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gsulirt, Dudemeister

Alles über Defekte an der 700er Tenere

Begonnen von Bytebandit1969, 01. November 2019, 13:49:55

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hakim

Hallo,
ohne mich bei der T700 extra über den Schaltplan gebeugt zu haben, kenne ich das wie folgt.
Die ABS-Kontrolle wie auch die weiteren Kontroll-LEDs werden separat versorgt bzw. direkt via Signalleitungen angesteuert. Von der ECU, vom ABS-Steuergerät, vom Fernlichtschalter usw. Alle übrigen Funktionen wie Tachometer, Drehzahlmesser und die weiteren Infos auf dem Display laufen über die Platine. Bei einem einzigen Defekt an einem Bauteil oder einer Leiterbahn fallen all diese Funktionen gleichzeitig aus, während die LED-Kontrolleuchten weiterhin funktionieren. Wenn man das Kombiinstrument öffnet, hängt da mittendrin an ein paar Plastezapfen ein Platinchen, nicht vibrationsgedämpft, nicht vergossen, nicht gegen Feuchtigkeit geschützt, einfach wie in einem billigen Kinderspielzeug. Ist wie gesagt bei vielen KTM auch so - und offenbar gang und gäbe. Und die Teile sind teuer als Ersatz: 586,29 €! Ich kann nur anraten den Tacho an der T700 nicht "in die Zange" zu nehmen, sprich die gegebene Vibrationsdämpfung zwischen Tachoeinheit und Tachoträger nicht zu unterbinden. Und für den Fall, daß nach der Garantiezeit das Instrument defekt geht, kann ich aufgrund guter, eigener Erfahrung folgende Firma empfehlen:
https://www.endera.de/reparatur-katalog.html?gclid=EAIaIQobChMIp8rIteP86wIVBc93Ch1vfw-tEAAYASAAEgKtfPD_BwE
Gerät einschicken und man bekommt für derzeit 35 Euro die Diagnose und eine Aussage, ob reparierbar. Mich hat der Spaß bei einer KTM 690R 185 Euro gekostet, ein Schnäppchen gegenüber 440 Euro für einen neuen Tacho. Der ODO-Stand bleibt immer erhalten im Speicher, trotz des Defekts.
Hakim

mmo-bassman

Klingt alles logisch Hakim.

Hab ich Dich richtig verstanden? Man soll als Deiner Empfehlung nach keine Stützstreben einbauen und auch nichts unter den Scheinwerfer unterbauen zur Vibrationsdämpfung. Du rätst also nix zu verändern und mit dem stark vibrierenden Tacho einfach zu leben, richtig?

EifelTene

Oder aber das geschüttel weil keine Streben verbaut waren hat dem Teil den Rest gegeben?! Wer weiß das schon ohne Langzeittest.
Ich meine in Erinnerung zu haben das Hakim die Streben direkt wieder ausgebaut hatte ?! Berichtigt mich bitte wenn dem nicht so ist/war.

Gruß Micha

hakim

Hallo,
richtig, ich habe die CAMEL-ADV-Streben wieder ausgebaut. Aber nicht wegen des Tachos. Wenn man sich den ganzen serienmäßigen Vorbau anschaut, dann:
- ist die zentrale Befestigung am Lenkkopf stabil ausgeführt;
- ist der Scheinwerfer nur von hinten verschraubt und kann in kräftiges Nicken kommen;
- sind die Seitenflügel mit der Navi-Traverse etwas labil;
- sind der Tacho selbst (an allen 3 Montagepunkten) und sein Trägerrahmen (an beiden oberen Verschraubungen) gummientkoppelt montiert, was ja zur Schonung der Elektronik sinnvoll ist.
Der Tacho wackelt gelegentlich wie ein Lämmerschwanz, weil sich zwei Effekte addieren. Nämlich die eigene Entkoppelung plus das Mitschwingen mit dem Scheinwerfergehäuse, wenn der Scheinwerfer stark ins Nicken kommt. Abgesehen von der schlechteren Ablesbarkeit bin auch ich überzeugt, daß diese starken Auslenkungen der Platine nicht gut tun.
Was ich empfehle:
1. Generell würde ich das übermäßige Nicken/Vibrieren des Scheinwerfers durch einen unter seiner Nase zusätzlich eingelegten (Moos-)Gummistreifen unterbinden. Indirekt wird dadurch auch das übermäßige Wackeln des Tachos verhindert. Danach Scheinwerfereinstellung prüfen.
2. Für ein leichtes Navi würde ich zusätzlich zu Punkt 1 zwischen die Seitenteile der Traverse und das Scheinwerfergehäuse je einen Gummistreifen einschieben. Das reicht für die Stabilisierung der Traverse aus. So habe ich das letztlich an meiner T700 gemacht.
3. Für ein schweres Navi kann ich nach wie vor die CAMEL-ADV-Streben empfehlen. Aber nur in Verbindung mit Punkt 1, weil ich sonst ein Ausreißen der nun gegen die Navitraverse fixierten Scheinwerferverschraubung bei starken Schlägen/offroad fürchte. Punkt 2 ist hier nicht notwendig. Vorteil: die eigentliche, mehrfache Tachoentkoppelung bleibt unangetastet.
4. Vermeiden würde ich, die Navitraverse so zu stabilisieren, daß die vorgesehene Entkoppelung des Tachos eingeschränkt wird. Daher sehe ich den Cockpit-Stabilisator von DONNERTECH etwas kritisch in Hinblick auf Offroadbetrieb. Hier bleibt zwar die Entkoppelung des Tachos an seinen 3 Befestigungspunkten auf dem Trägerrahmen erhalten. Aber die zusätzliche Gummilagerung der 2 Verschraubungen des Tachoträgers an den Fortsätzen des Scheinwerfergehäuses wird durch die starre Verbindung zur Navitraverse behindert. Im Straßenbetrieb vielleicht kein Problem für den Tacho. Für Offroad würde ich lieber die vorgesehene Tachoentkoppelung gänzlich unangetastet lassen.
Hakim

amboss87

Siehst du eine Möglichkeit die Platine in Eigenregie zu vergießen?

