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Bremsflüssigkeitwechsel mit ABS

Begonnen von Silent, 09. März 2020, 11:31:28

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Silent

Hi zusammen,
auch wenn es noch keinen betrifft, da es nur alle 2 Jahre nötig ist, möchte ich das Thema doch mal ansprechen.

Früher konnte man das wunderbar selbst machen (Entlüfterschraube auf und zu und pumpen...).
Heute gibt es die ewige Diskussion, wie man die Flüssigkeit im ABS-Kreislauf gewechselt bekommt.

Im Werkstatthandbuch steht, dass man NACH einem ersten Wechsel der Bremsflüssigkeit dann anschließend per Software/Diagnose-Laptop (also im Stand) das ABS aktivieren muss und dann nochmal wechseln soll.
Das geht halt daheim nicht.

Es gibt jetzt mehrere Möglichkeiten oder Meinungen:

1.) Man ignoriert die "kleine Menge" im ABS-Kreislauf. Gefahr ist, dass die Magnetventile dann irgendwann verbatzeln können...
2.) Man wechselt wie immer und macht dann einige ABS-Bremsungen (sehr spaßig beim Vorderrad) und wechselt dann nochmal
3.) Das hab ich woanders gelesen: Bremssattel runter, Metallplatte in der Dicke der Scheibe zwischen die Bremsbeläge > Vorderrrad drehen (> 6 mk/h) und bremsen > müsste das ABS auslösen > dann kann man nochmal wechseln
4.) Man geht in die Werkstatt (nervig ist da eher die Warterei als die Kosten...)

Lange Rede kurzer Sinn: Wie macht Ihr das?
Was ist Eure Meinung, vor allem die der Selberschrauber...?

Grüße
Michael

 


Franki

Hallo Michael,

bei der XT1200 gibt es einen Stecker oder einen Dongle, um die Ventile im Steuergerät auf 'offen' zu stellen. Ich meine, das sei nicht dasselbe, was die Werkstätten verwenden. Hab' so 'was aber nicht und hab's beim letzten Mal vor der Winterpause vom Freundlichen machen lassen. Die Dicke hat ja auch die Integralbremse, und da lohnt sich der kleine zweistellige Betrag an Invest. Hab's aber auch schon konventionell gemacht, wie Du es selbst schon beschrieben hast. Die Leitungen zum Steuergerät spült man damit meines Wissens jedoch nicht :( Eventuell lohnt sich sogar der Umbau auf Stahlflexleitungen, da Du dann ja DOT 5.1 als Bremsflüssigkeit verwenden kannst. Und die zieht ja kein Wasser, hält also ewig und erspart den 24- oder 12-monatigen Wechsel.

Beste Grüße und gute Fahrt!
Frank


tam91

Hallo
Dot 5.1 ist chemisch das gleiche wie DOT 3 und 4 (Polyethylenbsis) zieht also genauso Wasser, hat nur einen etwas höheren Naßsiedepunkt. Ist also nichts mit kein Bremsflüssigkeitswechsel. Einzig DOT 5 zieht kein nennenswertes Wasser das hier dieBsis Silikonöl ist. Das darf aber unter keinen Umständen in normale Bremssysteme rein, das ist nicht kompatibel.
Ich kenne das von meinem Händler so: Bremsföüssigkeit normal wechseln, dann ein paar ABS Bremsungen ( eine Weise hilf hier Streß und Reifen sparen) dann nochmal mit neuer durchspülen. Solange man nicht die ABS Systeme leerlaufen läßt klappt das so einwandfrei.
Das mit dem verschmoddern der ABS Systeme ist hauptsächlich ein BMW Problem, beiJapanern hab ich davon noch nichts in größerem Umfang gehört, beiBMW zum Teil schon nach 4-5 Jahren trotz Wartung.
Gruß
Christoph
 

Franki

die FJRs sind wohl ein Kandidat für verreckte ABS-Module ::)

Mc Gyver

Das stimmt, bei der FJR gibt es aber auch einen Kodierstecker im Kabelbaum, mit welchem man das Arbeiten des Modulators aktivieren kann. Der spült das System durch, was den Bremsflügikeitswechsel recht komfortabel macht.
Ich hab das bei meiner RP08 letztes Jahr so gemacht, ging problemlos.

