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Reisebericht Cote dÀzur

Begonnen von tobster, 16. Mai 2023, 18:02:11

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tobster

Die Schalen sind für mich kein Problem, wenn´s wenigstens nach irgendetwas geschmeckt hätte...
Viele Grüße Tobi

Dieter_N

Von Briancon über den Col d'Izoard, der Beschreibung nach weiter über den Col de Vars. Soweit kann ich folgen. Wegen eines gesperrten Passes dann durch den Fréjustunnel und weiter nach Colmars südlich des Col d'Allos?
Die Wege des Herrn sind unergründlich.

tobster

Da hast Du schon recht, ich hatte es in Tag 2 ja geschrieben: Der eigentliche Tourplaner, der das ganze penibel über Wochen geplant hatte und auch die Leitkuh spielen sollte, fiel nur einen Tag vor Tourstart aus. Die Ersatzleitkuh musste sich hopplahopp da reinfuxen und war so manches mal auch etwas ratlos und überfordert. Alles nicht schlimm, wir sind immer am Tagesziel angekommen. Am gesperrten Pass hat es dann auch noch ständig geregnet bei nur knapp über dem Gefrierpunkt und da hat er dann einfach genervt kapituliert und wollte zurück ins Tal.
Einige Umwege sind wir immer mal wieder gefahren, ungewollt. Hat ihm aber jeder verziehn, da heisst es einfach entspannt bleiben. Hätte er gewusst was der Tunnel kostet hätte sicher eine andere Route gewählt.
Viele Grüße Tobi

Dieter_N

Ich vermute, der Tunnel wurde am Tag vor Briancon passiert und der gesperrte Pass, der zum Umweg zwang, war der Galibier. Kommend wahrscheinlich vom Col de la Madeleine, weil, wenn der Galibier gesperrt ist, dürfte der Iseran auch zu gewesen sein. Die Umfahrung durch den Fréjustunnel nach Briancon wäre damit erklärbar. (Über den Mont Cenis wäre nur 55 km weiter gewesen.  ;) )

Ich finde es faszinierend, wie man quer durch die Alpen Anderen hinterher fahren kann, ohne zu wissen, wo genau man war. ;D

tobster

Zitat von: Dieter_N am 10. Juli 2023, 19:03:54Ich finde es faszinierend, wie man quer durch die Alpen Anderen hinterher fahren kann, ohne zu wissen, wo genau man war. ;D

Das stimmt einfach so... ;D
Viele Grüße Tobi

Delle

Dafür gibbet die Timeline von Google  ;D

tobster




Zitat von: Delle am 11. Juli 2023, 18:49:05Dafür gibbet die Timeline von Google  ;D
Wenn´s denn am Monatsende noch Datenvolumen gehabt hätte. Reiseprofi eben... ;D


Tag 9 25.5.2023

Da wir in Finale Ligure eine Pause von einem Tag einlegen, bleiben die Motorräder heute stehen und wir machen einen Ausflug zu Fuß in die historische Altstadt um unsere Knochen mal etwas zu bewegen.. Der Weg zieht sich etwas und die Temperaturen sind ordentlich sommerlich aber wir werden mit einer sehr schönen Runde durch die mittelalterlichen Gassen und Plätze belohnt.
Der erste tatsächlich ganz entspannte Tag !
Am Nachmittag verteilt sich die Gruppe etwas über das Hotelgelände, ein paar gehen den Pool geniessen, andere sitzen im Schatten und geniessen kalte Getränke.
Auf der Suche nach Essbarem finden wir uns am Abend in einem kleinen Lokal wieder. Die Frage nach sieben Plätzen scheint eher lästig zu sein und als ein junger Kellner auch noch lautstark auf italienisch rummault, weil er Stühle versetzen muss, schauen wir uns nur an und verlassen das Lokal sofort wieder. Wo wir nicht willkommen sind müssen wir unser Geld nicht hintragen.
Als Alternative finden wir einen Tisch in einem recht grossen und stylisch eingerichteten Restaurant. Das Essen ist gut aber der Service besteht ausschliesslich aus jungen Mädchen ohne große Erfahrung und ist dementsprechend etwas chaotisch. Der Salat sollte nicht unbedingt als Dessert gereicht werden. Vielleicht sind wir auch einfach zu Anspruchsvoll...
Viele Grüße Tobi

