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10. August 2025, 13:43:38

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Tractive Fahrwerk

Begonnen von Dan, 03. März 2023, 22:01:28

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gaucho

Zitat von: Onkeldittmeyer am 30. Juli 2025, 00:03:55Beim OEM - Fahrwerk stellt man an beiden Holmen jeweils Zug- und Druckstufe ein, beim TT - Fahrwerk an einem Holm Zug-, an dem anderen Druckstufe. Wieso ist das so?

Du hast doch bei dem Tractive Fahrwerk vermutlich geschlossene cartridges (Patronen) verbaut. Nu wenn dem so ist, dann ist eine für die Druckstufe zuständig und die andere für die Zugstufe.

Oder?
Erfahrung ist die Summe aller Misserfolge

Onkeldittmeyer

Ja. Aber ich versuche die Logik zu verstehen. Bin ja neugierig.

Eigentlich ist doch jeder Gabelholm erstmal ein eigenes geschlossenes System. Oder?

sminti

Warum wird zug und druckstufe bei einer Motorradgabel getrennt
ChatGPT:

Die Trennung von Zug- und Druckstufe bei einer Motorradgabel dient dazu, das Fahrverhalten präzise und unabhängig auf unterschiedliche Fahrsituationen abzustimmen. Das macht vor allem bei sportlichen, schweren oder leistungsstarken Motorrädern einen großen Unterschied in Sachen Komfort, Kontrolle und Sicherheit.
🔍 Kurz gesagt:

    Druckstufe (Compression): kontrolliert das Einfedern der Gabel – z. B. beim Bremsen oder Überfahren von Bodenwellen.
    Zugstufe (Rebound): kontrolliert das Ausfedern der Gabel – also wie schnell sie wieder in ihre Ausgangsposition zurückkommt.

🧠 Warum getrennt?
1. Völlig unterschiedliche Kräfte wirken

    Beim Einfedern wirken hohe, schnelle Kräfte (z. B. beim harten Bremsen).

    Beim Ausfedern soll die Gabel kontrolliert, aber nicht ruckartig zurückkommen, damit das Vorderrad Grip behält.

    → Diese beiden Bewegungen erfordern unterschiedliche Dämpfungscharakteristiken.

2. Bessere Abstimmung

    Du kannst die Druckstufe härter machen (z. B. gegen ,,Eintauchen" beim Bremsen), ohne dass die Zugstufe zu langsam wird und die Gabel ,,klebt".

    Oder die Zugstufe schneller machen (z. B. für mehr Grip), ohne dass die Gabel beim Einfedern zu weich wird.

    → Mehr Kontrolle, weniger Kompromisse.

3. Höherwertige Technik = mehr Fahrstabilität

    Trennung erlaubt bessere Dämpferventile (Shim-Pakete, Nadelventile etc.).

    Diese halten das Öl stabiler unter Kontrolle – selbst bei starker thermischer Belastung (z. B.
    Rennstrecke oder Offroad).

🏁 Beispiel aus der Praxis:
Situation   Gute Druckstufe   Gute Zugstufe
Bremsen vor Kurve   verhindert tiefes Eintauchen   sorgt für stabile Rückfederung
Kurvenfahrt über Bodenwelle   federt schnell ein, aber nicht zu weich   federt kontrolliert zurück, hält das Rad am Boden
Nach Sprung (Offroad)   dämpft den Einschlag   verhindert Rückschlag oder Aufschaukeln
🧰 Warum das für dich wichtig ist:

Wenn Druck- und Zugstufe nicht getrennt wären (wie bei günstigen oder älteren Gabeln), müsstest du immer Kompromisse eingehen. Du könntest z. B. das Bremsnicken nur reduzieren, indem du auch die Zugstufe härter machst – was wiederum das Ansprechverhalten verschlechtert.
✅ Fazit:
Zug- und Druckstufe werden getrennt, damit du das Ein- und Ausfedern deiner Gabel unabhängig voneinander anpassen kannst. Das verbessert Komfort, Fahrverhalten und Sicherheit – und ist besonders auf anspruchsvollem Terrain oder bei sportlicher Fahrweise unverzichtbar.

