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Technik => Ténéré XTZ750 => Thema gestartet von: horschte am 30. Juli 2025, 11:45:35

Titel: Lackierung Schwinge
Beitrag von: horschte am 30. Juli 2025, 11:45:35
Moin zusammen,

meine Schwinge ist jetzt beim sandstrahlen... wie sie dahin gekommen ist, werde ich hier (https://tenere.de/index.php/topic,21303.0.html) erzählen.  ;)

Ich würde Sie gerne danach in den originalnahen Zustand versilbern.

Hattet ihr sie beim Lackierer und was habt ihr gelegt?
Wisst ihr, welches RAL der orig. Silbertom ist?

Möglicherweise kommt auch pulvern in Frage, aber das wird metallic silbern wohl nicht gehen oder?

Wie habt ihr das gemacht... Danke!
Titel: Lackierung Schwinge
Beitrag von: Cosmo am 30. Juli 2025, 16:23:13
Pulvern geht doch auch im erwähnten Farbton.


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Titel: Antw:Lackierung Schwinge
Beitrag von: BenzinBlume am 30. Juli 2025, 16:58:35
Ich würde dir auch zu pulvern raten, ist wesentlich Kratzer resistenter als Lack. Normalerweise hat jeder Pulverer der auf sich was hält auch mehrere Farbmuster zum vergleichen.

Lg
Titel: Antw:Lackierung Schwinge
Beitrag von: Wurzelsepp RT am 30. Juli 2025, 19:19:48
Servus Horschte,

lass pulvern! Ist beständiger, kostet weniger und trifft auch Deinen Ton. Habe meine auch gepulvert und bin top zufrieden (100 Prozent Geländeeinsatz).
Ich habe mich der Einfachheit für KTM "silber" entschieden. Ist etwas dunkler, aber bei meinem Pulvernell und günstig zur Verfügung.

Beste Grüße Wurzelsepp


 
Titel: Antw:Lackierung Schwinge
Beitrag von: harbo am 30. Juli 2025, 22:04:20
Habs 2012 auch mal pulvern lassen.
Doch gab es zwei-drei Stellen, wo es nachher "eng" wurde, da Pulverbeschichtung dicker aufträgt. Das war, zum einen, der "Klotz", der den Bremssattel in Position hält und die Kettenspanner/Steckachs -Geschichte.
Klar wird da auch normaler Lack
"angegriffen" und über die Zeit zerkratzt. Doch bei Lack rottet es dann lokal... Pulverbeschichtung wird ,da wo die Schicht beschädigt ist, vom Rott unterwandert und breitet sich großflächig unter der Beschichtung aus.
Das war jedenfalls bei mir so.
Ich hab die betroffenen Stellen dann 2020 (nach 8Jahren) noch einmal gestrahlt, alles angeschliffen und dann nur lackiert.
Bisher sind nur wieder ein paar Kratzer zu sehen aber nichts mehr abgeblättert.
Doch vielleicht war damals nur die Vorarbeit oder die Beschichtung schlecht...
Einen Lackierermeister, den ich mal gefragt habe, was nun besser ist, hat mich nur milde angelächelt und meinte... "Warum gibt es wohl meinen Beruf noch"  ;)

/beer/

Titel: Antw:Lackierung Schwinge
Beitrag von: horschte am 30. Juli 2025, 23:21:14
Danke euch. Ich mach mir halt Gedanken wegen der Passung der Lager. Aber gut zu wissen, dass pulvern auch in Silber geht...
Titel: Antw:Lackierung Schwinge
Beitrag von: Svoeen am 31. Juli 2025, 08:36:03
Ein guter Pulverer klebt die Lagersitze ab und pulvert sie nicht.
Titel: Antw:Lackierung Schwinge
Beitrag von: horschte am 31. Juli 2025, 22:33:19
Kostenschätzung Lackierung liegt bei 350 netto...  :'(  ... bekommt man das mit der Dose selbst hin oder wird das Murks.

