Welcome to YAMAHA TENERE FORUM. Please login or sign up.

04. Juli 2024, 21:01:44

Login with username, password and session length

Bilderrätsel für "Spezies"

Begonnen von harbo, 05. November 2015, 09:32:57

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

harbo

Hie ein kleines Bilderrätsel für unsere Praktiker  ;D
Wer sieht, was hier falsch ist ?
...und jetzt sagt mir nicht, dass die Auslassventile fehlen  ;)

Männer wollen nicht die große Freiheit, sie wollen viele kleine

RomanL

#1
Also wenn ich mir die Ventilbeschriftung anschaue, sehe ich dort mal 2 Punkte und mal 1 hinter dem 3LD. Längengruppen oder Anordnungshinweise (= 1-Punkt in der Mitte und 2-Punkt außen vorgeschrieben - wegen der unterschiedlichen steep-lenght?)?

Oder ist das ein 4er Kopf mit 3er Ventilen?

Gruß
Roman


PS: Ich würde vor der Montage die Kanten der Wasserkanäle noch brechen/entgraten. Das verlängert die Lebensdauer der Dichtung ungemein.

harbo

#2
Zitat von: RomanL am 05. November 2015, 10:43:36
Also wenn ich mir die Ventilbeschriftung anschaue, sehe ich dort mal 2 Punkte und mal 1 hinter dem 3LD. Längengruppen oder Anordnungshinweise (= 1-Punkt in der Mitte und 2-Punkt außen vorgeschrieben - wegen der unterschiedlichen steep-lenght?)?

Oder ist das ein 4er Kopf mit 3er Ventilen?

Gruß
Roman


PS: Ich würde vor der Montage die Kanten der Wasserkanäle noch brechen/entgraten. Das verlängert die Lebensdauer der Dichtung ungemein.

Absolut richtig erkannt, Roman
VERDAMMT.... soo schnell gelöst ?  :D
Bin ich wohl doch der Trottel  :'(
Ich hab das mit den "Punkten" erst erkannt, als ich das Spiel einstellen wollte und dabei festgestellt habe,
dass das Ventil mit einem Punkt eine etwas andere Schaftlänge hat. (Millimeterbereich)
Also, alles wieder raus und noch einmal "einschleifen".
Zu meiner Entschuldigung kann ich nur sagen....Bei Ausbau (inkl. Positionsmarkierung)waren die Ventile so "verkohlt", dass man die Schrift gar nicht erkennen konnte.Geschweige denn, die Punkte.
Und nach dem Reinigen hab ich nicht so genau hingeschaut.  /mecker/ :'(

SEHR GUT, ROMAN !!!   /beer/ /tewin/

PS: Das mit dem entgraten...mußte ich sowieso, da ich die gesamte Fläche, einmal mit dem Messerkopf
geplant habe. (nur so 0.2-0,3mm.....  ;)
Nicht um die Verdichtung zu erhöhen sondern wegen der "Rauhtiefe" und der Ebenheit der Fläche. ( Die war absolut gruselig)
Männer wollen nicht die große Freiheit, sie wollen viele kleine

RomanL

Heh, ich mach alle 14 Tage irgendein skurriles Auto fertig und hab bestimmt schon hunderte Köppe und Blöcke saniert. Da gibt's noch viel feinere Sachen auf die man reinfallen kann - z.B. umlaufende Abgaskanäle, so daß man den Kolben mit Pfeil nach hinten einbaut (da wo der Auspuff abgeht), der Auslass aber im Zylinder vorn ist. Schön teuer so ein "kann ich auch ohne Handbuch"-Versuch  :P Oder man zieht Dehnschrauben an, bis sie wieder weich werden - weil man die falsche Montageanleitung (Nachfolgemotormodell mit anderen Schraubendimensionen) gegriffen hat  8)

Aber wichtig ist ja vor allem, daß man es noch rechtzeitig merkt.  /beer/

Gruß
Roman


PS: Kennt Ihr die Beschreibung des Homo Kannichalleine? http://www.survol.de/comix/kannalleine.htm
Ich war auch mal einer, aber man lernt ja dazu... Seitdem lese ich doch hin und wieder mal ein Handbuch und besorg mir auch gern mal die Instandsetzungsleitfäden des letzten Baujahres bevor ich beginne **ggg**

RomanL

Hinweis: Die Dichtfläche würde ich noch mal gründlich mit 600er oder 800er Nasschleifpapier (auf eine Glasplatte schön sauber aufgeklebt) abziehen! Die Fresstelle rechts oberhalb vom mittleren Ventil (rechte Bildseite) ist ein typischer Kandidat für schnell wieder leckende Dichtung.
Diese Stellen müssen wirklich gründlich ausgeschliffen werden, da das Wasser im bereits zersetzten Aluminium wunderbar wandern und wirken kann. Es kommt dann zu intensiver Spaltkorrosion (Kopf-Alu + Dichtungs-Stahl + Kühlmittelzusatz = Lokalelemente = Zersetzung des Aluminiums zu Al/MgO und organischen Aluminiumsalzen), und der Metalldichring wird quasi ruck zuck wieder umgangen - ergo Dichtung ist wieder durch... Notfalls ab zum Instandsetzer und 0,5/10 abziehen lassen!

Solche Kolke kann man gepflegt ignorieren, wenn sie irgendwo im Pappbereich zwischn den Wasserkanälen liegen und/oder in der Nähe von Ölkanälen, aber in der Dichtzone des Brennraumringes und außen am Kopfrand muß das absolut metallisch rein und mit entsprechender Maximalrauhigkeit sein.

