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Schlechtwettertip: Lager fetten

Begonnen von MudMonster, 14. November 2020, 23:27:04

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MudMonster

Moin !

Da dies Wochenende das Wetter nicht nach meinem Geschmack war,
habe ich die Tätärätä aufgebockt, alle Lagerstellen begutachtet und nachgefettet.

Im angelsächsischen T700 Forum beklagte jemand vollkommen trockene und korrodierte Lager.
Ganz so schlimm war es bei meinem Krad (Bj. '19) zum Glück noch nicht.
Andererseits bewahrheitete sich, was ich hier an anderer Stelle schon einmal geschrieben habe:
Nahezu alle japanischen Hersteller neigten in der Vergangenheit (und auch weiterhin) dazu, die Lager ab Werk nur homöopathisch zu fetten.
Halt, ich korrigiere - die Maschine kommt aus Fronkreisch - auch dort scheint Lagerfett ein knappes Gut zu sein ...

Gesamtergebnis:
Lenkkopflager hätte mit dem Fett noch gut ein Jahr überlebt.
Vorderradachse war fast trocken.
Hinterradachse ebenfalls fast trocken.
Schwingenbolzen gut gefettet !
Dafür waren die Bolzen der Umlenkung vollständig trocken eingesetzt.
Schwingenlager und untere Aufnahme Umlenkung leicht gefettet.
Am "Umlenkungsknochen" hatte ein Lager eine gute Fettfüllung, die anderen zwei waren auch nur leicht gefettet.

Fazit und Empfehlung (sofern alle T700 ähnlich mit Fett bedacht werden):
Wer's kann, dem rate ich, alle Lagerstellen beizeiten zu verarzten.
Wer keine Freude an "meditativem Schrauben" hat bzw. wo es die Erfahrung nicht hergibt, die/der wartet auf den nächsten Hinterradausbau.
Ist das Hinterrad einmal draußen, ist die Umlenkung gut erreichbar.
Aus- und Einbau des Umlenkungsknochens inklusive Abfetten ist problemlos in weniger als einer Stunde gemacht.
Die Zusatzausgabe an die Werkstatt lohnt sich, weil dort die Bolzen z.T trocken eingesetzt und bei mir einige Lager nur dürftig geschmiert waren.
Gleichzeitig ist die Umlenkung der Teil, der Spritzwasser am Meisten ausgesetzt ist.
Aus meiner Sicht lohnt sich der Aufwand in jedem Fall, weil das Ersetzen der Lager deutlich teurer kommt.

Gruß
MM



mmo-bassman

Wenn ich das lese krieg ich Schiss!
Für sowas hab ich erst nächsten Sommer Zeit, weil keine überdachte Werkstatt.
Ich riskiers ...

diekuh

#2
Es ist auch nicht so schlimm wie es sich anhört bzw wie es aussieht. Grad die Lager des Umlenkhebel ist ausreichend gefettet. Die oft bemängelte Hülsen sind außen nicht gefettet, was sie auch nicht müssen. Das Lager ist innenliegend und da ist ausreichend viel Fett drinn.

Die Achsen sollten bei jedem Reifenwechsel eine Tupfer Fett ab bekommen. Das Dient aber mehr dem Korrosionsschutz, da die Achsen keine primäre Lagerfunktion haben. Dafür sind die Radlager da, die man in dem Zug ja auch checken sollte.

Lenkkopf, ja, da könnte man sicher als Hersteller 3 Gramm Fett je Bike mehr investieren.

Die Sparmaßnahmen liegt übrigens nicht an Frankreich. Meine 660z kam aus italienischer Produktion und da wurde genau so gespart.

Das mit dem Fett ist übrigens nicht nur bei Motorrädern offenbar ein kostbares Gut. Hab vor ein paar Monaten unsere Kirchen Aid Artisan zerlegt. Bei dem Preis von dem Gerät eine Unverschämtheit. Das Fett hatte sich schon zerteilt, so dass Öl aus der Maschine kam und innen großteils nur noch ein Gel vorhanden war. Fettwert ca. 1 € für ein gutes Maschinenfett, aber 2 Stunden den Dreck vom Hersteller raus wischen.

Merry

Ich sag nur: geplante Obsoleszenz...


