Gabel zu weich

[jomapego]

Hallo zusammen,

möchte gerne die Gabel straffer haben. Progressive Federn sind bereits drin. Was ist eurer Meinung nach besser, etwas mehr Öl einfüllen und die Luftkammer verringern oder direkt 15er Öl verwenden? Fahre hauptsächlich Asphalt, aber zu nem gepflegten Schotterweg sage ich auch nicht nein.

Bin total unentschlossen. Wirkt sich das geringere Luftpolster und der höhere Druck negativ auf die Simmerringe aus? Oder stuckert die Gabel mit dem dickeren Öl?

Habt ihr da schon Erfahrungen gesammelt?

[Franki]

Hi,

was hattest Du denn bisher für Öl drin? Wahrscheinlich musst Du unterschiedliche Viskositäten ausprobieren. Das ist so subjektiv, musst Du also wirklich probieren, und gegebenenfalls mischen (SAE 7,5; SAE 10). Ölstand erhöhen über die Vorgabe hinaus bringt schon einiges; zu zähes Öl (SAE 15) kann die ganze Fuhre ganz schön bockig machen... Wenn die Führungen zwischen Tauch- und Standrohr arg verschlissen sind, kommst Du um eine Überholung nicht herum - gilt aber nur bei hohen Laufleistungen, denke ich.

Viel Erfolg!
Frank

[Tom_42]

Meiner Erfahrung nach 15er Gabelöl. Wichtig ist vor allem das du die Gabelholme schön reinigst damit der ganze Schmonsens unten aus der Gabel raus kommt.
 

[Croxtz]

Hallo Jomapego, hab auch progressive drin und 15er Öl. Nun bei Beladung mit sozia und hartem bremsen, taucht es mächtig ein und federt entsprechend zurück. Die Kopflastigkeit ist auf jedenfall geringer geworden.

Nun was bedeutet straffer für Dich? Die Gabel ist Härter geworden. Nur zu hart darf sie nicht werden sonst bockelst Du nur noch und bei ner schnellen Kurve mit Bodenwellen? Es gibt einen Grund warum Strassenrenner da ganz schnell probleme bekommen..... Fahr auch hauptsächlich auf der Strasse....

Ich hab ne 17cm Luftkammer übrig gelassen und bin damit suverän unterwegs. Bedenke auch das wir noch den Luxus von über 20cm Federweg bei dem Motorrad haben mit in der zwischenzeit ziemlich dünnen Standrohren für so ne performance, würde wohl heute keiner mehr so bauen?

Will damit sagen das die Gabel schon von der Physis schnell an die Grenzen der Stabilität kommen kann.....

Von daher falls Du es nicht selbst gemacht hast, schau mal rein was an Ölmenge drin ist, hab schon Gabeln mit 2cl Öl gesehen......

Denk dann auch daran das das Fahrwerk vorne wie hinten optimiert werden muss. Damit es je nach Beladung gut zusammenarbeitet....

So dies zu den Basics.

Will niemandem was vorwegnehmen! Im Gegenteil, bitte um korrektur oder weitere Verbesserungsvorschläge.  

Dabei noch eine Frage an alle: Hatte mal ne Gabel mit Luftunterstützung, diese nie benutzt. Jedoch wenn die Gabel gebockelt hat, musste oder besser konnte man luft per Ventil ablassen. Nun die Frage, wieso pumpt sich diese Gabel (TT600 59x) von selbst auf. Weshalb hat die XTZ750 keine solchen Ventile zum befüllen (wers mag) bzw. zum ablassen oder pumpt sich die Gabel nicht auf? Und warum?  

Danke euch schon mal.

Gruss Croxtz

[Sartene]

Hi,

der TF hat 1989 mit 700 ml Gabelöl pro Holm in Verbindung mit anderen Gabelfedern (WP) sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich teile diese Auffassung. Denn seit nunmehr 21 Jahren fährt meine ST mit diesen Einstellungen.  Ich war immer Zufrieden habe aber nach einiger Zeit damals Ventile in die Gabeldeckel eingebaut. So kann ich mit ein wenig Luft variieren....max. 0,7 bar machen vollgetankt auf langen Autobahnetappen Sinn.

Ach ja. Ich habe 15er Öl verwendet.

Kaleu  



P.S. wenn man die Gabel zerlegt und diese schwer mit Bremsenreiniger flutet, sie dann gut auslüften lässt, hat man eine furztrockene Gabel ohne alte Öl Rückstände....in diesem Fall kann man sich das leidige ausspindeln der Luftkammerhöhe schenken.....es geht dann einfach sehr viel schneller und einfacher......

[Croxtz]

Hallo zusammen,

deshalb meine Frage, was bedeutet straffer? Denn mir langts auch so wie Sartene beschrieben hat......   

