Welcome to YAMAHA TENERE FORUM. Please login or sign up.

21. September 2024, 09:41:24

Login with username, password and session length

Unterdruckanschlüsse für die Vergasersynchronisierung

Begonnen von Peter200D, 01. Dezember 2019, 22:06:03

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Peter200D

Hallo Zusammen,
ich habe zwar das Werkstatthandbuch aber die Fotos sind recht schlecht und ich sehe nicht wirklich wo die beiden Anschlüsse für die Uhren bzw. Unterdruck um die Synchronisierung durchzuführen.
Welcher Schlauch muss von der Benzinpumpe runter?
Das ist dort im Buch etwas verwirrend beschrieben.
Danke im Voraus für alle Antworten.
Gruß Peter

tam91

Hallo
Du mußt den TAnk abbauen und dann an den Ansaugstutzen die direkt am Kopf sitzen den Unterdruckschlauch zur Benzinpumpe ( in Fahrtrichtung links) abziehen und am rechten Stutzen den Blindstopfen runtermachen, das siend die beiden anschlüsse für die Synchronuhren.
Gruß
Christoph

Peter200D

Hallo Christoph,
alles klar besten Dank.
Hab die Vergaser "komplett" neu gemacht, d.h. nur Düsen/Nadel/ und alle Dichtungen neu. Jetzt will/muss ich sie synchronisieren.

Gruß Peter

Peter200D

Hallo Zusammen,
habe die Synchronisierung gemacht.
Habe die Anschlüsse gefunden und mit einem selbstgebauten Tank hat es geklappt.
Aber die Synchron-Schraube ist ja wirklich schlecht zugänglich.
Gruß Peter

Mille

Moin,

Wieso von unten kommst bei der XTZ eh noch gut ran. mach mal eine alte 4-Zylinder. da geht ohne winkelgetriebe und spiegel fast garnichts mehr. 8)

LG Mille
Ziel? Was ist das?

MfG Mille

Guenter

Hallo,


die Synchronisation mittels Meßuhren ist meistens ausreichend, sollte aber mindestens durch Anschauen des Zündkerzenbildes nach ausreichend langer Probefahrt (wo der Motor auch seine Betriebstemperatur erreicht hat) überprüft werden, da ja nur der Unterdruck im Ansaugstrang gemessen wird.

Über die Gemischaufbereitung des einzelnen Vergasers und der Verbrennung jeden einzelnen Zylinders wird dabei keine Aussage gemacht.


Als erstes sieht man an den Zündkerzenbildern, ob die Verbrennung gleich war. Ist dem nicht so, ist die Ursache zu erforschen.

Bei gleichen Zündkerzenbildern sieht man, ob der Motor zu fett oder zu mager läuft oder aber passt!

Auch sieht man, ob der Wärmewert der Zündkerze passt.

Grob kann man sagen, daß eine rehbraune Mittelelektrode mit einem äußeren Rußring anzustreben ist.

Abweichend davon:
-  eine sehr helle Mittelelektrode mit einem geringerem Rußring weist auf ein zu mageres Gemisch,
-  eine sehr dunkle Mittelelektrode mit einem ausgeprägtem Rußring weist auf ein zu fettes Gemisch,
-  eine sehr helle Mittelelektrode mit einem normalen oder ausgeprägten Rußring deutet auf eine zu heiße Zündkerze,
-  eine sehr dunkle Mittelelektrode mit einem normalen oder geringem Rußring deutet auf eine zu kalte Zündkerze.

Gefährlich wird´s für einen Motor, wenn zu viel Wärme in den Brennraum gebracht wird bzw zu wenig Wärme abgeführt wird, was durch ein zu mageres Gemisch passiert, aber auch durch eine zu heiße Zündkerze.
Eine sehr dunkle und somit verrußte Mittelektrode mindert ein gutes Startverhalten und auch sind Zündaussetzer beim Fahren nicht auszuschließen. Zwar freut es dem Motor auch nicht, aber bei einem schlecht anspringender Motor der ruckelt wird keine Freude beim Fahren aufkommen und schon garnicht, wenn man an´s Starten denkt - man wird nach der Ursache suchen.

