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Motorschaden!?

Begonnen von JoMe, 27. Juli 2016, 09:37:04

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JoMe

Hallo,

seit einem halben Jahr suche ich mir einen Wolf an meiner XTZ 660 wegen eines Elektrikproblems, welches in der Vergangenheit mit wechselnden Symptomen zu Zündaussetzern führte. Wenn der Motor lief, dann einwandfrei ohne auffällige Geräusche, ungewöhnliche Temperatur (Motoröl + Wasser), oder auffällige Abgase. Mal startet der Motor, dann startet er gar nicht bzw. erst wenn ich wieder einen vermeintlichen Fehler gefunden habe, um dann bei der Probefahrt spätestens nach ca. 40-50 km komplett auszusetzen. Nachdem ich dann erneut die Zündspule + Kerze, sowie den Stecker des Pickups erneuert habe, sprang der Motor sofort an und lief einwandfrei. Danach stellte ich den Motor ab, um Tank und Sitzbank  zu verbauen. Anschließend wieder kein Motorstart möglich. Sitzbank runter um zu sehen, ob irgendetwas abgeklemmt oder gelöst ist!? Der Motor hat Umgebungstemperatur der Auspuff ist kalt. Mit dem nächsten Startversuch entsteht eine Fehlzündung (wie ein Pistolenschuß)?  Seither habe ich Zischgeräusche sobald der Motor in die Kompressionphase kommt. Auch scheint der Motor im OT beim anlassen stärker zu kompremieren als vorher um dann anschließend ein Zischen von sich zu geben. Ohne Zündkerze hört sich alles O.K. an. Zündfunke ist vorhanden. Vergaser sind einwandfrei, Benzin kommt an.
Frage:
- Was kann diese Fehlzündung bei einem kalten Motor hervorgerufen haben?
- Wodurch könnte sich der Zündzeitpunkt verstellen?
- Kann die automatische Starterdekompression verstellt sein?
- Ist mein Elektrikproblem ein Zündzeitpunktproblem?

-Gedankenspiel-
Da der Zündzeitpunkt vorgegeben wird durch die Steuerzeiten, Pickup und TCI, müsste ein veränderter Zündzeitpunkt entweder durch eine überspringende Steuerkette, ein defektes Pickup oder gelöstem Pickup-Geber oder defekter TCI hervorgerufen werden. Wie kann ich am einfachsten prüfen, ob der Zündzeitpunkt verstellt ist ohne den Motor laufen zu lassen?

Bin gerade ziemlich gefrustet und ratlos, also befruchtet mich mit euren Ideen!

Jochen

RomanL

Na das sind ja eine Menge Fragen auf einmal - noch dazu vermutlich verschiedene Ursachen...

Grundsätzlich erst mal sollte man Ventislpiel und Steuerzeiten prüfen. Dazu Kerze raus, Deckel ab, Standardprozedur (am kalten!) Motor. Das Zischen ist eigentlich normal, allerdings sollte es nur auftreten, wenn man den Motor langsam über den Kompressionspunkt dreht. Etwas undicht ist er ja immer und drückt dann Luft am Kolben vorbei - das hört man als Zischen.
Danach mal Kompressionsmessung machen (lassen). Kalt, warm, mit Öltropfen, ohne,...ebenfalls Standardprüfprozedur und schon hunderte Male in einschlägigen Foren (auch hier) beschrieben.

Wenn das alles stimmt, dann die Pickup-Position anschauen. Da kann man aber eigentlich nix wirklich verstellen oder falsch anbauen. Dazu gehört auch ein gründlicher Check aller Kabel vom Pickup bis zur Zündspule und eine Grundprüfung auf Funken und Signal. Auch hier: Werkstatthandbuch oder Fachmann zu Rate ziehen!

Bis hierher ist weder was geöffnet noch abgebaut...

Danach geht's dann weiter mit der Fehlersuche, aber soweit zumindest solltest Du erst mal systematisch vorgehen.

