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Balkan + Rumänien

Begonnen von hannesf, 14. Mai 2017, 21:45:29

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hannesf

Heyhey,

ich will im Sommer mit 2 guten Freunden eine große Tour machen. Bisher soll der Fokus auf der Balkanregion und Rumänien liegen. das ganze so in etwa so aussehen:

oder hier: https://www.google.com/maps/d/viewer?mid=12Gxw4uCtk8IKw-KRAxjprXMiM7o&ll=45.63822110548368%2C25.040481870574922&z=6

Das ist im Moment eine allererste idee - zum Beispiel sollen auch keine Autobahnen dabei sein.. aber das sind Details...

Mich würde interessieren ob jemand willig ist absolute "must-haves" zu teilen! Tipps? Ideen, Vorschläge?

Ich bin gespannt!!

Gruß,

Hannes

Christof

Lass Polen und Ungarn weg, nimm mehr Slowenien und Österreich rein und es wird ne tolle Reise .

RomanL

Also falls das Dein (oder jemand anderes aus der Gruppe) erster großer Ritt wird, ist das ne ambitionierte Strecke, keine Frage. Polen auf der angegebenen Route ist wirklich nicht soooo interessant, weil dort schon sehr viel schöne Strecken stark ausgebaut und beradigt wurden. Wollt Ihr trotzdem schöne Nebenstrecke haben, dann fahrt Ihr dort locker mal doppelte Kilometer ab.
Wenn Ihr aber flacher an der Grenze zu Deutschland runter/hoch fahrt und mehr Tschechien und Slowakei mitnehmt, ist das auch ne schöne Einstiegsetappe oder halt nenen schönen, entspannten Ausklang.

Wie lange habt Ihr geplant für die Runde? Wo ist Euer größeres Biwak? Die Strecke wird so manche Reparatur abfordern, da macht es durchaus Sinn, sich einen festen Zwischenstopp mit passender Werkstattkapazität und Ersatzteildepot (also sicheren Anlieferpunkt für Kuriergut) einzuplanen. Braucht man's nicht, super. Falls doch, ist es hilfreich, mal 2-3 Tage die Beine hochzulegen und sich auf Kurierdienste ud Schrauber verlassen zu können.
Ich kenn das Thema zur genüge aus Busfahrerzeiten, wo man auch immer große, schöne Strecken aufgemalt hatte und am Ende auf halber Strecke mindestens einen Motor oder ein Getriebe an einem der Busse getauscht hat...mit dem Ergebnis, daß die Hälfte der Strecke am Ende "für's nächste Jahr übrig" blieb  :D
Besser also, sich mal 2-3 "freie" Tage einzuklinken, die man dann für das Überfällige nutzen kann, ohne irgendwo im Nirgendwo auf Ersatzteile zu warten.

Gruß
Roman

ThomasD

Hallo Hannes,

meine Frage wäre: Wieviel Zeit habt Ihr für die geplante Runde zur Verfügung? Was plant Ihr an Tageskilometern?

Ich habe alleine für Rumänien letztes Jahr zwei Wochen gehabt - und auf dem Balkan kann man auch problemlos 2-3 Wochen verbringen. Und bei mir kommt noch dazu, dass ich die Anreise mit dem Autoreisenachtzug von Prag nach Kosice gemacht habe.
Grüsse,
Tom

RomanL

Siehe Thomas D! Genau das ist nämlich auch mein Zweifel gewesen. Die abgebildete Tour wird entweder ein 14tägiger, strammer Etappenritt zum reinen  Kilometerfressen - oder eine entspanntere Tour über 1-2 Monate ;-)
Was sind das in Summe? 4.000km?

200-250km Etmal sind für mehrtägigen Städte-Landschafts-Mix schon sehr ambitioniert. Tagestouren bis 400km sind auch machbar, aber solch einen Eisenarsch, das dann wochenlang jeden Tag durchzuhalten, muß man erst mal haben.  /devil/
Es bringt auch nix, wenn am  5. Tag jemand auf der Nase landet, weil einfach die geistige und fahrerische Kondition ausgereizt sind - typischer Einsteigerunfall auf langen Touren. Weniger geplantes Vorhaben und mehr spontanes Mitnehmen von "Tagesangebot" vor Ort ist da deutlich attraktiver.  /-/

Rechnet mal mit max. 60km/h Durchschnitt auf der Landstraße und BAB im Mix (Transferetappen), auf Bergstraßen eher um die 45-50km/h oder deutlich darunter. Pause nach 150-200km spätestens, Regentage mit halber Kraft. Fahrtzeiten pro Tag schafft man max. 4-5h, wenn es gut läuft und kaum Ortsdurchfahrten anstehen. In Südeuropa ist auch das Thema Bahnschranken und Umleitungen kein so kleines Zeitproblem.
Den Rest des Tages braucht Ihr zum Unterkunft suchen/aufbauen/abbauen und zum Anschauen der Sehenswürdigkeiten.
...und erholsamen Spaß machen soll die Tour doch auch noch, oder?

