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Erfahrungsfrage 2: Einfedertiefe hinten + Gepäckträger

Begonnen von RomanL, 08. Juni 2016, 15:56:35

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RomanL

Moin,
  nach mehreren Versuchen, dem ST-Heck eine vernünftige Trägerabstützung zu entlocken, hier meine Frage zu Euren Erfahrungen.

Wie weit wandert das Hinterrad bei Geländebelastung unter Beladung ins Heck?

Der Hintergrund ist, daß ich gern eine stabile Schubverbindung zwischen den hinteren, unteren Abstützpunkten einbauen will. Allerdings habe ich so meine Bedenken ob der geometrischen Verhältnisse dort. Die besonders soliden Träger aus der Expeditionsumgebung sind allesamt außen herum mit einem Zusatzbügel versteift, aber man sieht ja hin und wieder auch mal Versionen, wo die beiden Stützwinkel am Blinkerrahmen durch eine innere Strebe verbunden werden. Ich bin mir da aber eben nicht so sicher, ob das Hinterrad diesen Freiraum zum Schutzblech dort nicht auch mal braucht?. Man sieht sich ja beim Fahren nicht selbst...
Was sagt Eure Erfahrung dazu? Wie weit kriegt man das Hinterrad eingefedert, wenn's hart zur Sache geht?

Wohlgemerkt, mir geht's nicht darum, jeden tag das Federbein auf Anschlag zu zwingen, aber WENN es mal passiert, dann würde ich das gern auch überleben und nicht mit (in der Strebe) einhakendem Achterstollen aus dem Sattel fliegen...

Alternativen hab ich mir auch schon angeschaut, aber so richtig gefällt mir da nix (bin natürlich für Beispiele und Ansichten sehr dankbar!). Hinten rum auf Höhe des Heckträgeranschlusses hat man leider zu wenig Platz über dem Rücklicht, so daß man dort auch wieder einen Schlenker nach unten machen müsste - was dann die Steifigkeit der Strebe auflöst. Anonsten bleibt halt nur die Lösung ganz außen rum - dann aber angeschweißt, was auch nicht im Sinne einer flexiblen und leicht modifizierbaren Lösung (also Träger dran oder nicht) ist.
Die leichte Versteifung der Givi-Träger am Haltewinkel hat schon was gebracht, aber gegen starke Trägheitskräfte ist das auch nur Kosmetik, weil die letztendliche Flacheisen-Laschen-Anbindung so filigran bleibt, wie sie ist. Da hilft am Ende wirklich nur eine Querstrebe...nur wo bzw. wie?

Gruß
Roman

Mc Gyver

Da hilft wohl nur den angegebenen Federweg kalkulieren. kann ja keiner bei nem Sprung während der Landung den Einfederweg zu messen.
Wenn du vom Whrist-Case ausgehst, wirds da drauf hinauslaufen.
Evtl hilfts ja das Flacheisen gegen eine Rohrkonstruktion zu tauschen. Das wirds wohl steifer werden lassen.
Bei meinem Givi-Träger ist das ein Rechteckiges U. Wenn du das trapetsförmig baust, dass es am Kotlügel gerade durchläuft, bist du am Hinterrad genug weit weg und stabiler ist es auch.
Was man nicht selbst gemacht hat, gehört einem auch nicht richtig

Svoeen

Passt nicht direkt zum Thema, aber ich hab an meinem Givi Träger oben noch eine Querstrebe verbaut(gleichzeitig Griffträger und Anschraubpunkt für einen 2 seitig montierbaren Spannbügel)
Die geht unter der Sitzbank entlang und hat das System schon deutlich versteift.
Original ist bei dem Träger noch eine Rundstahlstrebe an den Blinkerhalterungen verbaut.
XTZ 850 mit 3VD, XT 600 3UW offen, XTZ 660 3YF, XT 750 Scrambler, WR 450 F (06er), XV 750 SE mit gereckter Gabel, XS 1100 Gespann, R 1100 GS, Grizzly 660

RomanL

Beides keine schlechten Ideen. Das Thema theoretischer Federweg ist ja genau der Grund, warum ich diese Frage hier stelle. Letztlich wird ja sicher der Eine oder Andere durchgeschlagen sein und weiß dadurch, wo in etwa das Rad gelandet ist.
Versteift ist mein Träger schon - mittels Dreieckblech vom Flach zum Rohr. Dadurch ist aber die Quersteifigkeit trotzdem am Blinkerhalter ausgehebelt. Da fehlt halt die Querverbindung von Seite zu Seite...

