So Jungs,
eure Chance Ferndiagnosengeschichte zu schreiben. Ich versuche das Problem möglichst exakt zu beschreiben. Bitte verzeiht streckenweise Laiensprache....
Vorwort:
Es begab sich eines Tages, als der Verfasser einen Scottoiler einbaute. Der ganz normale mit Unterdruck funktionierende ScottOiler Special Louis Edition. Zur Montage muss ein Ansaugschlauch des Vergasers durchgeschnitten und mit einer T-Stück verbunden werden, damit dort ein dritter Schlauch zum "Anzapfen" bzw. "Ansaugen" des Reservoirs zu gewährleisten. Haben wir gemacht, haben auch (unserer Meinung nach) alles korrekt wieder angeschlossen. Anschließende Probefahrt war problemlos, keine Auffälligkeiten. Danach stand die Maschine in der Halle ohne wieder zu fahren.
Akt 1:
Gestern in überschwenglicher Emotionswolke begab ich mich dann auf meine Tenere. Zunächst lief alles problemlos. Nach ca. 10KM fing sie an bei 4000-4500 U/Min zu stottern. So, als ob zu wenig Benzin, oder zu viel Luft flossen. Das PRoblem trat in allen 5 Gängen auf, immer bei 4000-4500 Umdrehungen... Ansonsten lief se rund.
Akt 2:
Heute dann eine Probefahrt. Das Problem zeigte sich nicht nur bei besagter Drezahl, sondern immer wenn der Gashahn etwas aufgedreht wurde. Stottern und Leistungsverlust. Luftfliter gecheckt, alles i.O. An den Ansaugschlauch kamen wir nicht ran, da dafür der gesamte Tank abgebaut werden muss. Der Oiler funktionierte aber, d.h., aus dem Reservoir wurde durch Unterdruck Öl gepumpt.
Akt 3:
Längere Probefahrt. Die ersten 5KM war wieder alles ok. Dann fing se wieder an zu stottern, aber auch wenn ich nicht übermäßig am Gashahn drehte. Das Stottern wurde heftiger. Nachdem ich zweimal kompletten Leistungsverlust hatte und daraufhin die Kupplung zog, knallte der Auspuff jeweil einmal laut. Dieser Leistungsabfall passierte im Abstand von ca. 500m. Beim Anhalten im Leerlauf ging die Maschine aus und zunächst nicht wieder an.
Akt 4:
Nicht wieder an ging sie auch die nächste Stunde nicht. Nachdem wir den losen Zündkerzenstecker wieder drauf steckten spran sie an, ging nach zehn Sekunden wieder aus. Danach wieder an, fuhr 10m und ging aus (klang wie "absaufen" bzw. kein Sprit).
Akt5:
Ich habe die Maschine zu einem Parkplatz geschoben. Dann lief sie wieder. Eine kurze Probefahrt war möglich, die ersten 500m ohne Probleme, dann wieder Stottern. Ich konnte dann aber 2-3KM ohne Probleme fahren, dann fing das Stottern an und die Maschine ging während der Fahrt aus.
Das mündete dann wieder im Anfang: Die Maschine ging nicht an....
Sooo, und jetzt steht se aufm Parkplatz... und ist traurig. Wie ihr Besitzer.
Jetzt könnt ihr loslegen, Fragen, Vermuten, Antworten, Spekulieren....ich muss jetzt erstmal ne Abschleppmöglichkeit organisieren :-\ :-X :-[
Sorry.....ich meine natürlich:
"So, Mädels! So, Jungs!"
Zusatz:
Die Scottoilerkonstruktion konnten wir jetzt noch nicht begutachten. Will nicht ausschließen, dass da was ist.
Das Problem trat vor dieser Aktion definitiv nicht auf...liegt also nahe, dass da der Fehler sein könnte.
Möchte aber an euren Gedanken jenseits dieser Geschichte teilhaben :)
Ich war dabei und musste das ganze Leid mit erleben. Bin die kleine auch gefahren.
