Welcome to YAMAHA TENERE FORUM. Please login or sign up.

19. Mai 2024, 00:11:06

Login with username, password and session length

34 Gäste, 4 Benutzer
sminti, harbo, amboss87, Svoeen

Genervt von angeknallten Schrauben

Begonnen von T-Sieb, 28. April 2024, 17:18:55

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

NightRider

Zitat von: tam91 am 01. Mai 2024, 10:11:06Edelstahlschrauben gehören auf keinen Fall als Ersatz für normale Schrauben verwendet! Sie haben eine wesentlich geringere Festigkeit neigen bei Verwendung mit Alu (z.B. im Motor) zu Korrosion und in Eisenmetallen zum Festfressen. Wenn die Schraubverbindung nicht auf Edelstahlschrauben ausgelegt ist auf jeden Fall Finger weg vom 1:1 Ersatz.
Sorry, aber das ist totaler Blödsinn! Hochwertige Edelstahlschrauben bestehen aus einer Legierung die genau das verhindert: Frühzeitiges korrodieren und parasitäre Wechselwirkungen auf metallurgischer Ebene mit anderen Metallen. Auch die Festigkeit betreffend ist das genaue Gegenteil der Fall, Edelstahl ist in der Regel wesentlich härter und auch der Herstellungsprozeß ist daher aufwändiger. Deiner Logik folgend dürfte man dann auch nicht Edelstahlspeichen an normalen Stahl- oder Alufelgen montieren. Was für ein unfaßbarer Nonsens! ::)
Junge Fahrer wählen ein Ziel und fahren los ... ältere Fahrer wählen eine Richtung und fahren los.

NightRider

#16
Zitat von: Ede am 01. Mai 2024, 09:44:06Ein nettes Beispiel ist auch das von Yamaha vorgegebene Drehmoment der Ölablaßschraube an der T7. Darüber gibt es hier und auch in internationalen Foren Beiträge. An meiner T7 aus '22 war das Umgekehrte der Fall: Nach Abholung waren nach nur 40 km beide Schrauben samt U-Scheiben der Handprotektoren an den Lenkerenden unbemerkt irgendwo im Straßengraben gelandet. Jetzt sind da Edelstahlschrauben und -scheiben mit Loctite mittelfest montiert.
Es ist inzwischen branchenweit bekannt, daß die allererste Überprüfung den Fahrgestell- und Anbaubefestigungen gilt. Eine professionelle Werkstatt sollte das in jedem Fall beachten sobald das Fahrzeug aus der Lieferkiste kommt. Bei meinem Händler wurde dieser Punkt sogar ausdrücklich besprochen.
Zu Edelstahlschrauben allgemein: Es hängt immer von der Legierung ab welcher Härtegrad tatsächlich vorliegt. Hochwertige Legierungen sind in der Regel härter als normaler Stahl. Es ist bekannt, daß minderwertiger Edelstahl nach einer gewissen Zeit auch zum oxydieren neigt. Aus China jedenfalls würde ich die Schrauben lieber nicht bestellen. Es gibt Qualitätsunterschiede wie überall sonst auch. Das gilt übrigens nicht nur für Schrauben, sondern auch bei Kugellagern!
Junge Fahrer wählen ein Ziel und fahren los ... ältere Fahrer wählen eine Richtung und fahren los.

Mütze

Zitat von: NightRider am 03. Mai 2024, 14:21:15Sorry, aber das ist totaler Blödsinn! Hochwertige Edelstahlschrauben bestehen aus einer Legierung die genau das verhindert: Frühzeitiges korrodieren und parasitäre Wechselwirkungen auf metallurgischer Ebene mit anderen Metallen. Auch die Festigkeit betreffend ist das genaue Gegenteil der Fall, Edelstahl ist in der Regel wesentlich härter und auch der Herstellungsprozeß ist daher aufwändiger. Deiner Logik folgend dürfte man dann auch nicht Edelstahlspeichen an normalen Stahl- oder Alufelgen montieren. Was für ein unfaßbarer Nonsens! ::)

