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ABS deaktiviert lassen

Begonnen von lerntux, 23. Juni 2020, 00:38:39

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Suntzun

Hat der hintere Sensorring den gleichen Duchmesser und Teilung?
Kann man das hintere ABS mittels ziehen der Sicherung lahm legen?🤔
Ténéré Infiziert seit 1983...und endlich eine eigene...

Ede

Ich glaube nicht, daß du den ABS-Modulator damit betrügen kannst. Der bedient ja beide Bremskreise.
Sind die Modulatoren der 22er und 23er Modelle gleich oder unterschiedlich? Immerhin wird das Bauteil von der Bordelektronik mit Daten gefüttert.
Gruß Ede

Nicht asphaltierte Wege zu befahren ist kein Offroad!

Tussi

#77
Wir haben vorn die "korrigierte' Schlitzscheibe zur Korrektur der Geschwindigkeit (von OTR) montiert. Das hat keinen feststellbaren Einfluss auf das ABS. Ich vermute das das ABS nur die Radumdrehung als solche registriert. Antischlupf-System erkennen den Unterschied zwischen Vorder- und Hinterrad und reagieren darauf. Das hat die T7 ja nicht.
Theoretisch könnte man das Signal vielleicht auch elektronisch simulieren - ich bin aber eher der Mechaniker.
Tenere 700 (DM11) & Tenere 700 (DM15)
diverse An- und Umbauten

Peter700

Sicherung für ABS-hinten ziehen, führt zur Fehlermeldung des ABS, geht also nicht.

Beide Sensorringe sind gleich, theoretisch geht das also mit dem dritten Sensor ans Vorderrad und Kippschalter.

Praktisch wird es Dir aber nichts nützen, zwar kannst Du damit das hintere ABS abschalten und driften, aber das vordere ABS wird auch nicht auslösen, da ja beide Sensoren am Vorderrad von einem Sensorring ihre Signale bekommen. Folglich erkennen die Sensoren keinen Unterschied zweier unterschiedlich schnell drehender Räder, da sie ja beide am gleichen Rad das gleiche Signal bekommen. Somit wird das ABS vorn nie regeln, also gleicher Effekt wie komplett an beiden Rädern abgeschaltet. Das kannst Du auch jetzt schon mit dem Schalter haben.

Somit kann man sich diesen Umbau sparen!
Völlige Selbstsicherheit bei totaler Ahnungslosigkeit!

Tussi

#79
Ich habe gerade darüber nochmal nachgedacht - angeregt von Peter700.

Wenn das Hinterrad blockiert wird dies vom ABS nicht erkannt, da der Hinterradsensor weiter seine Signale (Hinterrad dreht sich) vom Vorderrad bekommt.
Wenn der Vorderradsensor ein stehendes Vorderrad bemerkt (und die ABS-Funktion am Vorderrad aktiviert) bekommt der Hinterradsensor die gleiche Info vom Vorderrad (eigentlich ja dem Hinterrad) und aktiviert (löst) am Hinterrad die ABS-Bremsfunktion aus.
Damit könnte man aber leben denke ich. Habe ich einen Denkfehler??
(Ich gehe davon aus das das ABS nur jeweils (pro Rad) erfasst, ob sich das Rad dreht - oder nicht. Mehr Info braucht das ABS eigentlich nicht.)
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Peter700

Denkfehler:
Die Signale beider Sensoren werden ständig miteinander verglichen. Ist ein Signal "langsamer" als das andere, denkt das ABS das dieses Rad blockiert und das ABS regelt an diesem Rad.

Wenn Du den hinteren Sensor nach vorne legst, kriegen beide Sensoren immer das gleich schnelle Signal, das ABS erkennt somit nie einen Geschwindigkeitsunterschied und regelt nie.

Also gleicher Effekt wie ABS komplett aus.
Völlige Selbstsicherheit bei totaler Ahnungslosigkeit!

Tussi

#81
Bist Du sicher das bei der T7 (ohne Antischlupfsystem) eine Geschwindigkeitsänderung zwischen beiden Rädern permanent verglichen wird?
Wozu?
Wenn es so wäre und ich z.B. hinten Luft verliere (dadurch verringert sich der Durchmesser und damit die Abrolllänge) dreht sich das Vorderrad im Verhältnis zum Hinterrad plötzlich anders - dadurch löst es das ABS aus?
Es wäre doch fatal wenn das ABS eine Reaktion auslöst ohne das ein Rad überhaupt stillsteht?
 
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Tussi

Die Drehgeschwindigkeiten der Räder werden laufend von den Drehzahlfühlern erfasst und dem Steuergerät gemeldet.  Das Steuergerät der ABS-Elektronik verarbeitet diese Informationen unabhängig voneinander und berechnet ständig die Werte für Drehgeschwindigkeit und Schlupf. Außerdem überwacht es laufend die Funktion des Antiblockiersystems und schaltet es bei einem Fehler aus. Bei Blockiertendenz eines Rades gibt es die Stellbefehle an die Magnetventile der ABS-Hydraulik. Das bedeutet, dass bei der Antiblockierregelung der Bremsdruck zunächst auf dem bis dahin erreichten Niveau gehalten wird. Ist die Verzögerung immer noch zu groß, wird der Bremsdruck gesenkt, dadurch wird die Bremswirkung reduziert und das Rad wieder beschleunigt. Wenn es zu schwach gebremst wird, wird es durch eine Druckerhöhung wieder verzögert. Diese Regelphasen können dem Bild ABS-Regelphasen entnommen werden. Das ABS führt diesen Regelvorgang für jedes Rad einzeln durch.

aus: www.kfztech.de
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Peter700

"Bei Blockiertendenz eines Rades gibt es die Stellbefehle an die Magnetventile der ABS-Hydraulik."

