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24. November 2024, 13:19:41

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Frage Schlafsack warme und kalte Temperaturen

Begonnen von Summerhillxy, 26. März 2022, 13:50:03

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Summerhillxy

Den Mutigen gehört die Welt.

sushi

Zitat von: Summerhillxy am 26. März 2022, 13:50:03
ich suche einen Schlafsack, mit dem ich sowohl im Winter in Marokko, als auch im Sommer in Portugal campen kann.
Hallo

Neu hier im Forum aber schon paar mal im Schlafsack geschlafen.
Jeder hat so seine Vorlieben und Erfahrungen, wage aber zu sagen dass es den Schlafsack so nicht gibt.

Um so einen grossen Temperaturbereich in einer Tour abzudecken musst du wohl etwas basteln/improvisieren.
Ich empfehle die unterste Temperatur herauszufinden wo dein "Schlafsystem" noch bequem funktioniert.

Nach unten kannst du alles was isoliert kumulieren, einzig aufpassen dass nicht etwas den Loft vom Schlafsack  von aussen oder innen zu stark zusammendrückt.
So wie mit normaler Kleidung, Shirt-> dünner Pullover-> dicker Pullover-> Jacke-> Halstuch etc.

Also wenn es dir im Schlafsack zu kalt wird, lange Unterwäsche und Socken (trocken), Innlet/Fleece/Innenschlafsack oder notfalls noch Pullover und Jeans.

Mein "Schlafsystem" für den von dir gewünsten Temperaturbereich auf langer Tour:
Zelt
Hybrid Schlafsack mit Oberseite Daune und Unterseite Kufa (war ein Glückskauf in Kanada, hab sowas seither nicht mehr gefunden, Kufa Seite ist mittlerweile leider durch).
Isomatte Thermarest BaseCamp 5cm Schaumstoff
Schlafsack ab einstelligen Graden voll geschlossen, gegen 0 und leicht drunter lange Unterwäsche und Socken.
10-20 Grad den Schlafsack als Decke mit Reissverschluss immer mehr offen je wärmer.
Durch die 2 Materialien von Ober/Unterseite sehr angenehm regulierbar.
Oft nehme ich noch ein Baumwollinnlet "Hüttenschlafsack", das Kopfteil über die Isomatte gestülpt.
Ist auch leichter zu waschen als ein Schlafsack.
Ist es für den Schlafsack als Decke zu warm nehme ich nur das Baumwollinnlet oder ein separates Leintuch.
Ist es selbst dazu zu warm habe ich auch schon das nasse Badetuch genommen um mich zu kühlen.

Dein "Schlafsystem" wirst du noch finden, versuche aber vor der Reise zu testen, unterwegs ist Nachkaufen nicht immer einfach.

gruss sushi




2011-2013 Nord/Südamerika-Australien-Asien-Europa
http://www.youtube.com/user/MrXt660ztenere
https://www.flickr.com/photos/159767846@N03/

[2001-2011 Yamaha XTZ660] ca. 35000km
[2011-2015 Yamaha XT660Z] ca. 117000km
[2015-xxxx Yamaha XT660Z] ca. 20000km
[2015-xxxx Yamaha XT1200Z] ca. 68000km

Summerhillxy

Hallo Sushi,

so ähnlich werde ich es jetzt auch erst einmal machen: ich nehme den vorhanden Schlafsack, der bei 16 Grad selbst als Decke zu warm ist und fahre un 14 Tagen nach Anatolien zum testen. Ski-Unterwäsche habe ich dabei und schau dann mal, wie es wird.

Du hast tolle Inspiratuonen in deinem Flickr-Profil  Und zu denen habe ich gleich noch eine Frage. Du verwendest u.a. ein Tunnelzelt, dass du ja zwingend abspannen musst... Wie gut funtioniert das auf harten Böden? Nimmst du einen Hammer mit?
Aus Gründen der Faulheit bin ich mit einem Kuppelzelt unterwegs, muss mit 2,02m Größe aber diagonal schlafen.
Marcus
Den Mutigen gehört die Welt.

