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21. November 2024, 23:11:02

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Fahrwerks-Einstellung

Begonnen von Macbakerman, 21. November 2019, 08:23:53

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tam91

Hallo
Erst mal ist es wichtig zu schauen was überhaupt eingestellt ist! Das ist manchmal nämlich überhaupt nicht die Grundeinstellung. Zum Teil auch rechts uns links unterschiedlich. Ich für mich hab die Grundeinstellung mal als Basis genommen und auch die Motorrad Empfehlung probiertund daraus dann meine abgeleitet.
Original sollte sie haben: Vo. Zugst17 Drst: 11 Hinten: Vorspannung  15 Zugst. 13, Drst. 14
Motorrad empfahl: Vo. Zugst10 Drst: 19 Hinten: Vorspannung  10 Zugst. 12, Drst. 17
Das wiederum war mir vorne zu hart, sodaß ich für mich unbeladen folgendes gewählt hab:Vo. Zugst10 Drst: 16 Hinten: Vorspannung  12 Zugst. 12, Drst. 17
Beladen war ich hiermit ganz glücklich:Vo. Zugst10 Drst: 11 Hinten: Vorspannung  5 Zugst. 10, Drst. 14
Rein vom rinzip halte ich bei einer Federung mit progressiver Kurve eine zusätzlich progressiv gewickelte Feder für sinnfrei da man die Progression beim Vorspannen der Feder zuerst auf Block drückt und ab da dann eh nur den Linearen Teil nutzt. Vorne sieht das anders aus, da hab ich bei der ST 750 gute ERfahrungen gemacht da man im Normalbetrieb im Bereich der Komfortablen weichen Wicklung ein gutes Ansprechverhalten hat, bei höherer Belastung dann aber straffer wird und z.B. beim Bremsen nicht so weit durchfedert.
Wie schon gesagt, Habe ich eigentlich keine Problem habe nur festgestellt daß die Grundeinfederung (sage) gerade hinten  nur mit deutlicher Vorspannung zu erreichen ist und mit Gepäck schon fast keine Reserve mehr da ist, sodaß der Gedanke an eine etwas härtere Feder schon naheliegt. Der Video erklärt dsa sehr schön und sagt eben auch das man sich als erstes klar sein muß was man denn will und nennt hier die Extreme: WR 450 auf Droge ==> Rallytaugliche Abstimmung im Gelände beim Bolzen super auf der Straße aber unkomfortabel
oder
komfortabler Straßengleiter mit weniger Reserven im Gelände
Sie bescheinigen der Ténéré 700 aber auch schon eine hohe Reife und meinen daß es für viele, wenn überhaupt nötig, mit eienr angepassten Feder hinten und etwas Distanz  vorne zur Einstellung der richtigen Lage getan ist.
Ich warte mal ab bis es bei den Federn etwas mehr Auswahl gibt und mehr Erfahrungen vorliegen.
Gruß
Christoph

bikeever

#31
Habe mal Hyperpro angeschrieben und direkt auch eine Antwort erhalten.

Sinngemäß heißt es, dass sich eine progressive Federbeinanlenkung nur auf die Dämpfung auswirkt. Auf die Feder hat die Anlenkung keinen Einfluss, da Federn wohl nicht "Speedsensitive" sind. Lineare Federn bleiben linear und progressive Federn werden demnach nicht in ihrer Progressivität verstärkt.

Eine progressive Feder hat somit keinen Nachteil, nur weil die Anlenkung schon progressiv ist, sonder eben genau die Vorteile, die eine solche Feder mit sich bringt.

Klingt für mich (als Laie) nachvollziehbar.

