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Wiederbelebung einer XTZ nach 13 Jahren Standzeit

Begonnen von Steve70, 24. Dezember 2021, 08:58:33

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Steve70

Ein Grüezi in die Runde

Ich lese nun schon eine Zeitlang mit und hab mich auch dem einen und anderen Tipp bedient. So wollte ich mal berichten, was ich so tue.

Ich war die letzten 2 Jahre jeweils mit meiner 1250er GS für eine Woche auf Schotter im Piemont unterwegs. Diese Jahr war ich dann begeistert, als hoch oben auf dem Gipfel (3000müM) eine Horde mit Dominators, Transalps und auch 500er XT's daherkamen. Und so entschloss ich mich, dass ich diese Tour im 2022 mit etwas in dieser Richtung bestreiten möchte. Zuerst wollte ich eine 600er  /tewin/ der letzten Generation, stolperte dann aber über eine XTZ 750 mit nachweislichen 22tkm bei uns im Tessin, die seit 13 Jahren abgemeldet ist und im trockenen steht. Wir wurden uns bald einig und so frachtete ich die Gute in meine heimische Garage. Seit rund 2 Monaten bin ich nun am Zerlegen, Reinigen, Ersetzten und wieder zusammenbauen. Unter der Verkleidung zeigte sich tatsächlich alles ohne Rost oder andere Schäden. Sämtliche Steckverbindungen habe ich getrennt, die Kontakte aus den Gehäusen entnommen, gereinigt, mit Antikorrossion versehen und wieder zusammengesteckt. Ventilspiel überprüft, alles noch i.O. quasi im Auslieferzustand. Die grösste Herausforderung waren die Vergaser, respektive das Einstellen des Schwimmerstandes. Daran bin ich fast verzweifelt und kann heute sagen, dass dieser wirklich in etwa stimmen muss. Bei zu tiefem Stand geht ihr tatsächlich die Puste beim Gasgeben aus. Und bei zu hohem Stand wird restlos alles geflutet. Ich habe nicht gezählt, aber gefühlt habe ich die Schwimmerkammer 50 mal geöffnet, justiert, zusammengebaut, getestet, geöffnet, justiert, etc. Ich gebs zu, auch hab ich da einen Denk- oder Messfehler begannen. Beim Messen des Schwimmerstandes habe ich die Kunststoffschläuche auf und ab bewegt. Was natürlich rein physikalisch bewirkt, dass beim Abbewegen des Schlauches sich dieser füllt und beim heben das Benzin zurück in die Kammer fliesst. So bekam ich natürlich immer falsche Werte. Ich bin nahezu an den 5.1-6.1mm verzweifelt. Das sind ja von Min zu Max gerade mal 1mm Toleranz!!!! Sei es wie es ist,  als nächstes noch das Leerlaufgemisch einstellen und dann noch synchronisieren. Auch ganz spassig war das Aufziehen der neuen Reifen. Die Alten hatten Produktionsjahr 2006. Somit natürlich hart wie Stein. Aber auch die neuen Mitas 09 haben eine sauharte Karkasse. Und dann noch den Schlauch einfädeln. Den ersten Schlauch am Vorderrad habe ich gekillt (war ein 4mm Schlauch, eigentlich unmöglich den reinzukriegen). Aber jetzt passt es und sie ist neu beohlt. Ein kleiner Rückschlag hatte ich gestern, als ich die Kette aus der Schachtel packte. Ahhhh so, eine Endloskette. Wie schade, hatte ich doch die Schwinge ausgebaut, alle Lager gereinigt und bereits wieder eingebaut. Naja, dann machen wir's halt nochmals. Der Winter ist ja noch lange und inzwischen weiss ich wie die Schwinge ausbauen. Die Bremserei habe ich auch komplett überholt und ihr dann sogleich Stahlflexleitungen gegönnt. Als nächste grössere Herausforderung steht die Komplettfolierung in Nachtblau-Metalisiert an. Einige Teile sind einfach, wie die Kopfverkleidung und Seitenteile, aber die seitlichen Verkleidung beim Kühler und der Tannk wird wohl lustig werden. Im schlimmsten Fall gebe ich dann den Tank zum Lackierer.

So, liebe Gemeinde. So wünsche ich euch frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins 2022. Werde bei Gelegenheit wieder berichten.

