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Ölstand zu hoch - Vergaserrevision nötig?

Begonnen von horschte, 01. Juli 2018, 20:27:18

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horschte

Hallo Leute

ich habe folgendes Problem: Vor einer Woche habe ich bei einer Ölstandkontrolle vor einer geplanten Tour festgestellt, dass der Öltank randvoll war mit einer - meiner Meinung nach - Mischung aus Öl und Benzin.

Ich habe die Tour dann nicht gefahren, sondern bin im Schleichmodus zurück zur Garage. Verdacht der Werkstatt: Schwimmernadelventil.

Gestern habe ich die Vergaser ausgebaut und dabei nochmal nach dem "Öl" geschaut. Der Ölstand war zurück auf "voll" und ich würde nicht beschwören, dass noch Benzin im Öl war... Das Öl ist generell noch frisch und sah entsprechend honigfarben aus...

Ich bin der Meinung, die Vergaser zu einer Revision zu Topham zu schicken - es kann sicher ohnehin nicht schaden bei der Laufleistung (80.000 km) . Ist das eurer Erfahrung nach sinnvoll bei dem "Schadensbild"? Was könnte zu der wundersamen und vorübergehenden Erhöhung des Ölstands noch geführt haben? Wie kann ich die Ursache Vergaser von der Ursache Kühlflüssigkeit unterscheiden?

Dazu sagen muss ich  noch dass meine Gute die letzte Zeit auffällig stark nach Benzin gerochen hat... der Motor läuft außerdem recht "hörbar" mechanisch, eine kürzlich gefahrene 3 LD mit 30.000 km lief vom Klangbild spürbar weicher. Allerdings hatte ich die letzten Jahre kein derartiges Ölstandsproblem.

Was sagt ihr dazu? Danke!  /-/
Die Linke zum Gruß,

Horst
ex XTZ 750, XT 1200

Wintermotorrad: 180° Reihentwin, Zündzeitpunkt dynamisch 40° nach OT. Bohrung x Hub: 150 x 400. Treibstoff: Biomasse. Schmierstoff: Bier (=Fahrrad)

Laufleistungen XTZ 750: https://tenere.de/index.php/topic,12059.0.html

tam91

Hallo
Da Du Deine ST ja vermutlich schon eine Weile hast ist es, denke ich, überflüssig Dir was über Ölstandsmessung bei Trockensumpfschmierungen zu erzählen. Da kann ja eine Menge schiefgehen wenn man´s falsch macht.
Benzin im Öl kann man nur über den Geruch oder eine Ölanalyse feststellen, Kühlmittel im Öl wird recht schnell zu einer Emulsion die nach brauner Niveacreme aussieht und dann gerne am Einfülldeckel hängt.
Für den wechselnden Ölstand gibt´s so keine Erklärung, da Benzin im Öl zwar schon wieder verdampft, das aber eine ganze Weile bei höheren Öltemperaturen dauert. 
Gruß
Christoph

RomanL

Ich würde erst mal das Tankventil checken. Eventuell hing das beim letzten Nachkippen offen, so daß Du einfach momentan zu viel drin hast. 1x ablassen und neu fuellen auf korrekten Stand und dann noch mal prüfen. Benzin mit Öl mal in einen Messbecher füllen und 3-4 Tage sonnig stehen lassen. Was dann übrig bleibt, ist Öl, der (verschwundene) Rest war Benzin...
Ich tippe aber erst mal auf Fall 1...

Gruß
Roman

horschte

Falls es Wayne interessiert:

Ich hab die Vergaser zu Topham geschickt (so wie ich das irgendwo hier mal gelesen habe) und nicht - wie ein Schrauberkumpel empfohlen hatte - einen Reparatursatz in der E-Bucht bestellt und selber daran rumgefummelt.

Da ist wohl auch einiges in den Details im Argen; ich hab echt nicht alles kapiert, nur so viel, dass empfohlen wird, im Wesentlichen auf die dt. Abstimmung zurückzuwechseln. Die Gemischregulierschrauben waren wohl ganz draußen, es gab hier keinen Einstellbereich mehr. Ansonsten diverser anderer Verschleißkram (O-Ringe dichten nicht mehr ab, Membran beginnt Falten zu werfen), die klar für die Variante Topham sprechen.