Grüße Peter
Was man nicht selbst gemacht hat, gehört einem auch nicht richtig

ex-husky-terra

Moin,

habe das mal bei meiner BMW basierten Husky Terra selber gemacht mit einer Software. Pro Kreis (vorne / hinten) waren das 5 Arbeitsschritte:

- normal
- Mit der SW ABS ansprechen
- normal
- Mit der SW ABS ansprechen
- normal

Summa summarum also 10 mal.

Ich habe mir dann für den Kompressor einen Unterdruck-Entlüfter gekauft, der aktiv die Bremsflüssigkeit rauszieht.

Ergebnis war besser als in der Vertragswerkstatt. Daher habe ich so meine Zweifel, wie das in der Werkstatt passiert.  Ziehen diese 10er Runde durch oder sparen die Zeit und ziehen das mit einmal konventionell durch?

Der Unterdruckentlüfter war nicht so teuer und einen kleinen Kompressor kann man auch für andere Zwecke nutzen.

Viele Grüße...

Zitat von: Silent am 09. März 2020, 11:31:28
Hi zusammen,
auch wenn es noch keinen betrifft, da es nur alle 2 Jahre nötig ist, möchte ich das Thema doch mal ansprechen.

Früher konnte man das wunderbar selbst machen (Entlüfterschraube auf und zu und pumpen...).
Heute gibt es die ewige Diskussion, wie man die Flüssigkeit im ABS-Kreislauf gewechselt bekommt.

Im Werkstatthandbuch steht, dass man NACH einem ersten Wechsel der Bremsflüssigkeit dann anschließend per Software/Diagnose-Laptop (also im Stand) das ABS aktivieren muss und dann nochmal wechseln soll.
Das geht halt daheim nicht.

Es gibt jetzt mehrere Möglichkeiten oder Meinungen:

1.) Man ignoriert die "kleine Menge" im ABS-Kreislauf. Gefahr ist, dass die Magnetventile dann irgendwann verbatzeln können...
2.) Man wechselt wie immer und macht dann einige ABS-Bremsungen (sehr spaßig beim Vorderrad) und wechselt dann nochmal
3.) Das hab ich woanders gelesen: Bremssattel runter, Metallplatte in der Dicke der Scheibe zwischen die Bremsbeläge > Vorderrrad drehen (> 6 mk/h) und bremsen > müsste das ABS auslösen > dann kann man nochmal wechseln
4.) Man geht in die Werkstatt (nervig ist da eher die Warterei als die Kosten...)

Lange Rede kurzer Sinn: Wie macht Ihr das?
Was ist Eure Meinung, vor allem die der Selberschrauber...?

Grüße
Michael



hakim

#6
Zitat von: Silent am 09. März 2020, 11:31:28
...3.) Das hab ich woanders gelesen: Bremssattel runter, Metallplatte in der Dicke der Scheibe zwischen die Bremsbeläge > Vorderrrad drehen (> 6 mk/h) und bremsen > müsste das ABS auslösen > dann kann man nochmal wechseln...
Hallo Michael,
das wird so nicht funktionieren. Die T700 macht auf den ersten gefahrenen Metern bzw. bei Überschreiten der Mindestgeschwindigkeit bei noch leuchtender, gelber ABS-Kontrolle einen ABS-Systemcheck. Erst dann wird das ABS aktiviert. Es müssen dabei natürlich beide Räder sich drehen. Drehst Du nur z.B. am Vorderrad oder sogar an beiden, aber mit unterschiedlicher Drehzahl, wird das ABS sich also nicht aktivieren. Unter Umständen bekommst Du sogar eine Fehlermeldung.
Hakim

wotzn007

Also ich habe  vorige Woche die Bremsflüssigkeit gewechselt   kann dir nur sagen  ganz normal mit Pumpen  . Man kanns auch mit Unterdruck entlüften  wird auch funktionieren. Das was in der Betriebsanleitung steht soll ja nur abschrecken damit keiner selber zuhause macht. Wenn das System leerlgelaufen ist   das kann ich dir nicht sagen  ob mann da eine  Diagnosegerät  zum entlüften braucht.  Da aber das Motorrad kein ESP hat sondern nur ein gewöhnliches  ABS Block mit vier Magnetventilen hat   wird nicht so schwierig sein zu entlüften.  Hab die Bremsflüssigkeit gewechselt  weil mir die Farbe nicht gefallen  hat    .  /tewin/