tobster

Tag 10 26.5.2023

Das Frühstück ist gewohnt sehr gut und wir bedanken uns für die Gastfreundschaft mit dem massiven Einsatz einer Kreditkarte. Da kam an abendlichen Erfrischungen ganz schön was zusammen!
Ein Stück müssen wir noch die Küstenstrasse Richtung Genua weiter. Leider.
Es ist etwas besser vom verrücktheitsgrad der Auto- und Rollerfahrer aber wir kommen nur sehr zäh vorwärts.
Stefan schwenkt ins Hinterland ab, endlich wieder leere Strassen und Kurven.
Diese werden allerdings immer kleiner , schmaler und vor allem keine echten Strassen mehr. Immer weiter zwischen Bäumen führt die Route mittlerweile ohne Asphalt und festen Grund in die Berge hinein. Feldweg trifft die Situation ziemlich genau. Volker kommt mit seinem 1100er Honda-Cruiser an die Grenzen des Fahrwerks, hält aber tapfer mit und beschwert sich auch (fast) nicht.
Als wir nach einer kurzen Bergabetappe wieder normales Geläuf unter den Rädern haben machen wir spontan Rast an einem sehr hübschen, ehemaligen Bahnhof, der zu einem Bistro umgebaut wurde. Die Temperaturen sind mittlerweile im sehr sommerlichen Bereich und das Wetter einfach nur ein Traum für Trophyfahrer.
Wie herausfordernd der Rest des Tages wird ahnen wir jetzt noch nicht.
Wir landen unversehens mitten in einer Oldtimer Autorallye. Strassensperren sind ab hier unser Begleiter. Die Typen an den Absperrungen schicken einen einfach ziemlich barsch weg, Umleitungen sind keine eingerichtet. Bella Italia mal wieder.
Es dauert ziemlich lang aber Team Orientierung (Stefan und Alex) kleben an allen möglichen Medien um einen Weg hier raus und Richtung Boppio zu finden. Schlussendlich kurven wir zweimal durch die winzigen Gassen eines Bergdorfes bis Alex den richtigen Abzweig findet.
Niemals käme jemand in Deutschland auf die Idee solche landwirtschaftlichen Wege zum Reisen zu nutzen.
Wir machen das schon.
Und finden uns nach etwa zwei Kilometern zwischen Wiesen und Feldern auf einer Hauptstrasse wieder.
Endlich erreichen wir unser Tagesziel Boppio.
Und fahren auch schon wieder raus .
?
Das letzte Stück zu unserer Unterkunft ist extrem steil und anspruchsvoll. Zumindest kommt uns das nach diesem ( ganz entspannten) Tag so vor.
Wir erreichen einen Hof, der an das sogenannte Agritourismo angeschlossen ist. Dabei handelt es sich um kleinbäuerliche Höfe, in denen man auch übernachten und Essen kann.
Was dann kommt entschädigt massiv für diesen tollen aber anstrengenden Tag.
Das Gehöft liegt oberhalb von Boppio und bietet eine grandiose Aussicht ins Tal. Die Zimmer sind authentisch und sehr hübsch eingerichtet.
Betrieben wird der Hof von einer Chinesin, die nach Italien eingeheiratet hat und eine wahre Künstlerin an Gastfreundschaft und Kochkunst ist.
Alles , was wir serviert bekommen ist absolut vom feinsten und lässt uns staunen. Selbst Ravioli oder kleine Farfalle macht sie komplett in Handarbeit. Alles ist biologisch angebaut und vom allerbesten.
Hier kann man nur eine absolute Empfehlung aussprechen!
Der selbsterzeugte Likör , den wir verkosten dürfen findet schnell seine Fans in der Runde und es wandert die ein oder andere Flasche ins Gepäck.
Ich persönlich kann nur sagen, dass ich noch selten so hervorragend bewirtet wurde.
Viele Grüße Tobi

yamralf

Moin,

Ich finde es schade das immer mal wieder Flüchtigkeitsfehler auftreten. Z.b. kenne ich nur "Bobbio", so das wenn man dir folgen will erst mal

anfängt zu rätseln.

