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Zündkerze erneut schwarz-Motor springt nicht an

Begonnen von Molly, 17. Juni 2019, 23:49:56

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Molly

Servus, hab mal eine Frage /tewin/
Im April bin ich nach Bosnien gefahren und habe dort zwei Wochen in Sarajevo verbracht. In dieser Zeit stand die 3YF (1993) in einer Garage und wurde nicht bewegt. Batterie wurde vor Reiseantritt neu eingebaut. Als ich abreisen wollte sprang sie nicht an. Nach einem Zündkerzenwechsel ging es ohne Probleme weiter. Nun Ca. 2000 Km später das gleiche Problem. Zwei Wochen Standzeit Zuhause Motorrad springt nicht an. Wie kann es sein, dass nach längerer Standzeit der Motor wegen der Zündkerze nicht anspringt aber sonst keine Probleme macht bei einem Tag Standzeit und wie kann man das Problem beheben?

Würde mich sehr über eure Hilfe freuen, habe darüber nachgedacht an der Standgasschraube zu drehen weiß aber nicht in welche Richtung  ;D

Svoeen

Theoretisch möglich wäre ein undichter Benzinhahn(falls er geschlossen wurde) in Kombination mit einem hängenden Schwimmerventil und verschlossenen Überlaufschläuchen der Vergaser(Ich hatte an einer länger gestandenen Honda mal von Bienen zugebaute Schläuche ::)) Somit würde über die lange Standzeit Benzin in den Motor laufen und beim ersten Startversuch derart überfetten, dass die Kerze nicht mehr mitmacht und kaputt geht. In Summe sehr unwahrscheinlich.

Lag es wirklich an der Kerze oder wurde beim Wechsel noch irgend etwas anderes gemacht?
XTZ 850 mit 3VD, XT 600 3UW offen, XTZ 660 3YF, XT 750 Scrambler, WR 450 F (06er), XV 750 SE mit gereckter Gabel, XS 1100 Gespann, R 1100 GS, Grizzly 660

Molly

Danke für deine Antwort  /beer/

Den Benzinhahn lasse ich immer offen... Aber es könnte schon sein, dass irgendwo etwas reinläuft, wie sonst kann man es erklären, dass sie nach kurzer Standzeit ohne Probleme anspringt und nach etwas längerer nicht mehr.
Bei dem Wechsel habe ich nichts weiter gemacht.

Bytebandit1969

Benzinhahn immer zu machen! 500m vor dem Abstellen am besten bei laufenden Motor.
Auch wenn dich alles verlassen hat, deine Tenere steht zu dir!

Molly


pitts333

probiere es doch einfach aus . kostet doch nix !! und wenn es funktioniert - wäre doch super !

motorang

Wenn Ruß auf der Kerze ist und Ein- oder Auslassventile offen sind, kann Feuchtigkeit in den Brennraum (mit der Außenluft) und den Rußbelag ausreichend leitfähig machen, dass der Funke nicht an vorgesehener Stelle springt sondern lieber über den feuchten Ruß kriecht. Meistens reicht dann saubermachen (Bremsenreiniger oder eine saubere Flamme und Drahtbürste) und der Motor springt mit derselben Kerze wieder an.
Ich verwende inzwischen überall die Iridiumkerzen, da ist die Elektrode deutlich dünner, wird heißer (weil sie auch mehr Hitze verträgt) und brennt sich besser frei.

Im Prinzip deutet das Problem auf zu fettes Gemisch, Ölverbrennung oder einen falschen Wärmewert der Zündkerze hin.

Bei einem Mopped mit manuellem Deko kann man den Kolben gegen die Kompression treten nach dem Abstellen, dann sind alle Ventile zu und es kommt keine Außenfeuchte in den Brennraum.

Gryße!
Andreas, der motorang

Guenter

Das Schwimmernadelventil funktioniert einwandfrei, wenn der Schwimmerstand korrekt eingestellt ist und dann auch, wenn die XTZ auf dem Seitenständer steht.
Ich persönlich vertraue da nicht mal selber meiner Schrauberkunst und schon garnicht den heute erhältlichen Teilen!
Deshalb schließe ich nach Abstellen des Motors immer den Benzinhahn in der Hoffnung, daß zumindest der funktioniert.

Molly

vielen Dank für eure Antworten, mache jetzt immer brav den Benzinhahn zu  /-/

Guenter

Zitat von: motorang am 19. Juni 2019, 10:29:09
(...)
Ich verwende inzwischen überall die Iridiumkerzen, da ist die Elektrode deutlich dünner, wird heißer (weil sie auch mehr Hitze verträgt) und brennt sich besser frei.

(...)

Hallo,

das was du da schreibst, ist nicht wirklich falsch, aber garantiert nicht richtig!
Zu deinen Aussagen:
Eine Zündkerze, die "mehr Hitze verträgt" hat eine hohe Wärmeleitfähigkeit, so daß die Wärme über das Zündkerzengewinde an den Zylinderkopf weitergeleitet werden kann. Sowas nennt man eine "kalte Zündkerze". Nutzt man eine zu kalte Zündkerze, so wird sie sich aufgrund der höheren Wärmeabfuhr weniger erhitzen und neigt zum Verrußen.
Eine Zündkerze, die "heißer wird" hat eine geringere Wärmeabfuhr über das Kerzengewinde zum Zylinderkopf (also eine geringere Wärmeleitfähigkeit). Solche Kerzen nennt man "heiße Zünderzen". Nutzt man eine zu heiße Zündkerze, so wird Verrußen kaum ein Problem sein. Ein wesentlich größeres Problem könnte sich einstellen - Glühzündung: keine Leistung und eine punktuelle große Wärmeentwicklung auf den Kolben, wie wenn man ein Feuerzeug unter ein Stück Schokolade hält mit sich immer ändernden Abstand von direkt dran bis weiter weg.

Zur Theorie oder besser dem "Lastenheft" für die Funktion einer Zündkerze in einem Motor: Zur Vermeidung von Glühzündung darf die Zündkerze nicht über 900 Grad erreichen. Um nicht zu Verrußen, muß sie mindestens 400 Grad haben.


Und jetzt komme ich nochmals zu der von motorang gemachte Aussage, die ich ein wenig korrigieren möchte, daß sie nur das aussagt, was ich schon begriffen habe und was er ausdrücken wollte und dann auch fachlich richtig ist: (eingefügt habe ich nur das  Wort "schneller")

"Ich verwende inzwischen überall die Iridiumkerzen, da ist die Elektrode deutlich dünner, wird schneller heißer (weil sie auch mehr Hitze verträgt) und brennt sich besser frei."


Selber nutze ich gleiche Zündkerzen und sie sind gut!


Ich hoffe, daß dieser Exkurs der Zündkerze nicht einschläfernd oder zu nervig war.


Gruss.
Günter.

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