Hotte

#8
Die Farbe bei Neumotorrädern verändert sich sehr schnell, - die Erfahrung habe ich selbst mehrfach gemacht.
Das liegt zum einen an industriellen Beschichtungen und Rückständen in den Bremsleitungen und auch an Ablösungen von Gummimembranen und ist nicht gefährlich!!! Hier ist eher der Wasseranteil zu bestimmen oder gleich auf DOT 5.1 zu wechseln um den Siedepunkt zu erhöhen.
Bei ABS Systemen sollte man die Ventile in eine OFFEN Stellung bringen um auch das letzte der ALTEN Flüssigkeit ausdrücken und ausspülen zu können. Ansonsten ist es wie mit Motoröl - Neuöl vermischt mit Altöl macht Neuöl Alt.
Ein ESP kann den Ventilblock ansprechen - das ist richtig. Hat aber nichts mit der Anzahl der Ventile zu tun - das ist Regelelektronik.
Zündapp Hai 25 (1981)
Malaguti Ronco 25 (1982)
Zündapp KS80 Super Sport (1983 - 1985)
Yamaha XT 500 (1985)
Yamaha RD 500 (1986)
Yamaha XT 500 Dakar Umbau (1987 - 1988)
Yamaha XTZ 750 Super Ténéré (1999 - 2019)
KTM 1190 Adventure R (2013- ?)

Ichnusa

Zitat von: Hotte am 02. September 2020, 21:15:34
Bei ABS Systemen sollte man die Ventile in eine OFFEN Stellung bringen um auch das letzte der ALTEN Flüssigkeit ausdrücken und ausspülen zu können.

Ich überlege auf Stahlflex-Leitungen zu wechseln. Kann man bei der T7 die ABS Ventile mit Hausmitteln öffnen oder geht das nur in der Fachwerkstatt?

diekuh

Zitat von: Ichnusa am 07. April 2021, 10:36:54
Ich überlege auf Stahlflex-Leitungen zu wechseln. Kann man bei der T7 die ABS Ventile mit Hausmitteln öffnen oder geht das nur in der Fachwerkstatt?
Ich hole das Thema mal vor, weil ich auch diesen Winter evtl. dann auf Stahlfelx umsteigen möchte.

Gibt's denn schon neue Erfahrungen?

Möchte möglichst dem Pfusch und den Wucherpreisen der Yamaha Werkstatt entgehen.

Danke und VG
Roland

miha

Würde mich auch interessieren, da ich auf einen hohen Frontfender umbauen will.

MudMonster

Moin zusammen,

ich werde hier keinem dazu raten, an der Bremsanlage rumzuschrauben.
Sowas geschieht immer auf eigene Gefahr und setzt das nötige Fachwissen zwingend voraus.

Was ich beisteuern kann sind lediglich meine eigenen Erfahrungen.
Hier findet Ihr ein Bild vom Umbau auf Stahlflex mit hohem Kotflügel
Der Umbau umfasste den Tausch aller Bremsleitungen ab ABS bis Vorderrad.
Danach habe ich nach Standardprozedur sorgfältig entlüftet.
Funktionierte nach einmaligem Entlüften sofort.
Klarer Druckpunkt, keine Veränderung im Bremsverhalten.

Gruß
MM


Ichnusa

Zitat von: Ichnusa am 07. April 2021, 10:36:54
Ich überlege auf Stahlflex-Leitungen zu wechseln. Kann man bei der T7 die ABS Ventile mit Hausmitteln öffnen oder geht das nur in der Fachwerkstatt?

Ich antworte mir ausnahmsweise mal selbst. Nach dem Umbau auf Stahlflex habe ich ein paar mal ABS vorne und hinten ausgelöst, und dann noch ein wenig durchgepumpt.

Wollte das eigentlich die Werkstatt machen lassen, aber die wollen 128 € dafür haben - also nur für's Wechseln der Bremsflüssigkeit, nicht für den kompletten Umbau auf Stahlflex.

Trotzdem, wenn mittlerweile jemand weiß, wie man die ABS Ventile öffnen kann, immer raus damit, mein Dank sei dir gewiss.


diekuh

Zitat von: Ichnusa am 16. Februar 2023, 19:31:09
Trotzdem, wenn mittlerweile jemand weiß, wie man die ABS Ventile öffnen kann, immer raus damit, mein Dank sei dir gewiss.
Ja, einfach im Fahrversucht zum regeln bringen wie Du es schon gemacht hast. Hab erst man nur gewechselt. Es war werksseitig Luft hinten drin. Der Stahlflex wechsel folgt vermutlich nächsten Winter.

VG
Roland

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