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15. Mai 2024, 20:55:20

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Umrüstung auf schlauchlos

Begonnen von Charly, 17. November 2021, 09:26:14

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hakim

Hallo,
die Schlauchlos-Speichenfelgen von KTM werden nicht mit einem Tape abgedichtet! Zuerst kommt über die Speichennippel ein konventionelles Felgenband ins Felgenbett. Darüber kommt dann aber ein spezieller, dicker und montiert unter starker Spannung stehender Gummidichtring. Dessen Kanten greifen formschlüssig in Nuten unten im Felgenhorn ein und dichten zur Felge hin zuverlässig ab. In diesem Tubeless-System sind also alle Komponenten aufeinander abgestimmt, nachträglich eine konventionelle Felge darauf umzurüsten ist nicht möglich. Meiner Erfahrung nach ist das KTM-System sehr zuverlässig, wenn auch nicht ganz so narrensicher wie z.B. die Kreuzspeichenfelgen von BMW. Undichtheiten mit langsamem Druckverlust entstehen beim KTM-System meist durch Montagefehler beim Reifenwechsel, insbesondere ein Beschädigen des Felgendichtrings durch unsachgemäßen Gebrauch der Montagehebel.
@TTGeorg, so unter uns "alten Säcken" ;): Für Straßenbetrieb und Naturpisten oder Schotter ohne allzu tief abgesenkten Reifendruck sehe ich nur Vorteile in einem solchen Tubeless-System. Bei dem klassischen Nagel im Reifen entweicht die Luft nur sehr langsam, was man mit etwas Gefühl für sein Motorrad dann auch rasch merkt. Eine Reparatur in der Lauffläche ist unbedenklich und in wenigen Minuten auch unterwegs erledigt. Ich bin - nachdem ich mir einen kleinen Schraubendreher reingefahren hatte - mit so einem selbst gesetzten Reparaturstreifen im Hinterreifen meiner KTM 1290 Adventure etliche tausend Kilometer gefahren. Muß man nicht zwingend machen - eine dauerhafte Reparatur sieht laut ETRTO ein zusätzliches Pflaster von innen her vor - aber man kann offenbar. Gerade auf Reisen für mich ein großes Plus.
Hakim

hakim

#76
Hallo nochmal,
...und hier ein Querschnitt der KTM-Schlauchlos-Felge. Die Kanten des Dichtbands sind Vollgummi, müssen also mit viel Krafteinsatz in die entsprechenden Aussparungen der Felge reingedrückt werden.
Hakim

Hejoko

@ hakim

bei der Montage mit diesem System sehe ich schon bei 90% das Problem. Dann ein dickes Felgenband und Gummidichtung macht für die Gewichtsfetischisten hier zum Vergleich keinen großen Unterschied zu einem Schlauch. Das ganze System sieht für mich aus wie eine billige China Lösung. Viel zu viele Abdichtungen.
Absolut nix für mich. Muss aber jeder selber wissen.
Schlauchwechsel unter Stress im Rennbetrieb 15 Min. Gemütlich mit Bierchen 30 Min. Da nehm ich mir lieber mehr Zeit und bleibe beim Schläuchlein. :) :)
PS: und Bier. Hatte ich schon ganz vergessen. :) :) /beer/
LG
Hejoko

opat7

Hallo,
diese Details kannte ich nicht. Mir war nur die Warnung des Händler in Erinnerung, dass bei einem Reifenwechsel auf das Dichtband zu achten sei. Gut, dass Hakim hier noch mitliest.
Gruß Helmut

tam91

#79
Hallo
Alle diese "Abdichtsysteme" um normale Speichenfelgen schlauchlostauglich zu kriegen, sind mehr oder weniger große Krücken. Alles was so viele Durchbrüche abdichten soll, wird früher oder später versagen und zwar meistens dann, wenn man es überhaupt nicht brauchen kann und die benötigten Teile nicht einfach im Netz bestellen kann. Wenn schon dann die Lösungen von Triumph oder BMW, bei der außer dem Ventil nichts die Felge durchbricht. Die ersten Versuche mit Luftreifen waren alle so in der Art mit Abdichtungen der Felgen und Verschrauben der Reifen auf der Felge (sehr interessant im Michelinmuseum in Clermont Ferand zu besichtigen). Der riesige Fortschritt und Meilenstein von Michelin war die Erfindung des........Schlauches ....., damit wurde die Luftbereifung erst massentauglich!
Also laßt die Schläuche in den Schlauchfelgen und wenn ihr schlauchlos wollt, dann holt euch passende Schlauchlosfelgen.
Und dann viel Spaß unterwegs, wenn euch bei einem Platten der Reifen ins Felgenbett gerutscht ist, denn ohne Kompressor mit Luftreservoir klappt das in der Regel nicht.
Gruß
Christoph

Charly

Hallo,

Zitat von: tam91 am 07. Dezember 2021, 21:30:13
Also laßt die Schläuche in den Schlauchfelgen und wenn ihr schlauchlos wollt, dann holt euch passende Schlauchlosfelgen.

also mir zumindest geht es nicht darum aus den TT Felgen TL Felgen zu machen, sondern genau darum eine Lösung mit TL Felgen zu finden, die eintragungsfähig ist.

