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Basel-Tendapass-LGKS?-2802m-CombeLaval-Basel in 5 Tagen

Begonnen von airmaria, 15. August 2010, 19:44:18

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airmaria

Keine allzu spektakuläre Tour für nen erfahrenen Teneristi, normalerweise. In meinem Fall kommen vielleicht hier und da erschwerende Umstände hinzu, wie z.B. dass meine Dicke auf Supermoto gestrickt ist und ich passend zur Strassenbereifung keine wirkliche Erfahrung auf Schotter habe.
Daher auch das Fragezeichen hinter der Ligurischen Grenzkammerstrasse! Wie kommt man nun auf eine solche Schnapsidee mit sonem Gerät?
Vor einigen Wochen hatte ich per Zufall zum ersten Mal ein Bild vom Tendapass gesehen: da stand sofort fest, da muss ich mal hin. Beim weiteren recherchieren war dann zu lesen, dass die letzten Kehren nicht asphaltiert sind, na gut nen paar Kehren. Zwangsläufig bin ich dann natürlich auch auf die LGKS gestossen, das schien aber doch zu havy für mich... wenigstens aber die Kasernen und das Fort Central wollte ich wenn irgend möglich doch mal erreichen.

Jetzt im August hatte ich doch glatt ne Woche frei, noch nicht sonderlich verplant. Auf wetter.com_mtvielleicht sah in der 16-Tagesvorraussicht alles sonnig aus. Also weiter gelesen und geplant. Grobes Kartenmaterial vom ADAC kommen lassen, auf MotoAlps noch Combe Laval gesehen und die Wunschliste auf Alpenrouten weiter ausgefeilt...
Die Vorfreude trübte sich zunehmends, da mit jedem fortschreitendem Tag auf bekannter Wetterseite mindestens ein Tag zunehmend eingewölkt bis verregnet wurde, bis die schliesslich ursprünglich vollständige Sonnenwoche zu einer üblen Waschküche mutiert war, lediglich der erste Tag, der Montag sah noch voll sonnig aus. Das konnte mich aber nun auch nicht mehr abschrecken, kurzerhand noch nen Garmin Zumo 220 organisiert (die Zeit war eh knapp bemessen, da wollte ich nicht noch ewig Karten auspacken, welche ich sowieso noch nicht hatte, das neue kleine TomTom schied mangels Stromversorgung aus) und am Abend vorher schnell noch den Tank gerupft um die Leitung zu legen. Sonntag Regen, Montag Start bei Sonne  /-/

Passwang, Brünig-Pass, Grimsel-Pass, Abstecher zum Lac des Dix (die Staumauer soll mit einer Höhe von 285m die höchste Europas sein) weiter über den Grossen St. Bernhard-Pass ins Aostatal, hier hatte ich mir per HRS in Saint Nicolas ne Hütte reserviert.
Das war der Plan für den ersten Tag, jetzt aber erstmal ein paar Bilder, generell möchte ich eigentlich viele Bilder zeigen, die sagen ja mehr, als mein Geschwafel.
airmaria

Bild 1: Lungern-See vorm Brünig-Pass

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hm, das mit den Bildern ist schon recht beschränkt, hier Bild 2: Grimsel-Pass, Blick auf Furka-Passtrasse

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Gut, man sieht, Wetter top, dann noch über den grossen St. Bernhard und ich war relativ Zeitig in Saint Nicolas: allein die Anfahrt hier rauf lohnt jedenfalls einen Abstecher, schöne Piste und Aussicht. Hätte ich das Hotel jetzt ich schon gebucht, wäre ich sicher noch weiter gefahren, aber die ersten beiden Tage hatte ich eben unterkunftsmässig vorgeplant, sone Hotelreservierung ist auch keine schlechte Sache, wie sich später noch zeigen sollte. Zimmer bezogen, gutes Wetter, noch drei Stunden bis Sonnenuntergang... zack, los zum kleinen St. Bernhard Pass, schon mal antesten und anschliessend nach Gimillan im Val di Cogne, da wurds dann langsam doch dunkel. Zurück zum Hotel war ich etwas überrascht, was der Hotelier unter Garage verstand: er wies mich an, hinters Haus zu selbiger fahren, ich konnte jedoch keine entdecken, bis sich plötzlich eine unscheinbare ?Balkontür? öffnete.
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Bild 4: am kleinen St. Bernhard-Pass

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Bild 5: die Garage, eine wirklich nette Geste

