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ABS nur hinten deaktivieren

Begonnen von Moppedcafe, 06. Februar 2023, 22:25:57

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Moppedcafe

N´Abend Ihr Lieben,

ist das Thema ABS nur hinten deaktivieren (bei den "normalen" Teneres, nicht WR) irgendwie mittlerweile elegant "gelöst" worden? Bei Bedarf also länger anhaltend aber reversibel? So grob in dem Sinne ´hinterer Sensor totlegen reicht aus´ oder ähnliches?
In einem älteren thread hier wurde mal was von einem Umbau des Bremszylinders der Fußbemse direkt auf die hinter Bremszange referiert, aber das wäre freilich nicht in dem Sinne ´bei Bedarf anhaltend aber reversibel´.
Was mich ferner bei den älteren Diskussionen etwas verwundert ist, dass beim Deaktivieren des hinteren Sensors gleich das ganze ABS in Störung gehen soll - ist dem tatsächlich so? Man würde doch erwarten das wenigstens vorne noch unabhängig von einer Störung hinten ABS möglich sein sollte?

-cu
Andi
(www.moppedcafe.de)

Peter700

Das ABS arbeitet ja nicht an einem Rad alleine.
Die Sensoren messen die Raddrehzahl vorn und hinten  und vergleichen sie miteinander. Dreht ein Rad langsamer als das andere oder steht, wird das ABS ausgelöst. Somit braucht es also zwei funktionierende Sensoren, um überhaupt ABS - Bedarf zu ermitteln. Legst Du einen ABS Sensor tot, fehlt ein Signal, es kann nichts berechnet werden, das nur ein Signal ankommt ist für das System nicht plausibel und es geht auf Störung.
Völlige Selbstsicherheit bei totaler Ahnungslosigkeit!


Rockatansky

Zitat von: tom_r am 07. Februar 2023, 09:13:39

https://thegreatridealong.com/how-to-tenere-700-abs-switch/

Das umgeht lediglich den automatischen Reset bei "Ständer raus" und Motor aus.

Damit wird auch immer nur das komplette ABS ausgeschaltet...

Die sinnvollst Lösung für jemanden, der das uuuuunbedingt haben muss, ist wahrscheinlich immer noch "T7 verkaufen, WR kaufen"...

MudMonster

Moin zusammen !

Stellen wir uns doch einfach mal die Frage: wozu soll das gut sein ?
Vermutlich lautet die Antwort: für mehr Fahrsicherheit "offroad"

Und diese Sicherheit wird es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht bringen.
Onroad bei höheren Geschwindigkeiten verbessert das ABS bei Gefahrenbremsungen das Lenkverhalten der Maschine.
Offroad habe ich diese höheren Geschwindigkeiten eher nicht.
Fahrstabilität erziele ich in Langsamfahrt nur mit Gefühl und Technik. Beides kommt nur durch Erfahrung.
Aus meiner Sicht sind diese ganzen Offroad-Assistenzsysteme nahezu 100% Marketing-Bullshit !

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Offroad-Fahrpraxis ist durch nichts zu ersetzen.
Wer einen >200kg Trümmer sicher durch's Gelände bewegen will, erlernt das vorher am besten auf einer <120kg Sportenduro.
Wenn auf der Maschine die Fahrtechnik sitzt, funktioniert sie auch mit größeren Maschinen.

Andersrum kann Euch keins der momentan erhältlichen Assistenzsysteme diese Praxis ersetzen.
Eine bittere Wahrheit, die die meisten nicht hören wollen.
Darum wird reichlich Asche verpulvert, für ein Motorrad, das die eigenen Unzulänglichkeiten ausbügeln soll.

Der wichtigste Teil am Motorrad sitzt immer noch oben.
Und nur wenn er/sie/es den unteren Teil beherrscht, kommt die Fuhre auch an.
Akzeptiert diese Wahrheit und investiert das Geld lieber sinnvoll in ein (Offroad)Fahrtraining !

Gruß
MM

gnortz

Würde ich so unterschreiben. 👍
Mir reicht die normale T7 offroad follig aus. Bin aber vorher viele Jahre mit einer LC4 und zuletzt mit einer Beta durch die Heide gesaust.

Ichnusa

Zitat von: Peter700 am 06. Februar 2023, 23:56:24
Die Sensoren messen die Raddrehzahl vorn und hinten  und vergleichen sie miteinander. Dreht ein Rad langsamer als das andere oder steht, wird das ABS ausgelöst.