Gruß
Roman


PS: Du bist aber mit diesem Thread in der XTZ660-Sparte besser aufgehoben, weil sich das Problem doch eher motorspezifisch einkreisen lassen sollte. Technik allgemein ist eigentlich für Dinge da, die an allen maschinnen auftreten können - Kettendinge, Speichen/Bereifung, STVZO-Kram,...

tommy

Hallo Kilometerstand ? Ölverbrauch? Zündbox getauscht, die Lima macht ein Problem was mir mal jemand erzählte wenn das Öl heiß wurde stirbt der Motor ab da es in der Isolierung zu einem Kurzschluß kommt. Die eingegossenen Kuppferwicklungen  könnten rissig sein und bei Hitze kommt das vieleicht auch bei Deiner. Hoffe Du bekommst das in Griff

RomanL

@JoMe: Gibt's schon neue Erkenntisse Deinerseits?

Gruß
Roman

JoMe

Hallo Zusammen,

war im Urlaub und mußte erst mal etwas Abstand haben.
Mein Zündproblem habe ich zumindest mit einem rudimentären Zündkabelbaum + neuer TCI eingrenzen können. Allerdings scheint tatsächlich ein Schaden am Motor zu bestehen. OT und OT-Markierung passen scheinbar. Habe ich über Zündkerzenloch geprüft. Sekundärvergasergummi war gerissen. Habe ich ausgetauscht. Allerdings habe ich jetzt bei jeder Kompression Druckverlust in den Vergaser / Luftfilterkasten. Ich werde heute das Ventilspiel prüfen. Aber wahrscheinlicher ist, wie Christof vermutet, dass entwedern ein Ventil klemmt oder eine Ventilfeder gebrochen ist.  Dann muß der Kopf runter. Also wer ne gute / Günstige Adresse hat bzgl. Motoreninstandsetzer ,...her damit!

Gruß Jochen

RomanL

Na Motoreninstandsetzer sind was Anderes als Kopfinstandsetzer. Letzere findet man noch eher und eigentlich in jeder halbwegs größeren Stadt auch einen guten. Wo genau kommst Du her?

Apropos Schadensbild: Es reicht auch, wenn das Ventil längere Zeit nicht rotiert hat oder die Maschine zu mager lief (z.B. durch Nebenluft). Dann sind die Ventilflanken abgebrannt und das Ventil offen auch im geschlossenen Zustand. Anfangs baut sich das nur langsam auf, aber wenn das Abgas dauerhaft in den Auspuff rüberbrennt, dann verschleißt das Ventil immer schneller.
Klemmende Ventile durch mangelnde Schaftabdichtung und Kohleanlagerung sind ebenfalls so selten nicht.

Kopfinstandsetzung ohne neue Ventile liegt unter 150,- inkl. Nachschneiden, Schaftdichtungen und Aufreiben der Führungen. Mehr ist da nicht dran...

Gruß
Roman

Christof

Motorencenter Weiß Koloniestrasse Duisburg kann ich da empfehlen.

JoMe

Hallo Roman,

ich komme aus Remscheid, kenne hier aber keine Instandsetzer. Für Magerlaufen habe ich eigentlich keine Indizien wahrnehmen können, selbst die Kerze sah bisher eher gegenteilig aus. Auch habe ich dieses Jahr ausser kurzen Fahrten wegen der Elektrikprobleme kaum Strecke machen können. Wie gesagt muss ich heute noch prüfen/zerlegen aber zur Zeit sieht es nach undichtem Einlassventil aus und Überhitzungsschäden würde ich eher am Auslass vermuten.

Gruß Jochen

tommy


JoMe

@ Christof, ...danke!

@tommy, habe bei 50 Tkm den Motor neu gemacht Auslassventile neu, Einlassventile überarbeitet neue Dichtung, neuer Kolben, etc. das ist jetzt ca. 30 Tkm her.

Habe jetzt gerade das Ventilspiel überprüft Einlass- wie Auslass wie im Handbuch.
Kein Federbruch erkennbar, die Ventile gehen auch soweit man das sehen kann auf und wieder zu. Aber selbst im Ventildeckel herrscht so großer Überdruck dass mir der lose verschaubte Revisionsdeckel flattert, wenn ich den Anlasser betätige.