350 € für Schwinge lackieren, Alter wie kann das sein?
Titel: Antw:Lackierung Schwinge
Beitrag von: gnortz am 31. Juli 2025, 22:43:02
Habe das Teil vor ein paar Jahren mit einer Dose Felgensilber aufgefrischt.
Hält immer noch. Fahre mit der Dicken aber auch kein Gelände mehr.
Titel: Antw:Lackierung Schwinge
Beitrag von: harbo am 01. August 2025, 01:27:09
Jungs... macht es nicht so kompliziert
Lagersitze gut abkleben
Alles gut anschleifen (240ger)oder glassstrahlen
gründlich reinigen und entfetten (Bremsenreiniger)
Haftgrund drauf... z.B.
https://amzn.eu/d/1JrhexA
...dann gut 2 Dosen Felgenlack... z.B.
https://amzn.eu/d/6KlyqEG
und wer möchte... dann noch Klarlack

und fertich is'  ;)

 /beer/

PS: ..so hab ich es gemacht und sieht Jahre später immer noch gut aus
Titel: Antw:Lackierung Schwinge
Beitrag von: horschte am 01. August 2025, 09:13:08
 /beer/

gesandgestrahltgetan ist sie. Aber warum die Lagersitze abkleben? Sie wirken nach dem Strahlen recht rauh und waren vorher ja auch mit Lack überzogen...?

PS: bin nächste Woche in Rostock und hab mir dort noch ein Angebot geben lassen: 250 €, inkl. Grundierung. Wenn man in Berlin mal nicht abgezockt wird...
Titel: Antw:Lackierung Schwinge
Beitrag von: ck1 am 01. August 2025, 12:03:11
Habe im Frühjahr den Variomaticdeckel meiner Vespa mit ner Dose Zweikomponenten Lack in seidenmatt Schwarz lackiert. Du hast 24 Stunden Zeit nach dem mischen der beiden Lackkomponenten. Reicht also locker für eine zweite Deckschicht. Steht meiner Meinung nach Pulvern in nichts nach. Man sollte halt lackieren können. Die Dose Zweikomponentenlack kostete um die 18 €.
Würde ich an der Schwinge ebenso machen.
Grüße
Claus
Titel: Antw:Lackierung Schwinge
Beitrag von: Thommy am 01. August 2025, 13:50:57
 Aber warum die Lagersitze abkleben? Sie wirken nach dem Strahlen recht rauh und waren vorher ja auch mit Lack überzogen...?

Wurden die Lagersitze auch gesandstrahlt?

Grüße
Thommy
Titel: Antw:Lackierung Schwinge
Beitrag von: harbo am 01. August 2025, 18:24:09
Moin Mädels,
 ich kann mal wieder nicht anders und muss ein wenig klugscheißen... 
Als alter Feinwerkmechaniker-Handwerksmeister kann ich es manchmal nicht lassen  /devil/ ;)
Ans Mopett gehört niemals "Sandstrahl"-gut.
ist viel zu abrasiv. Das ist mehr etwas für Schiffbau und Entrostung von Brücken usw.
Geschweige denn an/auf Lagersitze.
Lagersitze werden mit Toleranzen von wenigen Hundertstel Millimeter und einer hohen Oberflächengüte
(ca. 2 Micrometer) hergestellt.
Beim Sandstrahlen wird das mal eben verzehnfacht.
Selbst das wesentlich mildere Glaßperlenstrahlen gehört nicht auf Lagerstellen (deshalb abkleben oder abdecken)
Am besten lässt man die alten Lager drin, glassperlstrahlt bez. schleift und verbaut die neuen Lager erst nach der Lackierung.

Klugscheißermodus = aus

 /beer/


Titel: Antw:Lackierung Schwinge
Beitrag von: ck1 am 01. August 2025, 19:20:54
Oder in kurz: Lagersitze strahlt, lackiert und beschichtet man nicht. 😉
Titel: Antw:Lackierung Schwinge
Beitrag von: horschte am 01. August 2025, 22:55:13
Ok, dann hab ich jetzt wohl ein Problem.

Immerhin kann anderen geholfen werden, nicht die selben Fehler zu machen.

Mein Fehler war es, meine Autowerkstatt, in der auch restauriert wird, nach einer Empfehlung fürs sandstrahlen zu fragen...

