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08. Juni 2025, 23:46:43

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Schieflage statt Schräglage

Begonnen von flo, Gestern um 20:18:27

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flo

Moin Leute,

ich brauche eure Hilfe. Meine 23er Rally Edition ist schief. Wie? Keine Ahnung, das gilt es heraus zu finden. Ich habe  dieses Jahr nahezu alle Ausfahrten völlig genervt abgebrochen, so wie heute auch.

Aber erstmal von vorn.

Vor gut 1.5 Jahren wurde die T7 neu gekauft. Meiner Meinung nach besteht das Problem schon seit Anfang an, nur nicht so extrem. Es ist mein erstes Motorrad und es lässt sich nun nicht mehr zweifelsfrei sagen.

Letztes Jahr hatte ich einen sanften Lowsider auf Asphalt. Die T7 wurde moderat abgelegt, ist munter über den Teer gerutscht aber nirgends eingeschlagen. Die Rutschpartie der Tenere endete im Grünstreifen und meine Wenigkeit wurde durch die Lichtmaske zum Stillstand gebracht. Ich hatte außer etwas Puls keinen Kratzer.

Dank Vollkasko ging die T7 kurz später an den Händler, inkl. 10k Service.

Was für ein Fehler!

Ich habe nach nunmehr einem 3/4 Jahr aufgegeben und zahle den Rest lieber aus eigener Tasche. Es berhuigt ungemein sein Motorrad dem Händler zu überlassen, wenn daraufhin das komplette Federbein werkzeuglos ausgebaut werden kann. Die Muttern waren nicht mal handfest angezogen. Außen vor gelassen ist der offensichtliche Versicherungsbetrug und weitere kleinere Mordanschläge, die ich letztendlich selber behoben habe. Der Lenker wurde angeblich getauscht, die Griffgummis hatte ich 2km weiter bestimmt schon 5 Umdrehungen weiter gedreht. Die meisten !neuen! Verkleidungen waren irgenwo gebrochen oder zerkratzt. Die Schwinge wurde auch 2 mal getauscht weil sie die Bobbins derart angeknallt haben, dass sich die Beschichtung gelöst hat. Ich könnte im Kreis brechen. Und das geht ewig so weiter.

Der gleiche Händler hatte 2000km zuvor die Reifen gewechselt, nachdem ich mit Platten  liegen geblieben bin. Danach zog die T7 beim richten der Handschuhe deutlich nach Links. Das hat sich aber im Laufe der Zeit gebessert, vielleicht auch durch das spannen der Kette oder dem senken des Luftdrucks von über 3 Bar an beiden Rädern.

Vor lauter Frust habe ich die T7 sogar im Frühjahr vermessen lassen. Angeblich alles Tip Top, außer dem neuen tiefen Kratzer in der zuvor makellosen Felge, den offensichtlich wieder die Meinzelmännchen heimlich verursacht haben. Niemals mehr gebe ich etwas in fremde Hände, ohne jeden cm² auf dem Hof unter Zeugen auf Video/Foto festgehalten zu haben. Zumindest wenn man am Ende noch eine fette Rechnung bekommt.
Ich brauche kein Showroom-Bike, aber es geht ums Prinzip.

Nun zur Problembeschreibung:
Der Lenker, nein die ganze Gabel steht beim Fahren schief und ich fahre in permanenter Schräglage nach rechts. Interessanterweise kann ich ohne Probleme die Griffel vom Lenker nehmen und es geht geradeaus, der Schiefstand aber bleibt.
Die Gabel habe ich noch vor dem Vermessen entspannt und mit gerader Glasplatte kontrolliert. Es blieb ein minimales Spiel an der linken unteren Ecke, aber das halte ich für vernachlässigbar. So wurde es auch von Köster beim Vermessen bestätigt.
Der Lenker steht ziemlich genau parallel zur oberen Lenkerbrücke. Den unteren Lenkerhalter habe ich bereits getauscht, der Händler hat es ja angeblich 4 mal geprüft. Ende vom Lied: Verbogen. Diesen musste ich übrigends mehrmals bestellen, da die schon als Neuteil krumm sind.

Es ist die ganze Brücke/Gabel, die beim peilen nach unten deutlich nach rechts einschlägt. Sowohl optisch, als auch nach nach Gefühl. Links ist der Lenker deutlich weiter weg und durch die Schräglage auch höher.
Ich werde es nochmal prüfen, aber auf den ersten Blick scheint die Spur zu stimmen wenn die Kiste steht.
Kette spanne ich mittels Messchieber an den Einstellschrauben. Das original Kettenblatt eiert leicht, der Kettenlaser bringt hier nicht wirklich einen Mehrwert. Händler will nichts davon wissen.

