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Ventilspiel

Begonnen von Axel, 15. März 2016, 20:48:21

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Axel

Grüße.

So, neue Kolben sind gekommen, sie sind mit dem Zylinder zum schleifen weg. Der Kopf ging direkt mit um ihn evtl. zu planen. Die Ventile sind ausgebaut, sie sehen zum Teil grausig aus. Zum Glück waren die aus dem günstig gekauften Motor noch brauchbar, bis auf eines, das habe ich neu gekauft. Eingeschliffen sind die Ventile inzwischen auch.
Dann kann es ja bald an den Zusammenbau gehen.
Fotos gibt es wenn ich mal Lust zum einstellen habe. /angel/

Axel....etwas nervös ob der vielen Kleinteile..... :-X

Axel

#16
Grüße.

Sooo, die Dicke hat ihre ersten 200Km absolviert. Es hat sich alles etwas verzögert, unter anderem weil sich am Ende rausgestellt hat das der Krümmer durchgerostet war. Also einen neuen Krümmer bestellt, dann bemerkt das er so nicht in den Dämpfer passt, Auspuffdichtungen bestellt, alles,zusammengebaut, jetzt läuft sie. Kompression auf beiden Zylindern liegt bei 13bar, ich bin mal auf den Verbrauch gespannt, die Vergaser bekamen auch eine Überholung verpasst. Die Startschwieigkeiten sind weg, bis 130 marschiert sie zügig, mehr wollte ich noch nicht.

Ich werde in Zukunft Bleiersatz ins Benzin mischen, so wie E.Starter es auch macht. Ich bin inzwischen überzeugt, daß einige XTZ`zu weiche Einlassventilsitze haben. Meine Überzeugung beruht auf einigen Erfahrungen hier im Forum als auch auf eigenen Erfahrungen. Im TDM-Forum ist das Problem wohl auch Thema.
Jetzt hoffe ich erst mal in Ruhe Kilomer sammeln zu können. Ohne laufend Öl nachkippen zu müssen.

Weiß jemand was mit Retroraid los ist? Deren Homepage zeigt seit Tagen nur Weiß.

Axel.... /-/

RomanL

Hmmh, also Retroraid geht ganz normal, geade eben noch mal getestet.

Zu Deiner Vermutung: Die Ventilsitze sind nicht zu weich. Das ist ein gern gebrachtes Märchen, was aber in nahezu allen Fällen auf zu magere Abstimmung und andere Ursachen zurückzuführen ist. Es gibt seit den 80ern kaum noch wirklich weiche Sitze, und wenn, dann eher in Graugußköpfen und nahezu nie in Aluköpfen (Ausnahme Nissan-, Honda- und Suzuki-Pkw aus den frühen 90ern). Die Motorradköpfe sind seit den späten 70ern schon für sehr hohe Brennraumtemperaturen geeignet (u.a. der hohen Verdichtung und somit Abbrandtemperaturen wegen).
Zu weiche Ventilsitze zeigen ganz typische Ausbrandspuren, da wird der geläppte Sitz fleckig und brennt narbig aus. Das Ventil hingegen bleibt meist heil. Manche Sitze bilden dann auch typische Schlagkanten - kann mans ehen UND fühlen.

Bei verbrannten Ventilen sind es fast immer Einstellfehler (Ventilspiel falsch gemessen) und zu magere Abstimmung (ist Deine Bedüsung original???) oder Nebenluft im Ansaugtrakt.

Ich restauriere seit zig Jahren u.a. Lufti-Bocxer, die gern mal an Überhitzung und "eingeschlagenen Ventilen" versterben. Nix da, nahezu immer Vergaserprobleme! Auch in der Gasfarerszene hält sich dieses Märchen hartnäckig - aber auch da: zu 99% unerkannter Magerlauf... Falsche Werkstattleistung wird gern mal mit "Masterialfehler" gerausgeredet.  /mecker/

Also achte vor allem auf eine gute Abstimmung - und wenn, dann eher mit zu großem Ventilspiel UND zu fetter Abstimmung. Geringer Verbrauch und hoher Verschleiß gehören unmittelbar zusammen - vor allem bei Vergasermotoren ohne Sonde...

Gruß
Roman


PS: Wie gesagt, alte, abgenudelte Ventilfedern tun ihr Übriges zum schnellen abbrennenden der Ventile. Wird gern mal vergessen zu prüfen...und ist bei abgerannten EINLASSventilen meine erste Vermutung.

