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Motor-Revision

Begonnen von xtz660_cruiser, 08. Januar 2014, 12:06:04

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E.Starter

Hallo,

die Frage ist ja auch wie schnell der Anstieg des Ölverbrauchs von statten ging. Liegt ein mechanischer defekt vor? Oder sind nur die Schaftdis ausgehärtet oder der Ölabstreifring ausgeleiert. 1 Liter auf 1000 km ist zwar unschön, war aber auch für viele Motorradmotoren in den 80zigern normal. Sicherlich wirst Du dadurch etwas mehr Ölkohle im Brennraum haben, was vor allem mit schlechtem Sprit zu klopfender Verbrennung führen kann und zu verkokten Ventilschäften bis hin zu nicht mehr schließenden Ventilen aber das wäre der schlimmste Fall.

Ich hatte schon immer auch Motorräder mit erhöhtem Ölverbrauch von bis zu 1 Liter und mehr. Gestorben ist davon keine... Und mit denen bin ich auch 30000 km und mehr gefahren. Ich bin aber auch kein Vollgasfetischist, da kann das dann wieder anders aussehen.

Ich kann  aber auch nur allgemeine Hinweise geben. Ich selber habe mit den 660er Motoren im speziellen keine Erfahrung.

Den Preis fürs Vermessen erfragst Du beim Motoreninstandsetzer.

Viele Grüße

Hauke

hannesf

Hey,

da ich die maschine erst wenige Monate besitze, kann ich nicht sagen in wiefern der verbrauch sprunghaft angestiegen ist. Lt. dem vorbesitzer (mit dem ich guten Kontakt habe) stand die maschine einige jahre unbewegt in einer garage. davor wurde sie viel gefahren und hat (lt. aussage des vorbesitzers) nur sehr wenig öl verbraucht ~0,1l/1000km.
Als ich sie ihm dann abgekauft habe, hatte ich alle Flüssigkeiten und die kerze getauscht. Es sind nun also meine ersten erfahrungen mit dem 1l/1000km. Als öl fahre ich 20w50 Motorradöl. Fahrteschnisch ahbe ich die letzten 1200km nie schneller als 110kmh verbracht. Auch nicht auf der Autobahn. Das find ich eher ungut. Wer weis was das ding verbrauchen würde wenn ich mit 130 druch die Gegend juckel!?

Gruß und Dank schonmal für Hinweise!

E.Starter

Gut möglich, dass die Kolbenringe ihre Spannung verloren haben und/oder die Schaftdis ausgehärtet oder durch festbacken beschädigt worden sind.

Viele Grüße!

hannesf

Soll heissen - doch einfach mal zerlegen und Dichtungen/Kolbenringe Tauschen?

gruß

hannesf

So, ich hab heute mal angefangen mir das nochmal anzuschauen. und dachte mir vllt schaue ich erstmal nach den Ventilen - was die so machen.
Nun habe ich folgendes festgestellt: überall (um die Ventile herum) war eine gallert/gummiartige schwarze Schicht. siehe Video:
https://youtu.be/prmBVszEzyY
Ich gehe mal davon aus, dass das nicht so sein soll...
Hat jemand einen Vorschlag was das ist? Ist das normal?
Irgendwie scheint es mir als müsste ich wirklich mal den Zylinder + Kopf runtermachen und nach dem rechten schauen.... oder?

Gruß

E.Starter

Hallo Hannes,

Sieht aus wie die Reste einer Flächendichtung. Sowas kennt man aus dem Automobilbereich. Damit werden Ölwannen und Zylinderkopfhauben eingeklebt. In Deinem Fall kann es sein, das jemand damit großzügig Das Oberteil des Zylinderköpfe eingeklebt hat. Das, was nach Montage zur Seite raus gequetscht wird reißt dann irgendwann ab und fliegt dann im Motor umher. Ungeachtet Deines Ölverbrauchsproblems würde ich mir mal alle Siebe im Ölkreislauf anschauen, nicht dass​ die sich damit zusetzen.
Gibt es Hinweise auf eine frühere Motordemontage? An den Schraubenköpfen oder rausquillende Dichtmasse? Und führst Du die Ölstandskontrolle richtig durch? Ist ja bei den Trockensumpfmotoren immer etwas heikel.

Viele Grüße

Hauke

hannesf

Hey, die einzigen Anzeichen die ich bisher entdecken konnte ist dass die schrauben am Zylinderkopf minimal benutzt aussehen. Ich denke irgendwann ist da schonmal was passiert...
Zu den Sieben, es gibt doch nur den Ölfilter Rechts am Motor und das Sieb unter der Ölablassschraube vorn oder?

Ich habe mich jetzt eigentlich schon entschieden Zylinderkopf /Zylinder und Kolben genauer zu betrachten. Nachdem ich mir das nun mehrmals im Handbuch druchgelesen habe denke ich das ich das kann...

nur ein paar wenige Fragen:
1. Muss ich für die Demontage des Zylinders das Öl komplett ablassen?
2. In der Reparaturanleitung wird  zur Installation der Ventile ein Werkzeug erwähnt was ich nicht kenne. Brauche ich da irgendetwas spezielles? um Kopf und Zylinder zu zerlegen?
3. Welche Dichtungen ausser der Kopfdichtung MÜSSEN erneuert werden wenn ich das Ding irgendwann wieder zusammenbaue?