beeze

#108
Schönes Beispiel für AI, die flasche Frage richtig beantwortet. Die Frage war nicht warum Zug- und Druckstufe getrennt eingestellt werden, sondern warum an der Tractive Gabel Zug- und Druckstufendämpfung nach Holmen getrennt werden. An den meisten Gabeln sind Druck- und Zugstufe getrennt eingestellbar, aber an beiden Holmen. Das ist nicht das selbe.

sminti

Zitat von: beeze am 06. August 2025, 09:33:18Schönes Beispiel für AI, die flasche Frage richtig beantwortet. Die Frage war nicht warum Zug- und Druckstufe getrennt eingestellt werden, sondern warum an der Tractive Gabel Zug- und Druckstufendämpfung nach Holmen getrennt werden. An den meisten Gabeln sind Druck- und Zugstufe getrennt eingestellbar, aber an beiden Holmen. Das ist nicht das selbe.


Stimmt! Da ist mir doch ein entscheidender Fehler unterlaufen.


Warum wird zug und druckstufe bei einer Motorradgabel links und rechts getrennt
ChatGPT:

Die Trennung von Zug- und Druckstufe auf die linke und rechte Seite einer Motorradgabel – also z. B. Zugstufe im linken Holm und Druckstufe im rechten Holm – ist eine konstruktive Entscheidung, die vor allem bei modernen Upside-Down-Gabeln (USD-Gabeln) zu finden ist.

Das macht man aus mehreren technischen und praktischen Gründen, die ich dir hier im Detail erkläre:
🎯 Warum wird das gemacht?
1. Bessere Raumausnutzung

    Die Ventiltechnik für Zug- und Druckstufe braucht Platz im Gabelholm.

    Wenn man beide Dämpfungssysteme auf je einen Holm verteilt, hat man mehr Platz, um die Dämpfungskomponenten hochwertiger und effizienter zu bauen.

    So lassen sich größere Ventile oder aufwendigere Shim-Pakete einbauen – was zu besserer Dämpfungsleistung führt.

2. Geringere Reibung & symmetrische Belastung

    Jeder Gabelholm hat dann nur eine Hauptfunktion: einer kontrolliert das Einfedern, der andere das Ausfedern.

    Dadurch wird die mechanische Belastung innerhalb des Holms reduziert, was z. B. zu weniger
    ,,Stiction" (Losbrechwiderstand) führen kann.

    Die Funktion bleibt symmetrisch, da beide Gabelholme gemeinsam arbeiten – nur mit unterschiedlichen Aufgaben.

3. Kosteneffizienz in der Fertigung

    Statt zwei Gabelholme mit komplexen Kombi-Dämpfungssystemen zu bauen, reicht es, wenn jeder Holm einen Dämpfungstyp enthält.

    Das spart Bauteile, reduziert Komplexität und Wartungsaufwand – ohne nennenswerte Einbußen bei der Performance (bei richtiger Abstimmung).

4. Einfacheres Tuning und Service

    Der Mechaniker weiß sofort: linker Holm = Zugstufe, rechter Holm = Druckstufe (oder umgekehrt – je nach Hersteller).

    Das erleichtert die Arbeit beim Service oder beim Renn-Setup.

⚠️ Häufige Missverständnisse:

    Manche denken, das Motorrad würde sich "unausgewogen" anfühlen, wenn nur eine Seite für Druck- oder Zugstufe zuständig ist.
Das stimmt nicht, denn beim Fahren wirken die beiden Holme gemeinsam. Die Kräfte auf beide Seiten werden durch die Gabelbrücke und die Achse gleichmäßig verteilt. Du merkst also keinen Unterschied im Lenkverhalten oder in der Gabelbalance – wenn das System gut abgestimmt ist.
🔧 Beispiel aus der Praxis:
Motorrad   Gabeltyp   Druck-/Zugstufe
Yamaha R6 (USD-Gabel)   KYB   Druck rechts, Zug links
KTM Duke / Supermoto   WP APEX   Druck und Zug getrennt
Öhlins R&T   Cartridge-System   Meist kombiniert oder getrennt je nach Modell
✅ Fazit:

    Die Trennung von Zug- und Druckstufe auf linke und rechte Seite der Gabel ist eine clevere Lösung zur Platzersparnis, Reibungsreduktion und Vereinfachung. Die Performance leidet dadurch nicht – im Gegenteil: Es ermöglicht präzisere Dämpfung und leichtere Wartung.

beeze

Okeeeee. Das tönt soweit ziemlich schlüssig. Wird aber noch ein bisserl dauern bis ich mich mit dem AI-Dingens anfreunde  :-\

Onkeldittmeyer

OK. Nimmt man das Ergebnis der KI, dann bedeutet das:

Getrennt ist besser und billiger zu bauen. Kombiniert ist teurer in der Herstellung und schlechter in der Performance.

Mit anderen Worten: Die Konstrukteure bei Yamaha bauen absichtlich etwas teures, was auch noch schlechter ist.

Ich muß die KI mal fragen, ob die doof sind. ;-)

sminti

Zitat von: Onkeldittmeyer am 06. August 2025, 15:11:42OK. Nimmt man das Ergebnis der KI, dann bedeutet das:

Getrennt ist besser und billiger zu bauen. Kombiniert ist teurer in der Herstellung und schlechter in der Performance.

Mit anderen Worten: Die Konstrukteure bei Yamaha bauen absichtlich etwas teures, was auch noch schlechter ist.

Ich muß die KI mal fragen, ob die doof sind. ;-)

So würde ich das nicht sehen. Teuer baut Yamaha bestimmt nicht, wie alle anderen Hersteller auch. Da zählt jeder Cent bzw. Yen.

Fakt ist, dass die Aufteilung zum einen thermische Gründe hat und auch eine sensiblere Gabel dabei rauskommt. Ich habe mir das Öhlins AR-X 40 TTX Federbein und das Cartridge Kit FKA 114 NIX Adventure gegönnt. Bin noch am einfahren und einstellen. Kein Vergleich zur Serie. Das Ansprechverhalten ist ein ganz anderes. Da merkst du jeden Klick, wenn du Zug- und Druckstufe verstellst. Vom Gefühl her fahre ich ein ganz anders Moped.

Gersty

Ist aber eine Seite kaputt, fährt es sich scheisse. Bei einem redundanten System, wie bei der Tenere, kann man noch ganz gut mit Zug und Druckstufe von einer Seite wirkend weiterfahren.
Bleibt fit!

sminti

Zitat von: Gersty am 06. August 2025, 17:46:11Ist aber eine Seite kaputt, fährt es sich scheisse. Bei einem redundanten System, wie bei der Tenere, kann man noch ganz gut mit Zug und Druckstufe von einer Seite wirkend weiterfahren.

Das macht es nicht besser. Bei guten Gabeln war schon immer Zug- und Druckstufe getrennt. Und wenn dir eine Seite ausfällt was ich bis jetzt noch nie gehört habe (lasse mich eines Besseren belehren) fährt es sich genauso bescheiden. Also kein Argument. Und dieses rumgefummel bei der Tenere, mit Zug- und Druckstufe, ist in meinen Augen absoluter Schrott.

hakim

#115
Hallo,
es reicht bei einer Upside-down-Gabel wie an der T700 ein defekter Simmerring, der eine Holm verliert sein komplettes Öl und es dämpft hier nichts mehr. Wirklich nichts Ungewöhnliches. Was als Vorteil einer sog. "Splitgabel" noch nicht erwähnt wurde: beide Dämpfungscharakteristika - insbesondere auch die Druckstufe - lassen sich bequem und i.d.R. auch werkzeugfrei von oben am Gabeldeckel einstellen. Eine weitere, moderne Variante wiederum nutzt den einen Gabelholm nur für die Federung, den anderen nur für die Dämpfung. Vorteile: man spart sich Federgewicht ein, kann sogar statt mit herkömmlicher Schraubenfeder mit einer Luftfeder arbeiten. Und es ist das passende Setting für ein elektronisches, semi-automatisches Fahrwerk wie z.B. bei meiner KTM 1290 Superadventure. Eine Empfehlung für alle, die keine Einstellschräubchen mögen oder einfach nicht bei jedem Einsatzwechsel dran rumjustieren möchten. Hätte ich natürlich für meine Wüstenreisen nicht haben wollen. Aber in meinem heutigen Tourenbetrieb wird per Vorwahl am Menüschalter alles gut abgedeckt, was ich nutze: straffe Dämpfung für die schnelle Hausrunde, bequeme Abstimmung mit Sozia, für zerbombten Asphalt und leichten Schotter dann die "Offroad"-Einstellung mit weichem Ansprechen und stärkerer Progression als Durchschlagschutz. Dürfte ja nicht so weit weg sein vom tatsächlichen Einsatzprofil all der Ténérés hierzulande, oder? ;)
Hakim