Auch wenn ich mit Rückenprobleme kämpfe, nicht mal eine komische Belastung durch mich schließe ich aus, aber so sehr kann ich gar nicht auf der T7 rumturnen, damit es sich gerade drückt. Rechtskurven gehen dabei auch viel einfacher als links herum.

Ich weiß nicht mehr weiter. Können die Reifen einen derartigen Einfluss haben? Auf was kann ich noch einen Blick werfen um endlich wieder gerade aus zu fahren? Ich möchte mich nicht mehr auf die Tenere setzen und wenn, schaue nur noch nach irgendwelchen Abständen. Das wird mir langsam zu gefährlich.

Irgendwelche Ideen?

3rad

Wenn ich es richtig verstanden habe, klingt es für mich, als wären unter und obere  Gabelbrücke zueinander verdreht. Das kann bei einem Sturz schon mal passieren.

Mc Gyver

Hallo Flo,
Das klingt ja ganz schön nervenaufreibend.
Die verdrehte Gabelbrücke kann ich auch nachvollziehen.
Mach mal die Radachse und untere Gabelbrücke lose und versuche mit leichtem Verwinden und mehrfachen eintauchen der Gabel diese zu entspannen. Und kontrolliere das anschließend wieder mit der Glasplatte. Dann  alles wieder anziehen. Bei der Gabelbrücke und den Achklemmungen wechselweise das Anzugmoment erhöhen.
Wenn die Gabel wieder gerade steht, das Hinterrad ausrichten.
Warum taumelt das Kettenblatt?
Wenn das Kettenblattträgerlager gut ist und das Ketteblatt sauber verschraubt ist, sollte da nix taumeln.
Wenn du das nicht nachhalten kannst, mach das mal oldschool und Klemm 2 Latten (die sollten wirklich gerade sein, C-Schienen taugen da vielleicht besser) links und rechts an den Hinterreifen und prüfe ob die symmetrisch am Vorderrad vorbeifahren.
Ds scheint ja wirklich was schief zu stehen.
Hast du eigentlich ein Messprotokoll vom Rahmen?
Nicht, dass die da nur die Hand aufgelegt haben. Bei der Händlervorgeschichte würde ich da sensibel sein.

Viel Erfolg,  Peter
Was man nicht selbst gemacht hat, gehört einem auch nicht richtig

Ede

Zitat von: Mc Gyver am Heute um 09:21:46Wenn du das nicht nachhalten kannst, mach das mal oldschool und Klemm 2 Latten (die sollten wirklich gerade sein, C-Schienen taugen da vielleicht besser) links und rechts an den Hinterreifen und prüfe ob die symmetrisch am Vorderrad vorbeifahren.
Ich benutze für so etwas entweder Alu-Richtscheite (hab' ich beim Pflastern zum Plan abziehen benutzt) oder 2m-Wasserwaagen.

Ich habe auch feststellen müssen, daß die T7 extrem auf nur leicht falsch eingestellte Radflucht mit Links- oder Rechtsdrall reagiert.
Gruß Ede

Nicht asphaltierte Wege zu befahren ist kein Offroad!

Peter700

Die Aluleiste würde ich auch mal zum Messen bemühen, aber berücksichtigen, dass der VR dünner ist als der HR, entsprechend dem Differenzmaß etwas dazwischen bauen.
Völlige Selbstsicherheit bei totaler Ahnungslosigkeit!

flo

Wären die Gabelbrücken zueinander verdreht, müsste die Glasplatte doch sichtlich kippeln und dann zusätzlich die Mutter an der oberen Gabelbrücke gelöst werden. Da muss der Lenker dann halt kurz beiseite geschafft werden.

Beim entspannen habe ich die untere Gabelbrücke, die Gabelfaust, Steckachse und sogar den Kotflügel gelöst damit nichts mehr auf Spannung zwischen den Holmen verschraubt ist. Bremsen habe ich allerdings nicht gelöst. An der Gabel etwas gerüttelt und mehrmals eingefedert.
Dann die Steckachse angezogen, nochmals mehrmals eingefedert und dann den Rest angezogen.

Ob Vorder- und Hinterrad zueinander richtig stehen werde ich nochmal mit dem Kreuzlinienlaser prüfen. Dazu den Laser am Hinterrad ausrichten und überall auf gleicher Höhe messen.
Oder verspannt ihr die Räder mit den Leisten, und guckt dann ob der Lenker gerade ist?

Messeprotokoll habe ich, schließlich ging das eh schon aus eigener Kasse.

