Welcome to YAMAHA TENERE FORUM. Please login or sign up.

21. November 2024, 11:02:52

Login with username, password and session length

Die Tücken des Schweizer Düsensatzes

Begonnen von Mille, 13. November 2024, 09:30:15

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Mille

Moin,

hab mal wieder einen interessanten Patienten in der Garage. Kompression nur mehr bei knapp 2 Bar. Also Birne runter und das kam zum Vorschein:

Man sieht schön wie heiß hier die Auslassventile wurden:



Auch im Krümmer sieht es nicht besser aus:


Und die Dichtprobe (mit Alkohol) bestätigte den Schaden, rinnt durch wie bei einem Nudelsieb:


Die Ventilsitze sind durchgebrannt. Der Besitzer ließ auf Schweizer Düsensatz umbauen, vermutlich, oder besser gesagt garantiert, wurde sie nicht ordentlich eingestellt.

Also Fazit: Schweizer Düsensatz ja geht, aber einstellen lassen! /mecker/  sonst lieber Finger weg.  /beer/

So jetzt geht's erst mal an den Wiederaufbau.  8)

LG Mille
Ziel? Was ist das?

MfG Mille

tam91

Hallo
sind die Ventile verbrannt oder die Sitze? Wo bekommst Du die Ventile her? gibts die noch bei Yamaha oder hast Du eine preiswertere Quelle, die hatten schon vor 30 jahre Preise als ob sie aus Titan gefertigt wären. Ich hatte bisher immer nur das Problem das die Einlaßventile eingeschlagen waren und jetzt sind bei meiner Alten die Einlaßventile wieder soweit daß es keine dünneren Shims mehr gibt und ich beim nächsten Ventile einstellen vorher neue Ventile reinmachen muß.
Könnte es bei Deinem Patienten auch zu enges Ventilspiel gewesen sein?
Gruß
Christoph

Mille

Moin,

Also mit verschlissen Ventilen hatte ich bisher noch nichts gehabt. Selbst Motoren mit 170.000km haben bei mir noch Shims im Mittelmaß.

Bei dem Patienten muss ich mal sehen ob es von der Toleranz noch geht das man die Ventile neu einschleift oder ob ich gleich einen Tauschkopf nehme. Liegen ja einige bei mir rum.

Ventile gibt's aber glaub ich sogar bei Kedo. Preislich, Naja...

LG Mille
Ziel? Was ist das?

MfG Mille

Franki

Zitat von: tam91 am 13. November 2024, 10:46:07[...] jetzt sind bei meiner Alten die Einlaßventile wieder soweit daß es keine dünneren Shims mehr gibt und ich beim nächsten Ventile einstellen vorher neue Ventile reinmachen muß.
Hallo Christoph,

kann man die Ventilkörper nicht abdrehen? Ich hatte das früher mal machen lassen...

Oder habe ich einen Denkfehler? ::)

Schöne Grüße
Frank

tam91

Hallo
Naja ich hab gerade für meinen T4 Ventile gebraucht und die haben 11 € pro stück gekostet und die Einlaßventile hatten damals 30 Mark  pro Stück gekostet, heute rund 80€. Bei allen XTZ die ich beschraube verschwinddet alle 30000km ca. 1/10 mm Ventilspiel bei den einlaßventilen während die Auslaßventile nahezu konstant bleiben. Daher ist irgendwann bei ca.150-180000km der Einstellbereich durch die serienmäßigen Plättchen verbraucht. Naja da werde ich halt investieren müssen.
Gruß
Christoph

tam91

Hallo
Nein denn die Ventile bekommen quasi eine "Delle" wo sie auf den Sitzen aufschlagen. Dadurch rutschen die Ventile im Kopf weiter nach oben und das Ventilspiel verringert sich. Wenn man die jetzt "ebendreht" hilft das auch nicht gegen das verschwundene Ventilspiel, da müsste man dann eher das Ventil am Schaft kürzen, ob das aber geht weiß ich nicht, da die Enden meistens gehärtet sind, man sie folglich abschleifen müsste. Daher kommt man an Neuen vermutlich nicht vorbei.
Gruß
Christoph

MA-D

Ich sehe in der Schaft Kürzung um ein/zwei Zehntel keine Probleme, die Härtung des Schaftes ist sicher dann nicht weg, und der Ventilschaft wird ja auch nicht direkt von der Nockenwelle bearbeitet, oder doch... ich kenne dem Motor nicht? Was allerdings ein Problem sein könnte ist die mögliche Überhitzung, wenn ich die Farbe von Ventil und Auslasstrakt  mir anschaue. Ventile kann man, wenn man fähig ist auch an der Schleifmaschine kürzen, Drehbank brauchst da nicht...