Danke für den Hinweis!
Beste Grüße, Merry
----------------------------------------
Kann Spuren von Senf enthalten

Franki

Zitat von: MudMonster am 14. November 2020, 23:27:04...
Vorderradachse war fast trocken.
Hinterradachse ebenfalls fast trocken.
Schwingenbolzen gut gefettet !
Dafür waren die Bolzen der Umlenkung vollständig trocken eingesetzt.
Schwingenlager und untere Aufnahme Umlenkung leicht gefettet.
Am "Umlenkungsknochen" hatte ein Lager eine gute Fettfüllung, die anderen zwei waren auch nur leicht gefettet.
...
das ist bei den Modellen aus Iwata wohl auch so; zumindest bei meiner war an den Bolzen und den Achsen kein Fett zu finden. Das fast trockene Lenkkopflager der 660Z aus dem MBK-Werk ist ja schon legendär; ein Austausch nach 10.000km war oftmals nötig. ::)

derSöldner

Ich habe bisher  ...
*den Lenker, dessen Armaturen und Lenkerhalter (Raiser),
*die Seitenverkleidung, alle Scheiben,
*den vorderen Fender
*und für die Sturzpads ein paar Schrauben der Motorhalterung rausgeschraubt.
*ausserdem die Hinterachse gelockert um die zu Kette spannen.

Ich habe nirgends auch nur ein bißchen Fett gesehen.

Deswegen wurd im Winter das Federbein, Schwinge-, Vorder- und Hinterrad Achse, Seitenständer , uvm geschmiert.
Leidenschaft und Vernunft trennen sich wie Öl und Wasser.

"derSöldner" ist leider viel zu früh von uns gegangen... auf Wunsch seiner Witwe wollen wir hier sein digitales Andenken bewahren. - Die Moderatoren -

Michel_B

Hallo Kollegen,

welches Fett benutzt Ihr?

Twins Rock
Grüße
Michael

Franki

Yamaha schreibt ja Lithium-Seifenfett vor. Gibt's bei/von SKF. Für die Radachsen geht sicherlich auch etwas Einfacheres.

Ichnusa

Zitat von: derSöldner am 15. November 2020, 16:56:09
Ich habe bisher  ...
*den Lenker, dessen Armaturen und Lenkerhalter (Raiser),
*die Seitenverkleidung, alle Scheiben,
*den vorderen Fender
*und für die Sturzpads ein paar Schrauben der Motorhalterung rausgeschraubt.
*ausserdem die Hinterachse gelockert um die zu Kette spannen.

Ich habe nirgends auch nur ein bißchen Fett gesehen.

Und das ist gut so.

diekuh

Zitat von: Michel_B am 15. November 2020, 16:58:38
Hallo Kollegen,

welches Fett benutzt Ihr?
Ich kauf immer das von Balistol. https://ballistol.de/produkte/technik/technik/43/mehrzweckfett

Gibt's bei uns im Baumarkt noch deutlich günstiger.

mmo-bassman

Ich schwöre auf das hier:
Teflonfett aus dem Fahrradbereich.

https://www.bike-discount.de/de/kaufen/finish-line-teflon-fett-970821

Bestimmt gibts auch andere gute Sachen, aber das hier ist definitiv auch super.
Schmiere seit 20 Jahren alle Lager damit, egal ob Fahrrad oder Motorrad.
Das Zeug sieht auch nach Jahren noch aus wie neu.
Noch nie einen Lagerschaden gehabt.

Michel_B

Hallo zusammen,

vielen Dank für die Tipps.

Schönen Abend
Twins Rock
Grüße
Michael

Bolle

Zitat von: Franki am 15. November 2020, 11:06:17
das ist bei den Modellen aus Iwata wohl auch so; zumindest bei meiner war an den Bolzen und den Achsen kein Fett zu finden. Das fast trockene Lenkkopflager der 660Z aus dem MBK-Werk ist ja schon legendär; ein Austausch nach 10.000km war oftmals nötig. ::)
Sofort nach dem kauf tieferlegung eingebaut, war alles beinahe trocken

offroader1959

Servus,
habe nach 18.00km jetzt im Rahmen eines Wechsels der Hinteradfeder auch die Umlenkhebelei ausgebaut. In allen Lagern war wenig Fett vorzufinden, vor allem der lange Bolzen der Umlenkhebel war schon mächtig korrodiert. Mit Luster Lace habe ich es zu 90% wieder "hinpoliert" (möchte nicht wissen was der OEM-Bolzen kostet..). Nach ordentlichem Fettauftrag in die Lager und äußeren Abdichtungen bewegt sich die Umlenkhebelei jetzt deutlich geschmeidiger  :)
Grüße
Pete   

einarmiger Bandit

Guter Tip, vielen Dank!
Die Lager der Umlenkung waren alle fast trocken, nur das Lager fürs Federbein hatte Fett zwischen den Nadeln. Von der Schraube am untersten Lager war schon die Hälfte der Verzinkung wegkorrodiert, nach einem Jahr und garantiert ohne Streusalz!

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