Erfahrungsfrage: Schaltgeräusche?

[RomanL]

Moin,
  nach mehreren Wochen Eingewöhnung stellt sich mir nun die Frage, ob ich eine besonders laute Version erwischt habe, oder ob die ST grundsätzlich sehr laut und fühlbar schaltet.
Der 1. geht erfahrungsgemäß ja immer etwas hörbar, cest la vie. Aber bei mir sind auch der 2., der 3. und manchmal sogar der 4. recht knackig - egal ob vorgewählt, Zwischengas, ungekuppelt usw.
Runter ist der 2. extrem empfindlich, aber auch da trennt mir die Kupplung einfach zu sehr, so daß es extrem laut wird. Etwas Verbesserung bringt eine 3/4 gezogene Kupplung, aber das kann ja nicht Sinn der Erfindung sein, daß man nur die Entscheidung zwischen Kupplungsverschleiß und Zahnfolter hat...

Was sind da so Eure Erfahrungen mit der ST? Ist es normal, daß die Schaltung so laut klackt, oder gibt es (fahrerische) Tricks der Einstellung, daß etwas erträglicher zu gestalten? Öl eventuell (kalt kommt sie mir etas weicher vor als warm, ich weiß aber auch nicht, was genau drin ist)? Was sind die zugehörigen optimalen Drehzahlen, um bei gemäßigter oder strammer Fahrweise halbwegs lautlos hinzukommen?

Gruß
Roman


PS: Auch das starke Hopping bei langen Bergabkuren (wenn man doch mal schalten muß) ist auffällig gegenüber allem, was ich vorher gefahren habe. Typisch für das Modell oder Anzeichen für Einstell- oder Verschleißprobleme?

[Svoeen]

Wir kommt meine auch recht Laut und knackig vor.
Optimales sanftes hochschalten findet bei mir bei knapp 3000 Umdrehungen statt. Das ist gut zum normalen Vorankommen, wenns zügiger sein soll, schalte ich so bei 4000-4500 hoch. Beim überholen dann auch schon mal erst bei 6000.

Gruß
Sven

[Tom]

Hi Roman,
das hab ich mit meiner auch gehabt. Nachdem ich die Reibscheiben und die Stahlscheiben komplett erneuert hatte ließ sie sich deutlich sanfter und weniger laut schalten.
Gruß Tom

[Ray]

Hi

Erst mal gab es bei den ersten Baujahren Änderungen was die Kupplung angeht,wurde hier vor kurzen nochmal besprochen oder halt hier im WIKI nachschauen.

Als nächstes die Einstellung der Kupplung Prüfen, heißt nicht nur ob sie Trennt sondern auch die Stellung und das spiel des kleinen Umlenkhebel Prüfen.

Voraussetzung ist natürlich auch  das Richtige Öl, also nicht unbedingt die Reste vom PKW Öl verwenden.

Meine Alte Dame lest sich ohne Geräusche schalten ausgenommen der 1.Gang beim einlegen im Stand.

Gruß Ray

[RomanL]

An sich ist die Maschine aus guter Hand und wurde auch fachgerecht gewartet. Das Öl ist da mein letzter Verdacht gewesen. Aber Thema Kupplungskorb wäre tatsächlich mal eine Idee. Allerdings war das eigentlich ein MIttel gegen zu wenig trennende Kupplungen. Meine Kupplung jedoch trennt etwas zu sehr als zu wenig. Das Schaltklacken ist bei Motorradgetrieben ja eher ein Problem der fehlenden Synchronisation sprich der kompletten Trennung.
Ich hab sie heute mal etwas schlapper justiert, mal schauen, ob das hilft. Wie gesagt, mit Vorspannen und kurzem Zg geht es halbwegs - aber eben nicht immer und runter so gut wie nie. Ist schon anstrengend im Stadtverkehr und klint einfach wie halb gekonnte Anfängerversuche  Letztlich ist ja auch jeder Schlag auf die Schaltklauen einer zuviel...

Ich folge jetzt erst mal Euren Ideen und such mich da durch. Zumindest bin ich dann ja mit dem gefühlten Problem nicht ganz alleine hier 

Gruß
Roman

[ferzz]

Schaltgestänge kontrolliert?
Stellung vom kleinen Umlenkhebel kontrolliert?
Kupplungszug leichtgängig und die richtige Länge?

Wer fährt mit dem Öl und den Flüssigkeiten vom Vorbesitzer weiter....

[RomanL]

Jepp, Schaltgestänge steht richtig, Umlenkhebel auch (hab den Schalthebel ja Crosstiefeltauglich angepaßt -siehe Posts vom Kaufzeitraum- war aber vorher schaltungstechnisch identisch).