Werde mich also mit den progressiven Federn etwas genauer beschäftigen

hakim

#32
Zitat von: tam91 am 06. Mai 2020, 10:12:04
...Rein vom Prinzip halte ich bei einer Federung mit progressiver Kurve eine zusätzlich progressiv gewickelte Feder für sinnfrei da man die Progression beim Vorspannen der Feder zuerst auf Block drückt und ab da dann eh nur den Linearen Teil nutzt...
Hallo,
das von Dir geschilderte Einfederverhalten trifft nur auf eine 2-fach-linear gewickelte Feder zu. Als da wären die beiden Gabelfedern von HYPERPRO, mit mehreren gleichmäßigen und sehr engen Windungen oben, um dann nach vielleicht 8 oder 10cm Baulänge auf einen wiederum gleichmäßigen, aber viel weiteren Windungsabstand überzugehen. Hier wird in der Tat das erste Einfedern weich abgefangen, um dann den Teil mit der härteren, linearen Kennlinie zu belasten. Grob ausgedrückt, ganz so digital und ohne jeglichen Übergang geht das auch nicht vonstatten. Die HYPERPRO-Feder für das Federbein der T7 ist aber von anderer Bauart, nämlich "linear-progressiv" gewickelt. Ich habe meine Feder zwar nicht exakt vermessen, aber oben beim hydraulischen Vorspanner liegt als erstes die engste Windung, dann wird nach unten hin jede Windung um etwa 1mm weiter und federt damit etwas härter ein. Und das ganz regelmäßig, deshalb spricht man hier von einer linear-progressiven Feder. Man könnte auch von einer Feder mit linearer Steigerung der Progression sprechen... Die von HYPERPRO gewählte Progression für die T7-Hinterhand ist mit dem einen Millimeter Mehrabstand pro Windung eher gering. Es scheint mir so zu sein, als könne man damit die 200mm Gesamtfederweg gut verwalten. Aber man kann natürlich auch zu einer einfachen, linearen Feder mit höherer Federrate greifen, warum nicht. Hier fehlt mir der direkte Vergleich zu z.B. einer 80N/mm-Linearfeder wie sie von Tractive angeboten wird.
Ich werde jedenfalls mein HYPERPRO-Kit erstmal ausgiebig fahren, und weiter berichten.
Hakim
https://www.hyperpro-shop.de/WebRoot/Store2/Shops/61863095/MediaGallery/Federinfo_Hyperpro.pdf

bikeever

@hakim

hast du die Federn in die Gabel und am Federbein eigentlich selbst ausgetauscht?

Grüße
Martin

hakim

#34
Hallo,
klar habe ich alles selbst getauscht, in meinem Carport :)!
Motorrad aufbocken, sodaß man es bei Bedarf auf´s Vorderrad kippen kann.
Gabel: Zugstufeneinstellung im Uhrzeigersinn ganz zudrehen, Verschraubung der oberen Gabelbrücke anlösen (10er), Standrohrdeckel anlösen (19er), Lenker losschrauben und mit einem Spanngummi am Cockpit weghängen, Standrohrdeckel ganz lösen, Gabel etwas eintauchen lassen damit die Federn samt Standrohrdeckel nach oben rauskommen, Kontermutter unterm Deckel lösen (17er), Deckel samt Federteller abschrauben, Federn ziehen, Gabel ganz durchtauchen, Luftkammerlänge/Ölstand prüfen und ggfls. korrigieren, und jetzt wird´s knifflig weil die Kolbenstangen immer von alleine runterrutschen wollen. Also Kolbenstange hochziehen, Feder drüber gleiten lassen. Die Feder ist jetzt drin, die Kolbenstange hält man mit einem "Spezialwerkzeug" (Schlitzschraubendreher ;D) fest. Jetzt Federteller aufschieben und Deckel bis zum Anschlag händisch draufschrauben. Wieder ein Problem: durch die oben liegenden, engen Windungen der HYPERPRO-Feder kommt man mit dem 17er Gabelschlüssel nicht mehr an die Kontermutter ran. Das geht nur mit einem Helfer, der mit Kraft die Feder zurückzieht. Leicht kontern (15Nm), Gabel durch Zurückkippen des Motorrads ganz ausfahren lassen damit alles ins Standrohr gleitet und Deckel draufschrauben (30Nm). Lenker anschrauben (28Nm). Am Ende Gabel kurz durchfedern und obere Gabelbrückenschrauben anziehen (23Nm). Dämpfungseinstellungen korrigieren laut Empfehlung von HYPERPRO.
Federbein: Untere Federbeinschraube entfernen, kleinen Seitendeckel/rechts sowie den Spritzschutz demontieren, obere Federbeinschraube entfernen, Federbein nach hinten rausnehmen. Zwei schmale aber stabile Ratschenspanngurte an der Feder anbringen, Feder damit ca. 2cm spannen, den geschlitzten unteren Federteller von der Kolbenstange ausfädeln, Feder entnehmen, vorsichtig(!) die Gurte lösen. Neue Feder mit den Gurten zusammenspannen und auf den Dämpfer schieben. Bei der progressiven HYPERPRO-Feder mit den engeren Windungen nach oben. Achtung: der Hydraulikvorspanner sitzt nur dann richtig, wenn er spürbar in eine Nase einrastet! Federteller einschieben, Gurte entspannen und sich vergewissern, daß alles sauber in Position sitzt. Federbein einbauen (je 45Nm oben/unten), Dämpfungs- und Vorspannungseinstellungen anpassen...und fertisch! Wer will, kann zwischendurch noch die komplette Umlenkung ziehen und alles fetten, aber für den Federbeintausch muß man nicht mehr als die Federbeinhalteschrauben entfernen, nicht die Hebelei.
Alles schön mit Anzugsdrehmoment!
Viel Spaß beim Schrauben,
Hakim

