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Neugierde (Iran/Teheran)

Begonnen von yamralf, 27. Oktober 2012, 20:30:21

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yamralf

War jemand von euch schon einmal im Iran vielleicht auch in Teheran? Wie u. Wo habt ihr euch im Vorfeld informiert? Würdet ihr unter Romney eine solche Reise durchführen bzw. wiederholen?
Eine Enduro putzen, ist wie Seiten aus der Bibel reißen.

Ich habe keine Gurkenallergie! Ich bin hyposensibilisiert!

Paetschman

Sprech mal Jan Hendrik Neumann an...
/tuar/ Paetschman  /UTE/
...I've been everywhere, man. Crossed the desert's bare, man. I've breathed the mountain air, man...(Jonny Cash)
Mein aktuelles Programm findet ihr unter https://www.advtime.eu/index.php/ein-startseiten-abschnitt/

KTM-Peter

ich war zwar noch nie da, würde aber folgendes erwägen: Romney ist, wie Du richtig sagst schon einmal ein Thema. Der Typ ist (auch außenpolitisch) so eine Schnarchnase, da käme es nur auf seine Berater und den Kongress an, also sehr ungewiss. Wichtiger erscheint mir aber noch Israel (auf die der amerikanische Präsident natürlich einen gewissen Einfluß hat). Ein Präventivschlag gegen Iran wird dort schon seit einiger Zeit erwogen und nächstes Frühjahr sind dort Wahlen, bei denen der ultrarechte Beitenu und Netanjau eine gemeinsame Wahlliste bilden, denen durchaus Erfolgschancen eingeräumt werden. Sollte es zu deren Wahl kommen, dürfte das Risiko eines Erstschlages gegen Iran steigen.

Aber auch die Entwicklung in Ägypten, Syrien und dem ganzen dortigen Umland dürfte nicht ohne Einfluß sein. Zwischen Israel und Ägypten gab es ja schon vor einigen Monaten Grenzkonflikte. Einen Mehrfronten-Krieg wird Israel sich nicht leisten wollen (glaube ich, abwohl sie das historisch ja schonmal hatten). In Iran selbst dürfte die Gefahr von Unruhen steigen, je mehr die westlichen Sanktionen greifen, die primär die Bevölkerung treffen. Auch die (einseitig informierte) Bevölkerung dürfte nicht zu 100% pro westlich orientiert sein. Wie die künftig auf westliche Reisende reagieren werden?

Gut beraten bist Du in jedem Fall, wenn Du dich kurzfristig beim Auswärtigen Amt in Bonn erkundigst (Internet und telefonsich). Aber selbst die dürften bei der bestehenden komplexen Gemengelage kaum irgeneine Garantie abgeben können.

Offengestanden, ich selbst würde den gesamten nahen Osten derzeit weiträumig meiden.
teneristische Grüße
Peter

Paetschman

Immer ein guter Tipp zur aktuellen Lage Fernreisender -> Spreche Bernd Tesch an http://www.berndtesch.de (und bestell Ihm einen schönen Gruß von mir)...
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hombacher



...ich war jetzt vor drei Wochen erst im Iran, u.a. dabei auch in Teheran.

Ich muss zugeben, im Vorfeld war mir ausreichend unwohl. Leider helfen, im Sinne von beruhigen, können einen da auch nicht die einschlägigen Seiten des Auswärtigen Amtes. Okay, bei einer akuten Reisewarnung hätte ich vermutlich sämtliche Pläne gecancelt. Ich bin aber gereist und habe eine angenehme Woche bei sehr netten Menschen verbracht.

Ich konnte beobachten und erfuhr es stets wieder aus Berichten, wie die Sanktionen nunmehr die Bevölkerung erreicht haben. Aufgrund der allseitig wirkenden Verknappung grassiert die Inflation. Der Gegenwert für den Monatslohn beträgt etwa nur noch ein Drittel verglichen zum Vorjahr. Geldwechseln macht vielleicht nur noch als Tourist Spass, wenn man tagesfrisch sich neue Millionenbeträge in Rial vorsagen lässt. Als Einheimischer kann einen allerhöchstens noch die Verzweiflung packen.

Dass etwas passieren muss, das ist vermutlich allen klar. Wie dieses Passieren ausschauen könnte, wird in den einzelnen Vorstellungen stark von Bildungswille und Informationslust abhängen. Beides nicht einfach in einem Land mit gleichgeschalteten Medien und kontrolliertem Internet. Ich wünsche den Menschen dort, dass der Wunsch nach auskömmlichem Leben nicht unter ihresgleichen Blut erstickt wird.

Bzgl. den Staatsführungen mag ich beobachten, dass die gesamte Rhetorik in diesen Ländern häufiger Sonneneinstrahlung etwas anders ist als unsere. Keine Ahnung was es ist, aber das Posaunen von Großtaten und eigenes Überpositionieren scheint leichter von den Lippen zu gehen, als mal den Ball flach zu halten. Wieviel Gefahr demnach direkt von IR oder IL ausgehen, schwer einzuschätzen, aber ich mag nicht wirklich dran glauben. Mal schauen, wieviel das Sprichwort von den Hunden, die bellen, wirklich wert ist.
Nunja, ob dann noch so eine ehemalige Finanzheuschrecke, die unter den Leiden einer schmerzenden Profilneurose, Linderung in der Politik sucht, vielleicht nicht doch störend ist, wenn die zwei Hündchen schon so nett spielen? Wer weiss?

Zur weiterführenden Information gibt es aber, so hatte ich es gefunden, diverse Iran Reise-Blogs, viele amüsant, lehrreich und lustmachend auf das Land. Einige aber auch mit nachdenklich stimmenden Erlebnissen. Iran ist eben kein wirklich freies Land, es herrscht ein Regime, und wennste da blöd auf der Straße auffällst, dann rollst Du erstmal ein Stück mit dem Staatapparat, oder tief in seinem Bauch.


Wie auch immer, ich werde da gerne wieder hin fahren,

Gruss
hombacher

yamralf

Ich bin beeindruckt, eine solch iformative Resonanz hatte ich beileibe nicht erwartet, DANKE. Recht geben und zustimmen muss ich in jedem der genannten Gründe und Einwendungen. Internet-Blog's hatte ich als Infoquelle so noch gar nicht erkannt. Und bis Mitte Mai 2013 besteht ja noch genügend Zeit die Lage im Land und die Vorhaben der umliegenden Statten zu beobachten. Ganz so sorglos oder blauäugig werde ich nicht fahren.
Eine Enduro putzen, ist wie Seiten aus der Bibel reißen.

Ich habe keine Gurkenallergie! Ich bin hyposensibilisiert!

flamingo

Moin,
es wird oft heißer geredet wie gekocht.
Meine Erfahrung ist,sich zurückhalten sich nicht in den Brennpunkten aufhalten,sowie bei den Kameras.
Wenn man sich bei der normalen Bevölkerung aufhält,wird man im allgemeinen Gastfreundlich aufgenommen.
Nur nicht den "Proll" raushängen lassen.
Du kannst auch schwere probleme in Deutschland (ist auch nicht mehr das was es mal war),oder sonstwo bekommen.
Richtige vorbereitung,ist die halbe Reise,sowie n bischen Mut und Glück.

Bei meiner Marokkotour dieses Jahr wurde mir auch alles mögliche prophezeit.
Und ich lebe immer noch,und es war n geiler Trip,und gerne wieder.

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