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15. Januar 2025, 18:59:20

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Ventile einstellen

Begonnen von maas, 19. Oktober 2023, 20:16:54

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Peter700

Genau, die Kante des Deckels gut entfettet, dann mit stinknormalem Pattex eingeklebt, was überquillt kann man wunderbar wegrubbeln.

Ganz wichtig beim Aufsetzen des Deckels ist es, dafür zu sorgen, dass die Dichtung trotz Kleber nicht verrutscht, insbesondere an den Zündkerzenschächten. Bevor der Deckel mit den vier Schrauben festgeschraubt wird, den Deckel unbedingt auf der rechten Seite, da wo die Steuerkette sitzt, nochmal ca. 5mm anheben und mit der Taschenlampe reinleuchten. Dann sieht man, ob die beiden Kreise der Dichtung tatsächlich einwandfrei auf den Zündkerzenschächten sitzen. Beim Aufsetzen des Deckels ist es nämlich dermaßen eng, dass die Dichtung trotz Pattex unbemerkt verrutscht sein könnte.
Völlige Selbstsicherheit bei totaler Ahnungslosigkeit!

Stefano

Moin, mit Pattex den Motor ab zudichten bzw Dichtungen damit zu fixieren halte ich für leichtsinnig . Pattex härtet aus und das ist ungünstig.
Motordichtstoffe sollten elastisch bleiben.
Ich vermute das es bei nächsten Ventilkontrolle ein Problem wird, den Deckel wieder ab zu bekommen.
Aber schön zulesen,worauf man beim Kauf von gebrauchten Motorrädern doch noch alles achten sollte. So eine Maschine würde ich stehen lassen :( .
Nimm die Menschen wie sie sind, es gibt keine anderen

Peter700

#107
Es würde helfen, wenn Du meinen und Christophs Beitrag zum Pattex RICHTIG lesen würdest!

Niemand dichtet einen Motor mit Pattex ab, das ist natürlich Pfusch!
Hast Du den Deckel vom CP2-Motor schonmal in der Hand gehabt?
Wenn nicht, kannst Du das Problem nur schwer nachvollziehen, konnte ich auch nicht, bevor ich's zum Erstenmal gemacht habe, kann man mit Worten auch schwer beschreiben. Ich versuchs für Dich und für alle die es noch nie gemacht haben trotzdem nochmal:

Die Deckeldichtung des CP2-Motors ist aus Gummi und sehr massiv/dick. Sie dichtet den Deckel perfekt ab, besser als Papierdichtungen anderer Hersteller, muss daher nur passgenau eingelegt werden, Deckel mit 4 Schrauben und 10Nm festgezogen und fertig. Grundsätzlich wird da vom Werk nichts eingeklebt, weil die den Deckel montieren bevor der Motor in den Rahmen eingebaut wird.

Ganz anders ist es, wenn man bei einem fertig montierten Moped, und von nichts anderem reden wir hier in dem gesamten Thread, den Deckel z.B. zur Ventilspielkontrolle öffnen und wieder schließen muss. Der Platz zum oberen Rahmenrohr ist leider derartig eng durch den zusätzlich dort verlegten Hauptkabelbaum, dass sich der Deckel nur mit Druck, sanfter Gewalt und einigen kleinen Tricks abnehmen lässt. Der Motor bleibt dabei selbstverständlich in seinen Motoraufnahmen fest montiert. Nach getaner Arbeit muss der Deckel dann wieder in umgekehrter Reihenfolge eingebaut werden, und da beginnt das eigentlich Problem.

Durch die massive Ausführung der Dichtung ist sie ziemlich schwer, nur in das U-Profil des Deckels eingelegt fällt sie durch das Eigengewicht und die wirkende Schwerkraft wieder aus dem Deckel, wenn man ihn umdreht um ihn einzubauen (Deckel nach oben, Dichtung hängt unten dran). Die Klemmung des U-Profils, in der die Dichtung fixiert ist reicht leider nicht aus um die Dichtung zuverlässig zu halten. Erst recht nicht, wenn man den Deckel samt Dichtung, und anders geht es nicht, wieder von vorn über die Steuerkette und die anderen offenliegenden Bauteile schieben muss. Der wird nicht einfach reingeschoben und aufgelegt, der klemmt an allen Ecken, weil es so unfassbar eng ist.