Zitat von: tam91 am 07. Dezember 2021, 21:30:13
Und dann viel Spaß unterwegs, wenn euch bei einem Platten der Reifen ins Felgenbett gerutscht ist, denn ohne Kompressor mit Luftreservoir klappt das in der Regel nicht.

Wurde hier auch schon gesagt: In eine TL Felge kann man immer einen Schlauch einziehen, geht zur Not und man hat im Grunde nichts verloren. Nur umgekehrt geht nicht.
Was den Kompressor angeht: Das dachte ich auch mal. Mir wurde in einem anderen Forum aber glaubhaft versichert, dass es mit den Gas Kartuschen klappt, wenn man weiß wie. Ich habe es selbst nicht probiert, aber die Aussage stammt nicht von einem "Dampfplauderer".

Viele Grüße
Carsten
"Die Welt ist ein Buch, wer nie reist sieht nur eine Seite davon."
(Augustinus Aurelius 354-430)

TTGeorg

Was ist denn eigentlich mit dem Thema, Mousse fahren???
dann ist doch vieles hier im Thema, über....

Gruss
Gruß

Georg

gesendet von meinem c64 via telex

ja ich bin direkt, aber ehrlich! achtung dement!

der kuhschwanz wackelt auch und fällt nicht ab..

Mr.Oizo

Mouse hält max.3Monate und ist nicht für Straßenmotorräder und deren hohe Geschwindigkeiten geeignet-geschweige denn zugelassen.

Korrigiert mich wenn sich das in der Zwischenzeit geändert haben sollte...`s is schon ein Weilchen her....

hakim

Hallo,
noch mal ein Tipp... Sollte bei einer Panne unterwegs der Reifen vom Felgenhorn nach innen ins Bett gerutscht sein, dann ist ein ordentlicher Kompressor natürlich hilfreich. Denn man muß den schlauchlosen Reifen schneller befüllen, als die Luft zwischen Reifenwulst und Felgenhorn wieder entweichen will. In der Werkstatt meist kein Problem, weil man ja i.d.R. einen leistungsfähigen Kompressor mit Druckluftank hat. Will einem bei der Panne am Straßenrand die Luft gleich wieder abhauen, dann legt man entlang der Mitte der Reifenlauffläche rundum einen Gurt, am besten mit Ratsche, und zieht hier kräftig an. Dadurch wird der lose Reifenwulst fest gegen das Felgenhorn gedrückt und man kann Druck aufbauen, bis er über den Hump in seinen Sitz rutscht. Auch in der Werkstatt habe ich diesen Kniff gelegentlich eingesetzt. Wenn beim Händler der Reifen unten in einem hohen Stapel lag und entsprechend platt gedrückt war, war das dann die einzige Chance - trotz Profi-Kompressors.
Wüstenfahrer kennen noch einen anderen Trick: Haarspray o.Ä. in den Reifen sprühen, anzünden und sich schnell in Sicherheit bringen. Es knallt und der Reifen sitzt auf der Felge. Habe ich nie selbst gemacht, aber ich stand bei der erfolgreichen Vorführung daneben.
Hakim

Hejoko

Ich hab ne Glatze. Wie soll ich denn da an Haarspray kommen? :D

tam91

Hallo
Es geht nicht um das Haarspray sondern um das Treibgas, daß heute in der Regel einfach Methan oder auch Campinggas ist (siehe Tip von Charly). das wird in den Reifen gelassen (Bremsenreiniger oder Benzin geht auch, da muß man aber kurz warten bis sich ein zündfähiges Gemisch gebildet hat) und dann zündet man es. durch die Verpuffung dehnt sich das Volumen im Reifen schlagartig aus und der Reifen dichtet ab. Geht alles aber einen Ratschengurt hat man auch nicht immer dabei. Ich hab mir für einen geplanten unterwegs Reifenwechsel bei unserer SRX zu einer Zeit als ich keinen Millimeter Reifenprofil ungenutzt verschenken wollte, eine leere Dose für Reifenpilot mitgenommen und die mit dem 12V Elektrokompressor aufgepumpt um dein schlagartiges Fülvollumen zu haben, das hat geklappt, mit einem Schlauch hätte ich aber einiges weniger mitnehmen müssen.
Gruß
Christoph

amboss87

#86
Habe gerade festgestellt das sich eine 300ml Motul-Reifendicht-Dose (alt. eine Flasche Slime) hinter die rechte Heckseitenverkleidung bugsieren lässt.