amboss87

Habe mir vor einiger Zeit bei einer 30% Aktion den Carinthia G180 zugelegt, Vearbeitung ist top und er ist bei Minusgraden noch einigermaßen bequem:

https://www.carinthia.eu/de/g-180-p2684/

tam91

Hallo
Hammer ist unerläßlich und auch gute Häringe. Abspanneinrichtungen sind dazu da vollständig verwendet zu werden, was ich immer tue seit ich in der Provence mehrfach erleben durfte, wie große Müllcontainer( ja die mit den Rädern) anfangen zu fliegen oder Wohnwagen umgeweht wurden. Wenn Du dann Dein Zelt nicht ordentlich verzurrt hast gehst Du mitsamt dem Zelt fliegen. Es gibt immer wieder Situationen wo Winde auftreten, die so stark sind, daß sie Dich von den Beinen holen und zum Kugeln bringen. Also einen ordentlichen Hammer ordentliche Häringe für steinige Böden (Stahl wenn´s preislich günstig sein soll oder dann Alu oder Titan, wenn es leicht sein soll aber dann gibt man für einen Satz schnell mal einen dreistelligen Betrag aus). Das mit dem ausprobieren in Anatolien kann schon zu spät sein denn dort kriegst Du das meiste nicht so ohne weiteres. Mach hier eine Trockenübung die Nächte sind noch kalt genug um einen Eindruck zu gewinnen ob Du eher zu den unempfindlichen oder  den Frostbeulen gehörst. Denke auch dran das bei weggeflogenem Zelt und Regen die Sache irgendwo im Nirgendwo schnell recht unangenehm wird so mit Wind Chill und so.
Gruß
Christoph

Summerhillxy

Hallo Christoph,
bislang dachte ich, dass ich ein Kuppelzelt gar nicht abspannen muss und diesem Eindruck wurde im Verkaufsgespräch beim Expeditionsausstatter auch nicht wiedersprochen..    ::)
Deine Erfahrung geht aber eher in die Richtung Abspannen und dann hätte ich auch ein bequemeres Tunnelzelt nehmen können.
Jetzt bin ich etwas irritiert...

Marcus
Den Mutigen gehört die Welt.

Qtreiber66

Wie bereits geschrieben, schleppe ich fast ausschließlich Dinge mit, welche in der Lage sind, mehrere Einsatzbereiche abzudecken.
Daher nehme ich statt einem Hammer eine normalgroße, stabile Gripzange mit.
Die hat genügend Zug, um die Heringe selbst in Schotter zu versenken.  ;)

Darüber hinaus diente sie mir bereits als Tragegriff für Töpfe, als 3. Hand beim Verlöten von Zügen, beim Lösen von widerwilligen Schrauben & Muttern, etc...... :D

VG
Guido
Ein Leben ohne Mopped ist möglich, aber sinnlos. (frei nach Loriot)

tam91

Hallo
prinzipeill steht ein Kuppelzelt ohne Abspannung, aber wie gesagt wenn Du mal erlebt hast wie Du abends schön bei ruhigem Wetter beieinandergehockt bist und in der Nacht plötzlich ein Sturm da ist der Wohnwagen würfelt und am Nächsten morgen nur noch die Expeditionstauglichen Zelte auf dem Campingplatz stehen (waren 2 Stück auf 50 Hektar, darunter meins weil ich das schon mal vorher erlebt hatte) dann spannst Du in Zukunft dein Zelt ab, egal wo, und schläfst gut auch wenn mal ein Gewitter aufzieht.
Gruß
Christoph

Lowshow

Schließe mich da dem tam91 zu 100% an, JEDES Zelt gehört vollständig abgespannt. Der Vorteil beim Kuppelzelt ist eben der geringere Aufwand wenn man es mal eben umstellen muss weil einem die Ausrichtung nicht behagt.
Selbst wenn es nur zu regnen beginnt Nachts, macht das Abspannen ein Zelt erst "Dicht", wie ein Regenschirm eben.
Grüße aus dem Schwarzwald

Je nach Anforderung findet man mich auf:
Yamaha Tenere 700 ( Die Alltagsdame )
Honda CRF1100 ATAS DCT ES ( Die Langstreckenkönigin )
KTM 690 Enduro R ( Das Schweizer Taschenmesser unter allen Motorrädern )

Franki

#39
Hallo,

das kann ich so nicht bestätigen. Wenn ich da drin liege in dem Zelt, muss das auch bei Gewittersturm nicht zusätzlich abgespannt werden... Am Morgen, auch mal in der Nacht, sammel ich dann schon mal die entschlüpften Häringe ein und schlag sie wieder ein. Großartige Aktionen mach' ich da aber nich' draus. Wie so ein "Ourage" abgeht, das hab' ich oft erlebt; sei es am Atlantik, im Herault, kroatische Küste oder im Schweizer Mittelland. Gute Häringe sind zwar Pflicht und sollten bei einem Markenzelt schon beim Kauf dabei sein, aber mehr schlepp' ich da nicht mit. Das Zelt sollte freistehend sein, also möglichst ohne Häringe auskommen.