Steve

Mr.Oizo

Jaaa.....langweilig wird das nicht....
Aber so ein Schätzle mit nur so wenig Km...wow.
Da lohnt sich doch jeder Handgriff! ;)

Cosmo

Grüezi Steve, willkommen auf Bord!
Schön das noch eine ST zum Auferstehung erweckt wird.

Auch Dir  und Deinen liebsten frohe Weihnachten und gesegnetes neues Jahr.

Beste Grüße aus CH 8903


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Heimweh nach der Ferne.

Hagen von Tronje

Genau den gleichen Fall hatte ich auch vor 2 Jahren. Ich habe auch ne Zeit lang mit dem Vergaser gehadert bis sie sauber lief. Beim Reifenwechsel habe ich aber direkt die Radlager getauscht weil das Fett leicht rostig zu sein schien.
Nach ca 20000km bin ich immer noch super glücklich mit der Entscheidung!
/-/

FEZE

Salü, schöne Vorstellung....viel Erfolg und maximalen Spaß

FEZE
Stollen kann man doch essen!

Uncle-Ro

Hallo Steve70
Mit Interesse habe ich deinen Bericht über die Vergasereinstellung der XTZ 750 gelesen.
Ich besitze seit 1993 eine XT 750 3LD. Erstzulassung März 1989.
Gleich mal vorweg.....ich bin nicht wirklich der Schrauber vor dem Herren.
Eher im Gegenteil. Ich fahre gern:-)
Aus diesem Grund hatte ich seit Anbeginn auch immer eine Fachwerkstatt an meiner Seite.
Die XTZ lief bis ins Jahr 2017 viele Jahre super und zuverlässig.
leider immer mit dem etwas zu hohen Verbrauch.
Irgendwann soff die Gute dann plötzlich immer beim Gasgeben an der Ampel ab.
Man konnte aus dem Stand nur noch seeeehr vorsichtig Gas geben, dann langsam mit qualmendem Auspuff auf etwa 40 Km/h beschleunigen und dann war wieder alles gut.
Also Fachwerkstatt....
Nachdem die Vergaser zerlegt und alle Verschleißteile erneuert waren,
lief die XTZ eine Saison mit gelegentlichen Starschwierigkeiten einwandfrei.
Dann im nächsten Frühjahr dasselbe Problem.
Also alles von vorne...
Seit der zweiten Werkstattrechnung von über 700 Euro steht die XTZ nun seit Jahren herum,
da ich bisher keinen zuverlässigen Tip bekommen habe warum das so ist und wie man daran etwas ändern könnte. Aktuell überlege ich tatsächlich die XTZ schweren Herzens zu verkaufen....
Hast Du eventuell eine Idee? Die beteilgten Werkstätten raten zu neuen Vergasern die es wohl aktuell nicht mehr gibt.



Cosmo

#6
Ich sage nur eins
topham.de

Sie sind Mikuni Importeure für Deutschsprachigen Raum, verbauen nur original Ersatzteile.
Die Gaser dorthin zum Instandsetzen senden.

Du wirst es nicht bereuen, kostet an die 300€ oder weniger, je nach dem was zu tauschen ist.
Aber du wirst mit dem Ergebnis garantiert zufrieden sein.
LG


Gesendet von iPhone mit Tapatalk Pro
Heimweh nach der Ferne.

Franki

Hallo und guten Abend,

was ich so höre und selbst erfahren habe, mögen Vergaser-Motorräder nicht lange mit dem heutzutage verfügbaren Treibstoff stehen. Die Düsen setzen sich dann zu und müssen ausgebaut und gereinigt werden. Verhindern kann man das nur durch Schließen des Benzinhahns kurz vor Ende einer Fahrt. So zumindest meine Erfahrungen...  ::)

Viel Erfolg und gute Fahrt
Frank

Hagen von Tronje

Hallo Uncle-Ro
Ich denke auch aus eigener Erfahrung das es eine Einstellungssache/Reinigungssache/evtl Austausch von Teilen im Vergaser ist, kann aber auch ansaugen von Falschluft sein, alles kein Hexenwerk.
Wo kommst du her?
Es findet sich bestimmt jemand mit Erfahrung der dir unter die Arme greifen kann.
Gruß Hagen

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