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Bremsen entlüften.

Begonnen von trippinghand, 20. März 2020, 00:24:59

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trippinghand

Hallo Biker,

fahre seit knapp 4 Jahren meine geliebte XTZ 750 und das mit wachsender Begeisterung!  ;D.
Wo ich allerdings regelmäßig dran scheitre sind die Bremsen, d.h. das Entlüften.
Vor zwei Jahren Stahlflex hinten nachgerüstet und derbste Probleme gehabt, das System wieder mit Flüssigkeit zu füllen. Irgendwie hatte ich es da noch hinbekommen, obwohl ich jetzt auch nicht mehr genau sagen könnte wie! :-[
Jetzt wollte ich hinten neue Beläge einbauen und damit mir die überschüssige Flüssigkeit nicht aus dem Behälter sickt, habe ich den Flüssigkeitsstand durch abpumpen verringert.
Und zack, auf einmal kein Druck mehr da.
Kann pumpen wie ich will, es kommt weder Druck noch Flüssigkeit.
Bei meiner DR 650 kannte ich so etwas nicht.
Warum ist das bei der XTZ so?  :'(
Auch die Methode wie sie in der Rep. Anleitung beschrieben ist, bringt leider nichts.
Muss vorne einen Bremssattel austauschen, habe aber schon voll den Schiss davor, danach wieder ohne Druck da zu stehen.
Daher wäre ich für Tipps und Ratschläge sehr dankbar!!! :D
Schönen Gruß
Norbert 

Mille

Moin,

kann sein das deine Bremspumpe schon etwas maus ist. Dann geht das mit dem entlüften schon mal schwerer, da sie mit Luft in der Pumpe nicht mehr 100% dichtet und du ewig rumpumpst und es geht nicht durch.

Meine Lösung:
wenn ich mal das System leer hab oder gar eine Leitung oder Sattel getauscht habe, mache ich den Bremssattel vor der Leitungsmontage so voll wie möglich (Kolben so weit wie möglich draussen), montiere alles und drücke dann die Kolben vorsichtig rein und hole die überschüssige Flüssigkeit mit einer Spritze oben raus. Somit ist schon mal über 90% der Luft draussen, wenn nicht sogar alles.

Für andere Ideen bin ich auch neugierig.  :) Freund von mir hat sich ein Pumpensystem gebaut das er generell die Bremsflüssigkeit beim entlüftungssystem reindrückt und einen deckel mit speziellem ablass das sie oben gleich rausrinnen kann. War bis jetzt das effektivste das ich gesehen habe.

LG Mille
Ziel? Was ist das?

MfG Mille

motorang

Leitungswechsel ist anders, aber beim Belagwechsel wird die Bremsflüssigkeit eh nicht angerührt und kann auch nicht auslaufen?

Milles Methode ist fein!
beim normalen Entlüften hilft ein Stahlbus Entlüfterventil, dass nicht neben der Entlüfterschraube Luft durchs Gewinde gezogen wird. Und es vermeidet Schäden durch die unsäglich weichen Entlüfterschrauben mit ihren Problemen (abgerissene weil festgegammelte Schraube, rundgedrehter kopf etc).
An meiner Tenere 1VJ-Bremse passt das da:
https://www.motorang.com/motorrad/tenere_tips.htm#brems

Sattel tauschen:
Rundumschlag hat bei mir gut so funktioniert:
Neuen Sattel mit entnommenem Kolben, Zylinderöffnung nach oben hingelegt, Bremsleitung dran an Sattel und Reservoir, Entlüfter zu
Zylinder randvoll mit neuer Bremsflüssigkeit gefüllt und Bremskolben eingedrückt. Handschuhe sind Pflicht und in einer Wanne sollte man da auch arbeiten! Da läuft ordentlich was über beim Bremskolben einfädeln, bis der Kolben am Dichtring ankommt. Bis dahin ist da aber auch sämtliche Luft mit raus gewandert.
Dann beim weiteren Eindrücken des Kolbens schiebt es den Inhalt des Bremszylinders durch die Leitung nach oben ins Reservoir, und zwar beliebig flott je nachdem mit wieviel Wums Du unten den Kolben eindrückst. Dadurch werden eventuelle Luftblasen mitgerissen. Das (vorher entleerte) Reservoir füllt sich dabei. Deckel lose auflegen sonst hast einen Springbrunnen und Bremsflüssigkeit im Nacken. Und hin und wieder den Stand kontrollieren und evt absaugen damits nicht überläuft.
Wichtig: Lenker und Bremssattel möglichst früh  so drehen dass keine Luftsäcke entstehen können (Leitung immer steigend), auch nicht vor dem Reservoir. Es hilft die Bremspumpe am Lenker etwas zu lockern und damit drehbar zu machen auf dem Lenker ...