Mit einem perfekt durchsanierten Bike und in einer Gruppe von 3-5 routinierten (!) Fahrern (und Schraubern), ist sowas, wie aufgezeichnet, auch halbwegs angenehm in 2 Wochen machbar, aber dazu gehört dann schon wirklich gutes Training über Jahre und zig tausend km auf'm Bock... Wer heuer über eine "unbequeme Sitzbank" oder "wie wechsele ich einen Schlauch ohne gscheites Werkzeug" nachdenken muß, der sollte -zumindest in Ost- und Südeuropa- doch noch etwas kürzer planen.

Wo steht Ihr da routinetechnisch nach eigener Einschätzung?

Gruß
Roman



PS: Wichtigstes "Must have!" ist ein zu 100% fittes Bike (also vor der Reise in allen wichtigen Punkten voll durchsaniert UND erprobt) + 100% fitte Mitfahrer! Ansonsten seid Ihr in ziviliserten Gegenden, wo ADAC-Pannenhilfe nebst Kurierdienst immer funktioniert und auch die medizinische Versorgung stimmt. Ist halt Europa  :D Die Schrauber in besagten Ländern sind heutzutage deutlich begabter als deutsche Werkstätten, und insofern technisch kein Risiko zu erwarten, was Euch da länger aufhält.
Meist sind die Akkus einzelner Piloten deutlich schneller leer als die To-Do-Liste  /beer/

Ach und noch ein wichtiger, wenn auch nicht technischer Rat: Geht geistig-moralisch immer davon aus, daß es auch mal 10 von 10 Tagen regnen kann, mindestens 1 Bike der Gruppe immer mehr zur Diva wird, die ständig Macken hat, der Pilot meist nix dafür kann und dann auch nur ne arme Sau fernab der Heimat ist... Die meisten langen Reisen scheitern nicht an der Technik, sondern an falsch verstandenem Abenteurertum und zu hohen Spaßfaktorerwartungen!
Frust kommt schnell auf, wenn die -ach so toll geplante- Strecke plötzlich doch nur gerader Asphalt ist, oder die "schöne Bergstraße" aus dem Katalog in Wirklichkeit eine Schlaglochpiste mit tausenden kleinen, lahmen Autos und Treckern vor Dir...
Wer Vergaserdreck, Regen und Kuhscheiße auf der Straße nicht als Herausforderung, sondern als Ärgernis sieht, der wird die Tage einer solchen Reise nicht genießen können.

Die geilsten Tourevents für's Lagerfeuer in 20 Jahren sind immer noch die, die man NICHT geplant hat und wo man am Ende sagt: "Puh, hab's ja dann doch noch überlebt!"

tarxuji

Hi,
Interessant und gut formuliert Roman.
Ja, muß man gut organisuert in allen Bereichen sein bevor  man weit weit weg von zuhause fährt.
Gruß Georg

XTZ 750  BJ. 1991, 3LD.   V strom 650 Xt  Bj. 2020

Landmann

mfg Jörg
*Sie fährt und fährt und...., obwohl ICH daran schraube ! *

hannesf

Hey, vielen Dank für die vielen Antworten!
Vielleicht vorweg, der Plan ist gute 6 Wochen unterwegs zu sein. Wenn mehr, dann eben mehr. Das Geld wird dann sicher früher oder später der limitierende Faktor sein ;) (3 arme Studenten unterwegs^^)
Was die art der Reise angeht haben wir etwas Erfahrung. Vor 2 Jahren ging es 5000km durch den Balkan. Allerdings mit 50ccm (ja wirklich, 50 ;) und durchschnittsgeschwindigkeit 35 - wen es interessiert, hier gitbt es ein paar Bildchen: kr51.wordpress.com.
Darüber komme ich auch gleich auf das nächste Thema: Reparaturen. Seit dem Trip druch Bosnien mit 2 Top aufgebauten Schwalben weis ich dass auch mal eben unterwegs eine Kurbelwelle versagen kann. Ich denke das war wesentlich schlimmer mit einer Schwalbe als einem "West-gefährt" für das man in jeder größeren Stadt einen Händler findet. Damals haben wir eine alte noch originalverpackte Kurbelwelle in Ungarn gefunden und fix vor Ort verbaut. Was ich sagen will: Wir sind dabei die Kisten aufzubauen und fit zu machen. So gut wir eben können. Das wir dann unterwegs hier und da auch mal was fixen müssen... das ist schon ok ;)
Btw.: bei der 50ccm Tour sind wir 5 Tage am Stück wegen schlechtem Wetter 6-12 Stunden am Tag gefahren. Auch das ist eine Erfahrung die schon gemacht wurde...