beeze

Zitat von: sminti am 06. August 2025, 20:10:55Bei guten Gabeln war schon immer Zug- und Druckstufe getrennt. ...........Und dieses rumgefummel bei der Tenere, mit Zug- und Druckstufe, ist in meinen Augen absoluter Schrott.
Also bei meiner Tenere Bj 2021 sind Drck-und Zugstufe sowohl vorne als auch hinten getrennt einstellbar. Ja, vorne muss man beides an beiden Holmen machen. Ein Wahnsinnsstress den ich mir da jedesmal antun muss.

beeze

Zitat von: hakim am 07. August 2025, 07:24:03....es reicht bei einer Upside-down-Gabel wie an der T700 ein defekter Simmerring, der eine Holm verliert sein komplettes Öl und es dämpft hier nichts mehr.
Das gilt aber auch für USD mit holm-getrennter Druck und Zugstufendämpfung. Und eine right side up Gabel pumpt ihren Holm bei defektem Simmering auch ruck zuck leer. Also immer doof mit defektem Simmering zu fahren.

tam91

Hallo
Ich hab immer Bauchweh bei unsymetrischen Systemen, da z.B. beim Einfedern am Rad ein Drehmoment eingeleitet wird. Ein Holm stellt sich dem Einfedern dämpfungsmäßig entgegen der andere nicht, beim Ausfedern umgekehrt. Die dabei auftretenden Kräfte müssen dann über die Radachse auf die jeweils andere Seite übertragen werden, damit da nichts "verkantet". Auch ist, zumindestens bei meinem Einsatzprofil, ein ständiges verstellen vorne nicht nötig, ich hab da eine gute Einstellung für mich gefunden und lasse die selbst beladen drin, während ich hinten je nach Beladungszustand anpassen muß.
Für mich richtig gruselig wird es, wenn eine Seite fürs Federn und die ander fürs Dämpfen zuständig ist.
Gruß
Christoph

Onkeldittmeyer

@tam91
Aber es scheint technisch ja kein Problem darzustellen. Sonst würden wohl diese Luxushersteller das so nicht bauen.

Ich war jetzt ausgiebig mit dem Touratech - Fahrwerk unterwegs.

Das ist schon ein deutlich spürbare Unterschied. Auf der Straße (da bin ich jetzt keine so große Hilo) ist das Fahrwerk viel präziser.
Das ganze läuft wie auf Schienen, wobei tatsächlich der Gabelumbau den größeren Effekt hatte.

Ein wenig enttäuscht bin ich von hinten. Und zwar insofern, als daß es immer noch sehr hart ist bei kaputten Straßen. Nicht so, wie vorher, die Plomben bleiben drin, aber es haut schon noch manchmal kräftig rein.

Allerdings ist meine Einstellerei auch so ein wenig Trial and Error.

So ganz genau habe ich zum Beispiel noch nicht verstanden, wie sich das mit Low- und Highspeed - Einstellung verhält.

Es geht ja wohl darum, der Dämpfer dämpft, wenn schnelle Bewegungen ins Fahrwerk kommen. Das ist in der Tat vorwiegend bei hoher Geschwindigkeit so.

Und tatsächlich. Wenn ich relativ schnell unterwegs bin, kann ich mit einer offenen Druckstufe (16 bei Highspeed statt 10,das Maximum scheint schon bei 18 zu liegen) ganz gut über Flickenteppiche fahren.
Bei langsamer Fahrt hat aber eine offene LS-Druckstufe nicht diesen Effekt.

Die Zugstufe bringt mich nicht wirklich weiter.

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