Kupplungszug ist quasi ladenneu (Kupplung ist auch noch recht frisch drin), aber da hab ich gestern erst mal etwas mehr Spiel am Hebel gegeben (war unter 5mm am Außenende also quasi gar nicht vorhanden) und somit weniger Trennung beim Durchziehen. Ergebnis: 1. Gang geht nach wie vor noch genauso ruckarm, darüber ist es etwas besser beim Hochschalten geworden.
Aber ich denk mal, das wird langsam. Ist halt bei der ST eine Optimierungsherausforderung und eine deutlich konzentrationsfordernde Umgewöhnung gegenüber meinen anderen Eisenschweinen vorher 

Das harte Klacken kommt wohl tatsächlich aus den offensichtlich nicht passenden Drehzahlen und läßt sich durch Vorwählen halbwegs wegbekommen. Ist nur anstrengend, da die Stiefel nicht besonders feinfühlig sind UND die Gangstellungen 2, 3 und 4 jeweils deutlich unterschiedichen Vorwähldruck brauchen. Mal ist's zu viel, dann ist der Gang schon drin, bevor sich die Hände bewegt haben, mal ist's zu wenig, dann knackt's trotzdem noch... Diva halt 

Gruß
Roman


PS: Flüssigkeiten fahr ich nur weiter, weil ich weiß, daß sie zum Verkauf komplett neu kamen und der Vorbesitzer ein erfahrener Motorradumbauer ist, der mehrere ST, in verschiedensten Umbaustufen, seit Jahren in Betrieb hat. Meine jetzige lief ja vorher auch bei ihm im Alltag und ist vom Gesamtzustand her ein durchaus brauchbares und schon durchsaniertes Paket - keine Hochglanzpoliermascine aber halt solide für's Benutzen gemacht. Vertrauen gegen Vertrauen - in solchen Fällen sicher mal gerechtfertigt. Aber sonst geb ich Dir Recht, bei mir sind sonst bei Gebrauchtkauf vo Unbekannt grundsätzlich alle Fluide dran, Auto wie Bike - allein schon des Schadens- und Verschleißbildes wegen.

[horschte]

Also, ich habs mal genau beobachtet. Ich habe auch Schaltgeräusche. Das vernehmbare "klonk" beim Einlegen des 1. Ganges ist normal.

Beim hochschalten dann ab und an zwischen 2. und 3. ein leichtes "Kratzen" aus dem Getriebe. Hektisches Schalten mag sie nicht, untertouriges Schalten nur dann, wenn man sich viel Zeit nimmt.

Wenn ich nicht in der Stadt fahre (was Gott sei Dank eine Seltenheit ist), schalte ich gefühlvoll, indem ich vor dem Hochschalten den Schalthebel schon minimal in die gewünschte Richtung vobelaste mit dem Fuß (also im Grunde den Leerweg schon wegnehme) und dann schnell aber ohne Gewalt schalte. Das flutscht meistens.

Ungeachtet der Geräusche halte ich das Getriebe und die Schaltgeräusche für normal.

[gnortz]

Hiermit sollte es leichter gehen .
http://etel-tuning.eu/leistungstuning/8-getriebesand.html

PS: Bitte nur bei laufendem Motor einfüllen , es könne sonst zu Schäden kommen .

[RomanL]

   Na im Ernst, das leichte Schließen der Kupplung (mehr Spiel am Bowdenzug = weniger Ausrückweg) hat schon eine spürbare Verbesserung gebracht. Offensichtlich will das ST-Getriebe immer ein wenig "mitgenommen" werden  Ich werd mal schauen, wie es sich nach dem nächsten fälligen Ölwechsel anstellt. Vielleicht komm ich ja um Getriebesand noch mal rum...**LOL**

Gruß
Roman



PS: Es wird ja landläufig gern behauptet, das Schalklacken schade dem Getriebe nicht. Ich hab so ein altes Getriebe schon mal aufgearbeitet. Und das Schaltklacken hatte dort einige Schaltklauen schon mehr als nur ein bißchen in Mitleidenschaft gezogen. Da fehlten schon ganze Ecken... Auch wenn es also normal zu sein scheint - gesund ist es nicht 

[ferzz]

...das Schalklacken schade(t)... nicht.

Wenn beim Schalk der Lack ab ist, hilft Teeren und Federn.

[RomanL]

  Jepp!

[gnortz]

Falls du doch mal die Kupplung sanieren musst , gönn dir das Kupplungsleichtgangkit von Moto-Twins .
Ein Träumchen , selbst mit kurzem Hebel .

[RomanL]

Danke für den Tip! Ja, die Betätigungskräfte sind nicht ohne - merk ich jeden Tag im Stop & Go 

Gruß
Roman

[Ray]

Hi

Also ich finde den Kraft aufwand jetzt nicht so extremes.
Den Kupplungszug sollte mann natürlich auch nicht vernachlässigen, also ab und an mal etwas Schmieren.

Gruß Ray