Aber zurück zum Thema: Die Frage zielte eigentlich eher auf "Geheimtipps" ab - tolle Orte die ihr mal gesehen habt (irgendwo na oder fern von der gegebenen Route) und gern teilen wollt!

Grüße

hannes

hannesf

mal ein Beispiel für das was ich meine:

Alle die mal nach Bosnien &Herzegovina fahren, in Sarajevo die Füße wund gelaufen haben und lust auf mehr oder weniger Offroad (neben den Mienenfeldern) richtung Kroatien hat, der fahre hier entlang (den Pfeilen folgend ;) - eine der Atemberaubensten Straßen die ich jemals per Moped bezwungen habe  /-/:


Gruß

horschte

Mein Tip: ErFAHRungen sammeln, nicht ErFORUMen.

Fahrt los, wie es euer Plan ist, habt Spaß, kommt gesund zurück.

Auf geht's!

Die Linke zum Gruß,

Horst
ex XTZ 750, XT 1200

Wintermotorrad: 180° Reihentwin, Zündzeitpunkt dynamisch 40° nach OT. Bohrung x Hub: 150 x 400. Treibstoff: Biomasse. Schmierstoff: Bier (=Fahrrad)

Laufleistungen XTZ 750: https://tenere.de/index.php/topic,12059.0.html

Cosmo

#10
Bosnien ist voll solchen Routen, offRoad fahren ist erlaubt, nicht Union like..
Sehr schönes Land, gutes Essen -nicht nur Ćevapčići, sehr nette Leute.
So vorbereitet wie der Roman schreibt waren nicht mal die auf dem Long way around.
Bosnien, dort sind meine Wurzeln.


T7 lässtgrüssen
Heimweh nach der Ferne.

ThomasD

Ok - zu Rumänien kann ich was sagen. Erst mal der Link zu meinem ausführlichen Reisebericht: http://www.mikemoto.de/Forum/phpBB3/viewtopic.php?f=39&t=5514

Cluj Napoca würde ich auslassen, es sei denn, Ihr wollt bei http://www.heavyduties.ro einkaufen. Stattdessen fahrt lieber nach Sibiu aka Hermannstadt. Ist die deutlich schönere Stadt mit super Flair und Atmosphäre.
Den Schlenker runter nach Konstanta / Bukarest würde ich mir sparen. Das ist alles flaches Land und Höllenverkehr.
Dann baut lieber etwas im Apuseni-Gebirge ein - selbsterfahrener Tip: http://www.carpathian2wheelsguide.com

Ich weiß ja nicht, was Euch kulturell so interessiert, aber Kirchenburgen und Klöster hat es reichlich in RO.

Fahrt auf jedenfall die Transalpina und die Transfagarasan. Von Sibiu aus gibt es einen Seiteneinstieg zur Transalpina:
Motoplaner. Vermeidet wenn es irgendgeht, die DN7 - LKWs ohne Ende.

Generell gilt: Alle großen Transferstrecken, die Verbindungsstrecken zwischen Landesteilen sind, sind voller LKW´s. Und zwar nicht ein paar, sondern einer hinter dem anderen. Es gibt halt in RO kaum Autobahnen, deswegen ist das so.

Grüsse,
Tom

hannesf

großartig!
vielen Dank - vor allem aber für den link motoplaner.de! Genau sowas suche ich seit einer gefühlten ewigkeit!!! geiel!

ThomasD

#13
Gern geschehen! Zu CZ kann ich auch noch was beitragen. Wenn noch Zeit ist, schlagt Euch lieber Richtung Norden als südlich von Prag durch die Mitte des Landes zu fahren. Da ist es meist flach und langweilig. Schau mal meinen Reisebericht von CZ an: https://www.transalp.de/forum/beitraege/touren/unterwegs_in_tschechien

Die Knochenkirche in Kutna Hora lohnt sich, sehr morbide :o

Und mein Lieblings-Anlaufpunkt in CZ ist die Motorradhöhle. Ja, da darf man durchfahren und direkt mit dem Motorrad an der Bar sich etwas bestellen  8)
=> http://www.pekelnedoly.cz/
Grüsse,
Tom

dermax

Ich kann dir nur sagen nimm dem Mali-Alan Pass von Obravac nach Sveti Rok in Kroatien mit hinein. 20km geschotterte Piste über ein hochplateu. Dort wurden in den 60ern mit Pierre Brice Winnetou filme gedreht, beeindruckende Landschaft inklusive!
Ich kann dir auch einige straßen durch Slovenien und Oberkroatien sagen um dem Reiseverkehr aus dem Weg zu gehen  ;D


Gruß Max.
Schraubst du noch oder fährst du schon?

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