Christof

Fazit: Keine Schweizer Bedüsung und Dynodreck im Flachland !  /devil/

RomanL

 ;DChristof, da sind wir einer Meinung  /devil/

Rennkram und Füllungsangleichung (Schweizer Düsen) gehören dahin, wo sie auch für entwickelt wurden. Eine normale ST in unseren Breiten braucht maximal eine flachere Schieberkurve, was man u.a. durch eine andere (stärkere) Membranfeder oder eine andere Nadel erreichen kann. Die Bedüsung paßt eigentlich gut, wie sauber eingestellte Standardbedüsungen ja schon zig mal nachgewiesen haben.

Gruß
Roman

Domiteur

Zitat von: RomanL am 16. Mai 2016, 19:48:46
;DChristof, da sind wir einer Meinung  /devil/

............Eine normale ST in unseren Breiten braucht maximal eine flachere Schieberkurve, was man u.a. durch eine andere (stärkere) Membranfeder oder eine andere Nadel erreichen kann.........

Gruß
Roman

Ist das im Forum irgendwo schon dokumentiert? Wäre ja bei der nächsten Vergaserrevision interessant zu berücksichtigen.....

Gruß, M.

Alles kann...., nichts muss...!!

RomanL

Na, ich glaub kaum, daß DAS Thema (Schieberkurve) zum normalen Repertoire der Forianer gehört  8)  Zumindest las ich hier noch nix darüber...

Schieberkurven ändern, ist in der Gleichdruckvergaser-verseuchten Rollerszene seit Äonen angesagt (hab selbst 2 so "getunte" Rex), und bei der Vergaserbauart der ST wäre das auch bei diesem Vergaser machbar. Allerdings setzt das eine Menge Meß- und Einstellerfahrung nebst nötigem Equipment voraus. Ob's am Ende wirklich was bringt -außer Bastelei, Kosten und Frust-, sei mal dahingestellt. Zumindest kann man durch diese Maßnahme die Teillast abmagern und die Vollast anfetten - so wie man es eigentlich korrekt bei Schweizer Düsen im Flachland tun müsste.

Was ich damit nur sagen wollte, ist, daß der Vergaser der ST ein simples aber innerlich sehr sauber auf sich abgestimmtes System ist, an dem man wenig bis gar nix einstellen kann in Sachen Magerlaufverhinderung. Hätte der Vergaser justierbare Register oder eine Beschleunigerpumpe, könnte man das exakter abstimmen, aber so ist das ein simples, zweistufiges System mit kompletter Umschaltung (Umschalter ist das Luftabschlußventil). Paßt oder paßt nicht...

Wer da also einfach nur eine magere (Schweizer) Bedüsung reinsetzt und dann mit der hohen Luftmenge des Flachlandes füttert, der bekommt am Ende bei vollem Membranbetrieb immer ein (zu) mageres Gemisch raus. Beeinflussen kann man das letztlich dann nur noch über die Nadelhöhe - aber eben dann auch nur fix im Verhältnis für Teillast und Vollast. Vollast = gut und Teillast = zu fett oder Teillast = gut und Vollast = zu mager...

Ob der Motor das dann wirklich auch abkann, zeigt sich leider erst nach mehreren Monaten/Jahren bzw. einigen tausend km. Der Eine (fett bzw. normal abgestimmt) fährt halt >100Tkm ohne Mucken und Nacharbeiten, der Andere (der "sparende" Magerfahrer) muß dann schon komplett schleifen/revidieren.

Was ich (rein persönlich) an solchen Experimenten aufgrund von halbgaren "Erfahrungen" Dritter immer wieder fragwürdig finde, ist, daß meist der Bastler das "optimierte" Teil noch 1-2 Jahre moderat fährt und dann als "läuft perfekt" und "nimmt nur 5 Liter" an einen Unwissenden verkauft. Der Käufer (meist mit einem deutlich sorgloseren Fahrverhalten und noch wneiger Technikwissen) wundert sich dann bei knapp 80.000km über knallenden Auspuff, mangelnde Kompression und abgebrannte Ventilflanken... Das ist der gleiche Effekt wie bei den typischen Chiptunings, die dann, zum Verkauf an den nächsten Dummen, flugs wieder ausgebaut werden.  /mecker/