Alter! Was hast du geraucht?

Rockatansky

#7
Zitat von: Ichnusa am 07. Februar 2023, 18:42:48
Alter! Was hast du geraucht?

Was stört Dich an seiner Aussage? Ok, sie ist vereinfacht, trifft aber den Kern.

Ja, man könnte auch schreiben:

Die an den Rädern angebrachten Sensoren senden gleichzeitig an die ABS-CPU durch die Erkennung der durch die an den Felgen angebrachten Scheiben (Steg - kein Steg - Steg - kein Steg usw.) ein elektrisches Signal in einer bestimmten Frequenz. Früher erschlug man die unterschiedlichen Abrolllängen von Vorder- und Hinterreifen bei Motorrädern durch entsprechende unterschiedliche Unterteilungen, heute erkennt die ABS-CPU dies von selbst.

Erkennt nun die ABS-CPU beim Bremsen eine bestimmte Geschwindigkeitsdifferenz zwischen beiden Rädern, wird die Bremse des langsamer drehenden Rades geöffnet (Anmerkung: bei aktuellen High-End-Systemen - früher respektive bei heutigen einfachen Systemen passierte das nur, wenn die Bremse wirklich "blockierte", daher auch der Name).

Du merkst: viel Gelaber - mehr sagt es aber auch nicht aus...

tam91

Hallo
Eine ABS Regelung geht auch nur mit einem Sensor bzw. auch nur bei einem geregelten Rad, dann muß das System aber dafür ausgelegt sein.  Bei der Ténéré 700 geht das System halt bei einem Sensorausfall in den Notlauf d.h. alles ohne.
Zum Thema Gelände mit schweren Endurod und vorher mit leichten üben - nun ja da unterscheiden sich die Fahrtechniken schon ein wenig. Mit 130kg kann ich z.B. mit  "Stützfuß" fahren,bei den großen sollte man sich das abgewöhnen sonst ist im besten Fal nur das Knie am Arsch.  Die alten Cracks wie Peterhansel driften ohne Stützfuß (siehe Bild) weil sie das wissen, bei den heutigen leichten Rally Rennern fahren sie wie beim Cross und demolieren sich damit halt auch öfters die Knochen.
Ein Endurotraining mit den Dicken ist aber 100% sinnvoll auch um die eigenen Grenzen einschätzen zu lernen und das viel mehr geht als man sleber vorher gedacht hätte, wenn man sich nur traut und auch mal am Quirl dreht,
Gruß
Christoph   

Teneg 7

Nur so ein Gedankengang von mir .
Was ist wenn Ich denn Bremslichtschalter hinten so verstelle das er gar nicht auslöst . D.h . ABS wird simuliert das hinten nicht gebremst wird .
Gruß Stefan

Marcel

Was soll das bitte bringen?

Der Bremslichtschalter ist dem ABS sowas von egal, das kannst Du dir gar nicht ausmalen.  ;D

ABS erfasst die Rotation / Blockade des Rades anhand von Sensoren am Rad. Das System ist ständig aktiv, unabhängig von der Rückmeldung des Bremslichtschalters. ABS wirkt unter Berücksichtigung des Fahrzustandes (direkt: Rotation / Blockade der Räder, indirekt: Geschwindigkeit des Fahrzeuges sowie Rückmeldungen des Steuergereätes) auf die Bremspumpe, generauer auf die Bremskraftverstärkung. Das ABS nimmt bei blockierenden Rädern den Teil der Bremskraft weg, der durch Bremskraftverstärkung am Rad anliegt - der Teil den Du mit der bloßen Handkraft beisteuerst kann das ABS nicht wegnehmen!
Ob Du bremst oder nicht, wird nicht vom Bremslichtschalter, sondern von Drucksensoren im Bremssystem erfasst. Bei Autos wird auf diese Weise auch erkannt, ob Du normal verzögerst, oder reflexmäßig mit maximaler Kraft eine Notbremsung durchführst. Die Bremskraftverstärkung würde in diesem Fall dann "hochgetaktet", also mehr Kraft beisteuern, als normal genutzt wird. Ob das bei Motorrädern auch so gemacht wird, weiß ich allerdings nicht.
Spaß Du haben sollst..

Svoeen

Zitat von: Teneg 7 am 07. Februar 2023, 20:18:12
Nur so ein Gedankengang von mir .
Was ist wenn Ich denn Bremslichtschalter hinten so verstelle das er gar nicht auslöst . D.h . ABS wird simuliert das hinten nicht gebremst wird .