Bei erstgenannten Fall (zu mager und/oder zu heiße Zündkerze) erfreut man sich eines sehr guten Motorstarts und eines gut laufenden Motors. Ohne wesentliche Vorankündigung wird dann einfach die Leitung weg sein. Irgendwas im Brennraum wird der thermischen Belastung nicht mehr standgehalten haben: Von "nur" einem verbrannten Ventil bis hin zu einem "Totalschaden" ist alles möglich.


Im Zweifelsfall immer etwas fetter abstimmen und eine etwas kältere Zündkerze nehmen!


Gruss. Günter.   

Peter200D

Hallo Günter,
vielen Dank für die sehr ausführliche Antwort.
Jetzt ist die ST synchronisiert.
Sie wollte vorher nicht richtig laufen, jetzt läuft sie zumindest gleichmässiger.
Wobei ich mit ihr noch keine längere Strecke nicht gefahren bin.
Und sie hat immer dieses unterschiedliche Kerzenbild gehabt.
Jetzt hoffe ich doch, dass zumindest das Bild gleichmässiger wird auf beiden Zylindern.
Aber wenn ich das gemacht habe dann gibt es die Bilder bzw. eine Rückmeldung bzgl. des Bildes der Kerzen.

Grundsätzliche Frage: im WHD steht 2,5 Umdrehungen, manche meinen man soll 2 Umdrehungen die Gemischschraube herausdrehen.
Was meinst du was ist "besser"?

Bzw. rein bedeutet mager oder fett?

Danke im Voraus für die Antwort.
Gruß Peter

ndugu


Peter200D

ok alles klar, dann machen wir das Dingens etwas fetter und gut ist.
sie springt hervorragend an.
läuft ruhig und ohne Aussetzer noch Aufpuffknaller (wäre ein Zeichen für zu mager).
Jetzt fehlt einfach nur fahren+fahren+fahren => Kerzen gucken!

Bericht folgt.
Gruß Peter

tam91

Hallo
Bei der ST die 2,5 umdrehungen einstellen laufen lassen, dann gaaanz langsam reindrehen bis sie unrunder läuft, merken wei weit das war, dann rausdrehen bis sie unrunder läuft, Anzahl der Umdrehungen wieder merken und jetzt die hälfte Umdrehungen wieder zurückdrehen. Das ganze dann noch für den anderen Vergaser. Jetzt eventuell noch Standgasdrehzahl korrigieren und wenn das nötig war nochmal dasselbe. Damit hast Du eine recht gute Einstellung. Wenn Du dann noch Muße hast kannst Du mal während einer Probefahrt mit einem Winkelschraubendreher etwas Richtung mager (reindrehen)  oder fett (rausdrehen) rumexperimentieren, ob Du für Dich eine schönere Einstellung findes,t aber das spielt sich alles innerhalb maximal einer Umdrehung ab eher weniger.
Das mit dem Kerzenbild wie Günter es beschreibt passt leider bei bleifreiem Sprit so nicht mehr. Rehbraun ist deutlich in Richtung fett, richtig eingestellt ist eher gräulich weiß. Da ganze hängt noch von der Fahrweise ab. Eigentlich stimmt man über die Kerze wie beschrieben nur die Vollast ab. Das geht dann so: Einige Kilometer Vollgas, Kupplung ziehen Motor aus, anhalten Kerzen kontrollieren. Macht heute kein Mensch mehr, dafür gibt es Lambdasonden und Prüfstände. Und bei der ST eh nicht weil man so sch... an die Kerzen kommt vor allem wenn alles heiß ist. Zudem ist sie zumindest was Folgedefekte von falscher Abstimmung betrifft relativ unempfindlich, sie läuft dann halt schlecht aber von "Spardosen" hab ich beider ST nch nie gehört.
Gruß
Christoph   

Peter200D

Hallo Christoph,
ds mit der Gemischschraube kenne ich von meiner Mathilde her. Allerdings geht man da eher an die magere Einstellung.
Wie gesagt werde ich berichten was aus der Nummer geworden ist.