Vielleich noch zusätzlich als Information. Die Kerze war total trocken beim ausbauen. Und das obwohl wie zuvor einige Startversuche hatten.
Frage von mir noch: Ist die Unterdruck gesteuerte Benzinpumpe zwingend nötig, wenn der Tank noch fast voll ist? (Ggf. hat sie keinen Unterdruck mehr, Benzin fließt zu langsam nach!?)
habt ihr geschaut ob die ansaugstutzen dicht sind? mit bremsenreiniger oder sowas gehts ganz gut. der scotti braucht nur minimalen unterdruck... der geht auch wenn die kiste richtig nebenluft zieht. ich wuerd mal ganz fest tippen dass sie luft zieht.
gruss chris
Moin,
also ich mag es gerne, wenn eine kleine Ursache eine große Wirkung hat.
-Kontollier die Benzinschläuche auf Abquetschungen/Knicke!
-Benzinfilter checken.
-Benzinschlauch vom Tank abnehmen und testen ob Filter im Tank frei sind/ laufen lassen.
-Benzinpumpe kontrollieren.
-zu guter letzt den Vergaser raus und zu jemandem bringen der sich damit auskennt.
So würde ich mich dem Problem nähern.
Frohe Fehlersuche und danach wieder gute Fahrt.
Wennse lief vor der Änderung würde ich als erstes die Änderung zurück nehmen.
Vielleicht reicht der verbleibende Unterdruck nicht aus, um den Gaser ordentlich zu befüllen.
...Kraftsstoffschlauch geknickt.....???
Kaleu /tuar/
/tewin/
Zitat von: Sartene am 21. Juni 2013, 13:27:20
...Kraftsstoffschlauch geknickt.....???
Kaleu /tuar/
/tewin/
Die können wir sehen. Benzinhahn -> Pumpe -> Vergaser alles OK.
Oder übersehen wir was? /angel/
4000-5000 U/Min da gibt es diversen Möglichkeiten:
Unterdruckschlauch an Benzinpumpe prüfen!
Am Benzinpumpenende abziehen, Finger drauf, saugt es ein Vakuum? Nein, dann ist der ScottOiler bzw. deine Montage des selbigen Schuld.
Seitenständerschalter kontrollieren!
4000 U/Min -> Vibrationen -> Strom aus
Als erste Fehlerdiagnose den Scotti abklemmen. Von den Dingern hatte ich einen mit einem schwer sichtbaren Haarriss in den Händen; der war an einer GSXR für Motorprobleme verantwortlich.
Kleines Update:
Maschine wurde eingeschleppt. Sprang natürlich nach dieser Nacht nicht an.
Also: Verkleidung ab, Tank ab, Konstruktion kontrolliert. Saß alles am Platz, Schläuche da wo sie sein sollten, Kabelbinder zur sicherheit am T-Stück in Ordnung. Mit Sprit ausm Töpfchen (Benzinschlauch hing drin) sprang se sofort an und lief ganz normal. Außer, dass wir die Zündkerze nochmal raus- und wieder reingeschraubt haben, haben wir nichts geändert.
Nach Prüfung aller Optionen haben wir entschieden den Tank wieder dran zu bauen. Und siehe da, sie lief ganz normal. Die anschließende Probefahrt verlief ohne Probleme, keine Aussetzer, kein Leistungsverlust.... /mecker/ :-X
Ich habe mal zwei Fotos gemacht, wo wir den Scottoiler wie befestigt haben. Hoffentlich kann man was erkennen.
Neues Update:
nachdem ich heute zunächst 50km im Umkreis der garage gefahren bin und es keinerlei Probleme gab, habe ich mich weiter gewagt. Bei km 87 fing besagtes Problem wieder an. In der Hoffnung noch nach Hause zu kommen stehe ich nun in ddorf und sie springt nicht an. Ging während der fahrt aus...bei km 110! So ein driss..