Kannst Dir ja mal ein paar meiner letzten Kandidaten im Motor-Talk-Forum oder im Cento- bzw. C2-Forum anschauen - Fiat, Opel, Citroen...alle nur ein paar Wochen/Monate her.

Gruß
Roman

TheBlackOne

Wieso sollte ein Kuehlmittelzusatz, der gewöhnlich Korrosionsinhibitoren enthält, die Korosion beschleunigen oder gar erzeugen?

RomanL

...weil es hier um Spaltkorrosion geht und die sich deutlich anders entwickelt als die übliche Verschleppungskorrosion in Motorenkreisläufen, die der Inhibitor dann auch sicher aufhält bzw. behindert. Alle Zusätze, ob auf Glycolbasis, mit Silikaten oder ohne usw., sind organische Salzlösungen. Und die wirken in sehr engen Spalten anders als im großen System (Konzentrationsanreicherung + Lokalelementbildung).
Der Effekt solcher ungewollten Salzkonzentrationen ist sehr gut unter den Stichwort LPG + Prins + defekte Verdampfer nachzulesen...da korrodiert Aluminium -sogar ganz ohne Stahl in der Nähe- voll durch...nur durch den engen Spalt zur nassen Membran und den entstehenden Lochfraß.

Wie gesagt, wir reden hier über Effekte, die nur dort an der Ringdichtfläche wirklich maßgeblich aber dort eben auch besonders schädlich sind. An den restlichen Kanten sind nahezu immer elektrisch nicht leitfähige Trennflächen (Barrieren) dazwischen, nur an der Auflage der Stahldichtung auf Kopf und Block nicht.
Wird's da naß, dann gammelt es sofort.

Deshalb sieht man auch bei alten Dichtungen sehr gut, daß der Korrosionsangriff (Auskolkung) immer am äußeren Rand der Metalldichtung beginnt und sich langsam in Richtung Brennraum vorarbeitet. Tie tiefsten Kolke (bis 3/10mm!) sind immer außen am Ring, nie irgendwo in der Fläche. Das sieht man auch beim obigen Kopf gut - der Angriff kam von außen aus der Pappe der durchsifften Dichtung.

Gruß
Roman


PS: Ein berühmter Fehler dieser Art ist auch das zweimalige Einbauen von Stahldichtungen (Quetschmetall) in Wasserkreisläufen. Die Ursprungsbeschichtung der Dichtung ist ein Kunststoff, der zuverlässig den Kontakt der Stahldichtung mit dem Aluminium verhindert. Baut man die Dichtung aus und wieder ein, dann ist dieser Schutz beschädigt. Die Dichtung frisst sich dann sukzessive in den Block oder Kopf ein (je nachdem, wo das Wasser zuerst hinkommt). Solche Schäden sind bei Voll-Alu-Motoren so selten nicht und treten vor allem an Krümmerdichtungen mit durchströmten Wassertaschen auf. Und da hilft Dir wie gesagt kein Inhibitor, leider  :-X

harbo

#7
Zitat von: RomanL am 05. November 2015, 13:10:53
Hinweis: Die Dichtfläche würde ich noch mal gründlich mit 600er oder 800er Nasschleifpapier (auf eine Glasplatte schön sauber aufgeklebt) abziehen! Die Fresstelle rechts oberhalb vom mittleren Ventil (rechte Bildseite) ist ein typischer Kandidat für schnell wieder leckende Dichtung.

U.A deshalb hab ich den Kopf ja auch einmal in der Fräßmaschine mit besagtem Messerkopf abgezogen.
Und man mag es nicht glauben, doch dieser kleine "Korrosionsfleck" war fast 0,2mm tief.
Und der ganze Kopf war, aus wahrscheinlich u.a. thermischen Gründen in sich verdreht. (verzogen ?)
Heißt...mit Messtaster abgefahren... von linker unterer Ecke zur rechten oberen, gut 0,2mm.

Drum... vorm fräßen,beim spannen drauf achten, dass der Kopf nicht wieder "verspannt" wird.....

Der Kopf (Motor) ist jetzt seit fast 3 Jahren wieder am laufen....Hat sehr gute Kompression und keine Undichtigkeiten......alles ist gut  :D

/tewin/

Männer wollen nicht die große Freiheit, sie wollen viele kleine

RomanL

 8)

Fräsen ist aber so ne Sache für sich. Da muß man höllisch mit den Riefen aufpassen. Spannen geht ja eh nur über Spitzen an der Seite. Vernünftige Kopffräsmaschinen machen 5-8.000/min mit 2 schmalen Rundmeißeln und Mikrovorschub. Ansonsten hat man schnell Rattermarken oder Riefen im Kopf. Ich hab da schon 3 Köpfe noch mal auf dem Glas nachschleifen müssen - für Metalldichtungen, die einfach ne maximale Rauhtife erfordern, die man gefräst kaum hinbekommt. Mein Instandsetzer schleift seitdem unsere Köpfe grundsätzlich mit der Topfscheibe - und bei Gußköpfen ist es eh Pflicht ;D

Und ja, Kopfverzug ist bei Mehrzylinderköpfen immer normal, wenn der Kopf das erste Mal runter kommt (ich hatte noch keinen einzigen in fast 30 Jahren, der nicht verzogen war). Beim 2. oder 3. mal (bei Rennmaschinen ja durchaus häufiger üblich) ist es dann weniger bis gar nicht mehr vorhanden. Ursache dafür hab ich mal ausführlich im Cento-Forum erläutert...

Gruß
Roman

SMF spam blocked by CleanTalk