Das stimmt nicht, Edelstahl erreicht niemals die Festigkeit härtbarer Stähle.
Mal so Richtwerte:
Edelstahlschraube A2-70 Zugfestikeit 700N/mm2
Edelstahlschraube A4-80 Zugefestigkeit 800N/mm2 (so ziemlich die höchste Festigkeit handelsüblicher Edelstahlschrauben)
Stahlschraube 8.8 Zugfestigkeit 800N/mm2
Stahlschraube 12.9 Zugfestigkeit 1200N/mm2

Edelstahlschrauben sind aus diesem Grund bei höchst belasteten Verbindungen nie anzutreffen (z.B. Fahrwerk beim KFZ).

Bei Speichen ist das anders, normale Speichen sind nicht aus derart festen Stählen sodass sie auch durch Edelstahl ersetzt werden können.

Ede

Zitat von: NightRider am 03. Mai 2024, 14:21:15Sorry, aber das ist totaler Blödsinn! Hochwertige Edelstahlschrauben bestehen aus einer Legierung die genau das verhindert: Frühzeitiges korrodieren und parasitäre Wechselwirkungen auf metallurgischer Ebene mit anderen Metallen. Auch die Festigkeit betreffend ist das genaue Gegenteil der Fall, Edelstahl ist in der Regel wesentlich härter und auch der Herstellungsprozeß ist daher aufwändiger. Deiner Logik folgend dürfte man dann auch nicht Edelstahlspeichen an normalen Stahl- oder Alufelgen montieren. Was für ein unfaßbarer Nonsens! ::)
Hm, komisch. Dann muß ich ja die letzten Jahrzehnte irgendetwas in der Schlosserei mit dem Edelstahl komplett falsch gemacht haben. Vor so viel Sachverstand muß ich einfach nur den Hut ziehen!  /devil/
Gruß Ede

Nicht asphaltierte Wege zu befahren ist kein Offroad!

Svoeen

Zitat von: NightRider am 03. Mai 2024, 14:21:15Sorry, aber das ist totaler Blödsinn!

...

Was für ein unfaßbarer Nonsens! ::)

Mal abgesehen vom Fachlichen, da äußere ich mich als Fachfremder nicht dazu, es gibt hier Verhaltensregeln. Wenn du der Meinung bist, dass jemand etwas in deinen Augen Falsches sagt, kann man das auch höflicher formulieren. Konstruktiv und die Ausrufezeichen kannst du auch weglassen.
XTZ 850 mit 3VD, XT 600 3UW offen, XTZ 660 3YF, XT 750 Scrambler, WR 450 F (06er), XV 750 SE mit gereckter Gabel, R 1100 GS, Grizzly 660

tam91

Hallo
Night Rider stellt hier Härte und Festigkeit gleich. Das ist nicht vergleichbar. Die Festigkeitswerte hat Mütze ja schon rausgesucht. Glas zum Beispiel ist "glashart" hat aber eine sehr schlechte (Zug)Festigkeit. Zu den Speichen für Otto Normalanwender geht das auch mit Edelstahl in Ordnung, bei Wettbewerbsmotorrädern wird man sie eher nicht finden auch hier wegen der Festigkeit und dem Festfressen bzw. dem Gewindeüberreißen in den Nippeln.
Wie auch schon geschrieben, wenn man Verbindungen auf Edelstählschrauben auslegt funktioniert das schon, wenn man die schlechteren Festigkeiten und Dehnbarkeiten einbezieht, aber einfacher 1:1 Ersatz kann ganz böse in die Hose gehen.
Gruß
Christoph

EifelTene

Dem ganzen zur VA-Schraube kann ich auch nur zustimmen. Ich habe Anfang der 2000er mein C-Coupe restauriert und viele Schrauben ( keine die hohe Festigkeiten oder Traglasten hatten ) z.B. an Kotflügeln und im Motorraum ( nicht am Motor ) mit VA-Schrauben ersetzt. Fand es sah schön aus und sollte ja nicht rosten ;-)

Der Gegenteil war der Fall, fast alle Schraubenköpfe haben über 12 Jahre hin Rost angesetzt, schlimmer war ein regelrechtes Festfressen im Gewinde und teilweise waren welche Abgeschert.