Wegen Schlafsack - war ja die Eingangsfrage: einen für den Sommer und einen für Frühling und Spätsommer/Frühherbst. Damit ist man gut gerüstet. Sommer kann Kunstfaser sein (leicht und schmales Packmaß, für Fahrrad ideal!), Frühjahr und Herbst ist mit Daune um einen herum schon angenehm.

Gute Fahrt und schöne Zelterlerlebnisse!
Frank

Qtreiber66

Ich habe '96 mit dem Zelt in Neuseeland einen Cyclone erlebt. Dagegen waren alle atlantische Winde, die ich bisher hatte, ein laues Lüftchen.
Hauszelte, Wohnwagen, steife Zelte mit Alugestänge hat es zerfetzt und davon geblasen.
Mein Billig-Iglu-Zelt mit Kunststoffgestänge ohne seitliche Verspannung war stellenweise bzw. "böenweise" nur noch 20 cm hoch. Richtete sich aber ständig wieder auf.

Am nächsten Morgen bin ich in die Stadt Gisborne gefahren, um Lebensmittel zu besorgen. Dort sah es wie nach einem Bombenanschlag aus. Komplette Häuser zerstört, Teile von Hausdächern lagen auf der Straße. An dem Tag hatte ich am Auto gleich 2 platte Reifen, weil ich mir irgendwelchen, umhergewehten Scheixx eingefahren hatte.
Während meines 3-monatigen Aufenthalts in NZ gab es noch 2 weitere Cyclones.
Für mich aber nicht mehr im Zelt, sondern in solide gemauerten Häusern!!!  ;)

VG
Guido
Ein Leben ohne Mopped ist möglich, aber sinnlos. (frei nach Loriot)

Summerhillxy

Den Mutigen gehört die Welt.

sushi

#42
Zitat von: Summerhillxy am 13. April 2022, 23:53:55
...vorhanden Schlafsack, der bei 16 Grad selbst als Decke zu warm ...

Du verwendest u.a. ein Tunnelzelt, dass du ja zwingend abspannen musst... Wie gut funtioniert das auf harten Böden? Nimmst du einen Hammer mit?
Hallo

Dein vorhandener Schlafsack scheint ja schon recht warm zu sein, was sagt das Marketing vom Hersteller wie weit der runter geht?

Auf meinen Fotos siehst du das Hilleberg Saitaris, ist ein Hybrid aus Kuppelinnenzelt und Tunnelvorzelt.
Wie bei jedem anderen Tunnel benötigt es vorne und hinten je 2 Häringe damit es im Regen mit leichtem Wind sauber steht, damit die Lüftung funktioniert und es auch bei anständigem Wind sauber steht verwende ich immer 10 Häringe, bei starkem Wind oder schlechter Boden auch mehr Häringe.

Ich verwende mittlerweile neben den originalen Y-Häringen noch Zimmermannnägel vom Baumarkt 20-30cm und einen Zimmermannhammer, damit bekomme ich die Nägel gut raus.
Die Nägel sind billig und gehen in jeden Grund ausser Beton.

Tunnelzelte haben Vor/Nachteile, die Häringe sehe ich eher als Vorteil, so ist das Zelt immer für die Maximalbelastung vom Wind aufgebaut.
Das Innenzelt kann oft auch alleine aufgebaut werden wenn es trocken und heiss ist, braucht aber mehr Zeit, separate Leinen, Häringe und etwas Phantasie beim Improvisieren.

Kuppelzelte sind meist nur für das Innenzelt selbst stehend, das Aussenzelt braucht oft fast so viele Häringe wie ein Tunnel damit es bei Regen funktioniert.
Wirklich frei stehend sind nur sehr wenige Kuppelzelte, bei denen spannen die Zeltstangen alle Eckpunkte.
Bei Wind brauchen aber auch die irgendeine Befestigung zum Boden.

Wenn der Boden es zulässt empfehle ich je nach Zelt alle notwendigen Häringe zu setzen, ist wirklich kein Aufwand und lässt einem tiefer schlafen.

gruss sushi
2011-2013 Nord/Südamerika-Australien-Asien-Europa
http://www.youtube.com/user/MrXt660ztenere
https://www.flickr.com/photos/159767846@N03/

[2001-2011 Yamaha XTZ660] ca. 35000km
[2011-2015 Yamaha XT660Z] ca. 117000km
[2015-xxxx Yamaha XT660Z] ca. 20000km
[2015-xxxx Yamaha XT1200Z] ca. 68000km

Summerhillxy

Mein Schlafsack ist knapp 35 Jahre alt... Da ist keine Beschriftung mehr zu erkennen

Marcus
Den Mutigen gehört die Welt.

reysero

Vielen Dank für das Thema, es hat mir wirklich gut getan.

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