Gryße!
Andreas, der motorang

ndugu

Beim Einbau neuer (dickerer) Bremsbeläge muss der Kolben natürlich zurück gedrückt werden, damit der Belag rein geht. Dadurch steigt selbstverständlich der Flüssigkeitsstand im Ausgleichsbehälter und es kann Bremsflüssigkeit auslaufen. Von daher sollte die Bremsflüssigkeit schon "angerührt" werden.

xtzdidi

Der originale Bremsflüssigkeitsbehälter sollte genug Volumen haben um das auszugleichen, d.h. mit neuen Bremsbelägen den Flüssigkeitspegel auf Max. füllen, das sollte reichen. Da kann man dann auch beruhigt zurück drücken wenn die Beläge getauscht werden.
Trotzdem immer den Pegel im Auge behalten.
Grüße von Stefan D. aus W., the home of the cloudburst!

NaseDC

Zitat von: xtzdidi am 20. März 2020, 19:00:41
Der originale Bremsflüssigkeitsbehälter sollte genug Volumen haben ....
Trotzdem immer den Pegel im Auge behalten.

Genau so ist es.
Deshalb ist das "unsägliche" nachfüllen von Bremsflüssigkeit auch nicht nur unnötig sondern kontraproduktiv.
Natürlich nur bei einem dichten System, davon muss ich einfach ausgehen.

Für ca. 15 Euronen bekommt man bei Ebay und Co. eine Vakuumpumpe / Bremsenentlüfter.
Damit entlüfte ich mein System, auch wenn ich die Version von Mille´s Bekannten am besten finde.
Hier habe ich halt die Kosten für den Selbstbau gescheut.

kallein

Jupp, ein gesunkener Stand im Behälter ist auch immer ein Indikator für verschließene Bremsbeläge.

Man kann die Bremsanlage auch erst befüllen in dem man eine Kunstoffflasche mit Bremsflüssigkeit befüllt an den den Deckel einen Entlüftungsschlauch anbringt, welchen man dann auf den Nippel am Bremsattel steckt.
Nun drückt man auf die Flasche und dadurch die Bremsflüssigkeit in die Bremsanlage, bis diese am AusgleichsBehälter ankommt.

Nun hat man schon mal ein Grundbefüllung. Jetzt noch ordentlich entlüften und schon fertig.

Gruß vom Kalle
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tam91

Hallo
Mit einer großen Spritze geht das sogar noch besser. Prinzipiell darf man keine Bremsflüssigkeit nachfüllen! denn:
1. Das System ist dicht==> dann ist der sinkende Stand über den Bremsbelagverschleiß normal und kein grund zum nachfüllen, denn wenn man das dann tut hat man beim nächsten Belagwechsel Sauereien, weil der Behälter überläuft.
2. Das System hat ein Leck, dann ist es mit nachfüllen nicht getan, denn dichtwerden tut es von alleine nicht sondern man muß die Ursache suchen , finden und abstellen - und dann, dann darf man nachfüllen.
Deshalb: Neue Beläge, nach Einbau alte Bremsflüssigkeit asu bem Behälter absaugen, neue rein, durchentlüften bis unten neue kommt (immer schön nachfüllen damit der Behälter nicht leer wird, sonst war es nicht umsonst aber für die Katz), und dann bis max auffüllen und bis zum nächsten Belagwechsel nichts nachfüllen. WEnn der Zeitraum ohne Wechsel zu lang wird und man die Flülligkeit wechseln muß bevor die Beläge fällig sind, Flüssigkeitsstand merken und nach dem wechsle wieder gleich auffüllen, dann spart man Ärger. 
Gruß
Christoph

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