Und wo du schon so schwärmst, dürfte es sich ja nur um das Agriturismo San Martino gehandelt haben.

https://www.agriturismo-sanmartino.com/deutsch/

Aber, ich bleibe am Ball!
Eine Enduro putzen, ist wie Seiten aus der Bibel reißen.

Ich habe keine Gurkenallergie! Ich bin hyposensibilisiert!

tobster

Ja, das stimmt schon. Asche auf mein Haupt aber eine Ausrede hätte ich, nur bin ich kein Mensch von Ausreden, Fehler ist Fehler und da steh ich dazu. Ich hatte tatsächlich schon bessere Berichte veröffentlicht, dessen bin ich mir bewusst.

Allerdings war es dieses Agritourismo:
https://www.iltorrionedeltrebbia.com
Viele Grüße Tobi

tobster

Tag 11 27.5.2023

Nach einem tollen Frühstück verabschieden wir uns von dieser tollen Gastgeberin und der Abstieg vom Agritourismo Hof ist ausgeschlafen ein absoluter Klacks.
Die heutige Tagesetappe von etwa 250 km ist tatsächlich mal ganz entspannt .
Wir lassen Mailand weit links liegen, es geht nach Norden, tendenziell Richtung Heimat durch die Po-Ebene. Landschaftlich nichts zu bieten zeigt uns diese Etappe doch, wie weit Europa schon auf dem absteigenden Ast ist. Überall gibt es riesige Industriebrachen, verlassen und aufgegeben. Ein Zeugnis davon, was der europäischen Industrie bevorsteht, sollte die Politik weiterhin von ungelernten Studienabbrechern bestimmt werden.
Vorbei am Lago d`Iseo machen wir einen Schwenk Richtung Osten und finden uns im Trentin ein, genauer gesagt am Nordzipfel des Idrosees.
Die Unterkunft liegt direkt an der Hauptverkehrsstrasse und wir haben erstmals Zweifel am Booking Team Roland und Axel. Das sieht eher nach einem Motel aus.
Naja, was soll´s : wir beziehen unsere Zimmer und stellen fest, dass vieles nicht so ist wie beim ersten Eindruck. Die Zimmer sind modern, sauber und richtig großzügig. Auch am Service kann nicht gemäkelt werden, alles sehr gastfreundlich.
Nach all den vielen Kilometern im Sattel sehne ich mich etwas nach Bewegung. Auf der anderen Seite der Straße führt ein sehr langer Radweg entlang in Richtung der nächsten Ortschaft. Ich beschließe, etwas zu laufen. Der Radweg ist dann doch deutlich länger als gedacht und ich lande im nächsten Ort in einem Industriegebiet. Entlang der Hauptstraße bewege ich mich allmählich wieder zurück zur Unterkunft. Insgesamt waren es dann doch fast 8 km.
Volker zweifelt an der Sicherheit seines Motorrades, wo es doch direkt an der Hauptstraße steht. Er entschließt sich dazu, sein Zubehörschloss aus dem Gepäck zu holen und am Motorrad anzubringen. Da wir etwas abseits von belebteren Orten einquartiert sind, beschließen wir einen Tisch im Erdgeschoss des vermeintlichen Motels zu reservieren.
Zum Abendessen werden wir endgültig davon überzeugt, dass unser Team Unterkunft wieder einmal alles richtig gemacht hat: der Service ist einfach nur unauffällig, überzeugend und äußerst aufmerksam. Und die gebotenen Mahlzeiten sind üppig und von bester Qualität.
Satt und müde fallen wir in unsere Betten und bemerken, dass von der Hauptstraße nicht das aller geringste zu hören ist.
Viele Grüße Tobi