MGScandalo

Moin Mille,
Ventilsitze nachfräsen, Ventildichtkante nachdrehen. Evtl Ventil kürzen wegen zu kleinen Shims: 350,- + Steuer
Und lass die Finger von : mit Hand einschleifen
VG Jürgen
XTZ750-850-878-900-917 nur mit Flachis ==> www.moto-twins.de

tam91

Hallo
Nachfräsen ist nur nötig wenn er zu breit geworden ist. Abdrehen der Nut am Ventil ist mit Vorsicht zu sehen da damit Masse verloren geht und das Ventil weniger Wärme verträgt. Nach dem Abdrehen sollte man zum vernünftig abdichten auf jeden Fall einschleifen zumal man auch nur so wirklich sieht wie die Dichtfläche aussieht und sich das Ventilspiel am anfang nicht gleich deutlich ändert. Einschleifen ist zwar mühsam aber auf jeden Fall sinnvoll wenn man sowas ordentlich machen will und man nicht von der Zeit getrieben ist.
Gruß
Christoph

MGScandalo

Zitat von: tam91 am 13. November 2024, 15:23:34Hallo
Nachfräsen ist nur nötig wenn er zu breit geworden ist.
Wer ist er??

Abdrehen der Nut am Ventil ist mit Vorsicht zu sehen da damit Masse verloren geht und das Ventil weniger Wärme verträgt.
ich rede hier von zehntel mm!


Nach dem Abdrehen sollte man zum vernünftig abdichten auf jeden Fall einschleifen zumal man auch nur so wirklich sieht wie die Dichtfläche aussieht und sich das Ventilspiel am anfang nicht gleich deutlich ändert. Einschleifen ist zwar mühsam aber auf jeden Fall sinnvoll wenn man sowas ordentlich machen will und man nicht von der Zeit getrieben ist.

ohne Worte

Sorry tam. Ich meine Du hast 0-Ahnung von Motorinstandsetzung / Fertigungstechnik

XTZ750-850-878-900-917 nur mit Flachis ==> www.moto-twins.de

tam91

Hallo
ER ist der Ventilsitz im Kopf, der in der Regel aus recht hartem Material ist und oft noch vollkommen in Ordnung (geometrisch) ist. Beim Einschleifen siehst Du sofort ob die Breite der Dichtfläche OK ist und entfernst die Verzunderungen.
Wir reden da von mehreren Zehntel Millimetern was bei einer Dicke von wenigen Millimetern an dieser Stelle schnell mal 10% ausmacht, die an möglicher Wärmeaufnahmekapazität fehlen. Bei der ST ist es nicht so, aber wenn Du ein gepanzertes Ventil hast - viel Spaß beim Abdrehen.
Abrehen bedeutet immer mehr oder weniger feine Welligkeiten die sich dann recht schnell flachschlagen und damit zu einer schnellen Veränderung des Ventilspiels führen können. Klar braucht es das in der Großserie nicht, da hier die entsprechenden Maschinen vorhanden sind bzw. das dann durch ein anfangs erhöhtes Ventilspiel ausgeglichen werden kann, wenn man das aber im Hobbybereich betreibt ist das Einschleifen sinnvoll, weil man dann kontollierne kann, ob alles Dicht ist. Wenn Du neue Ventile in einen überarbeiteten Kopf steckst, ist das in der Regel weit entfernt von dicht, nach einem zugegebenermaßen recht meditativem Eischleifen ist der Kopf komplett dicht und die Wärmeabfuhr über die Sitze dank optimaler Berührung auch optimal. Wenn man die Arbeitszeit nicht bezahlen muß, ist das gut angelegte Zeit und macht den Unterschied zwischen "läuft" oder "schnurrt wie ein Kätzchen und hat gut Leistung". :P  :P
Im Übrigen mach Du es wie Du willst und bescheinige anderen nicht irgendwelche Qualifikationen.
Gruß
Christoph

SMF spam blocked by CleanTalk