Kettenlänge

[Ritchie]

Nachdem mir die Kette mal ein paar km ungeölt gelaufen ist (20 Jahre alter Öler gibt auch mal den Geist auf) wollte ich die Kettenlänge messen. Im Werkstatthandbuch auf 7-66.

Auf die 150mm komme ich aber nicht. Mein Abstand bewegt sich zwischen 153 und 153,5mm. Die jetzige Kette hat ca. 7000km und ist bis auf das eine mal immer ziemlich fett gelaufen.

Könnte mal jemand seine relativ neue Kette messen? Vielleicht noch OVP?

LG
Richard

[Christof]

?? Abstand wovon ?

[Gernot]

Kettenmess-Info für ST-Driver ohne Manual:    (Scherz lass nach, musste auch erst nachschauen, wie und wo messen)

[Christof]

Verstehe, so habe ich den Kettenverschleiß noch nie gemessen.

[motorang]

Das ist einfacher Maschinenbau bzw Norm ...
Nur dass man da zwischen den Achsen der Niete misst.
Ketten mit 5/8-Zoll-Teilung (520, 530) haben einen Nietabstand von 5/8 Zoll = 15,88 mm
Über 10 Glieder (11 Niete) sind das dann 158,8 mm

Maschinenbaulich bzw auch nach Kettenherstellerinfos ist die maximal empfohlene Längung vor Wechsel 1,5 - 2%. Wenns weniger als 1% ist kann man sie neue Kette auf der alten Zahnradcombo laufen lassen. Jenseits dieses Maßes reißt die Kette nicht gleich, aber der Verschleiß beschleunigt sich (auch von Ritzel und Zahnkranz). Öfter nachspannen und höhere Chance dass die Kette auf den Zähnen reitet und abspringt.

Mein Rekord liegt bei gemessenen 7% Längung (unabsichtlich), danach war wirklich alles zu tauschen.

Falls Du so gemessen hast wie im Bild oben: mit 153,5 gegenüber 150 mm liegst Du bei ca. 2,3 % Längung.

Gryße!
Andreas, der motorang

[Ritchie]

Vielen Dank für die fachgerechte Antwort!! Hinterläßt keine offenen Fragen!!

[tam91]

Hallo
Ich bin ja auch Maschinenbauer hab aber gerade auch wieder mal was gelernt. Das mag ja auch alles schön und gut sein bei ordentlichen Kettentrieben aber am Motorrad ist das eigentlich ziemlich sinnfrei, da das Verschleiß ja durch den Dreck kommt, der die O-Ringe und Zahnräder zerstört. Die Eigentliche Längung der Kette fängt ja erst an wenn die O-Ringe das Zeitliche segnen und dann kann man ja fast bei jedem Tanken nachspannen (wie in den "Vor O-Ringketten Zeiten"). Beim Fahrrad gibt es sogar Lehren mit denen man die Längung messen kann was da ja auch sinnvoll ist da es ja keine O-Ringketten sind und hier die Bolzen kontinuierlich verschleißen. Ich beurteile meinen Verschleiß immer recht einfach duch anschauen der Zähne der Zahnräder ( kein Haifischzahn) und abheben der Kette vom Zahnrad ( max 1/3 der Zahnhöhe darf möglich sein).
Gruß
Christoph

[Christof]

Technisch unzweifelhaft, in der Praxis übertrieben. Man wechstelt sowieo immer den Kettensatz kpl. und ich habe mir angewöhnt im Kettenleben auch mind. einmal das Ritzel zu erneuern.

[motorang]

Kommt immer drauf an. Welche Kette, welche Ritzel, welche Schmierung ... bei den Längungsangaben geht es um den geometrischen Unterschied zwischen dem Zahnrad und der Kette (egal woher die Längung jetzt kommt). Wenn der zu groß wird geht die Haifischzahnbildung recht flott, und wenn er wirklich groß ist, besteht die Gefahr dass die Kette eben nicht mehr im Ritzel läuft sondern nur auf den Zahnradspitzen, dann ist es bis zum Abspringen nicht mehr weit.
Bei der im Öl laufenden Steuerkette sind übrigens von Yamaha 2% Längung erlaubt.

Einfach alles zu wechseln wenn die Zahnräder durch sind ist natürlich auch eine Methode. Manchmal möchte man aber auch die Komponenten unabhängig voneinander beurteilen können. z.B. Gebrauchtkauf, Übersetzungswechsel, mehrere Radsätze etc.

Bei der gebraucht gekauften 660er vom Schwiegersohn wurde wohl mal eine alte Kette mit neuen Zahnrädern gepaart, schaut ja auch gleich besser aus, da sprang die (ordentlich gelängte aber hübsche Kette) dann gerne vom Kettenrad. Und alle haben sich gewundert. Bis einer mal wirklich nachgeschaut hat.

Die Geschichte mit dem Abheben der Kette vom Zahnkranz prüft das auch, ja. Aber die Frage hier war ja nach einem Maß ...

Gryße!
Andreas, der motorang

[ndugu]