Gruß Jochen

Mc Gyver

Kommt das aber nicht durch das Kurbelgehäuse bzw Kettenkasten?
Was man nicht selbst gemacht hat, gehört einem auch nicht richtig

tommy

so nebenbei ein Bekannter von mir hat mal die Nockenwelle unbeabsichtig um einen Zahn falsch versetzt da war das auch so komisch mit Fehlzündungen.

RomanL

Steuerzeitenprobleme treten aber nicht spontan auf - es sei denn vom Kettenspanner her.

Der Überdruck ist eigentlich normal. Hast Du einen Kompressionstest mit und ohne Öl gemacht? Werte?

Für mich klingt das nach Kompressionsverlust, und der kann nur 4 Ursachen haben:

1. Steuerzeiten (geprüft?)
2. Autodeko (Ventile schliessen alle beim langsamen durchdrehen?)
3. Ventilabbrand - und nein, der kann nicht nur am Auslass auftreten - vor allem nicht, wenn die Führungen mit neuen Ventilen nicht eingeläppt wurden
4. Kolbenring-/Kolben-/Zylinderverschleiß (Öl-Kompri-Test!!!)

Sag mal an, was davon getestet/geprüft wurde und mit welchem Ergebnis. Ich tippe ja nach wie vor, daß wir das falsche (Schein)Symptom behandeln und es an der Gemischbildung liegt...

Gruß
Roman

tommy

Zum Thema Gemischbildung habe eine TT600E die lange gestanden ist Vergaser Sekundär steckte und alles war zu. Nach erster Fahrt Auspuffkallen extremes Konstantfahrtruckeln bei ca 40 kmh im 2ten Gang. Also Vergaser wieder ausbauen da schau her der Stoppel am Primär Ansauggummi fehlte. Juhu super brauch ich nicht abbauen dachte ich mir.Mit Stoppel und Probefahrt das gleiche Ergebnis sie wurde auch heiß und die Gemischregulierungsschraube hatte auch keine Änderung gebracht ( ohne Stoppel ).Also doch Vergaser ausbauen sehr eng!!!! Primär war eine 145er Düse drinnen hab eine 140er reingemacht Schwimmerstand mit Saitoventil ist o.k dann hab ich überlegt soll ich oder soll ich nicht weil der Ausbau schei.... ist. Also hab ich auf eine Karte gesetzt und die Primärnadel eine Stufe fetter gehängt.Das Ergebnis minimales Ruckeln und kein einziges mal Auspuffknallen nach 40 Kilometer Fahrt beim Gaswegnehmen ;D Yamaha TT600E mit Öhlins hinten Vollgetankt 11,5 Liter mit Litziumbatterie 160kg ;)

JoMe

..so, habe gestern den Vergaser ausgebaut um mir die Ventile auch im Ansaugbereich anzuschauen.
Ich habe bisher geprüft, ob OT-Markierung mit OT übereinstimmt = ja
Das Ventilspiel = 0,12 Einlass , 0,17  Auslass also Bilderbuchmässig
Steuerzeiten habe ich bisher nur über Kolbenstellung im OT und Ventilspiel geprüft.
An den Ventilfedern konnte ich keine Schäden feststellen, alle Ventile öffenen und schließen anschließend wieder durch Federkraft.
Einen Kompressiontest konnte ich nicht durchführen, ich habe kein Prüfgerät. Mit eingeschraubter Zündkerze ist genügend Kompression, dass bei fehlendem Vergaser sich der Anlasser schwertut und spätestens nach 5-6 Umdrehungen in den Freilauf zurückschlägt. Ohne Zündkerze dreht der Motor unauffällig durch und öffnet und schließt alle Ventile.
Ich habe mir gedacht, heute mit einem Staubsauger mal einen rudimentären "Unterdrucktest" am Einlass vorzunehmen. Einen Flüssigkeitstest für die Einlassventile scheue ich mich durchzuführen.

Ich habe gerade fast das Gefühl, das der von mir diagnostizierte Kompressionverlust (die Zündkerze war nicht sauber verschraubt) nicht zutrifft und der scheinbare Druckverlust in den Vergaser/Luftfilterkasten die zurücklaufende Druckwelle ist, die durch das Schließen der Einlassventile reflektiert wird.

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