maas

#350
Hier meine Lösung:

Verbindung zwischen Rückseite Cockpit und oberer Scheibenbefesting mit gekanteten VA-Blechstreifen.


Tacho schwingt nur noch leicht mit, die Steifen wirken wie Federn und sind durch die Gummimutter schwimmend gelagert.

Grüße Maas

simca1200scoupe

Zitat von: amboss87 am 25. Dezember 2020, 10:28:34
Siehst du eine Möglichkeit die Platine in Eigenregie zu vergießen?

Hallo Leute,

aus meiner schlechten Erfahrung bin ich beim Vergießen von Platinen sehr skeptisch....das hat MV an der Brutale mit der zentralen Hauptplatine (Blinker, Licht, Pumpenrelais usw alles mit Halbleitern in superkompaktem Gehäuse gelöst) auch so gemacht und der Kram verreckt alle 2 Jahre weil durch kalt-warm die PU- Masse geschrumpft ist, durch die Kapillarwirkung Wasser zog und dann die Leiterbahnen von der Platine abgammelten, kostet auch jenseits der 400.- €
Es gibt mittlerweile Variante Nr 8 (!) und scheinbar hält es jetzt - es ist NICHT mehr vergossen sondern mit einem Siegllack a la Plastidip verschlossen, das soll wohl gehen !
Aber was ist mit dem Wäremhaushalt von Bauteilen wie Mos- FET's ?!

Just my 2 cents......

Gruß aus dem Saarland
Hardy

hakim

Zitat von: amboss87 am 25. Dezember 2020, 10:28:34
Siehst du eine Möglichkeit die Platine in Eigenregie zu vergießen?
Hallo,
damit kenne ich mich nicht aus. Aber es ist auch eine kleine Platine in einem riesen Gehäuse, sodaß ich mir nicht vorstellen kann, sowas komplett auszugießen. Auch wäre das Kombiinstrument dann nicht mehr reparabel im Fall der Fälle.
Hakim

mmo-bassman

Es wäre sehr hilfreich, wenn mal einer n Foto hier einstellen würde, wenn er das Kombiinstrument geöffnet hat, damit wir es uns besser vorstellen können.

Vielleicht gäbs ja ne Möglichkeit, wenn so viel Platz ist, die Platine irgendwie mechanisch zu dämpfen, erst komplett freilegen, dass sie sozusagen frei schwebend ist, dann Schaumstoff Luftpolster, Styroporgranulat, o.ä. einbringen, um es weitgehend vom Geruckel des Fahrzeugs zu entkoppeln.

Rock Lobster

Und wenn man die Platine im Gehäuse gar nicht befestigt und das Gehäuse mit Watte ausgestopft, sie sozusagen in Watte bettet?

mmo-bassman

Ja genau, irgendwie sowas meinte ich auch.
Watte könnte Feuchtigkeit ziehen, aber die Platine könnte man auch irgendwie vorher einschweißen, kleiner Beutel mit Verschluss und dann abdichten, oder so.

bikeever

Leude, lasst es doch einfach wie es ist und nehmt die Tenere mit ihren kleinen Macken /tewin/

Rock Lobster

Zitat von: bikeever am 25. Dezember 2020, 15:36:51
Leude, lasst es doch einfach wie es ist und nehmt die Tenere mit ihren kleinen Macken /tewin/

Ok, aber das schreibst du jetzt erst noch hinter jedes Thema bevor wir das Forum dicht machen  ;)

bikeever

Zitat von: Rock Lobster am 25. Dezember 2020, 16:07:51
Ok, aber das schreibst du jetzt erst noch hinter jedes Thema bevor wir das Forum dicht machen  ;)

Keine Panik, ist nur (m)eine Einzelmeinung ;)

tam91

Hallo
ich denke die Vibrationen sind nicht das Problem, da bei mir der Elektrofips in der 3. Woche auftrat und sich dann Quasi bis jetzt selbst "repariert" hat. Wie schon gesagt tippe ich da auf eine kalte Lötstelle oder einen Leiterbahnenbruch, weil anders diese "Selbstheilung" nicht wirklich erklärbar ist. Und so ein Vibrationsbruch bräuchte Zeit und die hatte er bis zum ersten Auftreten definitiv nicht. Bevor Ihr hier die Platinen eingießt oder sonst sowas wartet erst mal ab ob es überhaupt ein Problem gibt, ich sehe bei meinem Instrument eher einen Fertigungsfehler der halt statistisch ab und zu vorkommt und sich nur durch eine Alterung vermeiden ließe, was aber bei Elektronikkomponenten nur in der Luft und Raumfahrt oder  beim Militär gemacht wird um solche Ausfälle soweit als möglich auszuschließen und sehr teuer ist.
Gruß
Christoph

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