Der Plan jetzt: auseinanderbauen, vermessen lassen, hoffen dass alles einigermaßen in Ordnung ist, um dann nur Kolbenringe und Ventilschaftdichtungen austauschen...

Mal schauen wie das sich noch entwickelt...

E.Starter

Kann der Motor zur Demontage von Kolben und Zylinder im Rahmen bleiben? Dann würde ich das Öl drin lassen und nach der Revision einen Wechsel durchführen.
Wenn Du den Motor ausbauen musst. Muss das Öl natürlich komplett abgelassen werden.
Was die Dichtungen angeht brauchst Du bestimmt noch die Fussdichtung und eine ggf eine Dichtung für den Kettenspanner.
Zur Demontage der Ventile brauchst Du einen Ventilfederspanner. Du kannst damit die Ventilfeder zusammendrücken und dann die Keile entnehmen, die das Ventil sichern. Optional kann man sich so was auch aus einer Schraubzwinge und einer aufgesägten Kerzennuss bauen. Das ist aber wackelig und birgt Verketzungsgefahr und / oder Kleinteileverlust wenn einem das um die Ohren fliegt.
So ein Werkzeug gibt's bei Kedo oder Louis.
Bevor Du die Ventile ausbaust kannst Du noch überprüfen, ob sie dicht sind, indem Du Diesel in den auf den Kopf gedrehten Brennraum füllst und guckst ob es in die Kanäle durch sickert.

Gruß

Hauke

hannesf

#68
Soooo,

ich hab mal den Nachmittag genutzt um mal in den Motor zu schauen!
Tatataaaa:


Und ja, man kann den Motor im Moped lassen, es ist zwar Milimeterarbeit, aber es klappt!
Und nun zum vorgefundenen Zustand:
- die Dichtmasse die ich schonmal erwähnt habe ist überal. da hat es jemand gut gemeint.
- Der kolben sieht so aus:










- Zylinder sieht so aus:



- Verbauten ventile so, wenn man von oben disel reinkippt: (es kommt ein bischen druchgesuppt...)

- Ventile sehen so aus:








Ausgebauter Steuerkettenspanner:


Zusammenfassung:
- die vertikalen Riefen im Zylinder und Kolben sind auf den Fotos gut zu sehen. ICh habe aber auch mit einer Taschenlampe schräg draufgeleuchtet, damit man sie besser erkennen kann. Sie sind mit blosen Fingern nicht spürbar.
- Die Einlassventile schließen gut, und sind relativ sauber. die Auslassventile lassen Flüssigkeit durch. ausserdem sehen sie furchtbar aus... aber warscheinlich muss das so?
- alles andere sieht erstaunlich gut aus... so vor dem putzen und genaueren checks...

Fragen:
1. Wie bekomme ich am besten die Ölkohle aus dem Zylinderkopf, und von den Ventilen ab?
2. Könnte jemand mal den Kolben und Zylinder einschätzen?
3. Die einsteller für die Ventile sind alle schon sehr weit drin. Ist das ein zeichen für starke Abnutzung, oder sehen die immer so aus?
4. Ich habe clever wie ich bin es ernsthaft geschafft eine Unterlegscheibe ins kurbelwellengehäuse fallen zu lassen. Zum wieder entfernen (ja! ich habe es ernsthaft geschafft^^) musste ich die Kurbelwelle verdrehen. Ist das nun ein Problem mit irgendwelchen Timing sachen? ich habe irgendwo hier im Forum gelesen dass man die Kurbelwelle NIEMALS verdrehen darf, wenn man den Deckel abnimmt... verstanden habe ich das jedoch nicht...
5. Kennt jemand jemanden der am besten in Thüringen sitzt und Zylinder/Kolben durchmessen kann - und das am besten noch für schmalsten Taler;)?
6. Wie vefahre ich nun mit den Ventilen? Sie müssen irgendwie gereinigt werden und dann die Auflageflächen gecheckt werden. Sollten diese Flächen nicht passen, was mache ich dann? Wer kann Ventile einschleifen? oder müssen die dann neu?
7. kann man vom Seuerkettenspanner irgendwie ableiten, wieviel da schon gespannt wurde ergo in welchem zustand die kette ist?