Na mal schauen,was sich da noch machen läßt. Im Kotflügel hätte ich da ungern was.

Gruß
Roman

ryna

Bei meinem Umbau hatte ich mir eine Pappschablone des Radumfangs mit Federweghöhe zugeschnitten. Fahrwerk/Hinterrad komplett am Flaschenzug entlastet, Schablone aufgesteckt und nach diesen Abmessungen das Gepäckfach/Innenkotflügel unter der Sitzbank gebastelt.
Ob es so korrekt war, keine Ahnung. Das Hinterrad kam aber im Fahrbetrieb nie mit dem Gepäckfach in Kontakt.

Mille

moin,

ich hab das Problem mit einer Dreieck-konstruktion gelöst, zu sehen auch in meinem XTZ900 Fred. Es wurden viele bedenken geäußert aber die Praxistests überwiegen zurzeit. einziger schwachpunkt ist ein gutes schweissverfahren und eine sehr Stabile Zentralstrebe. Wenn du willst kann ich die Fotos nochmal raussuchen und hochladen.

Ich bin auf das selbe Problem gestossen da ich mit den Koffern gut 100 bis 150mm weiter nach vorne kommen wollte aus gründen der Gewichtsverteilung. Da man dann nicht mehr einfach eine strebe gerade durchziehen kann hab ich daraus ein gleichseitiges Dreieck gebildet. einziger Schwachpunkt ist somit der Knotenpunkt wo es oben zusammen läuft. Es wiegt zwar etwas mehr aber da man mit dem Fahrzeugschwerpunkt weiter nach vorne kommt bringt es extreme vorteile.

Der Knotenpunkt muss halt extrem stark ausgelegt werden. ansonsten "knickt" es, wie ich leider bei meinem ersten Versuch lernen musste. Aber mitlerweile hat sich das system bewehrt und wurde auf rund 20.000km mnit ca. 60km beladung getestet.

LG Mille
Ziel? Was ist das?

MfG Mille

RomanL

Dickes Danke! genau solche Erfahrungen hab ich gesucht.  /beer/

Da ich in einem sehr gut ausgestatteten Maschinenbauunternehmen arbeite und auch selbst eine komplette Kfz-Metallbau-Werkstatt inkl. der nötigen Fachkenntnis habe, stellen die Festigkeiten der Konstruktionen eher kein Risiko dar. Ich kann mir Rohre aller Art und Dicke passend biegen lassen und auch aus allen Materialien, die ich brauche. Über so eine Konstruktion (siehe Mille) hab ich auch nachgedacht. Das ist ja auch bei einem ukrainischen Trägersystem so ähnlich gelöst worden. Allerdings glaube ich, daß die Givi-Schraubkonstruktion dann überall versagt, nur an der Strebe ist's steif genug  ;D Da wäre dann vermutlich eine Trägerkomplettneuanfertigung die sinnvollere Variante.

Ich schau mal, was sich da machen läßt, aber es sind wirklich gute Denkanregungen dabei gewesen. Ich war auch schon drauf und dran, die Umlenkung auszuhängen und das Bike mal mit nackter Schwinge durchzufedern und auszumessen, was wo freigeht und was nicht. Ist vielleicht mal ne gute Winteraufgabe, wenn es eh zur Revision zerlegt wird.

Allerdings ist das dann ja auch in die eigene Tasche gelogen, da man es wohl praktisch nie soweit reingedrückt kriegt - zumindest meinen komplett hochgedrehten Bock nicht.
Ich hab jetzt die Tage verwundert festgestellt, daß das Federbein komplett auf Maximum steht und die Sitzbank dann abgepolstert bis zur Schmerzgrenze war. Wozu macht man sowas? Dazu ein breiter Lenker... War das ein 140kg schwerer 1,95m-Mann mit Stummelbeinen? Manchmal kommt man echt ins Grübeln...

nochmals dankenden Gruß
Roman


Christof


RomanL

??? Ich fahr momentan jeden Tag...zwangsweise weil ein Vierrad gerade mal wieder für längere Zeit auf der Bühne und getriebelos... ;D Wetter paßt ja auch.

Die Um- und Anbauten erfolgen sukzessive und on the fly, so daß das Maschinenchen step by step fahrbarer und nutzbarer wird... Das sind keine theoretischen Gedanken, das ist aktueller Bedarf  /-/
Manche Dinge fallen eben erst auf, wenn man täglich damit rumkurven muß...

Gruß
Roman

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