Summerhillxy

Zitat von: tobster am 18. Juni 2023, 17:16:00Meine Erfahrungen mit den 21" brothers Taschen werde ich im entsprechenden  Thread weiterführen. Ich sag nur Licht und Schatten :)

Hallo Tobster,
dein Resüme zu den Taschen interessiert mich brennend... :-)
Grüße
Marcus
Den Mutigen gehört die Welt.

tobster

Zu den Taschen komm ich als nächstes.
ag 12 28.5.2023

Bei allerbestem Wetter starten wir weiter Richtung Heimatgefilde und so langsam macht sich etwas Wehmut breit.
Über wunderschöne Landstrassen und kurvenreiche Strecken erreichen wir ohne jegliche Probleme Tirol. Allerdings merkt man deutlich, dass es Wochenende ist. Die Menge an Motorrädern aller Art auf den Strassen ist schon enorm. Das hat nichts mehr mit der Ruhe und Freiheit der letzten Tage zu tun. Dass das in der Menge für die Anwohner solcher Strecken zu einem Problem werden kann, lässt sich nicht wegdiskutieren.
St. Leonhard im Passeiertal empfängt uns mit (wie kann es anders sein) einer Strassensperre. Der ganze Ort feiert und nur wenige Meter von unserer Unterkunft entfernt dürfen wir nicht weiter. Ganz anders als im restlichen Italien wird sich aber sehr freundlich bemüht und wir erfahren, wie wir mit ein paar kleinen Umwegen von der anderen Seite ans Hotel kommen.
Kurz frischgemacht und dann mal schauen, was da im Ort los ist. Der örtliche Vespaclub lädt zum Treffen der ,,Psseirer Veschpm" und wir sind mittendrin im Trubel. Die ersten Biere werden konsumiert und beim Wettnageln bekommt man Kontakt zu den Einheimischen. Der Stolz der Tiroler auf Ihre Herkunft und Heimat ist hier allgegenwärtig. In dieser Form ist das bei uns leider schon verpönt und wird in eine bestimmte Ecke gestellt.
Zum Abendessen bekommen wir ein festgelegtes fünf Gänge Menü für nur zehn Euro Aufpreis pro Person zum Zimmer. Mir ist bis heute nicht klar, wie das gehen kann.
Nicht alle Speisen und Gänge treffen den Geschmack eines jeden aber die Qualität ist unumstritten fantastisch.
Ich bin etwas müde und gehe recht früh zu Bett. Das Zimmer liegt direkt am vorbeirauschenden Gebirgsbach aber Vladi meint beim Frühstück am nächsten Tag , ich sei lauter gewesen.
Montag der 29.5.2023 ist unser letzter Tag und das ofizielle Ende der Grammophon Trophy 2023.
Die letzten gemeinsamen Kilometer führen uns über Sölden ins Oetztal. Dort machen wir noch einmal gemeinsam Pause und verabschieden uns danach herzlich, weil es für uns in verschiedene Richtungen geht.Team Bayern fährt direkt über Innsbruck nach Hause, ich jedoch biege nach links ab und übernachte noch mal in meinem Fässchen auf dem Campingplatz bei Landeck um am nächsten Tag ganz entspannt bei wunderschönem Wetter über das jetzt offene Hahntennjoch wieder ins Allgäu und weiter in meine schwäbische Heimat zu fahren.Somit ist auch für mich einen Tag später die Trophy endgültig vorbei.
Erinnert ihr Euch noch an die Wassermelone?
Sie wurde zuletzt auf einem Balkon in Finale Ligure gesehen.
Viele Grüße Tobi

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