bikeever

Moin,

danke für die ausführliche Beschreibung. Klingt erst mal machbar für mich. Stellt sich nur noch die Frage, hast du das Vorderrad drin gelassen? Und zum messen des Ölstands steht das Standrohr ja nicht genau senkrecht, wenn man es gar nicht ausbaut. Ist das ein Problem?

Habe übrigens auch das Hyperpro-Kovmplettset bestellt:)

Grüße
Martin

hakim

Hallo,
ja, Vorderrad bleibt drin. Und zum Messen der Luftkammerlänge tauchst Du ja die oben geöffnete und von den Federn befreite Gabel bis zum Anschlag (vorsichtig) nach vorne ein, dann stehen die Gabelbeine nahezu senkrecht über dem Rad. Ich habe mangels Hauptständer einen einfachen Enduro-Rohrständer genommen zum Aufbocken, da kann man schön die Maschine nach vorne abkippen. Die Serienluftkammerlänge beträgt 85mm, HYPERPRO geht auf 110mm. Da beim Rausziehen der Federn immer Öl dran hängen bleibt, hat bei mir die Luftkammerlänge sogar ohne Anpassung ca. 110mm betragen. Und ich habe das YAMAHA-Öl drin gelassen, weil es ja fast noch jungfräulich ist bei meiner T7. Die Viskosität von SAE10 ist ja dieselbe wie in den mitgelieferten 2 Litern von HYPERPRO. Wenn das Serienöl schon deutlich älter ist oder man der Meinung ist, das HYPERPRO-Gabelöl sei entscheidend besser als die Serienware, dann kann man ja tauschen.
Hakim

hakim

Zitat von: hakim am 07. Mai 2020, 09:16:58
...Wenn das Serienöl schon deutlich älter ist oder man der Meinung ist, das HYPERPRO-Gabelöl sei entscheidend besser als die Serienware, dann kann man ja tauschen.
Hakim
Hallo, sorry wenn ich mich selber zitiere ;) ...
Meine obige, ausführliche Anleitung zum Federnwechsel habe ich so geschrieben, wie ich es gerade gemacht habe, also ohne das Gabelöl zu wechseln. Hier die Ergänzung zwecks Gabelölwechsel:
Meiner obigen Anleitung folgen bis die Standrohrdeckel demontiert und die Federn gezogen sind. Warum? Weil man sonst die Deckel nicht gelöst bekommt, man sollte die Gabelholme ja nicht in einen Schraubstock einspannen. Jetzt ABS-Sensor ausbauen, Vorderrad und Kotflügel demontieren, Bremssättel losschrauben. Die Gabelholme in ihrer Position zu den Brücken markieren, dann stehen später die Entlüftungsschrauben in den Deckeln auch wieder schön nach vorne. Die Holme nacheinander aus den Brücken ziehen, das Öl oben raus in einen Altölbehälter kippen und durch leichtes Pumpen an den Kolbenstangen das Restöl rausbefördern. Dann die Holme wieder einbauen, dabei die angebrachten Markierungen und das Überstandmaß berücksichtigen. Serie bei meiner T7 waren 6mm Überstand, HYPERPRO empfiehlt hier 10mm. Nur die untere Gabelbrücke festschrauben (20Nm), die obere Brücke muß noch lose bleiben bis die Standrohrdeckel verschraubt sind. Etwa einen halben Liter Öl in jeden Holm einfüllen, 10 Minuten warten wegen der Luftblasen, noch etwas pumpen bis alle Luft raus ist und dann auf Luftkammermaß auffüllen. Dann weiter nach oben geposteter Anleitung, also neue Federn rein usw.
Ich habe sicher noch was vergessen, einfach ergänzen oder fragen. Danke. Ach so, Vorderrad etc. nicht vergessen! ;D
Hakim

