahl. ;D
Zitat von: RomanL am 19. Mai 2024, 09:44:43Der Sensor ist ein Hall-Geber. Mit Durchgangsprüfung ist da nix. Prüfung geht nur, indem man mit den Oszilloskop die Signalform ausliest.
Funktion wie folgt: Der Sensor nimmt induktiv das Signal auf und verarbeitet es in einem Hall-Sensor derart, dass bei erreichen des Schwellenwertes der Sensor leitend wird - Signal = ja/1. Bei Unterschreitung der Schwelle nicht leitend - Signal = nein/0.
Dadurch wird aus schwierig zu verarbeitenden Signalen mit starkem Störpegel oder zu geringem Störabstand ein klares, hochpegliges Signal für die Verarbeitung im Steuergerät.
So arbeiten ABS-, Kurbelwellen- und Nockenwellengeber schon seit mehr als 20 Jahren.
Letztlich führt beim ABS um Oszi und Diagnosesoftware kein Weg herum, leider.
Gruss
Roman
PS: Ein rein induktiv erzeugtes Signal wäre viel zu klein und empfindlich auf Störungen im Kabelweg (Signalstärkenverlust, Fehl Modulation auf dem Kabel usw. usw.). Deshalb ist der piezoelektrische Hallgeber mit seiner sicheren Modulations"verstärkung" schon lange das Ding der Wahl. ;D
Danke für die Infos. Werde den Fehlerspeicher auslesen und hier berichten.
Hier nochmal ne möglichst einfache Erklärung A la Wiki: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Hall-Sensor
Insofern kann man zwar verschiedenste Widerstände messen, ohne anliegenden Strom aber liest man nur den Kaltwiderstand des Gebers aus. Kann bei Metallsensoren im Ohm kOhm-Bereich liegen und bei Halbleitersensoren quasi "kaputt" - also durchgangsfrei.
Nur die Auswertung des Signals in Betrieb gibt Aufschluss über die Funktionsfähigkeit. Leider ist der Markt so groß, dass alle Sorten von signalverstärkend analog bis volldigital (also Halbleiter + Gate-Schaltung) üblich sind. Hilft nur Oszilloskop und Wissen über die verbaute Sensorart.
In manchen ABS oder an Nockenwellen werden sogar Mischformen eingesetzt - Metallleiter für die Signalstützung und Halbleiter als Signalgenerator.
Leider ein Fall für die Spezialisten. :(
Beim Auto haben mir da oft schon die Spezies der Steuergeräteinstandsetzung geholfen. Die haben meist genaue Datenblätter für die Sensoren. Gibt man aber ungern weiter...immerhin deep knowledge der Hersteller und genau deren Kapital...
Gruss
Roman
Hallo Roman,
danke für deine Infos - hab´ was dazugelernt!
Hakim
Noch mal kurz zum Abschluss, da es immer mal wieder Fragen dazu gibt (in anderen Foren) :
Ein Pickup ist der Sensor an sich, egal was drin steckt.
Ein Coil ist ein induktiver Abnehmer, der eine Spule enthält, die passiv oder aktiv auf Feldstärkeschwankungen reagiert und einen Strom generiert oder moduliert. Dabei werden Störsignale ebenso verstärkt oder gedämpft, und es gibt eine zeitliche Verzögerung zum Signal (induktiver Nachlauf). Spülen haben nach oben Grenzfrequenzen und nach unten Empfindlichkeitsprobleme. Man kann sie allerdings einfach prüfen - ohmsche Widerstandsmessung.
Der Hall-Sensor funktioniert nur mit fließendem Strom und besteht aus verschiedenen Bauformen diverser Metallwiderstände oder Halbleiter. Die Änderung magnetischer Feldstärke ändert die elektrische Leitfähigkeit des Sensors - und zwar ohne Grenzfrequenzen, extrem empfindlich, einfach verstärkbar und verarbeitbar.
Der Grund, warum man heute Hall-Geber einsetzt, ist, dass sie für einen Bruchteil eines Coils gebaut werden können, empfindlicher sind und eine unverzerrte und unverzögerte Signalstruktur aufweisen.
Leider erkauft man sich das mit dem Verlust der Instandsetzbarkeit und Prüfbarkeit. Tja, alles Gute ist nie beisammen.
Gruß
Roman
/tewin/
Roman, du kennst dich aus. Danke!
Zur Info .
Wenn der ABS Sensor kein Signal generiert , hat man auch kein Tachosignal und die Geschwindigkeitsanzeige und KM Zähler funktionieren nicht , und die ABS Störleuchte leuchtet .
ABS funktioniert wieder!
Lösung: Der hintere Sensor wurde getauscht.
Ob es am Trennschalter und/oder an der LED kann nicht verifiziert werden.
In jedem Fall hat der Sensor eine Macke, wovon bleibt ein Rätsel.
Das Auslesen der ABS-ECU zeigte übrigens keine Fehlermeldung.
Was auch komisch ist, der Defekte hat Durchgang, der Neue auch. Der Vordere aber nicht.
Hatte schon mal jemand Probleme Zusammenhang mit dem Trennschalter am hinteren Sensor?