Dazu muss der kleine rechte schwarze Seitendeckel und die zwei unteren Schrauben der Heckverkleidung gelöst werden, dann kann die Heckverkleidung weit genug nach aussen gebogen werden...vorsicht, dabei nicht brechen ;)
Somit kann auch der im Schlauchwechsel Ungeübte (bzw. bei sonstigen Widrigkeiten Unwillige ;D) seine Chancen auf Weiterfahrt kostengünstig&unsichtbar erhöhen.

Bei mir fahren nun zusätzlich ein Satz kurze Montiereisen (ebenfalls hinter rechter Heckverkleidung) und ein 21"-Schlauch hinter der rechten Frontverkleidung mit, das restliche Werkzeug für den Radausbau samt Handluftpumpe findet unter der Sitzbank Platz.

Off-Topic: Für eine wirklich weite Reise würde ich noch einen Satz Gabelsimmeringe, zwei Stück hintere Radlager, eine handvoll Ersatzspeichen sowie einen Satz hintere Bremsbeläge hinter der linken Seitenverkleidung deponieren. Nimmt somit keinen Platz weg, wiegt nicht viel und lässt sich in Eigenregie in der nächsten afghanischen Dorfwerkstatt wechseln ohne auf Ersatzteile zu warten.

Ein 18" Schlauch fände noch hinter der linken vorderen Verkleidung Platz. Fällt euch neben Kleinigkeiten wie Kabelbinder, Isolierband, Bowdenzug-Rep.Satz, etwas Draht/Kabel und Ersatzsicherungen etwas ein dass man möglichst effizient mitnehmen kann?

mmo-bassman

Da ja schon alle Räume unter Deinen Verkleidungen belegt sind: in der Schwinge wäre noch Platz!  :P

Teneric

Von den Überkreuz / am Felgenrand eingespeichten TL-Rädern rate ich aus Erfahrung ab und die normal eingespeichten TL-Felgen können mit der Zeit Luft verlieren, weil irgendwo ein Dichtungselement nicht mehr sauber abschliesst. Und eines locker genügt, damit die Luft sich verabschiedet. Dann gibt es noch die Exoten mit nicht durch die Felge laufender Speichnaufnahme , z.B. bei Suzuki. Aber da muss man sich fragen, wie das mit der Spannung und Druck beim Fahren durchs Gelände und bei Sprüngen aussieht.

Ich bleib noch bei den TT-Felgen und schleppe halt "Slime", Kleber und Ersatzschläuche mit.

Mr.Oizo

Zitat von: amboss87 am 05. Januar 2022, 18:29:36
Habe gerade festgestellt das sich eine 300ml Motul-Reifendicht-Dose (alt. eine Flasche Slime) hinter die rechte Heckseitenverkleidung bugsieren lässt.

Dazu muss der kleine rechte schwarze Seitendeckel und die zwei unteren Schrauben der Heckverkleidung gelöst werden, dann kann die Heckverkleidung weit genug nach aussen gebogen werden...vorsicht, dabei nicht brechen ;)
Somit kann auch der im Schlauchwechsel Ungeübte (bzw. bei sonstigen Widrigkeiten Unwillige ;D) seine Chancen auf Weiterfahrt kostengünstig&unsichtbar erhöhen.

Bei mir fahren nun zusätzlich ein Satz kurze Montiereisen (ebenfalls hinter rechter Heckverkleidung) und ein 21"-Schlauch hinter der rechten Frontverkleidung mit, das restliche Werkzeug für den Radausbau samt Handluftpumpe findet unter der Sitzbank Platz.

Off-Topic: Für eine wirklich weite Reise würde ich noch einen Satz Gabelsimmeringe, zwei Stück hintere Radlager, eine handvoll Ersatzspeichen sowie einen Satz hintere Bremsbeläge hinter der linken Seitenverkleidung deponieren. Nimmt somit keinen Platz weg, wiegt nicht viel und lässt sich in Eigenregie in der nächsten afghanischen Dorfwerkstatt wechseln ohne auf Ersatzteile zu warten.

Ein 18" Schlauch fände noch hinter der linken vorderen Verkleidung Platz. Fällt euch neben Kleinigkeiten wie Kabelbinder, Isolierband, Bowdenzug-Rep.Satz, etwas Draht/Kabel und Ersatzsicherungen etwas ein dass man möglichst effizient mitnehmen kann?

Hoffentlich vergißt du nicht was du alles wo versteckt hast..... ;)

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