Wie wird denn diese Blockiertendenz erkannt? Erst wenn ein Rad komplett steht? Das wäre ja wohl ein bisschen spät. Es kann doch nur durch den ständigen Vergleich der Geschwindigkeiten aller 4 Räder (beim Moped 2) erfolgen. Dreht sich ein Rad langsamer als das andere öffnen sich die Magnetventile dieses einen Rades.

In der BA steht übrigens, das das ABS erst ab einer Geschwindigkeit ab 5km/h arbeitet, darunter ist der Unterschied zwischen 5 und 0 zu gering, das kann das System nicht erkennen.

Ich schreibe jetzt mal den Christoph an, der weiß bestimmt wie das genau funzt, mal sehn, ob der uns das erklären kann.
Völlige Selbstsicherheit bei totaler Ahnungslosigkeit!

Tussi

#84
OK - das macht Sinn was Du schreibst. Ich war von einer unabhängigen Funktion pro Rad ausgegangen.

Ist ja auch nur ein Winterabend-Gedankenexperiment.
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tam91

Hallo
Also beim ABS werden die Geschwindigkeit der Drehzahlveränderung als Regelsignal verwendet. Es würde ja nicht funktionieren wenn man in der Panik beide Räder zum blockieren bringt eine Regelung über die Drehzahldifferenz der Räder zu machen.
Also sind gewisse zulässige Drehzahländerungsgeschwindigkeiten hinterlegt denn ein Rad was blockiert kann seine Drehzahl viel schneller verändern als ein Rad mit haftung oder im Idealfall ca. 30% Schlupf (da sind die optimalen Verzögerungen möglich). Es werden auch noch andere Parameter berücksichtigt wie z.B die Geschwindigkeit aber da hört es dann bei mir auch auf.
Gruß
Christoph

Peter700

Danke Christoph für Deine Expertise!

Ok, fange an es zu verstehen.
Drehzahlveränderungsgeschwindigkeit ist der auslösende Faktor. Dann müsste ein einseitiges Abschalten des hinteren ABS doch möglich sein.

Beim einfachen Steckerziehen kommt eine Fehlermeldung und das ABS funzt gar nicht mehr, weder vorn noch hinten. Sensor ans Vorderrad legen würde dann wie von Tussi angenommenen bei Blockieren des Vorderrades auch das Hinterrad regeln.

Das würde bedeuten, driften des HR ohne ABS-Eingriff funzt nur, wenn das vordere ABS gerade nicht regelt. Wenn die vordere Bremse gar nicht betätigt wird, sollte das kein Problem sein.

Soweit die Theorie, ob das wirklich funzt müsste man ausprobieren.
Auf jeden Fall wieder was dazu gelernt.
Völlige Selbstsicherheit bei totaler Ahnungslosigkeit!

hakim

#87
Hallo,
bei der Idee, den hinteren ABS-Sensor zu demontieren und neben den vorderen Sensor zu montieren, wurde nicht beachtet, daß ein 21" und ein 18"-Rad auch in Geradeausfahrt unterschiedlich schnell rotieren. Das Vorderrad läuft wegen seines größeren Abrollumfangs langsamer als das Hinterrad. Die ABS-Ringe sind aber identisch. Das heißt, bei normaler Montage der Sensoren bekommt das ABS-Steuergerät in Fahrt sich unterscheidende Raddrehzahl-Signale vorne vs.hinten. Bei der Montage beider Sensoren am Vorderrad wären aber beide Signale identisch. Das paßt schonmal nicht zum hinterlegten Algoritmus. Wenn ich das weiterdenke: über das identische Signal der beiden vorne montierten Sensoren wird beim scharfen Bremsen des Vorderrads in den Regelbereich hinein gleichzeitig auch am Hinterrad geregelt, aber dort zu früh! Es geht also Führung und Spurhaltung durch das Hinterrad verloren.
Eine saubere Lösung ist das nicht! Zumal ein richtiges Offroad-ABS nicht nur hinten deaktiviert und vorne aktiv beläßt, sondern immer zusätzlich vorne defensiver abgestimmt wird als für Straßenbetrieb! Wenn mein Motorrad serienmäßig kein Offroad-ABS hat, dann fühle ich mich am Wohlsten mit komplett abgeschaltetem ABS. Das ist auch offroad vorherseh- und beherrschbar, wenn man es nur gezielt trainiert und sich Schreckbremsungen abgewöhnt! Was aber nach meiner Beobachtung nicht mehr "modern" ist - anscheinend soll man heutzutage immer voll reinlangen oder angasen können, die diversen Sicherheitssysteme werden´s schon richten. ;)
Also so interessant ich diese Diskussion vom technischen Standpunkt her finde: ich sehe keine Do-it-yourself-Lösung für ein Offroad-ABS an der T700 älterer Modelljahre.
Hakim

Tussi

Danke für's mitdenken.
War auch nur ein theoretischer Ansatz ob es machbar wäre das ABS hinten temporär stillzulegen.
Ganz so einfach wie von mir angedacht scheint es dann vermutlich nicht zu gehen.
Dann muss meine liebste "Tussi" auf der DM11 weiter fleißig trainieren  /tewin/  und ich nutze auf der DM15 die neue ABS-Funktion  ;D
Gruß Jörg
Tenere 700 (DM11) & Tenere 700 (DM15)
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S. Auerteig

Was passiert, außer der Fehlermeldung im Tacho, wenn man den hinteren Sensor per Schalter kappt? Das vordere ABS müsste dann doch noch funktionieren?
Bleibt noch zu klären, ob mit dem "Einschalten" des hinteren Sensors die Fehlermeldung wieder von selbst verschwindet.
Gruß, Harald aus Nürnberg
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Yamaha Tenere T700 2021 - KTM ADV 1190R 2014

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