Die Regelung vom ABS wird sich kaum auf so ein einfaches und leicht "kaputtbares" Bauteil wie den Bremslichtschalter berufen. Die merkt schon selber ob Druck im System ist.


Zum Thema ABS im Gelände aus: Ich bin bisher nur ein Motorrad mit ABS gefahren(1100 GS) und hab einmal vergessen das ABS vor Befahren eines Schotterweges auszuschalten. Da hab ich danach eine neue Unterhose gebraucht. Da kommst du einfach nicht zum Stehen. Vermutlich sind die ABS Systeme heute deutlich besser und können auch Offroad mehr, aber ohne eine Option es zumindest hinten es abzuschalten, würde ich kein Motorrad offroad fahren wollen.
XTZ 850 mit 3VD, XT 600 3UW offen, XTZ 660 3YF, XT 750 Scrambler, WR 450 F (06er), XV 750 SE mit gereckter Gabel, XS 1100 Gespann, R 1100 GS, Grizzly 660

tam91

Hallo
Beim Motorrad gibt es keine Bremskraftverstärkung. Deshalb heißt das auch Bremsmodulator. Es sind maximale Drehzahländerungen pro Zeit hinterlegt. Verlangsamt sich das Rad schneller geht das system von blockieren aus sperrt die Leitung zum Bremzylinder und läßt Druck ab bis die Raddrehzahl wie der plausibel ist dann gibt der Modulator wieder Druck drauf bis das Rad wieder eine zu hohe Drehzahlveränderung hat und so weiter. Dabei vergleicht das System immer den Druck den man vorgibt mit dem der verträglich ist, sonst würde man ja bei jeder Bremsung mit ABS Einsatz nicht von der Bremse gehen können. Die ganz modernen Systeme (6 Achsen IMU) messen noch die Lageänderung und die Verzögerung direkt und ziehen diese Parameter zur feineren Regelung heran, womit dann z.B. Kurven ABS möglich wird, oder Hinterradabhebeerkennung, Wheelykontrolle usw.,Im Gelände hat das ABS deshalb Nachteile weil man viel öfter kurzzeitig blockiert aber gleichzeitig durch das sich vor dem Rad aufbauende Material eigentlich mehr abbremsen könnte. BeiAutos erlaubt das Gelände ABS daher daß sich ein Keil vor dem Rad bildet und optimiert so den Bremsweg im Gelände. Beim Motorrad weiß ich nicht ob das hier auch so gemacht wird oder nur die Empfindlichkeit zurückgenommen wird.
Gruß
Christoph

Marcel

Ich frage mich bei solchen Themen immer, wie es um die Verhältnismäßigkeit bestellt ist. Wie oft fahre ich offroad? Kostet mich das temporäre Deaktivieren des ABS so viel Zeit?

Es ist bei der T7 nur ein Knopf und wenn ich es ausgeschaltet habe, leuchtet dauerhaft eine rote LED sehr gut Sichtbar am Tacho.

ABS ist auch für Motoräder innerhalb der EU Pflicht (bei allen Maschinen deren Erstzulassung nach Inkrafttreten des Gesetzes erfolgte). Wenn ich das Mopped jetzt so manipoliere, dass das ABS dauerhaft aus ist, verliert das Teil seine Homologation und damit seine Straßenzulassung. Will ich das bei einer neuen Maschine echt riskieren?
Spaß Du haben sollst..

RaKe

Hmmm mal so ins Blaue gedacht... wenn ich den Sensor des Hinterrads auch am Vorderrad anbringen würde....

Aber hey, eigentlich hab ich mir die TENERE gekauft, weil eben kein Schnickschnack dran ist. Eben entweder Ein oder Aus.
Über die Sinnhaftigkeit eines Onroad ABS brauchen wir nicht streiten.
Bei Offroad konnte ich bisher noch keinen Bedarf an ABS erkennen. Das Argument des Vorne-Überbremsens wegen zu bissiger Bremser zieht für mich irgendwie auch nicht. Ich bin ne Zeitlang Supermoto-Rennen gefahren. Dort werden 4Kolben Radial-Zangen mit bissigen Belägen, ganz wenig Gewicht in Kombination mit Slicks gefahren. Das ließ sich wunderbar dosieren.
Oder gibt es Situationen Offroad, an denen ein ABS nur vorne doch hilfreich wäre?

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