Aus Unwissenheit damals dem Auto was gutes zu tun, weiß ich Heute das es genau das Gegenteil war. Und Schweineteuer war der Spaß auch noch, M5 - M10 jeweils mit Muttern und Schrauben in verschiedenen längen Paketweise bei Würth geordert gehabt.

Also für alles was halten muss niemals VA-Schrauben. Den Zug mögen sie aushalten, aber sie sind nicht auch nur minimal in der Biegefestigkeit zu gebrauchen. 

amboss87

8.8 vernünftig verzinkt/chromatiert löst 90% der Probleme

Wr45

Interessant ist aber eher die Streck- bzw. Dehngrenze einer Schraube. Die Zugfestigkeit spiel eine völlig untergeordnete Rolle.
Damit sieht es bei den Edelstahlschrauben allerdings noch viel Bescheidener aus. Eine A2-70 hat eine Dehngrenze von nur 450N/mm2 eine billige 8.8er hat schon 640N/mm2!


Es ist meines Wissens nach absolut richtig, das man Edelstahlschrauben nicht in Alu schrauben soll. Und am Motor hat Edelstahl auch nichts verloren, weil sich Edelstahl bei Wärme viel zu stark ausdehnt

T-Sieb

Ihr braucht euch nicht über Edelstahlschrauben zu streiten.
Wer Korrosion verhindern UND Gewicht sparen UND auf Festigkeit nicht verzichten kann, der nimmt sowieso Titanschrauben!

Festigkeit nahezu bei der von Stahl, Gewicht knapp bei der Hälfte von VA. Korrosion tritt erst dann ein, wenn der Rest der Ténéré längst geschmolzen ist.

Nur beim Einkauf sollte man den großen Geldbeutel nicht vergessen.

 ;D

Marcel

Auch wenn es vielleicht etwas doof klingt.. Warum sollte man denn an den Originalschrauben etwas ändern? Ich meine es würde doch reichen, wenn man Schrauben die man einmal lösen musste, beim erneuten Verwenden (oder wenn man sie ersetzt) nicht so fest andonnert, oder?

Die T7 ist doch keine Custombuild zum ausstellen und besabbern..
Sie ist ein günstigen Toolbike zum Spaßhaben mit ehrlich gemeinten Kompromissen bei der Konstruktion. Ich persönlich habe meine Lektion auch schon gelernt: Habe einen DNA-Hightflow Luftfilter für 80 € nachgerüstet - was im Geländeeinsatz völliger Blödsinn ist.. Es werden jetzt nur noch Dinge nachgerüstet, die das Motorrad sinnvoll verbessern.

Auch wenn der Spieltrieb noch so sehr ruft.. Am Ende sollte die T7 als Toolbike ohne unnötigen Firlefanz. Es ist keine hochgezüchtete Rennmaschine, kein extrem seltner Oldtimer, keine Sammlerstück. Sie ist eine relativ günstige, leichte Reiseenduro mit echten Off-Road-Potenzial. Mehr nicht. Und genau darum haben wir sie doch alle gekauft, oder nicht?
Spaß Du haben sollst..

Hagen von Tronje

Ich persönlich bin in den letzten Jahren teilweise auch eines besseren belehrt worden. Früher habe ich die meisten Schrauben so fest angeknallt wie ich es für richtig hielt, bei manchen Dingen natürlich auch nötig, wenn man dann schonmal mit M24 oder so hantiert. Aber bei den kleineren lasse ich mittlerweile auch Gefühl walten weil die Gewinde das sonst nicht mitmachen und das lösen ein Problem werden kann. Da überlege ich vorher was die Schraube halten muss und wie fest sie dafür sein muss.
Denn mein "handwarm" ist für andere schon mehr als fest.

SMF spam blocked by CleanTalk