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Brünieren...

Begonnen von Christof, 05. August 2015, 16:19:37

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Christof

Im Rahmen meiner 34L Restaurierung bin ich an den vorderen Fußrasten angekommen, die der Vorbesitzer schwarz lackiert hat. Serienmäßig waren die ja wohl nur brüniert, d.h. mit einer dünnen Edelrostschicht gegen Korrosion versehen.
Wer hat diese Brünierung schonmal erneuern lassen, wer macht so etwas und wie müssen die Teile vorbehandelt werden.

Oder waren die Rasten auch serienmäßig schwarz überlackiert ?

Vielen Dank für Infos.

TTGeorg

hmh, ich denke, die meisten Pulvern... und serienmäßig, kratz kratz, hast du nicht auch, die mit den dicken Gummis drauf? wie eben an der XT350? und die hatte ich ja mal neu, da ist dann die halteplatte schwarz lackiert, aber welches schwarz? gabelbrücke matt,  Gepäckträger matt, fussrasten platte glänzend..?
brünieren kenn ich bei den alten XT s kaum, aber klaro, bei der XTZ750 da ist es da unten brüniert.
wie sind deine soziusFussrasten ausleger?  schwarz? hatte nicht ne 34l auch schwarze, oder eher rote. Und ist deine 34l ne deutsche? dann hat sie das lange hitzeschutzblech auf dem ESD? und gummierte Fahrerfussrasten. ausland, ich beziehe mich da auf XT350, kurzes Hitzeschutzblech und gezackte rasten.

solche themen, bis hin zu den Tagasako aufklebern und den original farben der speichen nippel musst du bei XT500.org erfragen. da gehts um solche kleinigkeiten.

georg
Gruß

Georg

gesendet von meinem c64 via telex

ja ich bin direkt, aber ehrlich! achtung dement!

der kuhschwanz wackelt auch und fällt nicht ab..

Sartene


...Büchsenmacher brünieren oft....ist bei Schusswaffen nicht unüblich....frage mal bei einem nach!

Kaleu   /tuar/

/tewin/
Ténéré?  Na was denn sonst??!!!!!


Christof

Den Film kenn ich. Muss aber ein riesiger Kolben sein für die Fußrasten und Bremshebel. :o

TTGeorg

so, mal ein wenig weiter geguckt, nach ner kleinen feinen runde auf XT500:
Oha, die franzosen blaue gabs ja mal mit schwarzem rahmen und schwarzen soziusfussrasten auslegern.. oder ist das dann schon ne 55W?
aber wenn ich mir bei den tenere s und XT s vor 90 so die Bilder in meinem Bilderbüchern angucke, so erkenne ich, das erst ab der 3TB und 660 Tenere brüniert wurde. bleibt aber jetzt noch die Frage: welches Schwarz wohin. matt an die gabelbrücken und Geweih und Naben, glänzend gepäckträger, fussrasten halter und seitenständer.
aha, die 34l hat den blauen rahmen...

hat sich von euch eigentlich mal gedanken gemacht zu marc Unau seinem ersten Buch: La saga des XT ? such ich schon ewig. selbst die franzosen können nicht helfen. siehe" le mono mysthique" seite 222.

Georg
Gruß

Georg

gesendet von meinem c64 via telex

ja ich bin direkt, aber ehrlich! achtung dement!

der kuhschwanz wackelt auch und fällt nicht ab..

RomanL

Brünieren ist einfach:

1. gut entfetten
2. beizen mit der Brüniersäure (ist nix Anderes als Phoshorsäure mit Tannin)
3. Warten, bis sich eine gleichmäßige Schicht aufgebaut hat
4. Abwaschen
5. "Aushärten", sprich durchoxidieren lassen
6. Ölen

Falls die Farbe anfang noch zu hell und bläulich ist, kann man die Schritte 2-5 mehrfach wiederholen. Irgendwann ist es schwarz...
Hat man aber Schritt 6 schon erledigt, dann geht's bei 1 wieder los. So bearbeite ich meine Waffen seit Jahren, und es funktioniert ganz simpel.

Gruß
Roman

RomanL

Ach so, da gibt's noch zwei Sachen:

1. Die Brünierlösung kann man sich in der Bucht oder im Waffenladen kaufen - ich empfehle Ersteres ;-) Ob kalt oder heiß ist egal, es funktioniert beides. Wichtig ist vor allem ein wirklcih guter Entfetter und Geduld... Vor dem Ölen muß das Metall richtig schwarz ausreifen, andernfalls ist es eher blau als schwarz.

2. Für leicht angerostete Sachen am besten zuerst Fertan nehmen. Das ist ein dem Brünol ähnliches Produkt (gleiche Wirksamkeit) auf der Basis von Phosporsäure und Tannin. Das Oberflächenoxyd ist in wirklcih keit ein Tannophosphat und eignet sich später hervorragend zum Überlackieren.

zu 1.: Wenn man die Rasten entfettet hat und in der Brünierlösung kocht, wird das Schwarz etwas tiefer. Die Schichtdicke ist aber in beiden Fällen gleich und auch die Empfindlichkeit gegenüber Wasser und Salz. Das heißt, eine nur brünierte und geölte Metallraste rostet alsbald wieder...

Für den Einsatz von Fertan ist es von Vorteil, wenn leichter Flugrost auf dem Metall ist und der Stahl nicht zu viel Mangan enthält. Dann wird das Metall schön tief durchdrungen und der Rost sicher gestoppt. Bei normalem Brünol kann man auch Walnusschalen mit einsetzen, dann erhält man einen ähnlichen Effekt in Bezug auf Härte und Lackierbarkeit der schwarzen Oberfläche (dazu benötigt man die farbaffinen offenen Enden des Tannophosphats). Alter Restaurierertrick ;-)

Gruß
Roman


Christof

Dank für die ausführliche Anleitung ! /beer/

blue diesel

#9
Hi Christof,

muss jetzt auch mal meinen Senf dazugeben, echt detailverliebt, aber wenn brünieren so ist wie Roman beschrieben hat und nicht dauerhat korosionsbeständig dann ist es nicht das Gleiche wie an den Fussrasten z.B. XTZ 750 angewendet wurde. Denn die halten ja schon einiges aus bevor sie weggammeln.
Ich finde ja das diese Teile, wie auch der Fussbremshebel, eher schwarz-grünlich schimmern und ich denke das es sich um grün verzinken handelt, oder ???? /tewin/

Gruss Klaus

http://www.luecke-metallveredelung.de/LEISTUNGEN/VERZINKEN_OLIV.html

http://www.amazon.de/Yamaha-mono-mythique-Toute-lhistoire/dp/2914205716
Ein Arsch, zuviele Mopeds

RomanL

Ich tippe da eher auf ne Einbrennlackierung auf Phosphatbasis (also quasi eine gehärtete Brünierung mit Lackschutz). Wie gesagt, reines Brünieren + Öl hält nur von 12 bis Mittag, da es nur eine ganz dünne und nict besonders harte Schicht bildet - Stichwort zum Suchen: Heißbrünieren oder Bondern... das war um 1900 in der elektrolytischen Variante der letzte Schrei für Federstähle etc., aber es ist halt nur ein sehr empfindlicher Schutz gegen Luftfeuchte - und mit Hausmitteln nur sehr bedingt hinzukriegen.

Gruß
Roman

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