Und mich dann darauf zu verlassen, dass der Fachbetrieb weiß, was zu tun ist.
Titel: Antw:Lackierung Schwinge
Beitrag von: harbo am 01. August 2025, 23:37:40
#Horschte.... nicht gleich schwarz sehen. Vielleicht hat der "Strahler" ja mitgedacht und nicht so auf die Passingsbohrung gehalten. Wie sieht die Bohrung aus. Hast du mal versucht, das alte Lager anzusetzen ? Und fällt es da quasi rein oder sitz es noch eng ?
Wenn es schon teilweise reinfällt und keine festen Sitz mehr hat, kann man es u.U. noch retten.
Z.B. kann man die Bohrungsoberfläche (blankes Metall vorausgesetzt) mit Zinn beschichten und dann mit einer passenden Reibahle aufs richtige Maß reiben.
Zur Not, wenn keine Reibahle vorhanden ist gibt es noch einen kleinen Pfuschertrick. Es gibt Stahlkugeln (Kugellager) mit den richtigen Maßen, welche man dann mit Hammer und Dorn durch die Bohrung treiben kann.

Aber hoffen wir erstmal, dass es nicht soo schlimm ist und nur die Oberfläche der Bohrung etwas sehr rau ist. Hier könnte schon etwas Loctite mittelfest bei Einbau der Lager helfen...

viel Glück
/beer/


Titel: Antw:Lackierung Schwinge
Beitrag von: horschte am 02. August 2025, 01:44:30
Danke Harbo,

das Lager geht mit der Hand nicht ansatzweise rin... also das wirkt schon echt straff. Wenn es also darum geht, dass durch das strahlen der Lagersitz zu sehr geweitet sein sollte, dann wäre ja das lackieren mglw. genau richtig... zum glätten einerseits wie zum mikromäßigem verringern des Durchmessers.

Hach, ist das alles kompliziert und dabei will ich doch nur Ténéré  /-/
Titel: Antw:Lackierung Schwinge
Beitrag von: tam91 am 02. August 2025, 08:45:21
Hallo
für solche Fälle gibt es Wellen oder Lagerkleber, der kann bis zu einem Zehntel mm ausgleichen wenn z.B. das Ritzellager bzw. der Sitz desselben durch zu starkes Spannen der Kette geweitet wurde oder um Lnkkopflager mit Untermaß wie sie der Hr. Schwarz macht bei unrundem Lagersitz spannungsfrei in den Rahmen einzukleben.
Gruß
Christoph
Titel: Antw:Lackierung Schwinge
Beitrag von: harbo am 02. August 2025, 10:05:43
Zitat von: horschte am 02. August 2025, 01:44:30Danke Harbo,

das Lager geht mit der Hand nicht ansatzweise rin... also das wirkt schon echt straff. Wenn es also darum geht, dass durch das strahlen der Lagersitz zu sehr geweitet sein sollte, dann wäre ja das lackieren mglw. genau richtig... zum glätten einerseits wie zum mikromäßigem verringern des Durchmessers.

Hach, ist das alles kompliziert und dabei will ich doch nur Ténéré  /-/

Hört sich doch ertmal gut an.
Wenn es etwas schwer rein geht, kann es auch an der größeren Rauhtiefe liegen.
Benutz ein wenig 600ter/800ter Schmirgelleinen und zieh einmal den Lagersitz nach. Dann gut entfetten....KEINEN LACK auf den Lagersitz.
Was #Tam91 (Christoph) meint, ist z.B "Loctite 638" zum Spalt ausgleichen. Das bräuchtest du, wenn das Lager richtig locker in der Bohrung sitzt. Hat aber den Nachteil, dass beim nächsten Lagerwechsel, der alte, ausgehärtete, Kleber raus gepopelt werden muss. Ist ne Schei...arbeit.
Benutze einfach das normale " "Loctite 243" (mittelfest) beim Einsetzen der Lager, wenn es geht.Trocknen lassen...
...und danach erst Fett rein.
und nochmal... keinen Lack im Lagersitz  ;)

Das wird schon  :D mit  /-/

/beer/
Titel: Antw:Lackierung Schwinge
Beitrag von: horschte am 07. August 2025, 16:09:57
Sachstand (Foto folgt):
1. Kostenvoranschlag fürs Lackieren war im Berlin, 350 €
2. KVA in Rostock, 250 €
3. KVA in Rostock, 150 € (hier: Lackier Center Rostock (https://autolackierung-rostock.de/))

Dort hab ich sie hingebracht und hole sie Montag ab. Lackfarbe mit Hilfe von Chat GPT auf RAL 9006.

Bin gespannt auf das Ergebnis, die Jungs machten einen extrem klasse Eindruck...