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Wartung Federbein !?

Begonnen von Pete, 14. September 2020, 09:10:45

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Pete

Moin
ich habe in meine 3AJ vor 2 Jahren ein neues Wilbers Federbein gebaut.
Wilbers "empfiehlt" eine Wartung alle 2 Jahre und x km (die Zahl weiß ich gerade nicht, 10 oder 20t) - ich bin nun in 2 Jahren ca. 6500 km gefahren.

Eine Wartung bei Wilbers kostet 125,- €

ich verstehe, dass eine regelmäßige Wartung sicher sinnvoll ist, aber da die Kosten doch recht hoch sind, wollte ich hier mal nachfragen wie Ihr das so haltet. Macht es Sinn/ ist es tatsächlich notwendig jetzt schon eine Wartung zu machen ?

Was meint Ihr ?

FREE YOUR MIND AND YOUR ASS WILL FOLLOW

dermax

Ich habe eich ein Wilbers in meiner SuperTen... ca 35tkm sind in 5 Jahren (inkl. Vorbesitzer) auf dem Federbein gefahren worden. Ich kontrolliere is auf offensichtlichen Verschleiss, Ölaustritt usw., mein original Federbein hat auch 77tkm gehalten und war von der Materialgüte und Verarbeitungsqualität natürlich nicht auf Wilbers standard.

Solange dir nichts komisch vorkommt und es keine sichtbaren Schäden oder Undichtigkeiten hat würde ich nichts machen, schon garnicht nach 6500km.

Anders ist es natürlich bei harten Geländeeinsatz ;)

Soll auch nicht heißen, mach nie ein Service aber wenn du dann mal 20.000km drauf hast dann kannst dus mal über den Winter zu Wilbers schicken und hast wieder lange Ruhe  /beer/


Grüße Max.
Schraubst du noch oder fährst du schon?

yamralf

Salam.

Ich mache es ähnlich wie der Max, bei offensichtlichen Defekten oder auch bei stark nachlassender Dämpfung und natürlich während der Garantie.

Ansonsten Geld sparen und verfahren.

Einen spätsommerlichen Gruß.
Eine Enduro putzen, ist wie Seiten aus der Bibel reißen.

Zahme Vögel singen von Freiheit. Wilde Vögel fliegen,

Reisender

#3
Ich ging bisher davon aus, dass ein Federbein als in sich geschlossenes System keine regelmäßige Wartung erfordert solange keine Defekte vorliegen. In den Wartungsplänen der Motorräder, die ich bisher besaß (ca. 40) war davon jedenfalls keine Rede. Auch für den Gabelölwechsel existieren bei vielen Herstellern überhaupt keine Vorgaben zu Wechselintervallen. Ich wurde in beiden Fällen aber eines Besseren belehrt, die Verbesserungen im Ansprechverhalten nach einem Ölwechsel sind enorm. Sowohl bei den Gabeln als auch bei dem einen Federbein (Suzuki Freewind) welches ich bearbeitet habe war das Altöl tief schwarz, vermutlich durch Metallabrieb. Dass diese Brühe dermaßen an Schmierfähigkeit einbüßt dass der Unterschied zu neuem Öl soo drastisch ausfällt hätte ich nicht für möglich gehalten! Sowohl bei den Gabeln einer Honda VFR 750, Yamaha XJ 900 und zweien Suzuki XF 650 Freewind war das Fahrwerk nach dem Ölwechsel nicht wiederzuerkennen: sensibles Ansprechen, vorzügliche Dämpfung, enormer Komfort- und Sicherheitsgewinn. Für das eine Federbein einer meiner Freewinds galt das gleiche, ganz so als ob ich ein sauteures Zubehörfederbein eingebaut hätte!
Dabei erfolgte die "Wartung" mehr oder weniger unfreiwillig. Bei der wirklich immer sehr unangenehm verlaufenden Verstellung des Federbeins, die Feder kann eigentlich nur im ausgebauten Zustand ge- oder entspannt werden, behilft man sich gerne mit einem langen Dorn um das Einstellrad mit Hammerschlägen von außen zu bewegen. Dabei rutschte ich ab und bewegte die Hydraulikleitung zwischen Federbein und Ausgleichsbehälter ein Stück am Gewindeanschluss: sofort spritzte das unter Hochdruck stehende Öl nach außen. Da blieb keine andere Möglichkeit mehr als es neu zu befüllen. Im Internet fand ich sogar eine bebilderte Anleitung zu dem Vorgang. Notwendig wurde dazu eine Hochdruckpumpe mit einem passenden Anschluss für ein Autoreifenventil wie sie z.B. im Fahrradzubehör angeboten wird um die luftunterstützten Mountainbikedämpfer anzupassen. Diese Pumpfen schaffen etwa 20 bar und kosten etwa 30 - 40 Euro.
Ein ziemlich zeitaufwendiger Vorgang war das Entlüften des Systems nach der Neubefüllung, ich ließ es nach jedem Nachfüllen über Nacht so hängen, dass die winzigen Luftbläschen nach oben steigen konnten. Ganz zum Schluss wird das eigentlich luftleere System mit der Pumpe unter den höchstmöglichen Druck gesetzt um den physikalischen Effekt der Kavitation zu begrenzen - dabei handelt es sich um einen materialabtragenden Vorgang der in luftgefüllten Blasen innerhalb einer Flüssigkeit auftritt und z.B. Schiffsschrauben schwer zusetzt. Der Druck presst diese Gasblasen auf ein kleines Volumen zusammen.
Also wer gerne schraubt, dem kann ich so eine Revision nur empfehlen. Das Fahrwerk einer älteren Maschine ist danach nicht wiederzuerkennen. Wer aber einen Horror davor hat oder keine Zeit, ist mit 125 € für eine Wartung, bei der sicher mehr als nur das Öl getauscht wird gut beraten. Allerdings würde ich das selbst höchstens alle 30.000 km empfehlen, sonst wären der Aufwand bzw. die Kosten nicht angemessen.


Reisender

Noch ein Bild von der Hochdruckpumpe:

tam91

Hallo
Soweit ich weiß wird in den Federbeinen normalerweise Stickstoff als Schutzgas eingefüllt, damit das Öl nicht oxidiert oder volkstümlich gesagt ranzig wird, da es trotz Vordruck immer noch bis zu einem gewissen Maß aufgeschäumt wird. Wenn es so bei Dir funktioniert , alles gut, wenn das Öl nach ein paar Jahren sehr streng riecht dann hat das mit dem Stickstoff seinen Sinn.
Gruß
Christoph

becki

Service Notwendigkeit ist sehr Abhängig von Verdreckungszustand und Fahrstil. 2 Enduro Fahrer , gleiche Enduro, fast genau die gleichen Strecken und Wettkämpfe.
Fahrer 1 , aufn Weg zum Profi, fährt recht schnell, 3mal Service im Jahr. Gabel total versifft (dreckiges Öl, massig Schlamm unter Staubkappen), Funktion nicht mehr gegeben
Fahrer 2, erster Service, kaum Dreck in der Gabel, Gabelöl sehr klar. Dafür leichte Verschleißspuren auf den Gleitrohren durch MEtallablagerungen in den Gleitbuchsen.

Wilbers Service ist bei bestimmten Dämpfer so teuer, da der Dichtkopf nicht zum zerlegen geeignet ist.


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