Ich will hier niemanden in persona schmähen oder gar in seiner Facherfahrung und Kompetenz beleidigen. Nur bin ich mir sicher, daß bei maximal 3 oder 4 von 10 "Schweizer" Fahrern das dahinter stehende System auch verstanden wurde - inkl. aller nötigen Überwachungs- und Vorsichtsmaßregeln (z.B. Lambda-Einstellung oder beim Thema Vollgasbetrieb etc.).
Auch ist es nach wie vor so, daß Foren von "positiven Erfahrungen" strotzen, die unmittelbar nach dem Umbau "gemacht" wurden. Vieles davon wird -Monate später- ganz kleinlaut und leise revidiert, indem der Frager plötzlich einen Motorschaden oder andere Probleme sanieren muß. Oft wird dann über Mißerfolge gar nicht gesprochen (teilweise aus Scham, teilweise aus Unwissen, teilweise auch absichtlich,...) Das da was zusammengehört, wird natürlich gern vom geneigten Leser übersehen...
Mein Ordner ist voll von solchen "Machbarkeitsbeweisen" aus Foren, deren geschädigte Nachmacher ich dann auf dem Hof habe - mit Motorschäden oder schlimmer.

Tuning in allen Ehren, aber wenn, dann bitte mit ganz viel Sachverstand und dem nötigen Meß- und Einstellrüstzeug. Ja, es stimmt, in den meisten Motoren stecken noch locker 10-15% nach oben und unten drin (also Leistung hoch + Verbrauch runter), aber DAS aus Vergasermaschinen rauszukitzeln, erfordert echtes Können und mehr als nur mal eben Düsen tauschen... Dazu gehören auch selbst durchgeführte Motorrevisionen, Schadenserfahrung und eine Menge look&feel-Erfahrung.

Einige hier haben das unzweifelhaft, aber erstaunlicherweise hört man von denen nur selten Gutes über die berühmten Schweizer Düsen im Flachland - warum wohl?  8)

Gruß
Roman

E.Starter

Tatsächlich kann ich dazu auch nur sagen, dass ich bei meiner schweizer 3TD  auch mit einer Schweizer Bedüsung unterwegs war und innerhalb von 20000 Km mein Einlassventilspiel aufgebraucht war. Und tatsächlich kommt mir der Motor eher wie 168000 km als wie 68000 km vor. Und es war auch mit der Schweizer Bedüsung so, dass sie zu mager lief. Wenn ich bei 100 km/h den Choke gezogen habe, beschleunigte sie leicht. Das macht sie jetzt mit Dynojet und K&N nicht mehr. Aber ich würde auch nicht behaupten auf diese Art und Weise die optimale Vergasereinstellung gefunden zu haben. Ist halt Versuch und Irrtum! Tatsächlich Haut mich jetzt auch weder der Verbrauch noch die Leistung vom Hocker. Sie klingt mit leicht vergrößertem Original Lufteinlässen potenter und das Ohr beschleunigt ja auch mit. Ich habe hoffentlich demnächst zum ersten mal die Möglichkeit eine andere Tenere Probe zu fahren. Wenn ich da keine gravierenden Unterschiede feststellen kann ist es gut möglich, dass ich den Kram auch wieder rausschmeisse. Ich werde berichten.... .

Viele Grüße aus Hannover.
Hauke

RomanL

Versuch doch mal, die Abgase messen zu lassen! Lamdasets gibt's heute auch für mobilen Einsatz (kleines Kästchen mit App-Anbindung) und mit kleinen Einschraubgewinden extra für Bikes. Die Messung on the ride ist deutlich anders als die auf dem Prüfstand (Thema Windwiderstand etc.).
Das Thema Choke-Ziehen ist übrigens eine der "Abhilfen", die man Magerfahrern gern mitgibt. Problem ist nur, daß die Anreicherung trotzdem nicht ausreicht und somit der Magerlauf zwar verringert aber icht wirklich beseitigt wird.
Das Luftabschlußventil hat ja den Haupt"fett"kanal schon verschlossen...

Gruß
Roman


PS: Wer viel Stadtverkehr oder Gelände fährt, der wird vermutlich mit Schweißer Düsen sehr glücklich über schöne frei bleibende Kerzen sein. Da nutzt man ja eher selten volle Pulle und bewegt sich vor allem in der halben Last. Aber Tourenfahrer, die oft über 4000 laufen lassen, sollten (wie von Christof gebetsmühlenartig empfohlen) eine Normalbedüsung + saubere Einstellung nutzen. Hängt man die etwas magerer, ist das allemal noch fetter als die Schweizer Engpässe... Das wäre zumindest meine Empfehlung für ein langes Motorleben.

Domiteur


Danke für die ausführlichen Auskünfte. Es überwiegen die Argumente, auch bei mir im Vergaser alles so zu lassen wie es ist. Nämlich original....
Da sich bei mir alles sehr rund anfühlt. Und es wäre Unsinn, irgend etwas auszuprobieren was letztendlich keinen Nutzen hat ." Never tuch a running system !!!"

Gruß, M.
Alles kann...., nichts muss...!!

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