Damit die Dichtung bis zur Endposition des Deckels nicht verrutscht oder komplett abfällt braucht es hier eine ,,Montagehilfe" und als nichts anderes ist der Einsatz des Pattex zu verstehen. Mit einem dünnen Pattexstreifen im U-Profil kann die Dichtung dort gut fixiert werden und bleibt zuverlässig dort haften. Nur zwischen der Dichtung und dem Profil des Deckels wird ein bisschen Pattex aufgetragen, keinesfalls darf Pattex auf die Dichtfläche gelangen, das ist aber auch gar nicht vorgesehen und hat auch niemand hier behauptet. Um es nochmal deutlich für alle klarzustellen: Das aufgebrachte Pattex hat keine dichtende Funktion und darf auch nicht in diesem Sinne verwendet werden, es dient lediglich als Montagehilfe für die massive Dichtung, mehr nicht.

Überdies reden wir hier nur über den Ventildeckel, weder ist da Druck drauf, noch steht heißes Öl da oben, das ist ja keine Ölwanne. Hier spritzt das Öl im Fahrbetrieb rum, und schmiert die beweglichen Teile, mehr nicht. Die Tatsache, dass der Deckel aus Kunststoff ist, nur mit 4 Schrauben verschlossen wird, und diese nur mit 10 Nm festgezogen werden, macht ja deutlich, dass hier keine besondere Abdichtung notwendig ist. Ganz anders sieht das natürlich beim Zylinderkopf oder bei der Ölwanne aus, die hier eingesetzten Dichtungen müssen ganz anderen Belastungen standhalten.

So viel zur Erklärung, Pattex in der beschriebenen Art und nur an dieser Stelle eingesetzt ist völlig unproblematisch, kann beim nächsten Öffnen leicht entfernt werden. Im Übrigen bleibt Pattex auch immer etwas elastisch und verhält sich unproblematisch zu Kunststoff und Gummi. Bestimmt gibt es für diesen Zweck auch Spezialkleber, die verhalten sich aber auch nicht anders.

Nimm mal den Deckel ab und versuch ihn ohne Einzukleben korrekt wieder einzubauen, dann verstehst Du, was ich/wir meinen.

@tam91
Vielleicht könntest Du meine Ausführungen bestätigen oder noch ergänzen, nicht das hier der Eindruck entsteht, wir hätten unsere Motoren mit Pattex abgedichtet!
Völlige Selbstsicherheit bei totaler Ahnungslosigkeit!

Franki

ich hab' dazu mal bei der 250er Dirko-Dichtungsmasse verwendet - die gibt es auch hochtemperaturstabil, geht aber bestimmt auch mit der normalen...

Winni001

Zitat von: Stefano am 09. Januar 2025, 09:03:55Moin, mit Pattex den Motor ab zudichten bzw Dichtungen damit zu fixieren halte ich für leichtsinnig . Pattex härtet aus und das ist ungünstig.
Motordichtstoffe sollten elastisch bleiben.
Ich vermute das es bei nächsten Ventilkontrolle ein Problem wird, den Deckel wieder ab zu bekommen.
Aber schön zulesen,worauf man beim Kauf von gebrauchten Motorrädern doch noch alles achten sollte. So eine Maschine würde ich stehen lassen :( .


Wäre interessant zu erfahren, wie DU das bei der Besichtigung einer gebrauchten Maschine feststellst  ;)

Dan.F

Zitat von: Peter700 am 09. Januar 2025, 11:25:07@tam91
Vielleicht könntest Du meine Ausführungen bestätigen oder noch ergänzen, nicht das hier der Eindruck entsteht, wir hätten unsere Motoren mit Pattex abgedichtet!

das glauben wir sowieso alle :D . Spass natürlich.