Ich krieg die Vergaser dann einbaufertig zurück und freue mich. Das ist es wert - denn das Pferd eines Cowboys verdient die beste Pflege.  /tewin/

Achso: 80.000 km ist sie gelaufen; im Übrigen war auch das Einschicken des Federbeins zu Wilbers von einem deutlichen Aha-Effekt gekrönt. Sowas lohnt sich.
Die Linke zum Gruß,

Horst
ex XTZ 750, XT 1200

Wintermotorrad: 180° Reihentwin, Zündzeitpunkt dynamisch 40° nach OT. Bohrung x Hub: 150 x 400. Treibstoff: Biomasse. Schmierstoff: Bier (=Fahrrad)

Laufleistungen XTZ 750: https://tenere.de/index.php/topic,12059.0.html

Franki

Zitat von: horschte am 05. Juli 2018, 10:06:30
... dass empfohlen wird, im Wesentlichen auf die dt. Abstimmung zurückzuwechseln."
das wird Christof gerne lesen ;)

TheBlackOne

Zitat von: horschte am 05. Juli 2018, 10:06:3080.000 km ist sie gelaufen; im Übrigen war auch das Einschicken des Federbeins zu Wilbers von einem deutlichen Aha-Effekt gekrönt. Sowas lohnt sich.
Fahrwerksservice ist meiner Meinung nach das am meisten vernachlägte am Motorrad.
Zum Vergleich: Bei Offroadern ist Service einmal jährlich nicht unüblich, selbst bei Hobbyfahrern.

horschte

Also ich will mal das Ende der Geschichte schildern:

Nachdem ich nicht ausschließen kann, dass der Ölstand falsch abgelesen wurde und zu viel Öl eingefüllt wurde (zuletzt hatte ich das aus Unlust im Rahmen einer Inspektion durch die Werkstatt machen lassen - nie wieder!, mehr zum Ölstandablesen hier: http://www.tenere.de/forum/index.php/topic,13744.0.html) hatte ich also die Vergaser zu Topham geschickt.

Diagnose: Gemischregulierschrauben nicht mehr regulierbar, diverse O-Ringe porös, Schwimmernadel wohl auch nicht ganz dicht - insgesamt ganz schön verkorkst.

Nach Rücksprache mit dem Mechaniker haben wir dann auch die Schweizer Bedüsung rausgebaut, hat insgesamt 300 € gekostet.

Die Vergaser kamen nach eine Woche zurück und ich habe sie eingebaut - plug and play.

Ich erkenne mein Motorrad kaum wieder: kaum Lastwechsel mehr, weniger Vibration, direktere Gasannahme und der Wohlfühlbereich des Motors (ich fahre gerne nach Gefühl) ist um 20 km/h nach oben verschoben.

Nur das Standgas haben sie mir einen Tick zu sachte (ca. 900/min) eingestellt, ich habs auf 1.000/min korrigiert und bei der Gelegenheit habe ich einen Benzinfilter in den Zulaufschlauch eingebaut.

Jetzt brummt sie wieder: mit revidiertem Heckfederbein und revidierten Vergasern fit für die nächsten 80.000 km  :) :) :) /tewin/

Alles in allem eine klare Empfehlung für Topham. Würde ich jederzeit wieder machen.
Die Linke zum Gruß,

Horst
ex XTZ 750, XT 1200

Wintermotorrad: 180° Reihentwin, Zündzeitpunkt dynamisch 40° nach OT. Bohrung x Hub: 150 x 400. Treibstoff: Biomasse. Schmierstoff: Bier (=Fahrrad)

Laufleistungen XTZ 750: https://tenere.de/index.php/topic,12059.0.html

Christof

für die nächsten 80000  :o !  So lange willst Du Nichts an den Vergasern machen ? Offenbar wurde aus den Schweizer Düsen Nix gemacht.
Aber es bestätigt mich ml wieder, das die XTZ auch mit Serien Setup sehr gut läuft.
Die Revision, wie Topham sie macht, habe ich bisher alle 30000 gemacht, seit ich die Plättchen in den Schiebern habe und die Nadeldüsen nicht mehr so schnell ausleiern , kann ich das auf 50000 verschieben, dann aber schon wegen der Gummiteile...

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