gnortz


hakim

Hallo,
ja! RallyRaid(UK) hat für die T7 sogenannte Preloadadjuster für die Gabel entwickelt. Dieser ersetzt die serienmäßigen Standrohrdeckel und bietet neben der üblichen Zugstufeneinstellung zusätzlich die Variierbarkeit der Federvorspannung. Ich weiß nicht, wie RR diese genau ausgelegt hat, aber sie bieten etwa 10mm Einstellbereich der Vorspannung. White Power/KTM hat auch sowas, da sind die 10mm Variierbarkeit aufgesplittet in +5/-5mm Vorspannung.
Da man aber hier als Normalfahrer nicht dauernd rumstellt, ist es viel preiswerter, bei Bedarf einen Distanzring aus Kunststoff oder Alu zwischen oberen Gabelfederteller und Serienstandrohrdeckel einzufügen.
Hakim
http://www.rally-raidproducts.co.uk/yamaha-t7-tenere/yamaha-t7-tenere-fork-preload-adjuster-caps

hakim

#40
Hallo,
nochmal zu den Distanzringen zur Vorspannung der T7-Gabel. Auf der Teilezeichnung ist sowas nicht aufgeführt. Hat YAMAHA/KAYABA solche Distanzringe im Programm? Kann man sich ansonsten selber drehen, oder man findet passende Hülsen in der eigenen Grabbelkiste. Oder man besorgt sich beim KTM-Händler die originalen WHITE-POWER-Hülsen für eine 43er Gabel.
Ich kann es jetzt nicht gegenprüfen, da meine Gabel wieder zu ist, gehe aber davon aus, daß diese in die T7-Gabel passen werden. Stückpreis rund 6 Euro.
KTM-Bestellnummern:
48600053 für 1,5mm (Distanzring 26,5x42x1,5)
48600036 für 2,5mm
48600037 für 5,0mm
48600038 für 10,0mm
Zwecks Feinabstimmung kann man auch zwei Hülsen übereinander legen, z.B. 1,5+2,5=4,0mm.
Falls es jemand testet, wäre eine Rückmeldung nett.
Hakim

gnortz

Von K Tech UK gibt's auch Austauschfedern . Welche Federrate haben eigentlich die originalen Gabelfedern ?
https://store.ktechsuspension.com/amfinder/?find=yamaha-tenere-700-2019-2246036&p=1

Desamu

Hallo Gnortz,

die originale Feder hat 70 N/mm.

Bei OTR ist eine "Orientierung" für die Federraten bezogen auf das Fahrergewicht + Einsatz angegeben:

"Infos zur Federwahl:

    Fahrer bis zu 70kg mit max. 50kg Zuladung  ----------------------------  80N/mm
    Fahrer bis zu 80kg mit max. 50kg Zuladung  ----------------------------  85N/mm
    Fahrer bis zu 90kg mit leichtem Beifahrer und max. 15kg Zuladung  --- 90N/mm
    Fahrer bis zu 100kg mit Beifahrer und/oder 30kg Zuladung  -----------  95N/mm"

https://www.off-the-road.de/Tenere-700/Fahrwerk-Raeder/Lineare-Federbein-Austauschfeder-Yamaha-Tenere-700.html

Die telefonische Beratung dort war, meiner Meinung nach, sehr kompetent.
Ich (ca. 87 kg nackt) habe mir daraufhin die 90-Feder bestellt und kann dann mal berichten. Fahre hin und wieder mit Sozia und auch mal mit vollem Gepäck, es ist und bleibt also ein Kompromiss...
beste Grüße,
Markus


gnortz

Danke , aber das war mir schon bekannt . Hatte nach Gabelfedern gefragt !😉

Desamu

sorry - da war ich dann doch zu unaufmerksam... /devil/

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