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Jut, was Essen und nen Bierchen, Tagesplanung für den nächsten Tag. Das Wetter sollte nun langsam schlechter werden, der ursprüngliche Plan war die klassische Route des Grandes Alpes runter bis Sospel, von Süden dann zum Tendapass und Übernachtung geplant auf der italienischen Seite in Cuneo. Das wäre ne ordentliche Tagestour, aber möglicherweise schon heikel bezüglich der Tageszeit bzw. der Lichtverhältnisse am Tendapass. Und ob ich den am Mittwoch noch angehen können würde - da sollte es dann eigentlich richtig regnen - war fraglich. Also Kurzerhand umdisponiert, die neue Strecke verlief vom kleinen St. Bernhard über Col de L'Iseran und Col du Mt. Cenis zum Colle delle Finestre: über letzteren stand auf meiner ADAC Karte ?nur für geübte Motorradfahrer, teilweise Schotterstrecke?. Beste Gelegenheit also meine Fähigkeiten auf diesem Belag zu testen, die allenfalls früher mal auf dem Weg zum Stilfser Joch beim gewalzten Umbrailpass näherungsweise in Berührung abseits asphaltierter Beläge kamen.
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Bild 6: Vorbei am Mont Blanc

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Bild 8: im Waldbereich zum Colle delle Finestre ist noch alles sauber und glatt asphaltiert

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Bild 9: der Schotterbreich im oberen Teil des Colle delle Finestre

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Der Schotterteil sieht auf dem Bild 8 doch recht niedlich aus, ich bin mir sicher, dass es zwischendrin etwas grober war, aber vielleicht war das auch nur der Anfängereindruck. Jedenfalls hatte ich meine erste Lektion gelernt:

Lektion 1:
Am Kabel ziehn stabilisiert die Kiste und macht Laune?
ist aber aus verschiedenen Gründen limitiert.

Dem aufmerksamen Bildbetrachter dürfte nicht entgangen sein, dass sich die Wetterlage doch tatsächlich zunehmend verschlechterte, sollte die olle Vorhersage doch Recht behalten und es abends am Tendapass bereits regnen?
Auf nach Cuneo, eingecheckt, nen Eis aufm Marktplatz inhaliert und ab zum Tendapass! Die Anfahrt von der italienischen Seite war hammergeil: gross geschwungene Kehren, astreines Geläuf für meinen Umbau! Beim kurvenfressen hab ich dann wohl dich richtige Abfahrt von dieser Seite zum Pass verpasst und fand mich plötzlich in diesem urigen Tunnel wieder, auch den sollte man mal gesehen haben, wenn man schon mal da ist.
Auf der anderen Seite angekommen endlich das passende Schild erblickt und die ersten Kehren angegriffen? es war noch trocken, aber es wurde schon langsam dunkel und sonst war niemand mehr da.   
airmaria

Bild10: Col de Tende (Asphaltbereich)

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Jetzt kam der Schotterbereich! Es krachte manchmal schon ordentlich im Gebälk, so dass ich meine vorgewählte Geschwindigkeit doch überdenken musste. Es war auch nicht mehr ganz so einfach, wie am Colle delle Finestre. Hin und wieder schauten mich doch recht grosse und beängstigend spitze Gesteinsbrocken drohend an. Ein Reifenschaden wäre nicht gut, gar nicht gut. Zwar hatte ich ne Dose Reifenpilot in der Tasche, aber ob die helfen würde war fraglich, von grösseren Macken in teilweise nicht wiederzubeschaffenden Umbauteilen ganz zu schweigen.
Aber das war der Preis: ich wollte diesen Umbau, nun durfte ich nicht jammern, wenn ich deswegen den Hügel da nicht hochkäme, oder umgekehrt dieser mir die Karre verschrammt. Es gab nur eins, solange es trocken war und noch Restlicht vorhanden, musste ich da hoch! Was, wenns am nächsten Morgen regnen würde??? Ausserdem war ich nicht mehr ganz alleine, da gabs ja noch Kollege Murmel Tier? und ich kam oben an.
airmaria

Bild 11: Col de Tende (oberer Schotterbereich)

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Und da war es: das Fort Central bzw. die Kasernen. Ich wollte den Tendapass fahren und diese schaurigen Ruinen erreichen, seitdem ich sie das erste Mal vor einigen Wochen auf Bildern gesehen hatte. Die Reise hatte sich jetzt schon allemal gelohnt, LGKS hin oder her, Regen in den nächsten Tagen, was auch immer:
dieser Anblick, welcher durch den halbseidigen Nebelglanz noch eindrücklicher erschien, diese Bilder schiessen zu können, das war es, warum ich aufgebrochen war!
airmaria

Bild 13: verlassene Kasernen am Col de Tende

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Bild 14: verlassene Kasernen am Col de Tende (2)

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Bild 15: verlassene Kasernen am Col de Tende (3)

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