Jetzt muss ich nur noch das Motoröl wechseln und dabei das Gewinde einer der drei Schrauben mit einer Gewindebuchse reparieren.

Dann die Bügel etwas gerade biegen und schweissen und der Hobel ist wieder fertig.

Gruß Peter.

tam91

Hallo
Ich neige auch eher zur mageren Einstellung und bin bei der ST seit fast 230000km gut gefahren immer noch die ersten Kolben.
Gruß
Christoph

Guenter

#12
Hallo,


als ich für meinen Käfer einen neuen leistungsgesteigerten Motor gebaut hatte, der mit jeweils zwei Doppelvergaser bestückt war, habe ich ihn erstmal mittels Meßuhren synchronisiert.

Zusätzlich habe ich in jeden Abgasstrang des Fächerkrümmers eine verschließbare Öffnung geschaffen, damit für jeden einzelnen Zylinder der CO-Gehalt und der Lambdawert gemessen werden kann und dann natürlich auch gleichmäßig für jeden Zylinder eingestellt wird.

Für die Bewertung der Abstimmung bei den Probefahrten diente eine Lambdaanzeige, die aber nur das Gemisch aller vier Zylinder zusammen anzeigt.

Trotzdem war damit eine gute Abstimmung (Änderung der Düsen, ... ) der Vergaser möglich.
Wie oft ich die Düsen geändert habe, die Vergaser synchronisiert habe und den Lambdawert für jeden einzelnen Zylinder gemessen habe, bis der Motor so lief, wie ich es mir vorstellte, weiß ich nicht mehr.

Danach habe ich die Zündkerzen demontiert und mir angeschaut:










Ein ernüchterndes Ergebnis: Die Zündkerzenbilder reichten von zu mager bis zu fett!

Also galt es eine Feinabstimmung vorzunehmen (Drehen der CO-Schraube im "Minutenbereich") unter Sichtung der Zündkerzenbilder nach jeder Änderung mit erfolgter Probefahrt.
Der Aus-/ und Einbau der Zündkerze bei einem Käfermotor mit Doppelvergaser durch gefertigte Montageöffnungen im Radkasten ist eine müßige Arbeit. Aber ohne Montageöffnungen müßte jedes mal die komplette Vergaseranlage demontiert werden.



Nach bestimmt 30-mal Zündkerzen aus-/und einbauen ergaben sich Zündkerzenbilder, die meinen Vorstellungen entsprachen:



Gewollt ist dabei, daß die erste Zündkerze eine etwas fette Abstimmung aufzeigt, da sie in einem Zylinder verbaut ist, der thermisch mehr belastet ist als die anderen.

Dieses Ganze war aber nicht in paar Wochen erledigt. Die Abstimmung erstreckte sich auf über ein Jahr, da ich ja selber erstmal die Vergaser verstehen mußte.

Belohnt wurde ich mit einem sehr guten Motorlauf trotz fast 100PS (doppelte Serienleistung) ohne Änderung des Hubraums von 1600ccm.




Gruss.
Günter.


P.S.: Natürlich weiß ich, daß dieser Beitrag Offtopic ist! Aber es soll zeigen, daß selbst gutes Meß-Equipment nicht "Old School" ersetzt. Beides zusammen zu nutzen ist mehr als sinnvoll.


Guenter

#13
-

tam91

Hallo
Weil Du in Deinem vorherigen Beitrag von Rehbraun gesprochen hast; die beiden linken Kerzen hätte ich jetzt als optimal und hellgrau bezeichnet. Dann sind wir uns also von dem Aussehen her vollkommen einig und klar geht Old school immer ist nur halt viel Arbeit bei Mehrzylindern. Dein als Nr1 bezeichneter Zylinder ist übrigens die Korrekte Nr. 3 beim Käfer, der kriegt auch etwas weniger Frühzündung über eine asymetrische Verteilerkappe- zumindest in der Serie, weil der Ölkühler im Luftstrom steht und er deshalb etwas weniger Luft abkriegt.
Der Käfer ist eine gute Schule nur sind Fehler in der Abstimmung schnell mit einer Spardose bestraft.
Gruß
Christoph

SMF spam blocked by CleanTalk