Ich hoffe mir kann jemand ein bischen weiterhelfen ;)

liebe Grüße,

hannes

Svoeen

Ich kann dir zumindest zu 1. einen Tipp geben:

Wir reinigen versiffte Teile immer zuerst mit Diesel(kann man auch einwirken lassen) und Pinsel und anschließend mit Benzin(um den Diesel auch wieder weg zubekommen) Das ganze natürlich über/in einer Wanne und nichts ins Abwasser gelangen lassen.
XTZ 850 mit 3VD, XT 600 3UW offen, XTZ 660 3YF, XT 750 Scrambler, WR 450 F (06er), XV 750 SE mit gereckter Gabel, XS 1100 Gespann, R 1100 GS, Grizzly 660

E.Starter

Hallo Hannes,

Na da haste ja einiges geleistet...
Die Riefen in Laufrichtung sehen auf den Bildern für mich nicht kritisch aus. Wenn sie auch nicht fühlbar sind, sind sie kein Problem. Ein guter Anhaltspunkt ist auch wenn man in den Riefen noch den Kreuzschliff sieht. Wie sieht es aus mit den horizontalen Abdrücken im Zylinder, sind das nur Schatten oder sind die auch fühlbar? Der Kolben sieht auch noch Recht gut aus. Ehrlich gesagt glaube ich aufgrund des gut sichtbaren Kreuzschliffes nicht, dass das ganze schon 50000 km gelaufen ist. Ist der Kolben noch Original oder hat er schon ein Übermaß. Das kann man auch mit dem Messschieber messen. Auf den ersten Bildern des Kolbens sieht es so aus, ob der Ölabstreifring in der Nutzung klemmt. Auf dem letzten Bild sieht er frei aus. War er frei oder hat er geklemmt?
Hast Du vor Demontage die Kompression gemessen?
Die Ölkohle kannst Du mit einem harten Holzstück abkratzen, den Feinschliff würde ich mit einer Kupferdrahtbürste machen. Aber nicht direkt auf den Ventilsitz Flächen oder den Dichtflächen rumscheuern.
Bei den Auslassventilsitzen bin ich mir nicht sicher ob da Einschleifen noch ausreicht oder ob diese neu gefräst werden müssen. Da könntest Du mal den Motoreninstandsetzer fragen. Hier in Hannover gibt's einen guten aber in Thüringen kenne ich mich nicht aus.
Wenn die Ventile/Sitze verschleissen wandern die Ventile weiter im Kopf nach oben also vom Kolben weg. Also wird das Ventilspiel kleiner und die Schrauben müssen weiter rausgedreht werden.
Hast Du ein Schrauberbuch? Da steht doch bestimmt die Verschleissgrenze der Steuerkette drin.
Wie sehen die Schaftdis und das Pleuellagerspiel oben und das Höhenspiel unten aus?

Viele Grüße

Hauke

Viele Grüße

Hauke
Das durchdrehen des Motors soll

E.Starter

Korrektur: ich meinte ne Messingdrahtbürste.
Das Durchdrehen des Motors sollte kein Problem sein, solange man die Steuerkette nicht verklemmt.

Viele Grüße

Hauke

hannesf

So ich hab mich mal ans putzen gemacht.
Den Zylinder hab ich mit Diesel und nem Küchenschwamm gereinigt:




Er ist 100mm im Durchmesser (Messschieber)
Als nächstes habe ich die Ventile und deren Auflageflächen geputzt



nach dem putzen habe ich mir Ventileinschleifpaste gekauft und mich daran gemacht die Ventile neu einzuschleifen. Die Einlassventile sitzen nun satt.
Leider sitzen die auslassventile im vgl zu den einlassventilen wesentlich schlechter. Grund sind die Flächen selbst. sie sind nicht glatt sondern haben leichte riefen:



Die Auflageflächen im Zylinderkopf sehen so aus:





Das einschleifen habe ich per Hand gemacht: 1. Grobe paste auf das jeweilige ventil, und dann ~10 minuten gedreht, dann nochmal die gleiche zeit mit feiner paste.

Wie gehe ich nun mit den beiden Auslassventilen um? Ignorieren und sagen dass es eben ein altes Moped ist? oder 2 neue Ventile kaufen? - dann muss ich aber jemanden die Sitze neu fräsen lassen und daür habe ich glaube ich kein Geld :/

Zum Ölabstreifring: Sie sitzen definitiv etwas fester als die Oberen beiden Ringe. trotzdem bewegen sie sich gut - ich glaube das war auch so als ich sie ausgebaut habe.

Zum verschleiss der Ventile und den Einstellschrauben: müsste es nicht genau andersherum sein? sie wandern weiter in den Kopf und werden dann umgelenkt. also müssen die schrauben weiter rein um das zu kompensieren (?).

Am liebsten würde ich darüber mal mit jemandem Sprechen der sowas schonmal gemacht hat^^ nur leider gibt es scheinbar sojemanden nicht in meiner Umgebung.

Also entweder baue ich einfach alles wieder zusammen mit neuen kolbenringen, dichtungen und ventilschaftdichtungen, oder ich lasse die Auslassventile neu machen. puhhh. Was mache ich nur?

Gruß,

hannes

hannesf

#73
Nachtrag:
nochmal 2 Details von den beiden Auslassventilen und Sitzen:
Sitz links

Sitz rechts

Vent. links

Vent rechts

Mick

Hatte auch schon mal erhöhten Ölverbrauch (bei 60TKm). Habe die Kolbenringe und Ölabstreifring neu gemacht, dann wars gut. Habe das Mopped mit 120TKm verkauft und der Ölverbrauch war noch OK.

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