Ne bockelgabel die sich nur noch verwindet kanns dann auch nicht sein was Du möchtest, oder?   

Gruss Croxtz 

[Paetschman]

Wie schon mehrfach angedeutet - vor einem Versuch mit Füllmengen, Viskositäten... sollte die Gavel erst einmal gründlich überholt und gereinigt werden.
Ich habe da mehr als einen Tenere Fahrer erlebt, der  mich nach so einer OP zurück gerufen hat und von einem neuen Motorrad gesprochen hat (Ähnlich mit revidierten und geschallten Vergasern, frisch eingestellten Ventielen...)

Paetschman 

[jomapego]

Erstmal schönen Dank für die Hinweise. Die Gabel spricht schon sensibel an und stuckert nicht oder ähnliches, für meinen Geschmack jedoch 1 tacken zu weich.

Werde erstmal das Gabelöl ablassen und dann entscheiden...kommt Schmodder raus wird ordentlich durchgespült und frisches 10er wieder rein. Mit dem empfohlenen Luftpolster. Sollte es frisch sein, werde ich auch auf 15er gehen. Vor dem Ablassen schaue ich mir auf jeden Fall mal den jetzigen Füllstand in den Holmen an.

Schönen Gruß

[becki]

Was bedeutet für dich zu weich? Du setzt dich drauf und sie sackt ein, hängt zu tief im Fahrwerk
oder bei schlägen sinkt sie zu tief ein?
Dein Gewicht wäre auch interessant. Problem bei den zubehörfedern ist, das eine für alle passen soll.

Bei den Gabelölen gibt es große Unterschiede bei der Viskosität, einfach mal googlen nach cst bei 40°. D.h. ein 7,5 von MArke A entspricht eventuell einen 10er von Marke B.

Grüße Becki

[Franki]

Sollte es frisch sein,...

in der Regel wechselt niemand Gabelöl - gib Dich da keine Illusionen hin. Gabelöl ist nicht geschenkt, aber das macht so viel aus. Was Du gewechselt hast, darauf kannst Du Dich verlassen! Was ist denn der Kilometerstand der Guten?

Grüße
Franki

[Paetschman]

Wer sich einmal den "Spaß" gegeben hat seine Gabel auch zu zerlegen und sieht wie viel Abrieb sich darin einlagert und im Zweifelsfall auch die Abnutzung der Gleitlager feststellt wird sich nicht mehr wundern, dass eine revidierte Gabel völlig veränderte Fahreigenschaften aufweist.
Eine Zeitgemäße Gabel wird die der XTZ 750 dadurch freilich nicht...

Paetschman 

[Franki]

kleiner Nachsatz noch dazu: auch die Gabelfedern sind je nach Hersteller sehr unterschiedlich und müssen teils sogar vorgespannt werden - mit Hülsen oder Karosseriescheiben etwa. Das ist zumindest bei mir so im Falle von Wirth-Federn. Macht aber jeder anders, von daher schrieb ich oben "subjektiv". Beste Grüße, Frank

[Tenewit]

@Franki
Was meinst du mit vorgespannt?ich habe auch die würth-Federn verbaut und habe keine hülsen oder karosserieschrauben verbaut.habe ich da was falsch gemacht?woher weißt du,daß du vorspannen mußt oder sollst?

[Franki]

ne, sag ich doch: bei dem einen passt es und da klappert und wackelt nix. Wenn bei Dir alles fein läuft und die Karre gut in die Kurven geht, ist doch alles prima. Bei mir ist hinten (ich rede übrigens immer von 'ner XRV750, nicht einer ST750) eine etwas stärkere Feder im Federbein. Daher musste ich die Wirth vorne in der Gabel wohl noch ein bisschen vorspannen, so dass sie straffer in den Standrohren eingebaut werden. Insgesamt liegt die Karre damit relativ gut, was ich am Komfort und der "Kurveneinlenkwilligkeit" feststelle. An einer Überholung der Gabel (98.000 km) muss ich jetzt eh ran. Vielleicht ist das danach wieder alles ganz anders. Eventuell probiere ich die Wilbers-Federn auch nochmal aus, oder ich hol' mir zusätzlich auch mal die Öhlins linearen Federn. Bei meiner dicken ST lassen sich die Federn natürlich stufenlos vorspannen - das ist natürlich super zum Einstellen. Interessieren würde mich mal, wie die elektronische Verstellung an der 1200ZE funktioniert. Aber die haben hier wohl die wenigsten.

Beste Grüße
Franki

[rainer.r]

wie ich das so sehe habt ihr in euren ST Gabeln alle die progressiven Federn verbaut oder? Ich fahre noch die original federn wobei diese ja verdammt weich sind und ich sie demnächst auch tauschen werde.

Gruß Rainer