2-3 Fotos zur visualisierung würden helfen.
LG

Dan.F

Zitat von: Winni001 am 09. Januar 2025, 14:18:07Wäre interessant zu erfahren, wie DU das bei der Besichtigung einer gebrauchten Maschine feststellst  ;)

ich würde mich da nicht verrückt machen, habe ich schon damals an meiner F800GS und anderen Motorrädern gesehen. Die beim Händler anderer Marken machen das genaus so.
Patex ist leich gelb mit der Zeit braun und quillt ein wenig rauß.

Peter700

In diesem Fall quillt es gar nicht raus, da es ja nur dünn in der Vertiefung des U-Profils aufgetragen wird. Wenn da was rausquillt wurde viel zu viel aufgetragen.

Fotos krieg ich hier immer mies hochgeladen, von der Deckelaktion hab ich auch keine gemacht. Vielleicht kann jemand seine Bilder hier mit Pattex anheften?  ;D
Völlige Selbstsicherheit bei totaler Ahnungslosigkeit!

Franki

ein schönes Winterthema - vielleicht sollten wir noch bis Ostern darüber sinnieren; ... 2025 meine ich... ???

amboss87

Ich hab die Dichtung beim Einfädeln des Deckels zwischen beiden Kerzenlöchern mit einem dünnen Klettgurt fixiert.
Nach dem Aufsetzten den Klettgurt öffnen und vorsichtig rausziehen.

tam91

Hallo
Peter hat da vollkommen richtig alles erklärt. Bilder hab ich keien une 2 Stunden Schrauben zum Bilder machen..... Wenn es ende des Jahres wieder fällig wird kann ich welche machen. Selbst ein einfacher Gurt ergibt da meiner Einschätzung nach schon Probleme weil einfach nur Millimeter Platz sind.
Selbst wenn man einwenig zuviel Pattex aufgetragen hat kann man das im zusammengebauten Zustand einfach mit Bremsenreiniger abwischen.
@ Peter: Der Deckel ist aus Alu was aber an Deinen vollkommen richtigen Ausführung nichts ändert.
Es bleibt jedem unbenommen es ohne Einkleben zu versuchen, viel Spaß dabei.
 /beer/
Gruß
Christoph

maas

Als Themenstarter gebe ich auch mal mein Fett dazu:

Die Kanten des Deckels dick einfetten, das klebt ausreichend und hinterlässt keine Rückstände.

Diese altbewährte Methode wurde vor der Erfindung von Pattex entwickelt.

Prost Neujahr.
Grüße Maas

ck1

Zitat von: Peter700 am 09. Januar 2025, 11:25:07Es würde helfen, wenn Du meinen und Christophs Beitrag zum Pattex RICHTIG lesen würdest!

Niemand dichtet einen Motor mit Pattex ab, das ist natürlich Pfusch!
Hast Du den Deckel vom CP2-Motor schonmal in der Hand gehabt?
Wenn nicht, kannst Du das Problem nur schwer nachvollziehen, konnte ich auch nicht, bevor ich's zum Erstenmal gemacht habe, kann man mit Worten auch schwer beschreiben. Ich versuchs für Dich und für alle die es noch nie gemacht haben trotzdem nochmal:

Die Deckeldichtung des CP2-Motors ist aus Gummi und sehr massiv/dick. Sie dichtet den Deckel perfekt ab, besser als Papierdichtungen anderer Hersteller, muss daher nur passgenau eingelegt werden, Deckel mit 4 Schrauben und 10Nm festgezogen und fertig. Grundsätzlich wird da vom Werk nichts eingeklebt, weil die den Deckel montieren bevor der Motor in den Rahmen eingebaut wird.