Hatte bei meiner 750er mal ein ähnliches Problem nach
Umbau auf Flachi, da Benzinleitungen anders verlegt sind als beim Orschinalen.
Die Leitungen vom Gaser zur Pumpe sind erst bei heißem
Motor abgeknickt (hat auch ne Weile gedauert bis ich dies herausfand).
Habe Schlauchfedern über die Leitungen gestülpt , seitdem alles gut.
Das ist ein interessanter aspekt, aber wie passt das damit zusammen, dass sie 87km ohne Probleme läuft und dann erst anfängt. Nach 20km hat doch alles Temperatur was Temperatur haben kann...außerdem trat das Problem vorher auch in kaltem Zustand auf.
was wäre mit dreck/rost um tank? Dagegen spricht, dass das Benzin ohne Probleme läuft, wenn ich den Hahn aufdrehe (und den schlauch vorher abgezogen habe)
Neues Update:
nach erneuter Kontrolle wurde durch vorzeigeschrauber liqui ein sehr loses kabel an der zündspule dingfest gemacht. Das Kabel war fast ab. Passt ein solcher "wackelkontakt" zum krankheitsbildvwie es oben beschrieben? Könnte das schon die Wurzel allen übels sein?
Hallo,
ich hab mir dieses Thema jetzt wohl dreimal druchgelesen: Das Problem tritt irgendwie immer sehr sporadisch auf und ist auch nicht reproduzierbar. Natürlich könnten es Verunreinigungen im Tank sein, die zwischenzeitlich die Benzinzufuhr blockieren, aber diesen Fehler hättest du selbst schon beseitigt.
Es bleibt die Zündanlage, die zwischenzeitlich streikt, aber das macht auch keinen Sinn, da du berichtet hast, daß die Zündkerze trocken ist.
Es verbleibt also den Fehler darin zu suchen, daß sporadisch ein viel zu geringes Gemisch vorhanden ist, was nicht zündfähig ist.
"Fremdluft" - also Undichtigkeiten im Ansaugtrakt - wären da ja als erste Ursache genannt: Aber das denke ich nicht, da sie ja sonst nicht zwischenzeitlich absolut gut funktionieren täte und solche Defekte eigentlich immer zu "statischen" Fehlern führt.
Näme man an, das Vergaser, Zündung einwnadfrei funkroniert und das es im Ansugbereich keine Undichtigkeiten gibt, so kann solch ein Problem nur noch in die Ein-/bzw Auströmung im Zylinderkopf begründet sein.
Und dabei können es nicht die Einlassventile sein, da sie durch die Nockenwelle "zwangsgeöffnet" werden, sondern köönen es aus meiner rein theoretischen Ansicht nur die Auslaßventile sein, die nicht immer schließen aufgrund vielleicht ermüdeter Ventilfedern und auch klemmener Ventilführungen. Ursache für eine eventuell "klemmende Ventilführung" könnte eine verengte oder verstopfte Ölbohrung sein.
Zwar halte ich meine eigene Fehlerursache für fast unmöglich, aber es würde deine sporadischen Fehler beschreiben können mitsamt einer "trockenen" Zündkerze und auch ist ein verstopfter Ölkanal nicht unrealistisch.
Du hattst um Ferndiagnosen gebeten, vielleicht hilft diese doch recht Waghalsige weiter - selbst glaub ich kaum daran, obwohl sie Sinn macht.
Gruss.
Offensichtliche Lösung!!!
ferzz war wohl am nächsten dran: Vibrationen!! Ein Stecker der Zünddspule war lose und hat sich durch die Vibrationen wohl abgeschoben. Da der dann sprichwörtlich nur noch am seidenen Kontaktfaden hing, ging es nicht mehr. Seit dem der Stecker nun fest auf dem Sockel sitzt, läuft und läuft und läuft die Maschine /tewin/
Danke für alle Gedanken und Lösungsvorschläge!!!!