Tja, und das Kettenblatt ist dann ein eigenes Thema. Es eiert halt etwas nach links und rechts. Nimmt man die die Toleranzen der Felge ist das wohl sogar noch im Rahmen. Dem hätte ich mich beim kommenden Reifenwechsel angenommen.



Hagen von Tronje

Die Transalp meiner Ex ließ sich recht bescheiden in Kurven legen, da war das Lenkkopflager zu stramm gespannt, war auch nicht angenehm zu fahren. Nachdem ich das etwas gelöst hatte war das ein Unterschied wie Tag und Nacht

diekuh

Zitat von: Hagen von Tronje am Heute um 13:08:26Die Transalp meiner Ex ließ sich recht bescheiden in Kurven legen, da war das Lenkkopflager zu stramm gespannt, war auch nicht angenehm zu fahren. Nachdem ich das etwas gelöst hatte war das ein Unterschied wie Tag und Nacht
Jup  /beer/ Wenn das Lenkkopflager einen Hau hat oder zu stramm oder zu locker ist, dann kann das auch komisches Einlenkverhalten verursachen. Das wirkt sich wegen der langen Gabel/Schwinge und Federwege und dem langen Radstand auch überproportional aus, weil die Hebel- bzw. Einlenkkräfte sich überproportional auswirken.

Grad mal zum Vergleich: Die Schwinge der 660z war 8 cm kürzer als die der T700. Da wenn was im argen liegt, dann hat das einen 8 cm längerne Hebel! Und die entsprechenden Dreh und Kippachsen verschieben sich deutlich schneller. Und damit meine ich nicht die Steckachsen, sondern die geometrischen Achsen, um die sich das Motorrad beweg. Sehr komplex, aber interessant.

Wurden die Gabel auch vermessen? Nicht, dass ein Standrohr einen leichten Knax hat?

flo

Die Gabel wurde nicht extra vermessen.

Ich  denke aber auch, dass die Rechtskurven einfach williger sind weil sie ja eh schon in die Richtung kippt.

Bei jedem Umkipper aus dem Stand würde vermutlich sehr viel mehr Kraft auf Lenker und Co wirken. Wenn bei einem Lowsider am Scheitelpunk der Kurve und ohne Einschlag gleich alles krumm ist, dürfte man die Tenere bei den teilweise doch fragwürdigen Straßenverhältnissen hier nur noch schieben.

Leider finde ich keine andere um mal ein paar Meter zu fahren und zu vergleichen. Vielleicht sitze ich ja wirklich wie ein Neandertaler auf dem Bock. Nach Pfingsten schaue ich mal ob es irgendwo eine 25er zur Probefahrt gibt oder es findet sich ein erfahrener Teneristi im südlichen Bayern für eine Zweitmeinung.

Wenn ich mich überwinden kann wird morgen nochmal gemessen.

Nur für den Fall und auch wenn die Glasplatte nur minimal wackelt:
Die Lenkkopfmutter (?) kann ich lösen, damit sich ggf. die Gabelbrücke ausrichtet, ohne dass mir gleich alles um die Ohren fliegt? Und diese muss dann nach dem einfedern als erstes wieder leicht angezogen werden und bekommt als letztes dann das volle Drehmoment damit sich nicht gleich wieder alles verzieht?


Mc Gyver

#9
Wenn du die Gabelgeometrie entspannen willst, ist es in Bezug auf die Lenkkopfmutter besser die untere Gabelbrücke angezogen zu lassen und die obere zu lösen.
Sonst, wenn die obere angezogen bleibt und du die Mutter löst, zieht es die obere Gabelbrücke nach oben.
Wenn du aber die untere Brücke fest lässt und oben löst, sitzt das Moped auf der unteren Brücke und oben ist dann schön entlastet.
Ich hoffe das war verständlich  ::)  :)
Sinn macht das aber schon auch die Mutter oben zumindest zu lösen und dann die Holme auszurichten, dass die Glasplatte Plan aufliegt.

Aber, persönliche Meinung, kein fundiertes Wissen:
Ich würde sagen, wenn die Gabel verdreht ist, steht der Lenker schief und das Moped fährt trotzdem geradeaus.
Klemmt das Lenkkopflager fährt man wie in einer Rinne, immer am Gegenlenken.
Fährt das Moped schräg, oder musst du beim Fahren den Lenker gegenhalten, steht das Hinterrad schräg zur Fahrtrichtung.

Kann sein, dass du eine Kombination aus allem möglichen hast,  wenn ich dran denke, dass dein Federbein nur handfest angezogen war und dein Schrauber auch sonst nicht sehr zuverlässig gearbeitet hat.

Fang mal vorne an und arbeite dich durch...

Viel Erfolg,  Peter
Was man nicht selbst gemacht hat, gehört einem auch nicht richtig

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