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Kühler leck, Wasser rostig

Begonnen von chaosben, 09. Oktober 2011, 20:00:10

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schnullerbiker

Hallo, das in diesem Beitrag von Tommy genannte kleine Rohr am Zylinderkopf, wo der Wasserschlauch für das Thermostat drann  ist, hat bei meiner den Geist aufgegeben.
Einfach weggegammelt.
Leider scheint dieses Teil nicht mehr Lieferbar zu sein  :-[
Für eine Reparatur ist zu wenig Restmaterial vorhanden.
Weiß jemand wo an so etwas noch bekommt ?

Schnullerbiker

RomanL

In die Motorradmotoren gehören einfach silikatfreie Mittelchen - also G33, CT12+ usw. usw. wie auch in die meisten neueren Automotoren. Das meiste Zusatzzeug aus dieser Gruppe ist entweder rot oder gelb. Ist blaues Kühlmitel drin oder grünes oder violettes, dann kann das alsbald rostig braun werden, weil die Silikatanteile dafür sorgen, daß Alu und Stahl unfreundlich miteinander umgehen  :-\

Wie gesagt, die Farbe des Zusatzes kann man als groben Anhaltspunkt nehmen, ob es passen könnte, aber garantiert ist da nix. Es gibt auch silikathaltige gelbe Zusätze - gerade im Billigsegment. Letztlich ist man mit dem silikatfreien Mittel immer auf der richtigen Seite, denn es schützt in Stahl-Alu-Motoren ebenso zuverlässig wie ein silikathaltiges Mittel. Einzig Vollstahlgussmotoren (bei Yamaha & Co schon seit den 70ern ausgerottet) sind da empfindlich und brauchen ihre alte Silikatsuppe. Der Rest fährt silikatfrei besser.

Was das destillierte Wasser angeht: Das, was man gemeinhin als solches zu kaufen kriegt, ist ein chemisch deionisiertes Wasser, also eines, wo die Deutsche Härte signifikat reduziert aber bewußt nicht beseitigt wurde. Das ist gewollt, da reines (destilliertes) H2O eine aggressive Chemikalie ist, die aus fast jedem Material auf Teufel komm raus Ionen auslöst.  Das deionisierte Wasser hingegen kann man bedenkeklos als Verdünnnung für Frostschutzkonzentrat nehmen, aber für's Nachfüllen ist es besser, ein weiches Leitungswasser oder Regenwasser zu benutzen.

Ein gewisser Kationenanteil sollte im Wasser immer drin sein, damit die Inhibitoren aus dem Fritschutz auch greifen können. Die benötigen nämlich einen gewissen Anteil von Pufferionen zum Austausch mit dem Metalleintrag. Das sogenannte "Verbrauchen" des Frotschutzes ist nichts Anderes als daß sich gelöste Metallionen in ausfallenden Schlamm umwandeln.
Ist der Inhibitor verbraucht, dann bleibt das Metall im Wasser und führt zu einer ansteigenden Leitfähigkeit - ergo zur massiven Korrosion durch Ionentausch und Lokalelementbildung zwischen den Metallen. Hauptangriffsort sind dann die Kanalkanten in Kopf und Zylinder an der Kopfdichtung (Alu + Stahl + Elektrolyt = aufgelöstes Alu und rostender Stahl) sowie an den Übergangsstellen zur Wapu-Welle und am besagten Kühlwasserrohr.

Insofern einfach auf Reisen ein wenig Konzentrat mitnehmen und dann nach Bedarf mit Wasser auffüllen. In ein paar Tagen im Sommer passiert da auch mit blankem Leitungswasser nix, nur sollte man den Schläuchen und Kopfkanälen zuliebe dann doch alsbald wieder richtig auffüllen. Manifester Mg-Kalk löst sich leider auch mit neuem Zusatz nicht wieder komplett ab. Da hilft dann irgendwann nur noch harter SÄureeinsatz, um solche Langzeit-wasserfahrer-Effekte abzukriegen  /mecker/
Destilliertes Wasser hingegen hat da als reine Nachfüllung grundsätzlich fern zu bleiben!

Gruß
Roman


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