Ganz anders ist es, wenn man bei einem fertig montierten Moped, und von nichts anderem reden wir hier in dem gesamten Thread, den Deckel z.B. zur Ventilspielkontrolle öffnen und wieder schließen muss. Der Platz zum oberen Rahmenrohr ist leider derartig eng durch den zusätzlich dort verlegten Hauptkabelbaum, dass sich der Deckel nur mit Druck, sanfter Gewalt und einigen kleinen Tricks abnehmen lässt. Der Motor bleibt dabei selbstverständlich in seinen Motoraufnahmen fest montiert. Nach getaner Arbeit muss der Deckel dann wieder in umgekehrter Reihenfolge eingebaut werden, und da beginnt das eigentlich Problem.

Durch die massive Ausführung der Dichtung ist sie ziemlich schwer, nur in das U-Profil des Deckels eingelegt fällt sie durch das Eigengewicht und die wirkende Schwerkraft wieder aus dem Deckel, wenn man ihn umdreht um ihn einzubauen (Deckel nach oben, Dichtung hängt unten dran). Die Klemmung des U-Profils, in der die Dichtung fixiert ist reicht leider nicht aus um die Dichtung zuverlässig zu halten. Erst recht nicht, wenn man den Deckel samt Dichtung, und anders geht es nicht, wieder von vorn über die Steuerkette und die anderen offenliegenden Bauteile schieben muss. Der wird nicht einfach reingeschoben und aufgelegt, der klemmt an allen Ecken, weil es so unfassbar eng ist.

Damit die Dichtung bis zur Endposition des Deckels nicht verrutscht oder komplett abfällt braucht es hier eine ,,Montagehilfe" und als nichts anderes ist der Einsatz des Pattex zu verstehen. Mit einem dünnen Pattexstreifen im U-Profil kann die Dichtung dort gut fixiert werden und bleibt zuverlässig dort haften. Nur zwischen der Dichtung und dem Profil des Deckels wird ein bisschen Pattex aufgetragen, keinesfalls darf Pattex auf die Dichtfläche gelangen, das ist aber auch gar nicht vorgesehen und hat auch niemand hier behauptet. Um es nochmal deutlich für alle klarzustellen: Das aufgebrachte Pattex hat keine dichtende Funktion und darf auch nicht in diesem Sinne verwendet werden, es dient lediglich als Montagehilfe für die massive Dichtung, mehr nicht.

Überdies reden wir hier nur über den Ventildeckel, weder ist da Druck drauf, noch steht heißes Öl da oben, das ist ja keine Ölwanne. Hier spritzt das Öl im Fahrbetrieb rum, und schmiert die beweglichen Teile, mehr nicht. Die Tatsache, dass der Deckel aus Kunststoff ist, nur mit 4 Schrauben verschlossen wird, und diese nur mit 10 Nm festgezogen werden, macht ja deutlich, dass hier keine besondere Abdichtung notwendig ist. Ganz anders sieht das natürlich beim Zylinderkopf oder bei der Ölwanne aus, die hier eingesetzten Dichtungen müssen ganz anderen Belastungen standhalten.

So viel zur Erklärung, Pattex in der beschriebenen Art und nur an dieser Stelle eingesetzt ist völlig unproblematisch, kann beim nächsten Öffnen leicht entfernt werden. Im Übrigen bleibt Pattex auch immer etwas elastisch und verhält sich unproblematisch zu Kunststoff und Gummi. Bestimmt gibt es für diesen Zweck auch Spezialkleber, die verhalten sich aber auch nicht anders.

Nimm mal den Deckel ab und versuch ihn ohne Einzukleben korrekt wieder einzubauen, dann verstehst Du, was ich/wir meinen.

@tam91
Vielleicht könntest Du meine Ausführungen bestätigen oder noch ergänzen, nicht das hier der Eindruck entsteht, wir hätten unsere Motoren mit Pattex abgedichtet!

Toll erklärt. Und für jemanden der schrauberfahren ist, jetzt aber an den Ventilen der T7 noch nicht dran war, gut nachzuvollziehen.
Danke Peter, ein Lichtblick im Meinungssumpf derer, die aus Unwissenheit besser geschwiegen hatten.

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